DE1627460C3 - Umrollpresse - Google Patents
UmrollpresseInfo
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Description
15
Die Erfindung betrifft eine Umrollpresse zum Warm-Anbiegen und -Abkröpfen von Augen an den
Enden von Flach- oder Bandstählen, mit einem Dorn, mit einem um die Dornachse schwenkbaren und radial
zur Dornachse verschiebbaren Formwerkzeug und mit einer Einspanneinrichtung für das Werkstück.
Eine alt bekannte Form zum Warm-Anbiegen von Augen an das Ende von Flach- oder Bandstählen besteht
in dem sogenannten Freiformschmieden, bei dem sich jedoch hohe menschliche Kraft- und Arbeitsaufwände
ergeben, die Stückzahlen gering sind und bei der Fertigung große Fertigungstoleranzen in Kauf genommen
werden müssen. Augen an den Enden von Flach- und Bandstählen sind beispielsweise bei Blattfedern
angeformt, wobei deren Augenquerschnitte sowohl kreisrund, langrund, oval oder auch polygonal ausgebildet
sein können. Häufig müssen unabhängig von der Form der Augen diese Blattfedern in bezug auf den
Längsverlauf des Federblattes abgekröpft sein.
Aus der DT-PS 8 64 350 ist beispielsweise auch eine eingangs bezeichnete Umrollpresse bekannt Dabei
besteht die Einspanneinrichtung aus einer einendig durch eine Steckverbindung mit dem Gehäuse verbundenen
Gegendruckplatte, die durch eine an die Dicke des Band- bzw. Flachstahles und den Querschnitt des
Domes angepaßt anstellbare Druckschraube anderendig abgestützt ist Als Formwerkzeug dient ein in einem
um den Dorn schwenkbaren Rahmen durch eine Stangenverzahnung verschiebbar gelagerter Greifer,
der zusammen mit dem Rahmen durch einen mit der Stangenverzahnung im Eingriff stehenden Handhebel
um den Dorn schwenkbar ist und dabei den Band- bzw. Flachstahl um diesen Dorn biegt Wenn auch runde
Augen an die Enden von Band- bzw. Flachstählen anformbar sein mögen, so ist doch die Herstellung einer
definierten, zwei Ebenen bildenden Abkröpfung des Band- bzw. Flachstahles mit dieser Vorrichtung nicht
durchführbar.
Eine Verbesserung gegenüber der vorbeschriebenen handbetätigbaren Vorrichtung stellt die aus der GB-PS
6 65 560 bekannte Lösung dar, die zwar aus insbesondere wirtschaftlichen Gründen nicht zum Anbiegen von
Augen an die Enden von Band- bzw. Flachstählen einsetzbar ist, aber doch mittels eines gegebenenfalls
mit Rollen versehenen Formschuhes einen inneren Formstempel und ein einendig mittels einer Einspannvorrichtung
zwischen Formstempel und Formschuh gehaltertes Werkstück umrollt und dieses Werkstück in
die Form des Formstempels durch einen Kaltfließpreßvorgang überführt Dabei sind die Einspannvorrichtung,
der Formschuh in seiner Anstellrichtung und der Schwenkmechanismus für den Formschuh hydraulisch
betätigbar, so daß einerseits hohe Formkräfte aufbringbar sind und andererseits eine mechanisierte Fertigung
mit wiederholbarer Fertigungsgenauigkeit möglich ist Jedoch ist es zur energiesparenden Anformung von
Augen an die Enden von beispielsweise Blattfedern — deren Werkstoff hohe Festigkeitswerte aufweisen muß
— vorteilhaft, wenn derartige Verformungen nicht kalt sondern heiß und zwar in nur einer Schmiedehitze d. h.
