DE1623075A1 - Verfahren zum Bestimmen der Menge an Kreatinphosphokinase - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Menge an KreatinphosphokinaseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Bestimmung der Menge an
Kreatin- Phosphokinase (CFK) in Serum und anderen Tiermedien,
wie z.B. Extrakten von Tiergeweben, im Unterschied zu gereinigtem Knzym«
Eine Erhöhung der CPK-Aktivität von Seren begleitet bestimmte
Typen an progressiver muskulärer Dystrophie (Ernährungsstörung) und des Mykard.Infarktes, deshalb ist der CPK-Spiegel, selbst
wenn keine Verschlechterung der Lebererkrankung oder des Lungeninfakts beobacgtet werden konnte, ein· wertvolle Hilfe bei der
Different ialdiagnose, . :
Es sind bereit· mehrere Verfahren zum Beitimmen der CPK bekannt.
Di· vorliegende Erfindung ist eine Verbesserung der Methoden, dl«
von Enor und Stocken in Blochem. J 42,557 (1948); Ennor unJ
Eoewoberg in Biochem. J 57, 203 (1954); von Chappel und Perry
in Biochem. J. 57, 421 (1954) und von Hughes L. '
009121/1002 BADORIG.NAL
in Klin. Chim. Acta, 7, 597-603 (1962) beschrieben wurden.
Das vorliegende Verfahren beruht auf der folgenden Reaktion:
1. Adenosindiphosphat + Phosphokreatin CPK w Adenosintriphosphat + Kreatin
2, Kreatin + aC-Naphtol + Diacetyl ■ - Farbkompiex
Die erste Reaktion ist reversibel, doch ist unter den Bedingungen des erfindungsgemässen Verfahrens die erzeugte
Kreatin- Menge eine Funktion der vorhandenen CPK-Meηge.
Es sind Methoden bekannt, bei denen die obigen Reaktionen für die Bestimmung COK in Serum verwendet werden, wobei die
Deproteinisierung der Testlösung nach der Methode von Somogy,
J, Biol. Chera. 160 (1945) 69, oder nach seinem Äquivalent
eine Rolle spielt, bei dem ein flockiger Niederschlag gebildet wird, mit dem das Protein herausgenommen wird.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Bestimmen der CPK anzugeben, das einfach ist und weniger Zeit erfordert
als die bekannten Verfahren,
Andere Aufgaben sind dem Fachmann im Licht der folgenden
Beschreibung ohne weiteres verständlich.
Nach dem erf indunsrsgemäQen Verfahren besteht rl ie Methode zum
Bestimmen der CPK-iConzentration in einem ungereinigten tierischen
Medium in folgenden Stufen: Es wird zunächst eine genau bekannte Menge an Phospho'creatinlösung und eine genau
bekannte Menge an tierischem Medium, die eine unbekannte
BAD ORäGiWÄL
010 9821/100 2
Menee an CFK enthält, gemischt; anschliessend wird eine p
bekannte Menge an ADP und Glutathion zugegeben, worauf die
Mischung eine reiiau bekannte Zeitspanne im Brutschrank auf
einer genau bekannten Temperatur gehalten wird; anschliessend wird die ileaktion unterbrochen, man fügt eine bekannte Menge
einer Verbindung hin-zu, die mit Kratin eine gefärbte Lösung
bildet, wobei ihre Farbtiefe (gemessen als optische Dichte
oder als prozentuale Durchlässigkeit) eine Funktion der Kreatinmenge
ist, danach lässt man die Farbe entwickeln, worauf die Lösung ohne Deproteinlsierung derselben zentrifugiert wird;
schliesslich wird die Farbtiefe und dealt die Menge an Kreatin
und die Menge an CPK bestimmt. Die letzte Stufe erfolgt gewöhnlich
graphisch.
