DE1626046B2 - Einrichtung zur pruefung eines in abhaengigkeit von betriebs groessen eines basturbinentriebwerks stehenden brennstoffregler - Google Patents
Einrichtung zur pruefung eines in abhaengigkeit von betriebs groessen eines basturbinentriebwerks stehenden brennstoffreglerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Prüfung eines in Abhängigkeit von Betriebsgrößen
eines Gasturbinentriebwerks stehenden Brennstoffreglers, mit einem Diagrammschreibgerät für voneinander
abhängige Betriebsgrößen.
Bekannte Brennstoffregler für Gasturbinentriebwerke stehen in Abhängigkeit von der Triebwerksdrehzahl,
dem Druck in der Brennkammer oder an deren Eingang sowie gegebenenfalls weiteren Betriebskenngrößen
des zugeordneten Triebwerks und steuern zusätzlich die Brennstoffzufuhr derart, daß diese bei Beschleunigung
oder Verzögerung gegenüber dem Stetiglauf des Gasturbinentriebwerks verschiedene Werte
aufweist (deutsche Patentschriften 1 244 480,1137 267;
USA.-Patentschrift 3 025 670). Die bei Stetiglauf, Beschleunigung und Verzögerung zugeführten Brennstoffmengen
bedürfen einer genauen Begrenzung, bespielsweise, um eine sichere Verbrennung zu gewährleisten
und um Uberhitzungen zu vermeiden.
Um derartige Brennstoffregler auf ihr richtiges Funktionieren zu prüfen, ist eine Einrichtung der eingangs
genannten Art bekannt, wobei der Vorschub des Diagrammschreibgeräts in Abhängigkeit von der
Triebwerksdrehzahl erfolgt und die aufzuzeichnende Größe die bei der jeweiligen Triebwerksdrehzahl zugeführte
Brennstoffmenge ist (Zeitschrift »Instruments & Automation«, Bd. 27, 1954, S. 1294 und 1295).
Hierbei ist das Diagrammschreibgerät entweder ein das Diagramm auf einen Film aufzeichnender Oszillograph
oder ein magnetisches Aufzeichnungsgerät, also eine praktisch trägheitslos arbeitende Vorrichtung.
Solche Diagrammschreibgeräte sind sehr aufwendig. Weiter muß die Einrichtung zur Durchführung verschiedener
Messungen jeweils neu verkabelt werden, wodurch sich ein hoher Bedienungsaufwand ergibt.
Schließlich ist die Einrichtung zwar ortsbeweglich zur Verwendung in verschiedenen Testlaboratorien, jedoch
erlauben es ihre Empfindlichkeit, ihr Aufwand und die notwendigen Verbindungen nicht, sie direkt bei einem
in einem Flugzeug eingebauten Gasturbinentriebwerk zu verwenden. Vielmehr muß das Triebwerk zur Prüfung
jeweils ausgebaut werden.
Die Verwendung von Diagrammschreibgeräten, auch einfacherer Art, ist in der Meßtechnik allgemein
bekannt (USA.-Patentschriften 3 300 785, 3 303 509). Diese weisen jedoch bei einfacher Bauart den Nachteil
großer mechanischer Trägheit auf. Sie sind daher zur Aufzeichnung schnell verlaufender Vorgänge wie der
Änderung der von einem Brennstoffregler geregelten Zufuhr bei Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgängen
nicht geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Bauaufwand bei einer Einrichtung zur Prüfung des Brennstoffreglers
eines Gasturbinentriebwerks zu verringern und deren Handhabung zu erleichtern.
