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Die* Erfindung bezieht sich auf einen Dichtring für Wälzlager,
der mit seiner Dichtkante etwa senkrecht gegen die Stirnfläche des einen Wälzlagerringes
federnd anliegt und mit einer in axialer Richtung verlaufenden, zentrierenden Anlagefläche
versehen ist. Das Spannen dieser bekannten Dichtringe erfolgt dabei an einer dem
Dichtring aasgeformten besonderen Spannfläche, die zusammen mit dem Wälzlager festgespannt
wird. Derartige Dichtringe aus metallischem Werkstoff werden im allgemeinen als
federnde Abdeckscheiben bezeichnet.
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Die Anordnung derärtiger-Dichtringe führt jedoch in vielen Fällen
zu_-Sc'hwierigkeiten infolge des erforderlichen Spannens,.zwischen Wälzlager und
Anlageschulter-, was aber- -ändererseits notovendig ist, um einen schlupffesten
- Sitz dieser Dichtringe zu erzielen.
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Es ist bereits bekannt, federnde Abdeckscheiben zu verwenden, die
:mit: einer zylindrischen Anlagefläche den zwischen Wälzlagersitz und Anlageschulter
eingespannten Dichtring zentrieren. Trotzdem genügen derartige Dichtringe nicht
immer den gestellten Anforderungen, da das Material an der Spannfläche in vielen
Fällen durch dynamische Axialkräfte zerstört wird.
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Zur Abdichtung des Ringspaltes zwischen dem äußeren und inneren Lagerring
von Wälzlagern sind auch bereits Ringscheiben bekanntgeworden, die als Zentrier-
und Spannfläche eine zylindrische Anlagefläche aufweisen und zur Befestigung in
eine am Lagerring vorgesehene Eindrehung eingedrückt werden.
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Eine ähnliche, an anderer Stelle beschriebene Abdichtung besteht aus
einem einfachen Blechdeckel, der mit einem konischen Sitz in das entsprechend .'
konisch ausgedrehte Gehäuse eingedrückt wird. In beiden Fällen ist zwar die Gefahr
der Zerstörung, nicht aber der Lockerung der Spannfläche vermieden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die Gefahr sowohl einer Zerstörung als auch einer
Lockerung der Spannfläche durch dynamische Axialkräfte vermieden ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Anlagefläche
kegelförmig verläuft, wobei der Kegelwinkel kleiner als der Reibungswinkel zwischen
Anlagefläche und Kegelsitzfläche und derart geneigt ist, daß der Dichtring axial,
in Richtung vom Wälzlager weg, aufpreßbar ist. Bei einer derartigen Ausführung ist
besonders vorteilhaft, daß die ; Verbindung zwischen Anlagefläche und Kegelsitzfläche
durch die Stirnfläche des die Dichtkante nicht berührenden Wälzlagerringes zusätzlich
gegen Lösen in axialer Richtung gesichert ist. -Dadurch wird nicht-.nur eine besonders
einfache- ; Dichtringform erreicht, sondern auch durch die Möglichkeit des Aufschiebens
auf den Kegelsitz eine sichere Arbeitsweise für den sachgemäßen Einbau einer solchen
Dichtung gegeben. Auf diese Weise kann z. B. die Vorspannung der Dichtkante vom
i Hersteller genau gemessen werden, so daß eine unsachgemäße Montage praktisch ausgeschlossen
wird. Außerdem sind keine Spannflächenteile vorhanden, die hohen Axialkräften ausgesetzt
werden können. Lediglich ist die Herstellung einer Kegelsitzfläche für i den Dichtring
erforderlich. Die Befestigung des Dichtringes auf dieser Kegelsitzfläche ist dazu
besonders zweckmäßig, da durch die normalerweise im Betrieb auf die Dichtkante ausgeübte
(wenn auch geringe) Federkraft einem etwaigen. Abrutschen des Dichtringes von seiner
kegeligen Auflagefläche entgegengewirkt wird.
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Einige Beispiele der Erfindung sind in der Zeichnung wiedergegeben.
