DE1640854C - Kunststoffhangetraverse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kunststoffhiingetraver.se
für Freileitungen hoher Betriebsspannungen von mehr als K)OkV, an denen die elektrischen Leitungsseiie
unmittelbar nder über Hänge- und Stützisolatoren befestigt sind und die keine metallenen Konstruktionsteile,
z. B. Befestigungslaschen, aufweisen.
Auf dem Gebiet des Hochspannungsfreileitungs baues gibt es sogenannte Portalmaste (Fig. 1), bei
denen an einem portalartigen Eisenkonstruktionsoder Beton-Portal 1 an Hängeisolatoren aus Porzellan
oder Glas Hodispannungsseile 3 aufgehängt sind. Das Portal I besteht aus zwei Ständern 4 und einem
Querbalken 5. Durch diesen Querbalken 5 werden die beiden Ständer 4 gegeneinander so versteift, daß
Portaleigenschaften entstehen.
In letzter Zeit wurden verschiedentlich Kunststofftraversen
vorgeschlagen, bei denen die Traversen selbst aus Kunststoffen, vor allem Isolierstoffen, hergestellt
sind und bei denen die Hochspannungsseile unmittelbar oder über Hängeisolatoren an den Kunststofftraversen
befestigt sind. So sind schon Kunststofftraversen in der Form von Auslegern vorgeschlagen
worden, bei denen an einem Maststiel Ausleger mit einem bestimmten inneren Aufbau aus Isolierstoffen
angeordnet sind und an denen die Leilungsscile befestigt sind (deutsche OfTenlegungsschrif,
I 640 829).
Der Erfindung ließt die Aufgabe zugrunde, eine Kunststoffhängetravcise für Freileitungen hoher Betriebsspannungen,
;;. B. U)O kV und mehr, zu schaffen, die sich durch relativ geringe Abmessungen auszeichnet
und mit der die an den Leiterseüen auftretenden
Kräfte auf einfache Art und Weise durch geeignete Mittel abgefangen werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kunststoffhängetraverse zwischen Stahlständern
von Freileitungsmasten aufgehängt ist, wobei die Traverse aus Zugisolatoren mit kleinem Querschnitt
und geringem spezifischem Kriechweg und aus Druckisolütoren mit großem Querschnitt und einem
großen spezifischen Kriechweg zusammengesetzt ist.
Im folgenden wird an Hand der Fig. 2 eine neuartige
Bauform eines Hochspannungsmastes mit den crfindungsgemäßen Hängetraversen aus Kunststoffen,
insbesondere Isolierstoffen, beschrieben. Dabei handelt es sich nicht um einen vollkommenen Portalmast,
sondern um ein Gebilde, das aus zwei Eisen- oder Betonständern 6 geringer mechanischer Festigkeit besteht,
an denen eine Kunststoffhängetraverse 7 aufgehängt ist.
Metallteile sind innerhalb dieser Hängetraverv: 7
nicht vorhanden. Da die durch den Zugisolator 9 auftretenden Zugkräfte kraftschlüssig durch den
Druckisolator 8 aufgenommen werden, treten nach außen, d. h, auf die Ständer 6, keine nennenswerten
Druckbeanspruchungen auf, soweit sie in den Traversen bzw. Papierebene liegen. Für den Erfindungsgedanken
ist wichtig, daß Teil 8 aus einem durchgehenden isolator besteht, der steif und hohe
Druckkräfte aufzunehmen imstande ist, während Teil 9 als durchgehender Zugisolator wirkt und ausgebildet
ist. Die Ständer 6 können also in bezug auf
Kräfle, die in der Papicrcbene liegen, besonders leicht
gebaut werden. Die Slander werden in erster Linie zur Aufnahme von Oewichtsbelastungen und zur
Aufnahme von Zugkräften ausgelegt, die in Richtung der Leiterseile auftreten. Auf dem Mittelspannungsgchiul
gibt es bereits (icsamtanordmingen, die
äußerlich ähnlich sind. Neuartig ist jedoch die vorliegende Ausbildung der Isolatoren 8 und 9 als durchgehende
Zug- bzw. Druckisolatoren aus Kunststoff. Die verschiedenen mechanischen Eigenschaften der
Kunststoff-Isolatoren 8 und 9, d. h. die hohe Zugfestigkeit des Isolators 9 und crie hohe Druckfestigkeit
des Isolators 8, werden im Zusammenhang mit verschiedenartigen Kriechstromfestigkeiten durch Anwendung
der in der deutschen OITenlegungsschrift
ίο Ι 640 829 vorgeschlagenen besonderen Maßnahmen
erzielt.