Die Aufgabe wird bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung gelöst durch
a) eine Vorrichtung, die ein dem Quotienten aus der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge und
dem Brennkammerdruck proportionales Signal erzeugt,
b) ein Diagrammschreibgerät, dessen Vorschub wahlweise in Abhängigkeit von der Zeit oder von der
Triebwerksdrehzahl erfolgt,
c) eine Umschaltvorrichtung, die dem Diagrammschreibgerät als aufzuzeichnende Größe bei zeitabhängigem
Vorschub wahlweise eine der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge, dem Brennkammerdruck
oder der Triebwerksdrehzahl proportionales Signal oder bei Vorschub in Abhängigkeit
von der Triebwerksdrehzahl das dem
genannten Quotienten proportionale Signal zuführt, sowie
d) eine Vorrichtung, die bei Beschleunigung oder Verzögerung an Stelle des tatsächlichen den vorher,
also bei Stetigkeit des Gasturbinentriebwerks herrschenden Brennkammerdruck an den Regler
weiterleitet.
Bei der neuen Einrichtung ist die Möglichkeit gegeben, den hinsichtlich der Wirkungsweise des Brennstoffreglers
besonders aussagekräftigen Quotienten aus der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge und
dem Brennkammerdruck in Abhängigkeit von der Triebwerksdrehzahl aufzuzeichnen. Die Aufzeichnung
kann mittels eines Diagrammschreibgeräts einfachster Bauart erfolgen, das an sich bei Beschleunigungs- und
Verlangsamungsvorgängen mit nur annähernder Genauigkeit arbeitet. Die Vorrichtung, die bei Beschleunigung
oder Verzögerung an Stelle des tatsächlichen Brennkammerdrucks den vorher bei Stetiglauf des
Gasturbinentriebwerks herrschenden Brennkammerdruck an den Regler weiterleitet, erlaubt jedoch eine
punktweise genauere Untersuchung des Kennlinienverlaufs bei solchen transienten Vorgängen. Dadurch
ist in einfacher Weise eine unaufwendige Prüfeinrichtung geschaffen, die leicht transportabel und leicht bedienbar
sowie infolge der Umschaltbarkeit vielseitig verwendbar ist.
Eine fehlerhafte Wirkungsweise des geprüften Brennstoffreglers macht sich an den aufgezeichneten Werten
des Quotienten aus der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge und dem Brennkammerdruck bemerkbar.
Um in diesem Fall genauer untersuchen zu können, ob der Fehler bei der Funktion des Brennstoffreglers
hinsichtlich der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge oder aber bei der Funktion in Abhängigkeit
von dem Brennkammerdruck liegt, kann gemäß einer Ausgestaltung vorgesehen sein, daß die
Umschaltvorrichtung dem Diagrammschreibgerät als aufzuzeichnende Größe bei Vorschub in Abhängigkeit
von der Triebwerksdrehzahl wahlweise an Stelle des Quotienten ein der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge
oder ein dem Brennkammerdruck proportionales Signal zuführt.
Die Vorrichtung, die bei Beschleunigung oder Verzögerung an Stelle des tatsächlichen den vorher herrschenden
Brennkammerdruck an den Regler weiterleitet, kann eine Druckgasflasche und ein einstellbares
Druckregelventil umfassen und über einen Schlauch an Stelle einer den Brennkammerdruck führenden Leitung
an den Regler anschließbar sein. Es wird auf diese Weise eine die Genauigkeit vermindernde Umformung
des Brennkammerdruckssignals, beispielsweise in ein elektrisches Signal, vermieden.