Bei einer bevorzugten Ausführungsfora des erflndungegemäiseB
Verfahrens ist die Verbindung zur Bildung der gefärbten LW-sung
dC-Naphtol und Diacetyl, die man 20 Min. lang bei 37°C
sich entwickeln lässt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das gesamte Verfahren in einem einzelnen Rohr oder
Röhrchen durchgeführt, wobei das Glutathion und ADP zusamraengegeben
und der Reaktion gleichzeitig zugeführt werden«
In einem AusfUhrungsbeispiel, das die bevorzugte Methode erläutert,
wird die CPK-Aktivität in BSigaa"-Einheiten pro al
Serua definiert. Eine Sigma-Einheit ist definiert als die
Menge CPK, die ein Milliaicro-Mol Kreatin pro Minute bei
25°C phosphoryliert, wenn der xest, wie bei dea Ultraviolett-
00982 1/ '0 0 t BADOR1Q1NAL
Verfahren durchgeführt wird, das im Sigma Technical Bulletin
Nr, 40-UV (Sigma Chemical Company, St. Louis, Missouri) beschrieben
ist. Dies macht die Einheiten des vorliegenden Verfahrene
direkt vergleichbar mit den Einheiten, die nach des 40-UV-^est erhalten werden«
Die bevorzugten Methode wird in de· folgenden Beispiel erläutert:
A. Phosphokreatin*Lösung in Magnesium-Tris-Buffer,
hergestellt wie folgt:
(45 mg Phosphokreetin, Natriumsalz, Hydrat, gelöst
in 15 ml 0,0096 ra Magnesiumsulfat und 0,16 m Tris-(hydroxy
tiethyl) -eminoniethan, die auf einen pH von
7,5 bei 25°C mit HCl eingestellt worden sind.
B. Adenoslndiphosphat-Glutathlon-Lö'sung (52 mg ADP,
Natriumsalz, Hydratl 37mg Glutathion, reduzierte
Form, in 6 ml Wasser.)
β. ρ—Hydroxymercuribenzoat-Lösung, 0,0 5M, hergestellt
wie folgt: (2,1 g p-Hydroxymercurlbenzoat, NatriuBsalz, werden In 50 nl 1,0 η Natriuahydroxyd
gelöst; man fügt 45 nl 1-n HCl langsam unter konstantem Rühren zu und verdünnt schllessllch mit
Wasser auf 100 ml).
009821/1002
( Die Alkali- Lösung besteht au* 0,60 g Natriumhydroxyd
und 1,6- g Natriumkarbonat, wasserfrei, gelöst in 10 ml Wasser)·
F. Standard- Kreatinlösung (4,0 Micromol Kreatin in 10 ml Wasser).
Die Standard- Kreatinlöeung (Reagenz F ) dient dazu, unter Verwendung
des bei den Versuchen üblichen Kolorimeters eine
Kalibrierungskurve herzustellen· Es muss nur eine Kalibrierungskurve für irgend ein Kolorimeter bei einer bestimmten Wellen-*
länge hergestellt werden, jedoch führen verschiedene lolorimeter
und verschiedene Wellenlängen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Infolgedessen sollte die Durchführung von Versuchereihen
mit dem gleichen Kolorimeter bei der gleichen Wellenlänge
erfolgen«
Als Beispiel einer Methode znm "erstellen einer Kälibrierungskurve
werden 6 Proben einer Kreatinlöeung hergestellt, wie die·
in der folgenden Tabelle angegeben ist:
BAD
009821/1002
U) | (2) | O) | U) | (5) | (6) | ex | |
lökrohbon Nr, |
Staadard-Kreatln- lbsung (Reagens F) ■1 |
Wasser ■1 |
Optische Dichte |
Äquivalent Sigma-Einheiten (PK) ml Serum |
|||
O | 1 | 0 | 1.0 | 0 | 0 | Micromöl Kreatin in jeden Versuchs roh rc her |
|
860 | 2 | 0.2 | 0,8 | 0.135 | 32 | ||
Mf | 3 | 0.4 | 0.6 | 0.275 | 64 | 0 | |
4 5 |
0.6 0.8 |
0.4 0.2 |
0.413 0.550 |
96 128 |
0.08 | ||
O O K) |
6 | 1.0 | 0 | 0,690 | 160 | 0.16 | |
0.24 0,32 |
|||||||
0,40 | |||||||
D O
S >
CD KJ CO CD
cn
-T-
üb die Werte in der Spalte 4 zu erhalten, werden die
an Standard-Kreatinltia^ng und Wasser, die in den Spalten 2 und
3 der Tabelle angegeben sind, in die Versuchsröhrchen gegeben
(Spalte l). In jedes Höhrchen werden l,o ml oC-Naphthollösung,
1,0 ral Dlaretyllösung und 7,0 ml ffnaser gegeben« üer Inhalt wird
vermischt und man lässt ihn bei Raumtemperatur (25°C - 50C )
15 Minuten zum Ausbilden der Farbe stehen* Die optische Sichte (oder prozentuale Durchlässigkeit^ jedes Reagenzglas·* wird
dann erhalten und die Werte werden in die Spalte 4 eingetragen-Die Ablesungen sollten innerhalb 10 Mi0. durchgeführt sein,
nachdem die Entwicklungsperlode für die *arbe beendigt ist«
Dann wird eine Kalibrierkurv· auf rechteckigen Koordinaten gezogen,
von denen eine die optische Dichte (oder prozentuale
Durchlässigkeit) und die andere die Sigma-*inheiten tob CPK
pro ml Serum bedeutet. Die Varsuohsergebnitse werfen daaaf>bei
Anwendung des erfindungsgemMssen Verfahrens atxf ungereinigte
Tiermedien aus Einheiten der optischen Diehte (oder Proaent T)
in Sigma-Einheiten CPK pro ml Serum mit Hilfe der Kalibrierungekurve
umgewandelt·
Die Werte, aus' denen die Kurve aufgetragen wird, werden aus den
Ergebnissen der beobachteten OD (oder ^T) (Spalte 4) erhalten,
in denen zum Zwecke der Erläuterung eine Gruppe von typisohen
Messwerten von einem Beokaan Dü-Koloriaeter bei einer Wellenlänge
von 520 mu angegeben sind«
Danachi kann eine Bestimmung der CPK-Aktivitat in dem ungereinigten
tierischen Medium durchgeführt werden, das im Falle dieses Beispiels Serum ist·
BAD ORIGINAL
009821/1002
1623Ö75
Zwei KUvetten fUr das Kolorimeter werden «it "Test" und "Bllndrersuch"
bezeichnet. In beiden Rühren werden OV5 al Phorfphokreatin·
lösung (Reagens A) pipettiert. Nur in das "Test"<-ftöhrchen werden
0,1 al eines alt Wasser lo-fach verdünnten Seruae gegeben·
In das «Blindversuch11-Röhrchen werden 0,1 al Wasser pipettiert·
Beide Röhrchen werden in ein Wasserbad mit 37°C gestellt, bit sie diese temperatur erreicht haben.
Die genaue Zeit der nächsten Stufe wird notiert« Bei dieser Stufe werden 0,2 ml ADP-Glutathionlösung (Reagens B) jedea
Rohr zugegeben. Die Röhrchen werden kräftig geschüttelt und in das Wasserbad gestellt und nan lässt sie genau 3o Min« lang
brüten.
Nach Ablauf der 3o Minuten Inkubationszelt werden zu jedea Röhrchen
0,2 ml p-Hydroxyraerkuribenzoatlösung (Reagens C) gegebei.*
die gründlich damit vermischt werden, um die Reaktion zu unter* brechen.
Dann werden zu jedea Röhrchen 1,0 aloC-Naphtollösung (Reagens D)
Dann werden zu jedea Röhrchen 1,0 aloC-Naphtollösung (Reagens D)
1,0 al 0,05%-ige Diacetyllösung (Reagens E) und 7,0 al Wasser
gegeben» Der Inhalt des Röhrebene wird nach der Zugabe jedes
Reagens durch Schütteln gemischt«
Die Röhrchen werden dann erneut in das Wasserbad bei 37 C 15-20
Minuten lang eingestellt, daalt sich die Färb« entwickeln
kann«
Beide Röhrchen werden dann 5 Minuten lang zentrifugiert«
Die OD (oder prozentuale T) der überstehenden Flüssigkeit wird
dann in dem Kolorimeter ermittelt, für das die Kalibrierungekurve hergestellt worden ist«
00 9821/100 2 bad original
Das "Blindversuch"-Röhrchen dient als Bezug für das gleiche
Instrument und für die gleiche Wellenlänge, wie sei bei dir
Herstellung der Kalibrierkurve und bei« Ermitteln der OD oder %T des YTesf-RHhrchens verwendet worden sind» Das Ablesen
sollte innerhalb von 10 Minuten nach dem Zentrifugieren beendigt
sein.
Die CPK-Aktivität des Serues, welche die von der Kurve angegebene
CPK-Aktivität ist, minus irgend einer offensichtlichen CPK'Aktivität des Blindversuches, kann dann direkt bestimmt
werden.
Wenn die Aktivität der Testprobe 160 Sigma-Einheiten pro Milliliter
übersteigt, sollte die Bestimmung unter Verwendung einer
stärkeren Verdünnung des Serums und durch Multiplizieren der Ergebnisse mit dem entsprechenden Faktor wiederholt werden»
Wenn beispielsweise eine zweifache Verdünnung angewendet wird, sollte die CPK-Aktivität mit 2 multiplziert werden·
Andererseits kann die Inkubationsperiode verringert werden und die Ergebnisse müssten dann mit de« gleichen Faktor multipliziert
werden. So kann man die Mischung 5 Minuten bebrüten, anstelle von 30 Minuten; man muss dann das Ergebnis mit 2
multiplizieren·
Für eine beliebige Anzahl von Versuchen, die bei einer Sltsung
unter Verwendung der gleiohen Reagenzien und dee gleichen KoIorimeters
durchgeführt werden, ist nur ein Blindvereuch erforderlich·
Man wird beobachtet haben, dass die Farbentwicklung der Proben für die Kalibrierungskurve bei 250C durchgeführt wurde, während
die Farbentwicklung für die Testprobe während der gleichen
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spanne bei 37°C erfolgte. Dies ist darauf zurückzuführen, dass
sich die Farbe in Abwesenheit von Serueproteinen und anderen
Komponenten der Testreaktionsmischung schon bei 250C voll entwickelt,
während die höhere Temperatur wesentlich ist für die richtige Entwicklung der Farbe in der Testreaktionsmischung
innerhalb der vorgeschriebenen 2eit.
Aufgrund der obigen Beschreibungen kann der Fachmann zahlreiche
Aufgrund der obigen Beschreibungen kann der Fachmann zahlreiche
Variationen bei dem erf indungsgemä'ssen Verfahren durchführen,
ohne den Bereioh der Erfindung zu verlassen«, Wenn auch beispielsweise
die Verwendung von Glutathion als Sulfhydral zahlreiche
und wichtige Vorteile mit sich bring, besonders in der Kombination
von Glutathion und ADP, so können doch auch ohne Deproteinisierung
Cystein und 2-4ierkaptorathanol verwendet werden, wenn
es sich um frische Präparate handelt und die gesondert zugegeben werden«
009821/100 2
Claims (2)
1. Verfahren zum Bestimmen der CPK-Konzentrationen in dicht
gereinigte« tierisches Medlua, dadurch gekennzeichnet, daü
nan eine genau bekannte Menge an Phosphokreatinlösung Und ein·
bestimmte Menge an tierischem Medlua, welches eine unbestlaate
Menge an CPK enthält, miteinander aischt, dann eine bestiaat«
Menge an ADP und eine SuIfydrllverbindung hier zufUgt, danach
die Mischung eine bestiaate Zeit lan bebrütet, schließlich
die Reaktion unterbricht, dann eine bekannte Menge einer Verbindung zufUgt, die mit Kreatin eine gefärbte Lösung bildet^
wobei deren Farbtiefe eine Funktion der Kreatinaenge ist und ■an dann die Farbe sich entwickeln lässt, die Lösung ohne Deprotelnlsierung
der Lösung zentrifugiert, die *arbtiefe und
damit die Kreatinmenge sowie die CPK-Menge bestiaat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man als Verbindung, welche die gefärbte Lösung bildet,
aC -Naphtol und Diacetyl verwendet und die Farbe sich 2o Min«
lang bei 370C entwickeln lässt
3» Verfahren nach Anspruoh 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet
dass aan das gesaate Verfahren in eine· einzelnen Versuchsrtthrchen
durchführt«
4« Verfahren nach Anspruoh 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass aan
als Sulfhydryl Glutathion, Cystein oder 2-Merkaptoäthanol verwendet
BAD ORlQiML
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■_■-■- 12 -
5« Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadaroh gekennzeichnet,
dass man zunächst Glutathion und ADP miteinander rermischt und diese Substanzen dann zusammen der Lösung zufügt»
BAD ORIGINAL
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