DE1621849C3 - Verfahren zur blutgerinnungshemmenden Beschichtung von Substratoberflächen - Google Patents
Verfahren zur blutgerinnungshemmenden Beschichtung von SubstratoberflächenInfo
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- DE1621849C3 DE1621849C3 DE1967D0052321 DED0052321A DE1621849C3 DE 1621849 C3 DE1621849 C3 DE 1621849C3 DE 1967D0052321 DE1967D0052321 DE 1967D0052321 DE D0052321 A DED0052321 A DE D0052321A DE 1621849 C3 DE1621849 C3 DE 1621849C3
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Description
[R3NR'Si=]X
IO
aufgetragen werden, worin R Aryl-, Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylreste mit 1 bis 18 C-Atomen, R'
zweiwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen, X Halogenatome bedeuten, mindestens
eine-freie Valenz des Si-Atoms an eine hydrolysierbare Gruppe oder ein weiteres Si-Atom über ein
Sauerstoffatom oder über einen zweiwertigen Kohlenwasserstoff- oder Kohlenwasserstoffätherrest
gebunden ist und die restlichen freien Valenzen des Si-Atoms durch einwertige Reste, die mit dem
quaternären Ammoniumsubstituenten verträglich sind, abgesättigt sind, und die Substratoberflächen
anschließend mit Heparin beschichtet werden.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Substratoberflächen solche aus silicatischen Werkstoffen, Metallen, Metallegierungen,
Metalloxiden, organischen Kautschukarten, Organopolysiloxanelastomeren, organischen thermoplastischen
oder hitzehärtbaren Harzen verwendet werden. ·
35
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit Formteilen aus Glas, silikatischen Werkstoffen, Kunststoffen und
Metall, deren Oberflächen mit quaternären Ammoniumhalogeniden von Organosiliciumverbindungen beschichtet
werden, um diese antithrombogen zu machen. Es werden verschiedene Methoden zur Beschichtung
dieser Oberflächen mit bestimmten Verbindungen beschrieben, die diesen verbesserte und ausgezeichnete
Antikoagulationseigenschaften verleihen, sowie eine signifikante Verzögerung von ungewünschter Blutgerinnung,
wenn das Blut in direkte Berührung mit den Oberflächen dieser Formteile kommt Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher besonders nützlich zum
Beschichten von Teströhren und anderen Glasbehältern für Blut, verschiedenen chirurgischen Instrumenten aus
Metall oder Kunststoffen und prothetischen Vorrichtungen und Implantaten aus silikatischen Werkstoffen, die
heute in der modernen medizinischen Praxis allgemein üblich und außerordentlich wertvoll sind.
Zur Erhöhung der Blutgerinnungshemmung wurden bisher oberflächenaktive Mittel verwendet, die den
Energiezustand der festen Grenzflächen verändern, wodurch eine Erniedrigung der Oberflächen- oder
Grenzflächenspannung erzielt wurde. Diese oberflächenaktiven Mittel sind auf Grund ihrer elektrischen
Ladung in vier Grundkategorien einzuordnen: 1. kationische oder positiv geladene Mittel, 2. anionische
oder negativ geladene Mittel, 3. nichtionogene oder keine elektrische Ladung tragende Mittel und 4.
amphotere Mittel, deren Ladung in der Hauptsache von dem pH-Wert des Mediums abhängig ist
Aus früheren Arbeiten, z. B. von Gott und Mitarb.,
Heparin Bonding on Colloidal Graphite Surfaces, Science, vom 6. Dezember 1963, Bd. 142, Nr. 3597, Seite
1297-1298, ist ferner zu entnehmen, daß kationische oberflächenaktive Mittel am wirksamsten in bezug auf
die Unterstützung der gewünschten Blutgerinnungshemmung sind. Diese Studien zeigen jedoch, daß die
kationischen oberflächenaktiven Mittel bei der Unterstützung der gewünschten Wirkung versagen, wenn die.
entsprechende Oberfläche nicht zuerst durch Auftragen von kolloidalem Graphit vorbehandelt worden ist Diese
Vorbehandlung mit colloidalem Graphit ist für die Haftung des oberflächenaktiven Mittels auf dem
entsprechenden Substrat notwendig.
Bei Abwesenheit von kolloidalem Graphit haftet das kationische Mittel auf der Oberfläche des Formteils
nicht, und die gewünschte Blutgerinnungshemmung wird nicht erreicht
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es hingegen möglich, die gewünschte Wirkung ohne
Vorbehandlung mit kolloidalem Graphit zu erzielen. Die erfindungsgemäß verwendbaren Ammoniumhalogenide
von Organosiliciumverbindungen können direkt auf die Oberfläche des zu behandelnden Gegenstandes aufgetragen
werden, und sie haften auf der besagten Oberfläche ohne Mitverwendung eines kolloidalen
Graphitbindemittelts.
Prothetische und andere medizinische Vorrichtungen aus silikatischen Werkstoffen finden seit geraumer Zeit
in der Medizin Verwendung. Diese bemerkenswerte Entwicklung ist in der Hauptsache darauf zurückzuführen,
daß Organopolysiloxane sich gegen Körpergewebe inert verhalten. Es besteht daher eine konstante
Nachfrage nach diesen Produkten für die Verwendung als Implantate und zahlreiche prothetische Vorrichtungen.
