DE1642416C - Verfahren zum Vernichten des Ammoniaks aus den in der Kokerei an fallenden Wassern - Google Patents
Verfahren zum Vernichten des Ammoniaks aus den in der Kokerei an fallenden WassernInfo
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Description
3 4
Ferner ist es bekannt, ammoniakhaltigcs Wasser nungsverfahren Kondensate und ammoniakhaltige
•m Gemisch mit Kühlwasser, aas unter Zusatz von Waschwässcr in einer Menge von etwa 25 ms/Stunde
Phosphaten geimpft ist, auf einen Kühlwascher von an, die üblicherweise in einem Abtreibebetrieb beheißem
Generatorgas aufzugeben. Dabei wird aber handelt werden. Das zu behandelnde ammoniakhaltige
nur ein Teil des im Wasser enthaltenen Ammoniaks 5 Wasser hat etwa folgende Zusammensetzung:
in das Gas übertragen, das in einer Trockenentschwefelung einen Teil des aufgenommenen Ammoniaks freies Ammoniak 11,0 g/l
wieder abgibt. *3er Rest wird schließlich mit dem H c 3 5 e/I
Generatorgas unter den öfen verbrannt. Das den 2
Kühlwascher verlassende Abwasser enthält jedoch io Cyan 0,9 g/l
noch beachtliche Mengen an Ammoniak und anderen
Schadstoffen. Es kann in diesem Fall iedielich von Entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung
einer groben Reinigung des ammoniakhaiügen wird dieses Wasser beispielsweise wie folgt behandelt:
Wassers gesprochen werden. Nach den bestehenden Im Wärmeaustausch mit dem Spülwasser der VorVorschriften
kann ein nach diesem Verfahren behan- 15 lagen wird das aufzuarbeitende ammoniakhaltige
deltes Wasser nicht in die Vorfluter abgelassen Wasser auf etwa 50° C vorgewärmt und anschließend
werden. auf den Kopf eines gegen Wärmeverluste isolierten
Die F.rfindung hetrifft ein Verfahren zum Vernich- Waschers aufgegeben und im Gegenstrom mit auf
ten des Ammoniaks aus den in der Kokerei anfallen- eine solche Temperatur angewärmtem Schwachgas
den Wässern, und die Nachteile bekannter Verfahren ao behandelt, daß das ablaufende Wasser eine Tempe-
werden dadurch vermieden, daß das aufzuarbeitende ratur von etwa 70 C hat. Im Ablauf des Waschers
Wasser mit Schwachgas bei einer solchen Temnoraiur werden die folgenden Gehalte festgestellt:
behandelt wird, daß das Wasser nach dem Behandeln
eine Temperatur von mindestens 60 C hat und daß Ammoniak 0.03 g/l
das Ammoniak enthaltende Schwachgas den Regene- »5 j-j^ 0,02 g/l
ratoren von Industrieöfen zugeführt und darin auf ,'
eine solche Temperatur erhitzt wird, daß das Ammo- Cyan
< 0,05 g/l
niak in an sich bekannter Weise in Stickstoff und
Wasserstoff dissozi._-rt. Das Ammoniak abhaltende Schwachgas wird den
Das Problem, das in Kokereien .nfallende Ammo- 3° Regeneratoren einer Koksbatterie zugeführt und darin
niak zu vernichten, ist vielfach bearbeitet worden, auf eine solche Temperatur (etwa 1200' C) erhitzt,
aber erst durch die Erfindung is ein Verfahren daß das Ammoniak in Stickstoff und Wasserstoff
geschaffen worden, mit dem auf einfache Weise das vollständig dissoziiert.
Ammoniak beseitigt werden kann, ohne daß schäd- Wesentlich ist, daß das Wasser nach der Behandliche
Nebenprodukte (Stickoxyde) entstehen. 35 lung im Wascher eine Temperatur von mindestens
In den Regeneratoren von Industrieöfen, unter 60' C hat; nur bei diesen erhöhten Temperaturen
anderem bei Koksöfen, wird das zum Beheizen ver- ist gewährleistet, daß das Ammoniak in ausreichender
wendete Schwachgas üblicherweise aufgeheizt. Bei Menge aus dem Wasser ausgetrieben wird.