So zeigt die F i g. 1 einen Dichtring, der mit seiner Anlagefläche auf einem Wellenabsatz
befestigt ist, F i g. 2 einen aus zwei Dichtscheiben bestehenden Dichtring der gleichen
Ausführung an einem Kegelrollenlager und F i g. 3 einen Dichtring, der mit seiner
Anlagefläche in einem Gehäuse befestigt ist.
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Das Wälzlager 1 aus üblicherweise Innenring 2 und Außenring 3 ist
nach F i g.1 auf die Welle 4 aufgeschoben, so daß es an dem Wellenabsatz 5 schließend
zur Anlage kommt. Der Dichtring 6, der mit seiner Dichtkante 7 senkrecht gegen die
Stirnfläche S des Wälzlagers 1 federnd anliegt, besitzt eine Anlagefläche
9, die kegelförmig verläuft und gleichzeitig zum Spannen und Zentrieren des Dichtringes
6 dient. Hierzu ist der Wellenabsatz 5 ebenfalls mit einer Kegelsitzfläche 10 versehen
worden, die derart geneigt ist, daß der Dichtring 6 axial, in Richtung vom Wälzlager
weg, aufpreßbar ist.
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In F i g. 2 ist ein mit den gleichen Merkmalen ausgestatteter Dichtring
für Wälzlager, hier für ein Kegelrollenlager, dargestellt, der aus zwei Dichtscheiben
11 und 12 gebildet ist. Die Dichtscheibe 11 liegt dabei mit ihrer Dichtkante 7 senkrecht
an einer Gegenfläche des Gehäuses 13 an; die Dichtscheibe 12 dagegen am äußeren
Wälzlagerring 3. Zur Erhöhung der Dichtwirkung ist der Raum zwischen den beiden
Dichtscheiben 11 und 12 in bekannter Weise mit Dichtfett gefüllt.
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In F i g. 3 ist der gleiche Dichtring 6 wie in F i g. 1 dargestellt,
jedoch liegt hier die Dichtkante 7 am Innenring 2 des Wälzlagers 1 an. Mit seiner
Anlagefläche 9 ist dieser Dichtring vor dem Einbau des Wälzlagers auf eine Kegelsitzfläche
des Gehäuses 14 aufgeschoben.
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Bei allen Ausführungen ist die Verbindung zwischen Anlagefläche 9
und Kegelsitzfläche 10 durch die Stirnfläche des die Dichtkante 7 nicht berührenden
Wälzlagerringes 2, 3 zusätzlich gegen Lösen in axialer Richtung gesichert. Dadurch
wird ein besonders guter schlupffester Sitz des Dichtringes erreicht. Da es erforderlich
ist, für den Dichtring weicheres Material zu verwenden als z. B. für Wälz-Lager,
wird durch das selbsttätige Aufschieben des Dichtringes in gewissen Grenzen auch
eine Verringerung der Vorspannung der Dichtkante und damit auch kleinere Reibung
der Dichtkante auftreten. Wesentlich hierbei ist aber, daß der schlupffeste Sitz
des Dichtringes bei einem solchen Aufschieben immer fester wird. Eine Verringerung
der Vorspannung der Dichtkante ist jedoch bei Kegelrollenlagern, die infolge der
großen axialen Toleranzen mit hohen Vorspannungen abgedichtet werden, durchaus zulässig.
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Dichtringe nach der Erfindung sind nicht an ein Material bestimmten
Härtegrades gebunden. Da keine Beschädigung der Spannfläche durch das Spannen des
Dichtringes erfolgen kann, ist sowohl weicheres als auch härteres Material je nach
Erfordernis verwendbar. Unter Umständen können sogar Zonen verschieden harten Materials
innerhalb des Dichtringes vorgesehen werden, damit z. B. eine
Spannfläche
aus weichem Material leicht auf den kegeligen Sitz aufschiebbar ist, während der
Dichtkantenanteil des Dichtringes zur Erzielung einer einwandfreien Abdichtung aus
härterem Material besteht.