ohne mehrmaliges Erwärmen vorgenommen werden. Außer daß zur Durchführung derartiger Verformungen
die vorgenannte Vorrichtung ungeeignet ist, lassen sich damit keinesfalls die im Bereich der Augen von
Blattfedern in vielen Fällen benötigten Absätze oder Abkröpfungen herstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umrollpresse der eingangs bezeichneten Gattung zu
schaffen, weiche bei einfachem Aufbau neben dem Warmanbiegen von Augen an den Enden von Flachoder
Bandstählen zugleich auch das Abkröpfen der Augen mit hoher Genauigkeit im Rahmen einer
Massenproduktion ermöglicht
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einspanneinrichtung gegenüber dem Dorn
senkrecht zur vom Werkstück gebildeten Ebene verstellbar ist
Dadurch läßt sich mit der gleichen Umrollpresse jede
gewünschte Abkröpfung im Bereich des anzuformenden Auges zuverlässig mit hoher Genauigkeit und großer
Arbeitsgeschwindigkeit herstellen. Dabei wird die Abkröpfung unmittelbar vor der Anformung des Auges
in nur einer Schmiedehitze hergestellt indem der mittels der Einspanneinrichtung in vorgegebener Lage festgehaltene
Flach- oder Bandstahl durch Niederfahren des Formwerkzeuges gegen das den Dorn übergreifende
Werkstück soweit abgekröpft wird, bis die vorgesehene Form der Abkröpfung erreicht ist und der Flach- oder
Bandstahl am Dorn zur Anlage kommt Mit der danach vorgenommenen Verschwenkung des Formwerkzeuges
um den Dorn ist dann das Auge selbst angeformt
Durch die gegenseitige unterschiedliche Höhenanordnung von Einspanneinrichtung einerseits und Formwerkzeug
mit Dorn andererseits läßt sich das Ausmaß der Abkröpfung des Band- oder Flachstahles innerhalb
der durch die Pressenabmessung gegebenen Grenzen beliebig einstellen. Durch die Einstellbarkeit des
Abstandes zwischen der Einspanneinrichtung zum Festhalten des Flach- oder Bandstahles und dem
Formwerkzeug mit dem Dorn läßt sich auch die Neigung bzw. Winkelstellung der Abkröpfung in bezug
auf die Länge des Flach- oder Bandstahles exakt bemessen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im nachfolgenden näher
erläutert Es zeigen
F i g. 1 einen Längsschnitt durch die Umrollpresse, F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie H-II von F i g. 1.
In den Figuren ist eine Presse dargestellt mittels welcher abgekröpfte Augen an Flach- oder Bandstählen
geformt werden. Sie ist mit einer Auflageplatte 1 zur Aufnahme eines Werkstückes 14 ausgerüstet. An der
Auflageplatte 1 ist ein hydraulischer Arbeitszylinder 2 befestigt dessen Kolben einen hochfahrbaren Zentrierbolzen
3 trägt
Zur Formung des Auges dient ein dessen inneren Hohlraum bestimmender Dorn 4. Dieser Dorn 4 ist ein
prismatischer Körper mit einem kreisrunden, ovalen, polygonen oder — wie in Fig. 1 dargestellt —'
langrunden Querschnitt. Der Dorn 4 ist in Richtung seiner Dornachse bewegbar. Zu dieser Bewegung des
ι Domes 4 in Richtung seiner Dornachse dient ein
ι hydraulischer Arbeitszylinder 5.
! Zum Festspannen des Werkstückes 14 dient ein weiterer hydraulischer Arbeitszylinder 6, durch welchen
! eine Spannplatte 13 bewegt und gegen das auf der Auflageplatte 1 liegende Werkstück 14 gedrückt wird.
! Auflageplatte 1 und Spannplatte 13 bilden in Verbindung mit dem Arbeitszylinder 6 die eigentliche
Einspanneinrichtung. Zum Formen des Auges ist ein von einem weiteren hydraulischen Arbeitszylinder 7 mit
Druck beaufschlagtes Formwerkzeug 8 vorgesehen. Dieses Formwerkzeug 8 ist zur Minderung des
Verformungswiderstandes an seiner mit dem Werkstück 14 in Berührung kommenden Spitze als Rolle
ausgebildet Das Formwerkzeug 8 ist zusammen mit dem Zylinder 7 um eine mit der Dornachse zusammenfallende
Drehachse verschwenkbar und in die in F i g. 1 ■ in gestrichelten Linien dargestellte Lage überführbar.
Zur Verschwenkung des Formwerkzeuges 8 und seines Arbeitszylinder 7 dient ein hydraulischer Drehantrieb
12. Die in gestrichelten Linien 9 dargestellte Lage des Formwerkzeuges 8 und des Arbeitszylinders 7 entspricht
einer Verschwenkung von etwa 270°. Diese Verschwenkung ist ausreichend, um ein Auge vollständig
zu schließen.
Beim Formen von Augen mit langrunden oder ovalen Querschnitten muß das Formwerkzeug 8 in radialer
Richtung, d.h. in Richtung der Längsachse des Arbeitszylinders 7 ausweichen können. Zu diesem
Zweck steht der Druckraum des Zylinders 7 des Formwerkzeuges 8 in Verbindung mit einem Ausgleichszylinder
10. Dieser ist mittels eines Handrades 17 auf geeignete Druckwerte einstellbar, welche dann im
Arbeitszylinder während des Umrollens konstant oder angenähert konstant gehalten werden.