Bei der erwähnten Ausgestaltung der Vorrichtung, die bei Beschleunigung oder Verzögerung an Stelle
des tatsächlichen den vorher herrschenden Brennkammerdruck an den Regler weiterleitet, kann diese
mit Ausnahme der Druckgasflasche in einem Handkoffer untergebracht sein. Auch die den Quotienten
erzeugenden Vorrichtung, das Darstellgerät und die Umschaltvorrichtung können ihrerseits gemeinsam in
einem Handkoffer untergebracht sein. Die Einrichtung kann so leicht an ein Flugzeug herangebracht werden,
an dessen Brennstoffreglern Prüfungen vorgenommen werden sollen, und die Messungen können direkt am
eingebauten Regler erfolgen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in denen ein Ausführungsbeispiel
dargestellt ist. Es zeigt
F i g. 1 eine Einrichtung gemäß der Erfindung, die zur Prüfung des Brennstoffreglers eines Gasturbinentriebwerks
mit diesem verbunden ist,
F i g. 2 als Blockschaltbild Teile der Einrichtung gemäß F i g. 1,
F i g. 3 in schematischer Darstellung weitere Teile der Einrichtung gemäß F i g. 1,
ίο F i g. 4 ein von dem Diagrammschreibgerät der
Einrichtung gemäß F i g. 1 aufgezeichnetes Diagramm. In F i g. 1 ist ein Flugzeug 10 mit einem Gasturbinentriebwerk
12 dargestellt. Elektrische Leiter 14, 16, 18 führen von diesem der Triebwerksdrehzahl N, der je
Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge Wf bzw. dem Brennkammerdruck Pb proportionale Signale denjenigen
Teilen der Einrichtung zu, die in einem Handkoffer 20 untergebracht sind. Wie aus F i g. 2 hervorgeht,
werden die Signale mittels Meßgeräten 22, 26, 30 gewonnen. Das Meßgerät 22 für die Triebwerksdrehzahl
7V ist ohnehin am Triebwerk 12 vorhanden, da der Brennstoffregler mit dieser Betriebsgröße beaufschlagt
ist. Die übrigen Meßgeräte 22, 30 sind Zubehör, das im Handkoffer 20 mitgeführt wird.
Die von den Meßgeräten 22, 26 gelieferten Signale sind zunächst Wechselspannungen. Aus diesen werden
mittels Umformern Gleichspannungssignale gebildet. So ist beispielsweise der Umformer 28 für das der je
Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge Wf proportionale Signal vorgesehen. Das Meßgerät 30 für den
Brennkammerdruck Pb liefert bereits ein Gleichspannungssignal,
das lediglich mittels eines Verstärkers 32 verstärkt wird.
Ein an eine vorhandene Stromquelle, beispielsweise ein Flugzeugbordnetz, angeschlossenes Kabel 34 führt
Wechselspannungsenergie zu. Daran angeschlossene Konstantspannungsquellen 36, 38 sowie eine der Konstantspannungsquelle
38 nachgeschaltete weitere Spannungsquelle 40 liefern über als Doppellinien angedeutete
Leitungen geeignete Gleichspannungen für die Speisung der verschiedenen Teile der Einrichtung.
Das der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge Wf und das dem Brennkammerdruck Pb proportionale
Gleichspannungssignal wird jeweils über eine Leitung 44, 46 einer Dividiervorrichtung 50 zugeführt,
die daraus ein dem Quotienten WfjPs aus
der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge Wf
und dem Brennkammerdruck Pb proportionales Gleichspannungssignal
erzeugt.
Die das dem genannten Quotienten Wf\Pß proportionale
Signal führende Leitung 52, die das der Triebwerksdrehzahl N proportionale Gleichspannungssignal
führende Leitung 42 und die Leitungen 44, 46 sind an die Eingänge einer Umschaltvorrichtung 48 angeschlossen.
Die Umschaltvorrichtung 48 weist zwei mechanisch gekuppelte Wählschalter mit je sechs möglichen Schaltstellungen
eines Schaltarmes auf jeweils einem Schaltkontakt auf. Der erste und der zweite Schaltkontakt
des ersten Wählschalters sind mit der Leitung 44 verbunden, so daß an ihnen das der je Zeiteinheit zugeführten
Brennstoffmenge Wf proportionale Signal ansteht.