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Wie man sieht, enthält das aus dem Wascher abwird
das im Beheizungsgas enthaltene Ammoniak 40 laufende Wasser Ammoniak und andere Schadstoffe
dabei auf solche Temperaturen erhitzt, daß es durch in einer Menge, wie sie bei herkömmlichen Abtreibethermische
Dissoziation in seine Bestandteile Stick- prozessen nur bei günstigen Bedingungen und
stoff und Wasserstoff zerlegt wird. Die Bildung von wesentlich höheren Kosten erreicht wird.
Stickoxyden ist bei der anschließenden Verbrennung Das Verfahren nach der Erfindung ist demnach
des Beheizungsgases ausgeschlossen. 45 geeignet, aus den ammoniakhaltigen Wässern einer
Für die Entfernung des Ammoniaks aus dem Kokerei das Ammoniak einfach und ohne große
ammoniakhaltigen Wasser ist es notwendig, die Be- Kosten fast vollständig zu entfernen. Dabei ist der
handlung bei erhöhten Wassertemperaturen vorzu- Gehalt des behandelten Wassers an Schwefelwassernehmen.
Die Anwärmung des ammoniakhaltigen stoff und anderen Schadstoffen (Cyan, Rhodanide)
Wassers kann mit geringen Kosten z. B. in Wärme- 50 ebenfalls so niedrig, daß das Wasser unschädlich ist.
austausch mit dem in einem Kokereibetrieb um- Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann es
laufenden Vorlagenspülwasser erreicht werden. Auch zweckmäßig sein, das mit Ammoniak versetzte
kann das zum Beheizen verwendete Schwachgas vor- Schwachgas dem Regenerator mit einer Temperatur
gewärmt werden. Dies kann z. B. bei Gichtgas durch von maximal 65° C zuzuführen. Das hat den Vorteil,
kontrollierte Kühlung des Gases beim Austritt aus 55 daß relativ kleine Mengen an Wasserdampf in den
dem Hochofen oder durch Erwärmen des Gases Regenerator gelangen.
in einem Rekuperator möglich gemacht werden. Das behandelte Wasser soll eine Temperatur von
Auch ist es möglich, die Erwärmung des Gichtgases mindestens 60° C haben. Um das zu erreichen, kann
durch eine Teilverbrennung des Gichtgases oder ein entweder das aufzuarbeitende Wasser oder das
Einbrennen anderer Gase vorzunehmen. Ferner ist 60 Schwachgas oder aufzuarbeitendes Wasser und
es zweckmäßig, den Wascher zu isolieren, um Wärme- Schwachgas eine entsprechende Temperatur haben.
Verluste durch Abstrahlung zu vermeiden. Das aufzuarbeitende, ammoniakhaltige Wasser kann
An Hand eines Beispiels wird das Verfahren nach beispielsweise im Wärmeaustausch mit; dem in der
der Erfindung näher erläutert: Kokerei zirkulierenden Vorlagespülwasser oder mit
In einer Kokerei mit einem Kohleridurchsatz von 65 dem ablaufenden behandelten Wasser vorgewärmt
etwa 2800 t/Tag fallen beim indirekten Nebengewin- werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Vernichten des Ammoniaks verfahren sind lediglich die anfallenden Kondensate
aus den in der Kokerei anfallenden Wässern, bei 5 zu verarbeiten.