Da jedoch die Oberflächen aus Organopolysiloxanen sich aufladen, besteht die Gefahr, daß das Blut wenn
es mit derartigen Oberflächen in Berührung kommt zum Gerinnen neigt Dabei ergeben sich für die
Formteile die üblichen Nachteile, die eine periodische Reinigung oder eventuelle Entfernung oder Ersatz
derselben erforderlich machen.
Es gibt daher bis heute keine erfolgreiche Methode, einschließlich dem Gebrauch von kolloidalem Graphit
zur Lösung dieses Problems. Hier kann das erfindungsgemäße Verfahren mit gutem Erfolg angewendet
werden.
Die erfindungsgemäß verwendbaren quaternären Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen
haften leicht auf silikatischen Werkstoffoberflächen und binden ihrerseits Heparin, das die Produktion von
Fibrin verhindert Auf Grund ihrer Gewebeverträglichkeit sind Organopolysiloxane besonders für prothetische
Vorrichtungen und Implantate geeignet Die Verleihung von blutgerinnungshemmenden Eigenschaften
für solche Werkstoffoberflächen ist daher von außerordentlicher Wichtigkeit
Es sei darauf hingewiesen, daß die Gerinnung an derartigen Oberflächen bei Tieren stärker ist als bei
Menschen. Auf Grund dieser Tatsache stellt die Prüfung von Vorrichtungen in vitro ein experimentelles Problem
dar. Wenn Organopolysiloxanartikel einer neuen Form oder Konstruktion entwickelt werden, die besonders
vorteilhaft erscheinen, ist es daher schwierig, signifikante Ergebnisse zu erhalten, wenn diese bei Tieren auf ihre
mögliche Verwendbarkeit geprüft werden, auf Grund der Tatsache, daß die Gerinnung ziemlich rasch erfolgt
und die Artikel ersetzt oder entfernt werden müssen, bevor ihr Wert durch experimentielle Daten bestimmt
und kritisch verglichen werden kann.
Zusätzlich zu der Unterstützung der Blutgerinnungshemmung sind die erfindungsgemäß verwendbaren
quaternären Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen auch als Bakterieide und Fungicide
wirksam. Das ist besonders vorteilhaft bei der Behandlung von Glas, Quarz, Silikaten, Metallen,
Metalloxiden, Siliconen und anderen Oberflächen, die sterilisiert werden müssen. So ist beispielsweise
bekannt, daß Quarzfilter auf Grund von Bakterien oder Pilzwachstum verstopfen. Filter aus Diatomeenerde und ι ο
anderen Silicium enthaltenden Materialien, die mit den erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen behandelt
werden, haben einen großen Widerstand gegen dieses Wachstum, ohne daß es hierzu notwendig ist, in
die zu filtrierende Flüssigkeit Bakterieide oder toxische 'Stoffe zu injizieren. Daraus ergibt sich ein großer
Vorteil für die Anwendung bei chirurgischen Instrumenten, Gläsern, Silberwaren und Organopolysiloxanelastomeren.
Außerdem sind die erfindungsgemäß verwendbaren quaternären Ammoniumhalogenide von Organo- 20:
siliciumverbindungen sowohl gegen gram-positive als auch gegen gram-negative Bakterien wirksam. Da die
meisten der im Blutstrom vorkommenden Bakterien gram-negativ sind, ist das auf der Oberfläche dieser
Artikel haftende Heparin besonders geeignet, derartige Bakterien abzuweisen.
Nun zu den Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Das erfindungsgemäße Verfahren zur blutgerinnungshemmenden Beschichtung von Substratoberflä- 30;
chen ist dadurch gekennzeichnet, daß auf die Substratoberflächen quaternäre Ammoniumhalogenide von
Organosiliciumverbindungen der allgemeinen Formelgruppierung
CR3NR'Si=]X
35:
aufgetragen werden, worin R Aryl-, Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylreste mit 1 bis 18 C-Atomen, R'
zweiwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen, X Halogenatome bedeuten, mindestens eine
freie Valenz des Si-Atoms an eine hydrolysierbare Gruppe oder ein weiteres Si-Atom über ein Sauerstoffatom
oder über einen zweiwertigen Kohlenwasserstoff-/ oder Kohlenwasserstoffätherrest gebunden ist und die
restlichen freien Valenzen des Si-Atoms durch einwertige Reste, die mit dem quaternären Ammoniumsubstituenten
verträglich sind, abgesättigt sind, und die Substratoberflächen anschließend mit Heparin beschichtetwerden.
Als Substratoberflächen können solche aus silikatischen Werkstoffen^ wie Glas, Metallen, Metallegierungen,, wie rostfreier Stahl, Metalloxiden, organischen
Kautschuksorten, Organopolysiloxanelastomeren, organischen, thermoplastischen oder hitzehärtbaren Harzen
verwendet werden.
Beispiele für Reste R in den erfindungsgemäß verwendbaren quaternären Ammoniumhalogeniden
von Organosiliciumverbindungen sind Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-,
Amyl-, Octyl-, Dodecyl- und Octadecylreste; Arylreste,
wie Phenyl-, Xenyl-, Naphthyl-, und Anthracylreste; Alkarylreste, wie Tolyl-, 2-Äthylphenyl-, 2-Propylphenyl-
und Xylylreste; Aralkylreste, wie Benzyl-, 2-Phenyläthyl-und2-Phenylpropylreste.