Der dritte und der vierte Schaltkontakt des ersten Wählschalters sind mit der Leitung 46 verbunden,
so daß an ihnen das dem Brennkammerdruck Pb proportionale Signal ansteht. Der vierte Schaltkontakt
des ersten Wählschalters ist mit der Leitung 42 verbunden, so daß an ihm das der Triebwerksdrehzahl N
proportionale Signal ansteht. Der sechste Schaltkontakt des ersten Wählschalters ist mit der Leitung 52
verbunden, die das dem Quotienten Wj\Pb proportionale
Signal führt. Je nach der Schaltstellung des Schaltarms des ersten Wählschalters. erscheint somit eines
dieser Signale an demjenigen Ausgang der Umschaltvorrichtung 48, an den eine erste Signalleitung 54 angeschlossen
ist.
Der erste oder der zweite Schaltkontakt, der dritte oder der vierte Schaltkontakt und der sechste Schaltkontakt
des zweiten Wählschalters sind mit der Leitung 52 verbunden, so daß an ihnen das der Triebwerksdrehzahl
N proportionale Signal ansteht, das bei entsprechender Schaltstellung des Schaltarms des
zweiten Wählschalters an einem zweiten Ausgang der Umschaltvorrichtung 48 erscheint, an den eine zweite
Signalleitung 56 angeschlossen ist. Diejenigen Schaltkontakte des zweiten Wählschalters, an denen nicht
das der Triebwerksdrehzahl N proportionale Signal ansteht, sind frei gelassen. Bei den entsprechenden
Schaltstellungen der Schaltarme beider Wählschalter erscheint auf der ersten Signalleitung 54 ein einer Betriebsgröße
Wf, Pb oder N proportionales Signal, das
zeitabhängig aufzuzeichnen ist, während dann auf der zweiten Signalleitung 56 kein Signal erscheint. Im
praktisch wichtigsten Fall, daß sich die Schaltarme der Wählschalter in der sechsten Schaltstellung befinden,
erscheint auf der ersten Signalleitung 54 das dem Quotienten Wf/Pb und auf der zweiten Signalleitung 56
das der Triebwerksdrehzahl jY proportionale Signal.
In den Signalleitungen 54, 56 sind jeweils verstellbare Widerstände einer Empfmdlichkeits-Einstellvorrichtung
58 eingeschaltet, die mittels einer Stellvorrichtung 60 stufenweise veränderlich ist. Es wird so nötigenfalls
der Pegel der auf den Signalleitungen 54, 56 auftretenden Signale verändert, um die maximal aufzeichenbaren
Signalwerte nicht zu überschreiten. Weiter sind in die Signalleitungen 54, 56 die Schaltkontakte eines
Relais 62 . eingeschaltet. Die Signalleitungen 54, 56 sind dann an ein Diagrammschreibgerät 64 angeschlossen.
Das Relais 62 dient dazu, das Diagrammschreibgerät 64 zurückzustellen, nachdem eine Aufzeichnung
erfolgt ist. Wird das Relais 62 von einem Schalter 66 gespeist, so unterbricht es die Signalleitungen 54, 56
und schließt die Eingänge des Diagrammschreibgeräts 64 kurz, um den aufgezeichneten Ordinatenwert
und gewünschtenfalls den die Abszisse bildenden Vorschub zu Null zu machen und eine neue Aufzeichnung
vorzubereiten. Es kann dann erforderlichenfalls ein neues Blatt Papier für das nächste aufzuzeichnende
Diagramm eingelegt werden.
Eine Fernbedienungsvorrichtung 68 ist über einen Rekussatz 70 mit dem Diagrammschreibgerät 64 verbunden.
Die Fernbedienungsvorrichtung 68 ermöglicht eine Steuerung des Diagrammschreibgeräts 64
derart, daß dieses entweder eine Aufzeichnung des auf der ersten Signalleitung 54 zugeführten Signals in Abhängigkeit
von dem auf der zweiten Signalleitung 56 zugeführten, der Triebwerksdrehzahl iV proportionalen
Signal vornimmt, wobei der Vorschub in Abhängigkeit von der Triebwerksdrehzahl N erfolgt, oder daß eine
Aufzeichnung des auf der ersten Signalleitung 54 zugeführten Signals unter zeitabhängigem Vorschub erfolgt.