dem das Ammoniak mit Gas aus dem Wasser aus- So ist ein Verfahren bekannt, die Ammoniakgetrieben wird, dadurch ge kennzei ch η e i, Schwaden die aus den in der Kokerei anfallenden
daß das aufzuarbeitende Wasser mit Schwachgas ammoniakhaltigen Wässern in üblicher Weise durch
bei einer solchen Temperatur behandelt wird, daß Einblasen von Dampf in einem Abtreibeprozeß
das Wasser nach dem Behandeln eine Temperatur io erhalten werden, mit der Verbrennungsluft unter
von mindestens 6(T C hat und daß das Ammoniak einen Generatorgaserzeuger zu leiten, wobei das
enthaltende Schwachgas den Regeneratoren von Ammoniak in dem glühenden Koks in Stickstoff und
Industrieöfen zugeführt und darin auf eine solche Wasserstoff dissoziiert. Die Anwendung dieses VerTemperatur
erhitzt wird, daß das Ammoniak in fahrens ist jedoch an das Vorhandensein einer Genean
sich bekannter Weise in Stickstoff und Wasser- 15 ratoranlage gebunden, die außerdem ganzjährig in
stoff dissoziiert. Betrieb sein muß. Ferner besteht hier der Nachteil.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gc- daß sich in gewissen Mengen Stickoxyde bilden,
kennzeichnet, daß das mit Ammoniak versetzte Es ist auch ein Verfahren zum Verbrennen des Schwachgas dem Regenerator mit einer Tcmpe- in der Kokerei anfallenden Ammoniaks bekannt, ratur von maximal 65' C zugeführt wird. 20 wobei die aus den ammoniakhaltigen Wässern durch
kennzeichnet, daß das mit Ammoniak versetzte Es ist auch ein Verfahren zum Verbrennen des Schwachgas dem Regenerator mit einer Tcmpe- in der Kokerei anfallenden Ammoniaks bekannt, ratur von maximal 65' C zugeführt wird. 20 wobei die aus den ammoniakhaltigen Wässern durch
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- einen Abtreibeprozeß in üblicher Weise anfallenden
kennzeichnet, daß zum Erreichen der Temperatur Ammoniakschwaden durch Verbrennung eines
\on mindestens 60 C des behandelten Wassers Brennstoffes erhitzt werden und das heiße Gemisch
das aufzuarbeitende Wasser undbder das durch eine mit einem Katalysator bestückte Zer-Schwachgas
eine entsprechende Temperatur hat. 25 setzungszone geleitet wird und die die Zersetzungs-
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge- zone verlassenden heißen Gase durch erneuten
kennzeichnet, daß das ammoniakhaltige Wasser Luftzusatz vollständig verbrannt werden. Dieses Verin
Wärmeaustausch mit dem in der Kokerei fahren ist an das Vorhandensein eines Katalysators
zirkulierenden Vorlagespülwasser vorgewärmt gebunden und erfordert hohe Mindesttemperaturen,
wird. 30 um die Bildung von Stickoxyden zu vermeiden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge- Es ist auch bekanntgeworden, die aus den ammokennzeichnet,
daß das ammoniakhaltige Wasser niakhaltigen Wässern durch einen Abtreibeprozeß in
im Wärmeaustausch mit dem ablaufenden behan- üblicher Weise freigemachten Ammoniakschwaden
delten Wasser vorgewärmt wird. in das Beheizungsgas von Koksöfen einzuführen.
35 Dieses Verfahren hat aber in der Kokereipraxis keinen Eingang gefunden, da es sehr aufwendig ist
und durch den miigeführten Wasserdampf große
betriebliche Schwierigkeiten bei der Beheizung der
Koksöfen entstehen. Die hierbei anfallenden Kon-
40 densate sind ammoniakhalüg und müssen daher nochmals
behandelt werden. Auch können beispielsweise
Das bei der Entgasung der Kohle entstehende die Beheizungsarmaturen und die Ausmauerung der
Am.noniak muß aus dem Koksgas entfernt werden, Regeneratoren beschädigt werden sowie durch Ab-
um Korrosion in Gasleitungen und in der Benzol- scheidung von Kondensaten im Kamin Zerstörungen
fabrik zu vermeiden und um beim Verbrennen des 45 des Mauerwerks entstehen.