Beispiele für zweiwertige Kohlenwasserstoffreste R' sind Methylen-, Äthylen-, Propylen-, Hexylen-, Phenylen-,
Isopropylen- und Biphenylenreste.
Beispiele für hydrolysierbare oder funktionell Gruppen, die an mindestens eine freie Valenz des
Si-Atoms gebunden sein können, sind Alkoxyreste mit 1 bis 4 C-Atomen, wie Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy-,
Isopropoxy-, Butoxy- oder Isobutoxyreste; Halogenatome, wie Chlor-, Brom-, Fluor- oder Jodatome;
Acyloxyreste, wie Acetoxy-, Propionoxy-, Butoxy- oder Decanooxyreste; Oximreste, der allgemeinen Formel
(Y2C -N-O-), worin Y ein Kohlenwasserstoff rest mit
1 bis 4 C-Atomen ist, wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl- und Isobutylreste; Aryloxyreste, wie
Phenoxy-, Anthryloxy- und Naphthyloxyreste; Aminreste der allgemeinen Formeln (YNH-), (NH2—) und
(Y2N—), worin Y die angegebene Bedeutung hat
Es sei darauf hingewiesen, daß mindestens eine freie
Valenz des Siliciumatoms auch mit einem weiteren Siliciumatom über ein Sauerstoffatom in Form einer
Siloxanbindung oder über einen zweiwertigen Kohlenwasserstoff- oder Kohlenwasserstoffätherrest verknüpft
sein kann. Derartige Verknüpfungen von Silicium- und Kohlenwasseratomen werden allgemein
unter dem Begriff Polysilocarbane zusammengefaßt (vgl. W. Noil, »Chemie und Technologie der
Silicone«, Verlag Chemie 1960, S. 12). Beispiele für
zweiwertige Reste der letztgenannten Verknüpfungsart sind solche der Formeln
-CH2CH2-
-CH2CH(CH3)CH2-
-CH2CH(CH3)CH2-
-CH2CH2OCH2CH2-
-CB
CH,-
Die restlichen freien Valenzen des Siliciumatoms können durch einwertige Reste, die mit dem Ammoniumrest verträglich sind, abgesättigt sein. Beispiele für
derartige Reste sind Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-.Cycloalkyl-,
Aryl-, Alkaryl- und Aralkylreste, sowie hälogenierte
und Cyanoderivate der genannten Reste. : ■ : : :■
Aus diesen Ausführungen ist leicht ersichtlich, daß die
erfindungsgemäß verwendbaren quaternären Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen in
Form von Silianen, Polysiloxanen und Polysilcarbane eingesetzt werden können. Die Polysiloxane und
Polysilcarbane können entweder Homopolymerisate oder Mischpolymerisate . sein, da sie: mit anderen
Siloxanen vermischt werden können. Wenn die Substrate aus einem organischen Kunststoff bestehen,
können sie manchmal in diese eingearbeitet werden.
Bei diesem letztgenannten Fall ist es wichtig, daß die Organosiliciumverbindungen in ausreichenden Mengen
eingesetzt werden, damit sichergestellt ist, daß eine
genügende Menge der Ammoniumverbindungen auf der Substratoberfläche vorhanden ist
Beispiele für Halogenatome X sind Chlor-, Brom-,
Fluor- oder Jodatome. Chloratome sind jedoch bevorzugt,
da die entsprechenden Ausgangsverbindungen im Handel leicht erhältlich sind.
Die erfindungsgemäß verwendbaren quaternären Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen
können durch Vermischen von Organosiliciumverbindungen mit der Formelgruppierung XR'Sis, worin
X und R' die angegebene Bedeutung haben, mit einem tertiären Amin der Formel R3N, worin R die
angegebene Bedeutung hat, in einem polaren Lösungsmittel, wie Methanol, Äthanol, Butanol, Propanol,
Isopropanol, Äthylacetat, Butylacetat, Äthyläther- Isopropyläther,
Methylisobutylketon und Aceton hergestellt werden. Einzelheiten Ober die Herstellung dieser
quaternären Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen können den folgenden Beispielen
entnommen werden.
Die Art des Auftragens der erfindungsgemäß verwendbaren quaternären Ammoniumhalogenide von
Organosiliciumverbindungen auf die Substratoberflächen
ist nicht entscheidend und kann in beliebiger gewünschter Weise erfolgen, beispielsweise durch
Aufsprühen; Eintauchen, Auf. !reichen oder auf andere
Art, die jeweils für den speziellen Gegenstand, der
beschichtet werden soll, am besten geeignet ist
Unabhängig von der Art des Aufbringens ist die Menge der erfindungsgemäß verwendbaren quaternären
Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen auf der Oberfläche des beschichteten Gegenstands
nicht entscheidend. Es ist nur wichtig, daß dieselben in ausreichender Menge vorhanden sind, um
das Heparin wirksam zu binden. Wenn die quaternären Ammoniumverbindungen in Lösungen aufgetragen
werden, ist es jedoch vorteilhaft, daß die Konzentration der quaternären Ammoniumverbindung in dem Lösungsmittel
zur Zeit des Aufbringens im Bereich von 0,1 bis 5,0%, vorzugsweise 0,5 bis 2,0%, bezogen auf das
Gewicht der Lösung, liegt
Die Wahl des für die Herstellung der lösung
verwendbaren Lösungsmittels hängt im wesentlichen von der Natur des zu beschichtenden Substrates ab. So
können in Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung Lösungsmittel, wie Methanol, Methylenchlorid, Wasser
und Acetonitril verwendet werden.