Die Fernbedienungsvorrichtung 68 weist zwei bei den beiden Betriebsarten des Diagrammschreibgeräts
64 jeweils verwendbare Tastschalter auf. Im Falle des Vorschubs in Abhängigkeit von der Triebwerksdrehzahl
N wird nach Betätigung des ersten Tastschalters selbsttätig die Schreibfeder des Diagrammschreibgeräts
64 auf das Papier aufgesetzt, und das Diagramm wird aufgezeichnet. Bei der Betätigung des
zweiten Tastschalters wird dann selbsttätig die Schreibfeder abgehoben und in eine Nullstellung zurückgeführt,
um eine neue Aufzeichnung vorzubereiten. Im Falle des zeitabhängigen Vorschubs bewirkt die
Betätigung des ersten Tastschalters auf der Fernbedienungsvorrichtung 68 ebenfalls, daß die Schreibfeder
auf das Papier aufgesetzt wird, während das Betätigen des zweiten Tastschalters lediglich das Abheben
der Schreibfeder ohne Rückführung in eine Nullstellung bewirkt.
Die beiden Betriebsarten des Diagrammschreibgeräts 64 — Vorschub in Abhängigkeit von der Triebwerksdrehzahl
N oder zeitabhängig — sind mittels eines auf dem Diagrammschreibgerät 64 vorgesehenen,
nicht näher bezeichneten Umschalters wählbar.
In F i g. 4 ist ein von dem Diagrammschreibgerät 64 aufgezeichnetes Diagramm gezeigt, das den für die
Arbeitsweise des geprüften Brennstoffreglers charakteristischen Quotienten Wj]Pb aus der je Zeiteinheit zugeführten
Brennstoffmenge Wf und dem Brennkammerdruck Pb in Abhängigkeit von der Triebwerksdrehzahl
N darstellt.
Wenn das Triebwerk mit dem Leistungshebel in der Leerlaufstellung gestartet wird, verläuft vom Beginn
der Brennstoffeinspritzung an der Quotient WfJPb
entlang einer steil ansteigenden Startkennlinie α und dann entlang der Leerlaufgrenzlinie b zu deren Schnittpunkt
mit der Beharrungskennlinie c, die den Wert des Quotienten WfjPß bei Stetiglauf des Triebwerks angibt.
Vor der Einspritzung des Brennstoffs wird beim Starten des Triebwerks der Starter so lange betätigt,
bis das Triebwerk auf eine bestimmte Drehzahl gebracht ist, wobei kein Brennstoff zufließt. Die Zündung
findet statt, sobald der Brennstoff eingespritzt wird. Hieraus ergibt sich die oft Instabilitäten aufweisende
Startkennlinie a. Nach der Einspritzung und Zündung des Brennstoffs wird' das Triebwerk durch die stattfindende
Verbrennung beschleunigt. Der Starter wird dann abgekuppelt und stillgesetzt.
Wenn der Leistungshebel nach Erreichen der Beharrungskennlinie c aus der Leerlaufstellung in die
Höchstleistungsstellung gebracht wird, verläuft der Quotient Wf JPb entlang einer Übergangskennlinie d
von der Beharrungskennlinie c zur Beschleunigungsgrenzkennlinie e, dann entlang der Beschleunigungsgrenzkennlinie
e zur Höchstleistungsgrenzkennlinie / und schließlich entlang dieser wieder bis zu deren
Schnittpunkt mit der Beharrungskennlinie c.
Der gestrichelte Teil g der Beschleunigungsgrenzkennlinie e wird durchlaufen, wenn das Triebwerk mit
in der Höchstleistungsstellung befindlichem Leistungshebel gestartet wird.