Koksgases die Bildung von Stickoxyden in den Hohe Dampfkosten sind das Merkmal alier be-Raucligasen
auszuschließen. Die im Verlaufe des schriebenen bekannten Verfahren, da bei ihnen das
Kokereibetriebes in den Gaskühlern anfallenden Ammoniak aus dem ammoniakhaltigen Wasser in
Kondensate (Kohlewasser) enthalten gleichfallls einem Abtreibeprozeß entfernt wird. Zu den Dampf-Ammoniak
und andere schädliche Stoffe; sie dürfen 50 kosten kommen noch die Kosten für die laufende
aber nicht ohne weiteres in die Vorfluter abgeleitet Unterhaltung des Abtreibebetriebs hinzu,
werden, da nach den bestehenden Vorschriften die Um diese Nachteile zu vermeiden, ist bekannt, Abwasser praktisch frei von Ammoniak, Schwefel- das Ammoniak und andere Schadstoffe aus den wasserstoff und anderen Schadstoffen sein müssen. Wässern durch Behandeln mit Gasen zu entfernen. Es ist in den Kokereien üblich, das im Koksgas 55 So ist versucht worden, in die ammoniakhaltigen und im Kolilewasser enthaltene Ammoniak zu Am- Wässer Luft oder Rauchgas einzublasen. Hierdurch rnoniumsu'fat zu verarbeiten. Dies ist heute jedoch wird aber lediglich das Ammoniak aus dem Wasser nicht mehr lohnend, so daiß die Kokereien bei der in die Luft übergeführt, was nach den bestehenden Erzeugung von Ammoniumsulfat mehr oder weniger Vorschriften über die Reinhaltung der Luft unzuhohe Verluste haben. Die Verarbeitung auf andere 60 lässig ist.
werden, da nach den bestehenden Vorschriften die Um diese Nachteile zu vermeiden, ist bekannt, Abwasser praktisch frei von Ammoniak, Schwefel- das Ammoniak und andere Schadstoffe aus den wasserstoff und anderen Schadstoffen sein müssen. Wässern durch Behandeln mit Gasen zu entfernen. Es ist in den Kokereien üblich, das im Koksgas 55 So ist versucht worden, in die ammoniakhaltigen und im Kolilewasser enthaltene Ammoniak zu Am- Wässer Luft oder Rauchgas einzublasen. Hierdurch rnoniumsu'fat zu verarbeiten. Dies ist heute jedoch wird aber lediglich das Ammoniak aus dem Wasser nicht mehr lohnend, so daiß die Kokereien bei der in die Luft übergeführt, was nach den bestehenden Erzeugung von Ammoniumsulfat mehr oder weniger Vorschriften über die Reinhaltung der Luft unzuhohe Verluste haben. Die Verarbeitung auf andere 60 lässig ist.
Ammoniumsalze oder Starkwasser ist aus vielerlei Das Eindüsen von ammoniakhaltigeitn Wasser in
Gründen gleichfalls wenig wirtschaftlich und daher Rauchgaskamine ist gleichfalls bekannt. Auch hier-
kaum gebräuchlich. bei wird lediglich das Ammoniak aus dem Wasser
Seit Jahren werden daher Überlegungen ange- in die Luft gebracht und diese dadurch verunreinigt,
stellt, wie man das Ammoniak in wirtschaftlich giin- 65 was nach den bestehenden Vorschriften unzulässig
stigerer Weise als bei den üblichen Gewinnungs- ist. Außerdem treten bei diesem Verfahren leicht
verfahren verarbeiten kann. Beim indirekten Neben- Zerstörungen des Mauerwerks durch Abscheidung
gewinnungsverfahren sind die anfallenden ammoniak- von Kondensaten im Kamin ein.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER0045889 | 1967-04-27 | ||
DER0045889 | 1967-04-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1642416A1 DE1642416A1 (de) | 1971-07-29 |
DE1642416B2 DE1642416B2 (de) | 1972-09-28 |
DE1642416C true DE1642416C (de) | 1973-05-17 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2920691A1 (de) * | 1979-05-22 | 1980-11-27 | Westfael Elekt Werke | Verfahren zum aufbereiten von schadstoffverbindungen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2920691A1 (de) * | 1979-05-22 | 1980-11-27 | Westfael Elekt Werke | Verfahren zum aufbereiten von schadstoffverbindungen |
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