Nach dem Auftragen der Lösung der quaternären Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen
ist eine Beschichtung mit Heparin für die erfindungsgemäße Wirkungsweise erforderlich. Heparin
ist ein mehrfach sulfoniertes Mucopolysaccharid. Das Heparinmolekül hat ein Molekulargewicht von
annähernd 16 000 und besteht aus Tetrasaccharid-Einheiten,
die mindestens einen Sulfat- oder Sulfonatrest je Saccharid enthalten. Heparin verhindert in spezifischer
Weise die Bildung von Fibrin, das für das charakteristische
Gerinnen des Blutes verantwortlich ist
Die erfindungsgemäß verwendbaren Ammoniumhalogenide dienen dazu, das Heparin auf der Substratoberfläche
zu binden, so daß in dem Blutstrom eine mit Heparin angereicherte Oberfläche vorhanden ist, die die
Blutgerinnungshemmung erleichtert
Es sei darauf hingewiesen, daß Heparin im Blut und anderen Körpergeweben vorhanden ist Dieses steht
jedoch nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung, um den Gegenstand einfach dem Blut auszusetzen,
damit er freies Heparin durch die auf der Oberfläche befindliche Schicht an quaternären Ammoniumhalogeniden
adsorbieren kann. Aus diesem Grund ist es notwendig, den Gegenstand mit Heparin im Anschluß
an das Auftragen der quaternären Ammoniumverbindungen zu beschichten. Das Verfahren zum Beschichten
mit Heparin ist nicht entscheidend und kann in beliebiger Weise vorgenommen werden.
Es sei weiter darauf hingewiesen, daß das Heparin in Lösung aufgetragen werden muß. Unabhängig von der
Methode ist die Menge des aufgetragenen Heparins nicht entscheidend, mit der Ausnahme, daß mindestens
0,1 mg/ml eines löslichen Materials verwendet werden muß, um signifikante Ergebnisse zu erzielen. Aus
praktischen Gründen ist ein Bereich von 0,1 bis 10 mg/ml einer physiologischen Kochsalzlösung bevorzugt
Größere Mengen an Heparin können eingeführt und toleriert werden, der Nutzeffekt, der mit einem
Ansteigen des Heparingehaltes über 10 mg/ml hinaus in der physiologischen Kochsalzlösung erzielt wird, ist
unbedeutend. Das Aufbringen des Heparins ist nicht nur auf die Verwendung einer physiologischen Kochsalzlösung
beschränkt, es können auch andere Medien verwendet werden, in denen Heparin löslich ist Auf
Grund der leichten Verfügbarkeit und der relativ geringen Kosten, ist jedoch die physiologische Kochsalzlösung
bevorzugt
Das erfindungsgemäß an einen beschichteten Artikel gebundene Heparin kann für eine unbegrenzte Zeit
aktiv bleiben. Ein Teil des an den Artikel gebundenen Heparins kann allmählich in das Blut auswandern, wenn
dieses mit dem besagten Gegenstand in Berührung kommt jedoch die auf diese Weise verlorengegangene
Heparinmenge kann leicht durch endogenes Heparin oder andere blutgerinnungshemmende Substanzen, die
aus dem Blutstrom durch die quaternären Ammoniumhalogenide der Organosiliciumverbindungen adsorbiert
werden, ergänzt werden.
Es ist selbstverständlich wichtig, daß die quaternären Ammoniumhalogenide der Organosiliciumverbindungen
fest auf der Substratoberfläche verankert sind, um erfolgreich wirksam zu sein. Es wurde festgestellt daß
keine Grundierung oder Kombinationsbeschichtung auf Glas- oder Metalloberflächen erforderlich ist vor dem
ersten Aufbringen des quaternären Ammoniumhalogenide. Vermutlich wird die quaternäre Ammoniumverbindung
auf Grund der Oberflächenbeschaffenheit von Glas, Metall und Metalloxiden durch einfaches Aufbringen
der Lösung derselben, fest auf der Substratoberfläche verankert, ohne daß hierzu irgendeine Grundierung
oder etwas anderes erforderlich ist Deshalb werden die erfindungsgemäßen quaternären Ammoniumhalogenide
von Organosiliciumverbindungen auf Glasartikel, wie Teströhren, verschiedene Blutbehälter oder andere
verwendbare Glas- oder Metallgegenstände, wie chirurgische Instrumente, metallische, medizinische Armaturen
oder andere Metallvorrichtungen, direkt aufgetragen, ohne daß hierzu die Verwendung eines Grundiermittels
oder einer Kombinationsbeschichtung notwendig ist Wenn die verwendeten Organopolysiloxanelastomeren
die erforderlichen reaktiven Gruppen besitzen, ist auch hierbei die oben beschriebene Oberflächenbeschichtung
ausreichend.
Im allgemeinen sind die in der medizinischen Praxis für Katheter, Schlauchmaterial, prothetische Vorrichtungen
und andere medizinische Anwendungsarten verwendeten Gummisorten auf Grund der vorhandenen
Festigkeit entweder organische Kautschukarten, hitzehärtbare Organopolysiloxanelastomere oder thermoplastische
Harze. Da in diesen Materialarten nicht genügend reaktive Gruppen vorhanden sein können,
kann für eine ausreichende Haftung der erfindungsge-
mäßen Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen auf der Substratoberfläche ein Grundiermittel
oder eine Kombinationsbeschichtung erforderlich sein.