Wenn der Leistungshebel bei Stetiglauf des Triebwerks aus der Höchstleistungsstellung in die Leerlaufstellung
zurückgestellt wird, so wird der Brennstoffzufiuß derart verringert, daß der Quotient Wf[Pn entlang
einer Übergangskennlinie Ii und dann entlang einer Minimumkennlinie / verläuft, bis die Triebwerksdrehzahl
N so stark abgesunken ist, daß der Quotient W/lPb wieder entlang eines Teils j der Leerlaufgrenzkennlinie
b erhöht werden muß. Es wird so wieder die Beharrungskennlinie c erreicht, bei der das Triebwerk
mit der Leerlaufdrehzahl stetig läuft.
Die in F i g. 4 gezeigten vorgegebenen Kennlinien
werden erhalten, wenn der Brennstoffregler einwandfrei arbeitet. Ist dies nicht der Fall, so weicht das aufgezeichnete
Diagramm von dem vorgegebenen ab. Aus der Art der Abweichung kann auf den ausgefallenen
Teil des Reglers geschlossen werden. Zur genaueren Klärung können auch die je Zeiteinheit zugeführte
Brennstoffmenge Wf und die Betriebsgrößen des Triebwerks aufgezeichnet werden. Zeigt es sich, daß
zwar der Regler einwandfrei arbeitet, daß trotzdem aber nicht die geforderte Leistung des Triebwerks erreicht
wird, so können auch andere Bereiche des Triebwerks einzeln geprüft werden, indem deren Einflüsse
auf den Betrieb des Brennstoffreglers aufgezeichnet werden.
Beliebig viele Einzelpunkte der Beharrungskennlinie c werden erhalten, indem beispielsweise nach
einem Starten mit Leerlaufstellung des Leistungshebels ausgehend vom Schnittpunkt der Leerlaufgrenzkennlinie
b und der Beharrungskennlinie c der Leistungshebel um kleine Beträge verstellt wird. Vor einer erneuten
Verstellung zu größeren Leistungswerten hin muß dann jeweils abgewartet werden, daß wieder der
Stetiglauf des Triebwerks erreicht ist. Erst dann wird der Wert des Quotienten Wf]Ps aufgezeichnet. Diese
quasistationäre Verstellung wird so lange wiederholt, bis die Höchstleistungsgrenzkennlinie F erreicht ist.
Die punktweise und daher auch mit einem mechanisch trägen Diagrammschreibgerät mit großer Genauigkeit
durchzuführende Ermittlung einzelner Punkte einer Kennlinie kann bei den übrigen in F i g. 4 dargestellten
Kennlinien nicht ohne weiteres angewendet werden. Diese Kennlinien werden nämlich, da sie eine sprunghafte
Verstellung des Leistungshebels voraussetzen, in relativ kurzer Zeit durchlaufen. Um auch diese weiteren
Kennlinien in einfacher Weise als Folge von einzelnen Punkten aufzeichnen zu können, ist bei der
Einrichtung eine Vorrichtung vorgesehen, die bei Beschleunigung oder Verzögerung an Stelle des tatsächlichen
den vorher, also bei Stetiglauf des Gasturbinentriebwerks herrschenden Brennkammerdruck an den
Regler weiterleitet. Die genannte Vorrichtung ist mit Ausnahme einer Druckgasflasche 74 (F i g. 1) in einem
Handkoffer 76 untergebracht und über einen Schlauch 82 an den Regler angeschlossen. Der Anschluß des
Schlauchs 82 erfolgt an Stelle einer sonst den Regler mit dem Brennkammerdruck beaufschlagten Leitung.
Das von der Vorrichtung erzeugte Drucksignal sei im folgenden zur Unterscheidung gegenüber dem tatsächlichen,
dem Brennkammerdruck Pb proportionalen Signal als simuliertes Drucksignal Pbf gezeichnet.
Der Aufbau der das simulierte Drucksignal Pbf erzeugenden Vorrichtung ist in F i g. 3 dargestellt. Sie
umfaßt einen Druckgasbehälter 74, der Stickstoff enthält und der an ein im Handkoffer 76 angeordnetes
Druckregelventil 78 angeschlossen ist. Mittels des Druckregelventils 78 ist das simulierte Drucksignal
Pbf beliebig einstellbar. Eine Überwachung erfolgt mittels eines Manometers 80.