An den mit 10 in der Fig. 2 bezeichneten Stellen
der Druckisolatoren 8 sind die Hochspannungsleiterseile
3 der verschiedenen Phasenleiter, z. B. der Phasen R, S und T eines Drehstromsystems, aufgehängt.
Bezüglich der elektriscr.en Festigkeit der Isolatoren 8
und 9 ist wichtig, daß der Isolator 8 eine hohe spezifische Kriechstromfestigkeit aufweist, während der
Isolator 9 nur eine weniger hohe spezifische Kriech-Stromfestigkeit aufzuweisen braucht bzw. aufweist.
Diese Verschiedenheit hat ihren Grund darin, daß im Zuge des Kriechweges 12 zwischen den Pliasenleitern
.R und S die zusätzlichen Isolierstrecken 13 liegen, was bei dem Kriechweg 14 nicht der Fall ist.
Aus diesem Grunde sind die spezifisch geringen Kriechwege des Kunststoffisolators 9 ausreichend.
Bekanntlich hängen derartige Freileitungsseile stark durch. In der Mitte der Spannfelder der Freileitung
darf mit Rücksicht auf die Berührungssichcrheit nach den VDE-Bestimmungen 0210, §4, eine
bestimmte Minimalhöhe über dem Erdboden nicht unterschritten werden. Als Seile sind Zweifachbündelleiter
angedeutet, wie sie im Höchstspannungsfreileitungsbau vielfach verlegt werden.
Nach der Erfindung sind an dieser Steile größten Seildurchhanges zwischen den Phasenleitcrn R, S
und T Abstandsisolatoren U aus Kunststoff vorgesehen. Kunststoffisolatoren wiegen nur etwa ein Drittel
der bekannten Porzellan- oder Glasisolatoren, was mit Rücksicht auf die zusätzliche Gewichtsbelastung
der Seile von großer Bedeutung ist. Die Abstandsisolatoren
11 können als Distanzhalter angesehen werden.
In F i g. 2 ist angedeutet, daß der Abstand zwisehen den drei Phasenleitern in der Mitte des Spannfeldes
größer ist als innerhalb der Hängetraverse 7 bzw. innerhalb des Portalmastcs. Auf diese Weise
wird ein vergrößerter Phasenabstand erzielt und damit ein großer Kriechweg, auch wenn der spezifische
Kriechweg geringer ist als bei dem Isolator 8 innerhalb des Hängemastes. Dort ist das Abstandsmaß
zwischen den Phasenleitern 3 gering gehalten, um die Breite des Portale;«, vor allem im Falle von Doppelleitungen,
gering bemessen zu können.
Die Vergrößerung des Phasenabstandes in der Mitte des Spannfcldes bringt den Vorteil, daß isolatoren
mit kleinem Durchmesser, d. h. geringem Gewicht, verwendet werden können und daß trolzdem
ein großer Kricchweg erzielt wird. Zweck de» in der Mitte des Spannfcldes vorgesehenen Distanzhalters
11 ist die Vermeidung des Zusammenschlagens der Phasenleiter bei Sturm oder beim Auftreten hoher
Kurzschlußkräfte.
An den in Fig. 2 mit 10 bezeichneten Stellen tritt
der im Hochspanntingsanlagenbau sehr seltene Fall auf, daß die Leiterseile 3 an horizontal liegenden Isolatoren
8 befestigt sind und daß in nächster Nachbarschaft eine Aufhängung 13 vorhanden ist. Nach
Claims (1)
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