Viele der verwendbaren Vorrichtungen sind aus organischen Kautschukarten hergestellt, wie Naturkautschuk,
Polybutadien; Poly(styrol-butadien), Poly(äthylenpropylen-cyclohexadien)
und Butylkautschuk, oder aus thermoplastischen Harzen, wie Polyäthylen, Polypropylen,
Polystyrol, Polyisobutylen, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenfluorid, Polyvinylacetat, Polyacrylnitril,
Polyäthylacrylat, Polymethylmethacrylat, Poly(äthylenglykol-terephthalat), Poly(hexamethylendiamin-adi-
pat), Celluloseacetat, Äthylcellulose, Polyformaldehyd
und Mischpolymerisate hiervon; oder aus hitzehärtbaren Organopolysiloxanelastomeren, wie Dimethylpoly-
siloxanelastomeren, die handelsübliche Produkte sind.
Die Bindung zwischen Formteilen aus Organopolysiloxanelastomeren oder organischen Kautschukarten und
den quaternären Ammoniumhalogeniden von Organosiliciumverbindungen kann durch beliebige geeignete
Mittel erreicht werden. Am wirksamsten ist die ) Verwendung eines chemischen Grundiermittels zur
Verbesserung der Haftung zwischen dem Formteil aus Organopolysiloxanelastomeren oder aus organischem
Kautschuk und den quaternären Ammoniumverbindungen. Verwendbare Grundiermittel zur Erzielung dieser
gewünschten Haftung sind solche der Formeln
NH2CH2CH2NHCH2CH2Si(OCH3)3
/\
CH2CHCH2OCH2CH2CH2Si(OCH3)
CH2CHCH2OCH2CH2CH2Si(OCH3)
aus einem Gemisch der Formeln
fHi
CH2CHCH2OCH2CH2CH2Si-
CH,
und
CH3
NH2CH2CH2NHCH2CHSi(OCH3)3
NH2CH2CH2NHCH2CHSi(OCH3)3
geeigneten Lösungsmittel sowie ein Gemisch aus der Verbindung der Formel
O
CH2CHCH2 OCH2CH2CH2Si(OCH3)3
CH2CHCH2 OCH2CH2CH2Si(OCH3)3
und Äthylendiamin in Isopropanol oder anderen geeigneten Lösungsmitteln.
In gleicher Weise kann eine Mercaptosilanlösung, z. B. dem Silan der Formel HSCHjCHjCHiSi(OCHi)3 in
Lösungsmitteln, wie Isopropanol, als Grundiermittel,
sowohl für organische Kautschukarten als auch für thermoplastische Harze verwendet werden, unter
Einwirkung von energiereicher Strahlung, wie UV-Licht oder in Gegenwart von Katalysatoren, wie Benzoylperoxid. Bei Verwendung von Katalysatoren ist im
allgemeinen Erhitzen erforderlich. Gegebenenfalls können auch Wasser und Methyltrimethoxysilan zur
Verbesserung der Grundierung zugegeben werden.
Die Formteile können durch Eintauchen oder auf deren Art mit der Grundierlösung beschichtet und
anschließend getrocknet werden, mit oder ohne leichtes Erwärmen. Bei der Beschichtung von organischen
Kautschukarten ist es häufig wichtig, solche Lösungsmittel zu verwenden, die kein Aufquellen des Formteils
aus dem Kautschuk oder dem thermoplastischen Harz ίο verursachen. Wenn das organische Material aufquillt,
kann ein beträchtlicher Teil des Grundiermittels in das Innere des Formteils abwandern, anstatt an der
Oberfläche zu bleiben, was häufig zu einer beträchtlich schwächeren Bindung führt.
Nachdem die Formteile mit dem Grundiermittel beschichtet worden sind, folgt anschließend das
Aufbringen der quaternären Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen und des Heparins auf die
Substratoberfläche.
Zusammenfassend sei festgestellt:
Formteile aus Glas, Metall und Metalloxiden können direkt mit den quaternären Ammoniumhalogeniden der
Organosiliciumverbindungen beschichtet werden, da vorher keine Grundierung erforderlich ist, während
hingegen Formteile aus organischen Elastomeren, normalen hitzehärtbaren Elastomeren und einigen
Organopolysiloxanelastomeren zuerst eine Grundierung erhalten müssen, wenn auf der Oberfläche dieser
Elastomeren keine reaktiven Stellen vorhanden sind.
Wenn die verwendeten Organopolysiloxanelastomeren nicht die notwendige Menge an oberflächenreaktiven
Gruppen enthalten, kann folgendes Verfahren angewendet werden:
Es werden Organopolysiloxanelastomere hergestellt, die Siloxaneinheiten mit den oben beschriebenen quaternären Ammoniumseitenketten enthalten. Diese Formmassen können als Blutleitungen oder andere Gegenstände geformt und dann in an sich bekannter Weise gehärtet werden. Anschließend wird das Heparin nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgetragen, und die so erhältlichen Formteile haben dann die gewünschte blutgerinnungshemmende Wirkung. Ein Alternatiwerfahren besteht darin, die quaternären Ammoniumhalogenide von Silanen, deren Hydrolysate oder Mischpolymerisate mit anderen Verbindungen wie Dimethyldichlorsilan. Phenylmethyldichlorsilan, 3,3,3-Trifluorpropylmethyldimethoxysilan oder Phenyltrichlorsilan zu vermählen und in die Organopolysiloxane vor dem Hirten einzuarbeiten.