Zur Formung gekröpfter Augen ist entweder die Einspanneinrichtung, d. h. die Auflageplatte 1 in bezug
auf den Dorn 4 oder dieser in bezug auf die Auflageplatte 1 höhenverstellbar angeordnet Im aus
den Figuren ersichtlichen Ausführungsbeispiel ist die Auflageplatte 1 mittels eines Handrades 20 und einer
Gewindespindel höhenverfahrbar, während der Dorn 4 seine Höhenlage beibehält
Neben einer in bezug auf den Dorn 4 überhöhten Anordnung der Auflageplatte 1 zum Kröpfen von
Augen empfiehlt es sich manchmal, wegen der dadurch erzielbaren Entlastung des Formwerkzeuges 8, die
Auflageplatte 1 abzusenken. Die Abkröpfung wird dann vor dem Rollen durch Niederfahren der Spannplatte 13
geformt
Das Handrad 20 gestattet die Höhe der Abkröpfung zu bestimmen. Die Neigung des Flach- oder Bandstahles
im Bereich der Abkröpfung wird durch eine Einstellung des Abstandes zwischen Dorn 4 und Spannplatte 13
bestimmt Diese Abstandseinstellung ist mittels einer Gewindespindel 21 durchführbar.
Die Einstellung zur Abkröpfung von Augen wird einmalig vorgenommen. Die Serienfertigung der Werkstücke
verläuft danach in der folgenden Weise unabhängig davon, ob die Augen abgekröpft werden
oder nicht
Der hydraulische Arbeitszylinder 6 der Einspanneinrichtung steht mit einem nicht dargestellten Druckschalter
in Verbindung. Wenn der erforderliche oder zulässige Einspanndruck erreicht ist, wird dem Arbeitszylinder
7 für das Formwerkzeug 8 Druckmedium zugeführt. Gleichzeitig wird auch Druckmedium zum
Drehantrieb 12 geleitet; die Formung des Auges beginnt.
Am Ende der in der Größe einstellbaren Verschwenkung oder Drehbewegung des Formwerkzeuges 8 und
des zugehörigen Arbeitszylinders 7 treten Magnetschieber od. dgl. in Tätigkeit, so daß das Formwerkzeug 8 in
seine Ausgangslage zurückgeführt wird. Gleichzeitig werden auch der Arbeitszylinder 2 und der Arbeitszylinder
6 umgesteuert und dadurch die Andruck- bzw. Spannplatte 13 und der Zentrierbolzen 3 vom
Werkstück 14 zurückgezogen. Der Arbeitszylinder 2 wirkt gleichzeitig als Ventil und gibt in dem Augenblick,
wo der Zentrierbolzen 3 voll zurückgezogen ist den Weg zur Zufuhr von Druckmedium zum Arbeitszylinder
5 frei, welcher nunmehr den Dorn 4 aus dem geformten Auge herauszieht Nunmehr kann das fertige Werkstück
von Hand oder mittels automatisch arbeitender Entnahmeeinrichtungen ausgehoben werden. Wenn der
Zentrierbolzen 3 und die anderen Teile der Presse ihre Endlage erreicht haben, so daß das Werkstück
entnommen werden kann, wird ein Schalter in Tätigkeit gesetzt der eine Inbetriebnahme der Presse solange
verhindert, bis der Dorn 4 wieder in die Arbeitsstellung überführt ist. Danach oder auch gleichzeitig während
des Rückführens des zurückgezogenen Domes 4 kann bereits das neue Werkstück in der schon beschriebenen
Weise eingelegt werden und durch Betätigung eines weiteren Schalters der vorstehend beschriebene Vorgang
wieder eingeleitet werden.
Bei einfachen Pressen wird der letztgenannte Schalter zweckmäßigerweise als Hand- oder Fußschalter
ausgebildet und es werden die Werkstücke von Hand in die Vorrichtung eingeführt und nach Fertigstellung
der Augen entnommen.
Für die Einreihung und den Einbau der neuartigen Presse in eine Taktstraße empfiehlt es sich jedoch, an
sich bekannte, automatisch arbeitende Einrichtungen zu verwenden, um die Werkstücke einzuführen und zu
entnehmen und anstelle des Fuß- oder Handschalters einen zweiten Zeitschalter einzusetzen, der eine
Anpassung an den Takt der Straße gewährleistet
Die im vorstehenden beschriebene neuartige Umrollpresse ist nicht ausschließlich zur Formung von Augen
an in angewärmtem Zustand verarbeiteten Federstählen od. dgl. geeignet. Infolge der Möglichkeit den
Arbeitsdruck des Formwerkzeuges 8 einstellen zu können, insbesondere aber durch die sich selbsttätig
ändernde Größe des Anpreßdruckes, lassen sich auch verhältnismäßig empfindliche Werkstoffe wie Leichtmetalle
od. dgl. in warmem oder kaltem Zustand formen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Umrollpresse zum Warm-Anbiegen und -Abkröpfen von Augen an den Enden von Flach- oder Bandstählen, mit einem Dorn, mit einem um die Dornachse schwenkbaren und radial zur Dornachse verschiebbaren Formwerkzeug und mit einer Einspanneinrichtung für das Werkstück, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspanneinrichtung (1,6, t3) gegenüber dem Dorn (4) senkrecht zur vom Werkstück (14) gebildeten Ebene verstellbar ist
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0090635 | 1962-11-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1627460C3 true DE1627460C3 (de) | 1977-10-13 |
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