DE16269C

DE16269C - Neuerungen an Brettchenvorhängen

Info

Publication number: DE16269C
Application number: DENDAT16269D
Authority: DE
Original assignee: TH. KAUFFMANN in Cöln

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

THEODOR KAUFFMANN in KÖLN. Neuerungen an Brettchenvorhängen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Februar 1881 ab.

Die Neuerungen sind in der Zeichnung dargestellt.

Das Aufziehen des Vorhanges erfolgt mittelst Ziehens an der Schnur a, wodurch die Walze A in Umdrehung versetzt wird und die in anderer Richtung um die Walze geschlungenen Schnüre b P, welche an dem unteren Brettchen befestigt sind, sich aufwickeln. Diese Schnüre sind über Leitrollen c, Fig. 5 und 8, geführt, um sie durch die für sie bestimmten Oeffhungen in die Brettchen zu leiten. Diese Anordnung ermöglicht den Fortfall eines bei bisherigen Constructionen vorhandenen festen oder drehbaren, unterhalb der Walze und zwischen dieser und den Brettchen befindlichen Rahmenstückes, wodurch erzielt wird, dafs die Brettchen bis dicht unter die Walze gezogen werden können, was für die volle Lichtwirkung erheblich ist. Wesentlich ist hierbei ferner die konische Form der Walze an den Stellen, wo die Schnüre b P um dieselbe gewickelt sind; Die konische Form verhindert ein Uebereinanderwickeln der Schnur beim Aufziehen, weil jede Windung durch den seitlichen Druck der nächstfolgenden nach dem dünnen Ende des Konus abgleiten kann.

Eine weitere Neuerung bildet die in Fig. 9 dargestellte Sperrvorrichtung der Walze A, welche in dem Sperrrad d und einer Sperrklinke e besteht. Das Sperrrad d und die Sperrklinke e liegen zu dem Zweck in dem Ausschnitt des Lagerbrettes, dafs die Stäbchen ohne jedes Hindernifs bis dicht unter die Walze gezogen werden können. Es ist aus der Zeichnung ersichtlich, dafs beim Aufziehen des Vorhanges die Klinke e durch ihr eigenes Gewicht herunterfällt, aber die Walze in jeder Position wieder festgehalten werden kann, wenn man durch Anziehen der Schnur / und gleichzeitiges Nachlassen von α die Klinke wieder in Eingriff mit dem Sperrrad d bringt. Will man den Vorhang herablassen, so genügt ein geringes Anziehen der Schnur a, um die Hemmung aufzuheben, und die Drehung der Walze in entgegengesetzter Richtung kann unter Einwirkung des Gewichtes des Vorhanges dann erfolgen, wenn man die Schnur nachläfst.

Die Schrägstellung der Brettchen durch Ketten weicht von den bisher gebräuchlichen Einrichtungen ab, indem durch die Art ihrer Befestigung an den Brettchen mittelst der in dieselben getriebenen Stiftösen g, Fig. 7, es ermöglicht ist, die Brettchen beim Aufziehen sich ohne Zwischenraum dicht auf einander legen zu lassen. Hierdurch wird an dem Totalhub des Vorhanges gewonnen, so dafs das Oberlicht freier einfallen kann. Durch Fortfall des oben erwähnten Rahmenstückes zwischen der Walze und den Brettchen können die Rollen, über welche die Schnur zur Schrägstellung geführt wird, seitwärts und gesondert von der übrigen Einrichtung gelagert werden.

Der Führungsrahmen wird, wie in Fig. 6 im Querschnitt dargestellt, aus Bandeisen h mit den aufgeschraubten hölzernen Leisten i i hergestellt. Das Bandeisen verhindert einerseits eine wesentliche Formveränderung der Führungsleisten durch den Witterungseinflufs, andererseits trägt es nicht besonders auf, so dafs durch die Führungen der freie Raum des Fensters nicht beengt wird. Die Seitenleisten sind unten durch Bandeisen k verbunden, und

die ganze Führung kann um Bolzen m, Fig. 5, pendeln, so dafs sie mit den Brettchen, wie in Fig. 3 gezeigt, mittelst der Stange η nach auswärts gestellt werden kann; eine seitwärts angebrachte Feder /, Fig. 3 und 4, sichert die Führung, wenn sie senkrecht steht, in ihrer Lage. Bei dieser Construction der Führung kann von grofsem Spielraum zwischen den sich in einander schiebenden Theilen abgesehen werden, und es genügt deshalb, das je sechste Brettchen mit Führungsstiften ο an den Enden zu versehen, die in die zwischen i i gebildete Nuth greifen. Das Schrägstellen der Brettchen geschieht, wie gewöhnlich, mittelst der Schnur/, an deren Ende irgend eine Einstellvorrichtung angebracht ist. Das Bandeisen kann auch durch ein Holzfournier ersetzt werden, dessen Fasern indefs quer über die Leisten gerichtet angeordnet werden müssen, um das Verziehen zu verhindern.

Zu den Schnüren b und &¹ werden dünne Metalldrahtseile mit Hanfseele oder einer anderen weichen, elastischen Einlage verwendet. Diese Schnüre haben vor den gewöhnlich verwendeten Hanfschnüren nicht allein den Vorzug gröfserer Haltbarkeit, Sondern auch die Eigenschaft, dafs sie beim Nafswerden nicht quellen und daher die Breite der Querschlitze bezw. Schnurlöcher in den Brettchen genau in der Schnurstärke gemacht werden kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. An Brettchenvorhängen die Anordnung von konischen Auflaufstellen für die Schnüre b b¹ auf der Walze A in Verbindung mit den Leitrollen c für die gedachten Schnüre.

2. An Brettchenvorhängen die mit Bezug auf Fig. 9 beschriebene Hemmvorrichtung, bestehend aus einem seitlich im ausgeschnittenen Lagerbrett befindlichen Sperrrad d und einer darunterliegenden Sperrklinke e, welche letztere durch ihr Eigengewicht ausklinkt, wenn d in dem entsprechenden Sinne bewegt und dadurch der Vorhang hochgezogen wird, dagegen nur durch Ziehen an der Schnur f und gleichzeitiges Nachlassen der Schnur α wieder eingeklinkt werden kann.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.