Es werden Organopolysiloxanelastomere hergestellt, die Siloxaneinheiten mit den oben beschriebenen quaternären Ammoniumseitenketten enthalten. Diese Formmassen können als Blutleitungen oder andere Gegenstände geformt und dann in an sich bekannter Weise gehärtet werden. Anschließend wird das Heparin nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgetragen, und die so erhältlichen Formteile haben dann die gewünschte blutgerinnungshemmende Wirkung. Ein Alternatiwerfahren besteht darin, die quaternären Ammoniumhalogenide von Silanen, deren Hydrolysate oder Mischpolymerisate mit anderen Verbindungen wie Dimethyldichlorsilan. Phenylmethyldichlorsilan, 3,3,3-Trifluorpropylmethyldimethoxysilan oder Phenyltrichlorsilan zu vermählen und in die Organopolysiloxane vor dem Hirten einzuarbeiten.
gemißen Verfahren zur Erzielung einer blutgerinnungs-
hemmenden Wirkung beschichtet werden können, seien
folgende aufgeführt: Herrklappenprothesen, einschließ-
eingepaßte Obturatoren, Heftpflaster, medizinische
Elastomere für Einkapselungen ττοη 'implantierten
elektronischen Vorrichtungen, Elastomere zur Einkapselung von Aneurysmen, weiche Zahnprothesenverblendungen und Zahnprothesenbasen, Schwammaterial
für subdermale Implantate, Brustprothesen, Testikularprothesen, Ohrmuschelplastiken, rheoplastische Implantate, sklerale Schutzvorrichtungen für die Methode
nach Everett, verstärkte und nichtverstlrkte Folien,
Organopolysiloxanelastomere als Ersatzteile bei Verlet zungen des Gesichts und der Extremitäten, Elastomere
zur Rekonstruktion von Knochenbrüchen, Coronaarterien, Eustachischen Röhren, medizinische Meßrohre für
die Durchströmung und andere für Blut erforderliche
709 533/320
Verfahren, ζ. Β. Blutdurchströmungssysteme und andere
Kreispumpensysteme, aufgespulte, kapillarenförmige Membranen für Oxygenatoren bei vollständigem
kardial-pulmonal Durchfluß und arterielle venöse Ableitungen, Bauchdrains, Saugdrains, bei orthopädisehen
Verletzungen, Katheter für die intravenöse Verabreichung von Flüssigkeit oder für die Blutabnahme,
für percutane cardiale Katheterisierung, für kontinuierliche Überwachung des, Blutzuckergehalts,
intestinale Dekompressionsröhren und für Bluttransfusionen, verschiedene Katheter und thorakale Drains,
Glasröhren und Glasbehälter für Blut und für chirurgische Geräte und Vorrichtungen aus Metall oder
Metallteile von Implantaten.
10
Beispiel 1
13,7 g der Verbindung der Formel
13,7 g der Verbindung der Formel
ClCH7
-C2H4Si(OCHa)3
wurden mit 6,7 g Benzyldimethylamin in 20 g Toluol vermischt und 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt Das
Lösungsmittel wurde durch einen Rotationsverdampfer unter Vakuum entfernt, wobei das quaternäre Ammoniumhalogenid
der Organosiliciumverbindung, entsprechend der Formel
CH3
CH3
erhalten wurde.
Beispiel 2
27,4 g der Verbindung der Formel
27,4 g der Verbindung der Formel
ClCH2 —<(^)>—C2H4Si(OCH3):,
wurden mit 15,0 g der Verbindung der Formel (CH3CH2)3N in 37,5 g Acetonitril vermischt und 3
Stunden unter Rückfluß erhitzt Das Lösungsmittel wurde unter Vakuum durch einen Rotationsverdampfer
entfernt, wobei eine dunkelgefärbte viskose Flüssigkeit erhalten wurde, die nach einigen Tagen bei Raumtemperatur kristallisierte.
Die Verbindung entsprach der Formel
Die Verbindung entsprach der Formel
CH2CH3
θ I
CH3CH2N-CH2-^
CH2CH3
CH2CH3
Cl€
Titration des Chlorid-Ions mit AgNOa ergab ein Neutralisationsäquivalent von 412 und 398 (Theorie:
375).
29,0 der Verbindung der Formel JC3HeSi(OCH3)3
wurden mit 15,0 g der Verbindung der Formel (CH3CH2)3N vermischt und auf 75eC erhitzt Das
Gemisch trennte sich in zwei Phasen, nach einer Stunde wurde Acetonitril zugegeben und die Mischung dann 3
55
ciö
Stunden unter Rückfluß erhitzt Das Lösungsmittel wurde dann unter Vakuum durch einen Rotationsverdampfer
entfernt Die Verbindung entsprach der Formel
CH2CH3
φ I
CH3CH2N-
CH2-CH3
Θ
J
J
Titration des Jodions mit AgNO3 ergab ein Neutralisationsäquivalent
von 391 und 393 (Theorie: 391).
Eine Anzahl Glas-Teströhren wurde mit einer l,0%igen
wäßrigen Lösung der Verbindung der Formel
40.
45 CH2CH3
φ I
CH3CH2N-CH2^ ^
CH2CH3
CH2CH3
behandelt und über Nacht getrocknet Die Röhren wurden dann zweimal mit einer physiologischen
Kochsalzlösung ausgespült Anschließend wurde in physiologischer Kochsalzlösung verdünntes Heparin in
den unten angegebenen Zeiträumen zugegeben, um die Berührungszeit der Heparinbehandlung mit der Gerinnungszeit
auf den mit quaternärem Amin behandelten Oberflächen zu bestimmen.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Nr.
Behandlung
Klumpenbildurig
1
2
3
4
5
6
7
2
3
4
5
6
7
Glas 15 min
quaternäres Amin 52 min
quaternäres Amin — Heparin — 10 s keine
quaternäres Amin — Heparin — 1 min keine
quaternäres Amin — Heparin — 5 min keine
quaternäres Amin — Heparin — 15 min keine
quaternäres Amin — Heparin — 30 min keine
11
12
Eine Anzahl Glas-Teströhren wurden wie in Beispiel mit einem quaternären Amin behandelt Die
Teströhren wurden dann für jeweils 5 Minuten verschiedenen Heparin-Konzentrationen ausgesetzt Es
wurden auch Glas-Teströhren ohne Aminbehandlung dem Heparin ausgesetzt Die Prüfung wurde dann durch
Füllen jeder Röhre mit 1,0 ml aufgetautem Plasma durchgeführt Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Nr.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Behandlung
quaternäres Amin
quaternäres Amin — 0,1 mg/ml Heparin
quaternäres Amin — 0,5 mg/ml Heparin
quaternäres Amin — 1,0 mg/ml Heparin
quaternäres Amin — 5,0 mg/ml Heparin
quaternäres Amin — 10,0 mg/ml Heparin
Glas
Glas — 0,1 mg/ml Heparin
Glas — 1,0 mg/ml Heparin
Glas — 10,0 mg/ml Heparin Klumpenbildung
135 min
keine
keine
keine
keine
keine
16 min
16 min
16 min
18 min
keine
keine
keine
keine
keine
16 min
16 min
16 min
18 min
Wurden anstelle der quaternären Amine aus den Beispielen 4 und 5 eine l,O°/oige wäßrige Lösung der
folgenden Verbindungen eingesetzt, wurden die gleichen Ergebnisse erzielt:
CH2
CH3
N-CH2
CH3 (1)
CH2CH
2CH3
CH3CH2- N—
CH2CH3 (2)
CH3
CH3 CH2CH3
Bre
(3)
CH2CH3 (4)
CH,
CH3 Bre
(5)
CH2CH3
© I
CH3CH2N-C3 H6Si(OCH2CH3);,
CH2CH3 (6)
13
16 | 2 | < | 1 | 849 | — |
e_ CH3 <T^)^CH2—N—CH2- |
-< | >—SiCl3 | >— QH4SiBr3 | ||
CH3 | |||||
e CH2CH3 | |||||
CH3CH2-N-CH2- | |||||
CH2CH3 | |||||
14
Br6
—N-QH6Si(O-N=C-[CH2CH3L)3
CH3
CH2CH3
θ I
CH3C^2N-QH6Si-(Ο—N=C[CH2CH2CH2CH3]2)3
CH2CH3
CH2CH2CH3
< J^CH2-N-QH6Si(NCH2CHj)3
CH7CH, H
Brfc
CH,
CH3CH2N-CH2-^ J>— QH4Si(N-CHj)3
CH3
CH3
—N-
CH3
CH3
N-CH3
^-QH4Si(NH2),
CH2CH3 /O \
N-QH6SiIo-C-CH3J3
CH2CH3 Cf
Ν—QH6Si(O-N=C[CH2CH2CH3]2)3
(10)
(Π)
(12)
(13)
(14)
(15)
(16)
CH2-N-QH6Si(OCH2CHs)3
16
(17)
(18)
CH2CH2
θ I
CH3CH2-N-CH2-^ ,^QH4SiBr3
N-QH6-SiVNCH2CH3Z3
Βγθ
(19)
(20)
(21)
709 533/320
CH2-N-CH2-^ ^-C2H4Si O-\ λ
(22)
Wurden die folgenden Substrate mit einer wäßrigen Lösung aus quaternären Ammoniumhalogeniden von
Organosiliciumverbindungen aus Beispiel 6 beschichtet und anschließend einer Heparinbehandlung unterzogen,
wurden die gleichen Ergebnisse erzielt:
(a) Rostfreier Stahl
(b) Aluminium
(c) Eisen
(d) Polyäthylen
(e) Polypropylen
(f) Epoxyharze
(g) Naturkautschuk
(h) Acrylharze
(h) Acrylharze
(i) Butadien-Styrolkautschuk
(j) Äthylen-Propylenkautschuk
(k) Polytetrafluorethylen
(1) Polyesterfaser
(m) Polycarbonat
(j) Äthylen-Propylenkautschuk
(k) Polytetrafluorethylen
(1) Polyesterfaser
(m) Polycarbonat
Wurden die folgenden Gegenstände mit einer wäßrigen Lösung aus quaternären Ammoniumhalogeniden
von Organosiliciumverbindungen aus Beispiel 6 beschichtet und anschließend einer Heparinbehandlung
unterzogen, wurden die gleichen Ergebnisse erzielt:
(a) Zangen
(b) Skalpelle
(c) Drainageröhren
(d) Herzschrittmacher
(e) Herzklappen
(f) chirurgische Messer
(g) chirurgische Nadeln
4,0 g eines harzartigen Siloxanmischpolymerisates aus SiOr, (CH3)3Si0i/2-, (CH3J2SiO- und C6H5SiO3Z2-Emheiten,