Mittels des dem Brennstoffregler zugeführten simulierten Drucksignals Pbf wird erreicht, daß der Regler
beliebig lange Zeit so arbeitet, daß der Quotient Wf JPb
auf der Beschleunigungsgrenzkennlinie oder der Minimumkennlinie verbleibt, anstatt diese Kennlinien
schnell zu durchlaufen und dann zur Beharrungskennlinie e zurückzukehren. Wenn der Leistungshebel im
Sinne einer Beschleunigung des Triebwerks verstellt wird, tritt zuerst ein geringer Anstieg der je Zeiteinheit
zugeführten Brennstoffmenge Wf auf, so daß der Quotient Wf]Ps von der Beharrungskennlinie c zur
Beschleunigungsgrenzkennlinie e hin vergrößert wird. Die verstärkte Brennstoffzufuhr würde normalerweise
den Brennkammerdruck Pb erhöhen, worauf der Brennstoffregler eine weitere Erhöhung der Brennstoffzufuhr
und damit eine Drehzahlzunahme bewirken würde, die ihrerseits zu einem weiten Ansteigen
des Brennkammerdrucks Pb führten. Hier jedoch werden durch die Anwendung des simulierten Drucksignals
Pbf die normalen Folgen — erhöhte Brennstoffzufuhr und erhöhte Triebwerksdrehzahl N— nicht
erhalten, da dem Regler das ihm sonst zugeführte Signal, das dem ansteigenden Brennkammerdruck Pb
proportional ist und das eine Zunahme der je Zeiteinheit zugeführte Brennstoffmenge bewirkt, nicht zugeführt
wird. So wird die Wirkung des Reglers nun derart verändert, daß der Quotient Wf]Ps von der Beharrungskennlinie
c zur Beschleunigungsgrenzkennlinie e verschoben wird und dort verbleibt, anstatt entlang
der Beschleunigungsgrenzkennlinie e gemäß der durch die Stellung des Leistungshebels geforderten
Beschleunigung zu wandern.
Durch Erhöhung des Wertes des simulierten Drucksignals Pbf unter Beibehaltung des Betriebs des Reglers
entsprechend der Beschleunigungsgrenzkennlinie e kann erreicht werden, daß der Regler eine erhöhte
Brennstoffzufuhr bewirkt, so daß dann der Betrieb des Reglers derart ist, daß der Quotient Wf]Ps entlang
der Beschleunigungsgrenzkennlinie e verschiedene Werte annimmt. Die Änderung des Quotienten Wf]Ps
ist dabei steuerbar, da die Zunahme der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge Wf und die Zunahme
der Triebwerksdrehzahl N lediglich von der willkürlich gewählten Änderung des simulierten Drucksignals Pbf
abhängt. Umgekehrt kann sogar auch durch Verringerung des simulierten Drucksignals Pbf die Beschleunigungsgrenzkennlinie
e rückläufig durchfahren werden. In entsprechender Weise kann1 der Regler so betrieben
werden, daß er auf der einer Verzögerung entsprechenden Minimumkennlinie i arbeitet, indem der
Leistungshebel von höheren Leistungswerten ausgehend nach niedrigeren hin verstellt wird und indem
dann das simulierte Drucksignal Pbf verringert wird, wodurch der Quotient Wf]Ps entlang der Minimumkennlinie
i in willkürlich wählbarer Geschwindigkeit zum Teil d der Leerlaufgrenzkennlinie b läuft. Auch
hier kann das Durchlaufen der Minimumkennlinie i in umgekehrter Richtung erfolgen, indem das simulierte
Drucksignal Pbf erhöht wird.
Unabhängig davon, ob das simulierte Drucksignal Pbf verwendet wird, um den Brennstoffregler im Beschleunigungs-
oder Verlangsamungsbereich zu betreiben, muß der Anfangswert des simulierten Drucksignals
Pbf jeweils genau gleich dem Wert des dem Brennkammerdruck Pb proportionalen Signals im
Zeitpunkt des Übergangs von dem tatsächlichen Brennkammerdrucksignal zum simulierten Drucksignal
Pbf sein, um zu verhindern, daß der Brennstoffregler anspricht und die Brennstoffzufuhr fälschlich
verändert, was auftreten würde, wenn das simulierte Drucksignal Pbf gegenüber dem vorherigen Brennkammerdrucksignal
bei Stetiglauf verändert wäre.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
109 585/244
Claims (5)
1. Einrichtung zur Prüfung eines in Abhängigkeit von Betriebsgrößen eines Gasturbinentriebwerks
stehenden Brennstoffreglers, mit einem Diagrammschreibgerät für voneinander abhängige Betriebsgrößen,
gekennzeichnet durch
a) eine Vorrichtung (50), die ein dem Quotienten aus der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge
(Wf) und dem Brennkammerdruck (P B)
proportionales Signal erzeugt,
b) ein Diagrammschreibgerät (64), dessen Vorschub wahlweise in Abhängigkeit von der Zeit
oder von der .Triebwerksdrehzahl (N) erfolgt,
c) eine Umschaltvorrichtung (48), die dem Diagrammschreibgerät als aufzuzeichnende Größe
bei zeitabhängigem Vorschub wahlweise eine der je Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge,
dem Brennkammerdruck oder der Triebwerksdrehzahl proportionales Signal oder beim Vorschub in Abhängigkeit von der Triebwerksdrehzahl
das dem genannten Quotienten proportionale Signal zuführt, sowie
d) eine Vorrichtung (74, 76), die bei Beschleunigung oder Verzögerung an Stelle des tatsächlichen
den vorher, also bei Stetiglauf des Gasturbinentriebwerks (12) herrschenden Brennkammerdruck
(Pbf) an den Regler weiterleitet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltvorrichtung (48) dem
Diagrammschreibgerät (64) als aufzuzeichnende Größe bei Vorschub in Abhängigkeit von der
Triebwerksdrehzahl (N) wahlweise an Stelle des Quotienten ein der je Zeiteinheit zugeführten
Brennstoffmenge (W/) oder ein dem Brennkammerdruck (Pb) proportionales Signal zuführt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung, die bei Beschleunigung
oder Verzögerung an Stelle des tatsächlichen den vorher herrschenden Brennkammerdruck
an den Regler weiterleitet, eine Druckgasfiasche (74) umfaßt und über einen Schlauch (82) an
Stelle einer den Brennkammerdruck führenden Leitung an den Regler anschließbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung, die bei Beschleunigung
oder Verzögerung an Stelle des tatsächlichen den vorher herrschenden Brennkammerdruck an
den Regler weiterleitet, mit Ausnahme der Druckgasflasche (74) in einem Handkoffer (76) untergebracht
ist.
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Quotienten erzeugende Vorrichtung (50), das Diagrammschreibgerät (64) und die Umschaltvorrichtung
(48) gemeinsam in einem Handkoffer (20) untergebracht sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19681626046 DE1626046B2 (de) | 1968-03-13 | 1968-03-13 | Einrichtung zur pruefung eines in abhaengigkeit von betriebs groessen eines basturbinentriebwerks stehenden brennstoffregler |
GB04309/68A GB1182064A (en) | 1968-03-13 | 1968-03-25 | Fuel Control Testing Device |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB04309/68A GB1182064A (en) | 1968-03-13 | 1968-03-25 | Fuel Control Testing Device |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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1968
- 1968-03-13 DE DE19681626046 patent/DE1626046B2/de active Pending
- 1968-03-25 GB GB04309/68A patent/GB1182064A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |