DE163351C

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Publication number: DE163351C
Application number: DENDAT163351D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der Behandlung von Gerste nach den bisher üblichen Verfahren ist es ein Übelstand, daß Schmutz und Schwimmgerste in den zum Durchlüften und Ankeimen der Gerste dienenden Behälter gelangen und die gewünschte Keimwirkung der Gerste stark beeinträchtigen; denn abgesehen davon, daß infolgedessen an der gekeimten Gerste Schmutzteilchen mehr oder minder haften bleiben, erfolgt auch das Ankeimen im Schmutzwasser nicht so sicher und schnell wie in reinem Wasser.

Die den Gegenstand der Erfindung bildende Anordnung soll daher ermöglichen, die eingeweichte Gerste erst von dem gelockerten Schmutz und der Schwimmgerste zu befreien, ehe sie einer Weiterbehandlung durch Nachweichen und Durchlüften zwecks beschleunigten gleichmäßigen Ankeimens ausgesetzt wird.

Zu diesem Zweck ist zwischen dem Vorweichbehälter und der Keimtrommel eine Waschschnecke derart angeordnet, daß ihr tiefer liegendes Endstück sich unter dem Abschlußorgan des Vorweichbehälters, ihr höher liegendes Endstück dagegen über dem die Einführungsöffnung enthaltenden Teil der drehbaren Keimtrommel befindet. Die Reinigungsvorrichtung bildet also zugleich das

Mittel zur Überführung der Gerste aus der Vorweiche nach der Keimtrommel. Dabei kann ein zusammenhängender Betrieb zwischen der Waschschnecke und der Keimtrommel leicht derart eingerichtet werden, daß die den Umständen nach günstigste Wirkung beider erreicht wird.

Die neue Einrichtung ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Vorderansicht und

Fig. 2 eine Seitenansicht.

Der Vorweichbehälter I hat die bekannte Gestalt eines mit Trichterboden versehenen Bottichs. Um die darin eingeweichte Gerste von dem Schmutz und von Schwimmgerste zu befreien, ist zwischen dem Vorweichbehälter und der Keimtrommel 3 eine Reinigungsvorrichtung angeordnet. Diese besteht aus einer geneigt liegenden Waschschnecke 2, deren tiefer liegendes Endstück unter dem Vorweichbehälter sich befindet, während ihr höher liegendes Endstück über der zum Nachweichen und Durchlüften bezw. Ankeimen der gereinigten Gerste dienenden Keimtrommel 3 liegt, in welche die keimfähige Gerste, von Schmutz und Schwimmgerste befreit, nach Öffnung eines Schiebers hineinfallen kann.

Der Trichterboden des Behälters 1 ist mittels eines zylindrischen Stutzens an das Gehäuse der Schnecke 2 angeschlossen und mit zwei absperrbaren Rohren 21 und 22 zum Ein- und Auslassen des Einweichwassers versehen. Mittels des Handrades einer Spindel 23 kann das den Austritt verschließende Ventil geöffnet werden.

In der Waschschnecke 2 wird die aus dem Behälter I unter Zurückbehalten der Schwimmgerste eingelassene, vorgeweichte Gerste durch

Reibung an der Schnecke und der Körner unter sich von dem gelockerten Schmutz befreit.

Im dargestellten Beispiel gelangt Luft unter Druck aus einem Kessel durch Rohr 19 in einen Kasten, in den das Rohr 18 mündet, durch welches zugleich mit aus dem Rohr 13 kommenden reinen Wasser der Keimtrommel 3 Luft zugeführt wird.

Vom Wasserzuführungsrohr 13 ist eine Leitung 20 nach der Waschschnecke 2 abgezweigt, während sich wieder von Leitung 20 das zum Vorweichbehälter ι führende Einlaß rohr 21 abzweigt.

Von einer mitRiemscheiben-Wechselgetriebe versehenen Antriebswelle wird mittels Riemscheibe 24 die Drehung auf eine größere Riemscheibe 25 übertragen, die mittels Kegelräder eine Schneckenwelle für die langsame Drehung der Keimtrommel 3 antreibt und von der aus mittels eines Vorgeleges und zweier Kegelräder auch die Waschschnecke 2 in Umdrehung versetzt wird.

Um die gleiche Behandlung für jedes Korn noch sicherer zu erreichen, kann man leicht durch Verlegen bald des offenen, bald des gekreuzten Riemens auf die mittlere Losscheibe der Antriebswelle bald eine Links-, bald eine Rechtsdrehung der Waschschnecke 2 und Trommel 3 erzielen.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zur Reinigung und Überführung vorgeweichter Gerste in die Keimtrommel, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Keimtrommel und dem Vorweichbehälter eine Waschschnecke derart geneigt angeordnet ist, daß ihr tiefer liegendes Endstück sich unter dem Vorweichbehälter und ihr höher liegendes Endstück über dem die Einführungsöffnung enthaltenden Teil der Keimtrommel befindet, zum Zweck, mittels der Waschschnecke die keimfähige Gerste erst nach ihrer Befreiung von Schmutz der Keimtrommel unmittelbar zuzuführen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.