1,6 g einer 50%igen Lösung der Verbindung der Formel
Cl
Behandlung
. y
30
35
50
in Methylenchlorid und 0,14 g Dibutylzinndilaurat wurden rasch verrührt, bis das Gemisch homogen war
und eine bläuliche Farbe zeigte. Mit diesem Gemisch wurden die Wände von Glas-Teströhren beschichtet
und dann bei Raumtemperatur getrocknet und anschließend einer Heparinbehandlung ausgesetzt Die Probe
wurde dann durch Füllen jeder Röhre mit 1,0 ml aufgetautem Plasma durchgeführt Es wurden folgende
Ergebnisse erhalten:
60 Zeit bis zur Klumpenbildung
kein Heparin Heparin
kein Heparin Heparin
Glas 18 min —
Siloxanmischpolymerisat 90 min 90 min
Siloxanmischpolymerisat 40 min > 24 h
+ quatern. Ammoniumchlorid
+ quatern. Ammoniumchlorid
Teströhren, die mit einem Mischpolymerisat, das
durch Umsetzung von
CH3
25Mol-% OH—Si^ ^
CH3
CH3
und 75 Mol-% HO[(CH3)2SiO]120OH-Einheiten
herggstellt worden war, beschichtet waren, wurden mit
einer l,O°/oigen Lösung der Verbindung der Formel
45 (CH3CH2),
Cl
in Methylenchlorid behandelt und dann getrocknet Die behandelten Röhren wurden zweimal mit physiologischer
Kochsalzlösung gespült, dann mit 5 mg/ml Heparin in physiologischer Kochsalzlösung fünf Minuten
lang behandelt und anschließend zehnmal vollständig mit physiologischer Kochsalzlösung ausgespült; die
Zeit bis zur Klumpenbildung wurde mit recalcifiziertem Plasma (aufgetautes Plasma, das mit Calcium, entsprechend
dem ursprünglichen Gehalt, angereichert ist) berechnet:
Behandlung Zeit bis zur Klumpenbildung
kein quaternäres
Amin
Amin
quaternäres
Amin
Amin
Glas | 15 min | 52 min |
Glas + Heparin | — | 24 h |
Mischpolymerisat | 83 min | — |
Mischpolymerisat | 50 min | 24 h |
+ Heparin |
Teströhren, die mit einem harzartigen Siloxanmischpolymerisat
aus 80% SiO2-, (CH3)3SoOi/2-, (CH3J2SiO-
und CeHsSiOsß-Einheiten und 20% 3-Jodpropylsiloxan-Einheiten
beschichtet waren, wurden mit 30% Benzyldimethylamin in Methanol gefüllt und eine Stunde auf
500C erhitzt Die Röhren wurden zuerst mit physiologischer
Kochsalzlösung und anschließend mit destilliertem Wasser gespült und dann eine Woche lang
stehengelassen. Dann wurden die Röhren 30 Minuten mit einer l,5%igen Heparinlösung in CH3OH/H2O
behandelt und anschließend mehrmals mit physiologischer Kochsalzlösung gespült Die Röhren wurden mit
frisch entnommenem Blut in einer Zentrifuge bei 5 UpM getestet Nach mehr als 24 Stunden war keine
Klumpenbildung zu beobachten.
Wurden anstelle der entsprechenden Mischpolymerisate
aus den Beispielen 10 und 11 folgende Mischpolymerisate
eingesetzt wurden gleiche Ergebnisse erzielt:
(1) Mischpolymerisat aus
(CH3)2Si0—
(CH3)CF3CH2CH2SiO-
(CH3)CF3CH2CH2SiO-
OSi-C2H4-^ >—NBr-Einheiten
CH3 (CH3)3
(2) Mischpolymerisat aus
(C2Hs)2SiO-
(CH3)2
(CH3)2
SiO
© e
und
(CH3)3 (3) Mischpolymerisat aus
(CH3)N=C(CH2)3SiO-
und
OSi- QH^^ >— NJ-Einheiten
(CH2CH3),
Eine Plasmaflasche wurde mit einem Organopolysiloxanelastomer
beschichtet das Siloxaneinheiten der Formel
CH3 CH2CH3 0
OSi-CjHi—^^—CH2-N-CH2CH3 Cl'
CH2CH3
enthielt und anschließend einer Heparinbehandlung unterzogen. Die Innenseite der Plasmaflasche zeigte
ausgezeichnete blutgerinnungshemmende Eigenschaften.
Claims (1)
1. Verfahren zur blutgerinnungshemmenden Beschichtung
von Substratoberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Substratoberflächen
quaternäre Ammoniumhalogenide von Organosiliciumverbindungen der allgemeinen Formelgruppierung
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CN110669369A (zh) * | 2019-10-14 | 2020-01-10 | 中国科学院长春应用化学研究所 | 一种具有pH监测功能的抗菌涂层、具有pH监测功能的抗菌涂层的功能材料及其制备方法 |
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- 1967-02-17 DE DE1967D0052321 patent/DE1621849C3/de not_active Expired
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |