DE1617544B2 - Prophylaktisches Zahnpflegemittel - Google Patents
Prophylaktisches ZahnpflegemittelInfo
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Description
Bereich der Teilchengröße
Prozentualer Bereich
>0μ;
>10μ;
>20μ;
>30μ;
>40μ;
>50μ;
>60μ;
>70μ;
>75μ
>10μ;
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>30μ;
>40μ;
>50μ;
>60μ;
>70μ;
>75μ
7. Zahnpflegemittel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilung der
Zirkonsilikat-Teilchengrößen den folgenden Werten entspricht:
<10μ | <1,00 |
<20μ | 22 bis 27 |
<30μ | 10 bis 24 |
<40μ | 17 bis 22 |
>50μ | 12 bis 15 |
<60μ | 6 bis 8 |
<70μ | 3 bis 4 |
>75μ | 7 bis 10 |
«u |
Bereich der Teilchengröße
Prozentual
>0μ;
>10μ;
>20μ;
>30μ;
>40μ;
>50μ;
>60μ;
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>30μ;
>40μ;
>50μ;
>60μ;
>70μ;
>75μ
<10μ
<20μ
<30μ
<40μ
<50μ
<60μ
<70μ
<75μ
<20μ
<30μ
<40μ
<50μ
<60μ
<70μ
<75μ
0,0
24,7
22,3
19,5
13,7
7,3
3,8
8,7
0,0
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Masse zum Reinigen und Polieren von Zähnen durch Dentalprophylaxe,
besonders ein prophylaktisches Zahnpflegemittel, das eine Mischung von Zirkonsilikat
(ZrSiO4) und Zinndioxid (SnO2) enthält. Während
Zinndioxid verschiedene chemische Bezeichnungen führt (z. B. »Zinndioxid«, »Stannioxid«, Zinr(IV)-oxid«
und »Zinnoxid«), wird nachstehend üb reinstimmend der Name »Zinndioxid« verwendet.
Erfindungsgemäß wird ein prophylaktisches Jahnpflegemittel zum Reinigen und Polieren von Zähnen
vorgeschlagen, das als Reinigungs- und Polierbestandteil eine Mischung von Zirkonsilikat und Zinndioxid
enthält.
Erfindungsgemäß wird weiter eine therapeutische prophylaktische pastenförmige Masse vorgeschlagen,
die eine wirksame Menge von mindestens einem fluoridhaltigen anticariogenen Hilfsmittel enthält.
Zahnflecken (Plaque), Nahrungsmittelteilchen, exogene Flecken und andere Zahnoberflächenpigmentierung
kann bis zu verschiedenen Graden von den Zähnen mittels eines geeigneten Zahnputzmittels und
einer Zahnbürste entfernt werden, wie z. B. beim normalen täglichen Zähneputzen. Einige Zahnschmelzflecken
und -pigmentierungen sind jedoch viel zu widerstandsfähig gegenüber den in den üblichen Zahnputzmittelzubereitungen
gefundenen Schleifputzmitteln. Demzufolge muß der Zahnarzt eine »Prophylaxe« vornehmen,
um nicht nur den Zahnstein zu entfernen, sondern auch die angesammelten Flecken, die durch
die tägliche Anwendung eines Zahnputzmittels nicht zufriedenstellend entfernt worden sind. Sehr häufig
können die Zähne durch Anwendung eines Zahnputzmittels oder der üblichen Reinigungs- und Poliermittel,
die zur Prophylaxe verwendet werden, gereinigt werden, sie zeigen jedoch wenig Glanz oder Politur. Für
gute Zahnästhetik sind saubere Zähne mit hohem Glanz erwünscht, und ein Reinigungs- und Poliermittel,
das diese Ergebnisse erzielen kann, wäre wünschenswert.
Die Probleme bei der relativ seltenen Anwendung eines Reinigungs- und Poliermittels in einer prophylaktischen Paste, z. B. bei einer ein- oder zweimal im Jahr durchgeführten Prophylaxe, sind sehr verschieden von den Problemen, die bei Verwendung eines Reinigungs- und Poliermittels als Bestandteil eines Zahnputzmittels zur zwei- oder dreimaligen Anwendung pro Tag auftreten, selbst wenn das erwünschte Endergebnis der Reinigung und Politur des Zahnschmelzes dasselbe ist. Offensichtlich ist es möglich, ein stärkeres
Die Probleme bei der relativ seltenen Anwendung eines Reinigungs- und Poliermittels in einer prophylaktischen Paste, z. B. bei einer ein- oder zweimal im Jahr durchgeführten Prophylaxe, sind sehr verschieden von den Problemen, die bei Verwendung eines Reinigungs- und Poliermittels als Bestandteil eines Zahnputzmittels zur zwei- oder dreimaligen Anwendung pro Tag auftreten, selbst wenn das erwünschte Endergebnis der Reinigung und Politur des Zahnschmelzes dasselbe ist. Offensichtlich ist es möglich, ein stärkeres
3 4
Abriebmittel für eine prophylaktische Paste als für verwendbar ist. Insbesondere eine Zirkonsilikatmasse
das tägliche Putzen mit einem Zahnputzmittel zu ver- mit Teilchen, die in drei verschiedenen Größenwenden.
Jedoch muß in beiden Fällen Sorge getragen Ordnungen gestaffelt sind, nämlich eine erste Größenwerden,
daß übermäßiger Verlust von Mund-Hart- Ordnung bis zu etwa 20 μ Teilchengröße, eine zweite
gewebe auf Kosten der Reinigung vermieden wird. 5 Größenordnung von etwa 20 bis zu etwa 50 μ und eine
Im allgemeinen nimmt man an, daß bei dem Versuch, dritte Größenordnung von etwa 50 bis etwa 70 μ, ist
die schwierigen Flecken (z. B. Tabak-, Grün-, Zinn- besonders brauchbar. Bei der praktischen Anwendung
fluorid-, Silbernitratflecken usw.) zu entfernen, vor- wird bevorzugt, diese Größenordnungen in einer Masse
wiegend ein Kompromiß zwischen Reinigung und mit prozentualen Verhältnis-Bereichen von etwa 10
Verlust an Zahnstruktur geschlossen werden muß, io bis 50% der ersten Größenordnung, 5 bis 25% der
oder daß, mit anderen Worten, zur Erzielung der dritten Größenordnung und der Differenz in der
maximalen Beseitigung dieser schwierigeren Flecken zweiten Größenordnung zu kombinieren. Die kleine-
und/oder Pigmentierungen Zahnstruktur geopfert ren Teilchen der ersten Größenordnung sind in erster
werden muß. Eine Reinigungs- und Poliermasse zur Linie vorgesehen, um eine Polierfunktion auszuüben
Zahnprophylaxe wäre erwünscht, die sogar die schwie- 15 und um Belag vom Hartgewebe des Mundes (z. B.
rigsten Zahnschmelzflecken und Pigmentierungen Zahnschmelz, Zahnbein und Zahnzement) zu entwirksam
entfernt, während der durch Abrieb ver- fernen; die Teilchen der zweiten Größenordnung sind
ursachte Verlust an harter Zahnstruktur auf ein zum Reinigen und Entfernen von Flecken vorgesehen;
Minimum herabgesetzt wird. die Teilchen der dritten Größenordnung sind zum
Ein weiterer Faktor, der bei der Entwicklung eines 20 Reinigen nichtorganischen Ausbesserungsmaterials
geeigneten Prophylaxemittels in Betracht gezogen (z. B. Metallfüllungen, Amalgame, Einlagen u. ä.) und
vverden sollte, ist die Fähigkeit, den Zähnen beim zum Entfernen schwerwiegender Flecken (z. B. Grün-Polieren
einen hohen Glanz zu verleihen, d. h., glatte fleckung und Zinnfluorid [SnF2]-Pigmentation) vor-
und hochglänzende Zahnschmelzoberflächen zu er- gesehen.
zielen. Hochpolierte Oberflächen sind anscheinend 25 Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß ein neues
weniger empfänglich für die Beibehaltung von Flecken und sogar wirksameres prophylaktisches Zahnreini-
(Plaque) und oraler Zersetzungsrückstände (debris); gungs- und Poliermittel erhalten wird, indem man
dieser Faktor ist einer der Gründe für die Entwicklung Zirkonsilikat und Zinndioxid mischt. Vorzugsweise
eines Reinigungs- und Poliermittels, das nicht nur enthält ein solches Mittel mindestens etwa 50 und bis
wirksam reinigt, sondern auch außergewöhnlich hohen 30 zu 99% Zirkonsilikat und den Rest Zinndioxid. Ein
Glanz erzeugt. Jedoch konnte guter Glanz bisher besonders bevorzugtes Mittel enthält eine Mischung
nicht erzielt werden, ohne daß erhöhter Abrieb auf- im Gewichtsverhältnis von 9:1 Zirkonsilikat und
(ritt. Zinndioxid. Vorzugsweise sind die Zirkonsilikatteil-
Wenig Beziehung, wenn überhaupt, scheint entweder chen in drei Größenordnungen verteilt. Die Zinnfischen
den Reinigungs- und den Polierfähigkeiten 35 dioxidteilchen fallen im wesentlichen in den Bereich
von Zahnabriebmitteln oder zwischen dem Abrieb und von bis zu 3 μ und vorzugsweise von bis zu 2 μ. Eine
der Fähigkeit des Abriebmittels, eine glatte Zahn- besonders wirksame Masse wird erhalten, indem man
oberfläche zu erzeugen, zu bestehen. Zum Beispiel ist Zirkonsilikat verwendet, das im wesentlichen keine
aufgeschlämmtes Aluminiumoxid ein ausgezeichnetes Teilchen unter 10 μ Teilchengröße enthält.
Poliermittel, das eine sehr glatte und schimmernde 40 Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Zirkonsilikat-Oberfläche erzeugt, jedoch ist der Abrieb so stark, daß Zinndioxid Reinigungs- und Poliermasse besteht darin, ler resultierende Verlust an Zahnstruktur seine Emp- daß bei ihrer Anwendung zur zahnprophylaktischen :ehlung zur Anwendung ausschließt. Schlämmkreide Behandlung die Abnutzung des zahnärztlichen Handlagegen reinigt recht gut, erzeugt jedoch eine rauhe Stücks im Vergleich zu anderen Reinigungs- und Zahnoberfläche. Dicalciumphosphat besitzt einen ver- 45 Poliermassen vermindert wird. Überdies sind die erfin-•;leichsweise geringen Abrieb, jedoch poliert es nicht dungsgemäßen Massen in Pastenform leichter anzuwirksam. Eine Mischung von unlöslichem Natrium- wenden und zu handhaben als bestimmte andere metaphosphat und Tricalciumphosphat ist ein recht Reinigungs-und Poliermassen,
wirksames Poliermittel, aber diese Kombination ist Die USA.-Patentschrift 32 57 282 lehrt prophylakkein besonders gutes Reinigungsmittel. Das üblichste 50 tische Pasten, die Zirkonsilikat als Reinigungs- und Mittel, das zur täglichen Zahnprophylaxe verwendet Poliermittel sowie ein fluoridhaltiges anticariogenes vird, ist Bimssteinpulver. Dieses Mittel reinigt an- Hilfsmittel enthalten. Es wurde gefunden und bildet gemessen, hat aber einen hohen Abrieb und erzeugt einen weiteren Gesichtspunkt dieser Erfindung, daß ■ine extrem geringe Politur. Tatsächlich haben kürz- die erfindungsgemäßen Zirkonsilikat-Zinndioxidmasiich Untersuchungen gezeigt, daß nach der Behandlung 55 sen gleichermaßen die Wirksamkeit der anticariogenen :nit Bimssteinpulver die Zahnoberfläche so rauh ist, Hilfsmittel, die in einer therapeutischen prophylak- -laß das Auftreten von Zahnstein, Flecken, Belag und tischen Paste enthalten sind, steigern und in mancher inderen Mundschäden signifikant erhöht wird. Hinsicht den nur Zirkonsilikat enthaltenden Massen
Poliermittel, das eine sehr glatte und schimmernde 40 Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Zirkonsilikat-Oberfläche erzeugt, jedoch ist der Abrieb so stark, daß Zinndioxid Reinigungs- und Poliermasse besteht darin, ler resultierende Verlust an Zahnstruktur seine Emp- daß bei ihrer Anwendung zur zahnprophylaktischen :ehlung zur Anwendung ausschließt. Schlämmkreide Behandlung die Abnutzung des zahnärztlichen Handlagegen reinigt recht gut, erzeugt jedoch eine rauhe Stücks im Vergleich zu anderen Reinigungs- und Zahnoberfläche. Dicalciumphosphat besitzt einen ver- 45 Poliermassen vermindert wird. Überdies sind die erfin-•;leichsweise geringen Abrieb, jedoch poliert es nicht dungsgemäßen Massen in Pastenform leichter anzuwirksam. Eine Mischung von unlöslichem Natrium- wenden und zu handhaben als bestimmte andere metaphosphat und Tricalciumphosphat ist ein recht Reinigungs-und Poliermassen,
wirksames Poliermittel, aber diese Kombination ist Die USA.-Patentschrift 32 57 282 lehrt prophylakkein besonders gutes Reinigungsmittel. Das üblichste 50 tische Pasten, die Zirkonsilikat als Reinigungs- und Mittel, das zur täglichen Zahnprophylaxe verwendet Poliermittel sowie ein fluoridhaltiges anticariogenes vird, ist Bimssteinpulver. Dieses Mittel reinigt an- Hilfsmittel enthalten. Es wurde gefunden und bildet gemessen, hat aber einen hohen Abrieb und erzeugt einen weiteren Gesichtspunkt dieser Erfindung, daß ■ine extrem geringe Politur. Tatsächlich haben kürz- die erfindungsgemäßen Zirkonsilikat-Zinndioxidmasiich Untersuchungen gezeigt, daß nach der Behandlung 55 sen gleichermaßen die Wirksamkeit der anticariogenen :nit Bimssteinpulver die Zahnoberfläche so rauh ist, Hilfsmittel, die in einer therapeutischen prophylak- -laß das Auftreten von Zahnstein, Flecken, Belag und tischen Paste enthalten sind, steigern und in mancher inderen Mundschäden signifikant erhöht wird. Hinsicht den nur Zirkonsilikat enthaltenden Massen
Daher wäre ein wirksames Reinigungs- und Polier- überlegen sind.
mittel hocherwünscht, dar die Schädigung des Hart- 60 Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist eine neue
uewebes im Mund auf ein Minimum herabsetzt. Wie und verbesserte zahnprophylaktische Masse, die eine
gezeigt worden ist, ist eine Vielzahl von Verbindungen Mischung von Zirkonsilikat und Zinndioxid enthält,
iiekannt, die gut reinigen aber nicht polieren oder die Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß Mischungen
■uit polieren aber nicht zufriedenstellend reinigen. Es von Zirkonsilikat und Zinndioxid beste Reinigungsst
bereits gefunden worden, daß Zirkonsilikat mit 65 und Poliereigenschaften bei der Anwendung zur Zahn-
iner bestimmten Teilchengröße-Verteilung als zahn- prophylaxe aufweisen. Es wurde ebenfalls gefunden,
irophylaktisches Reinigungs- und Poliermittel, das daß, wenn eine wirksame Menge eines fluoridhaltigen
lie gewünschte Reinigung und Politur erzielen kann, anticariogenen Hilfsmittels mit einer solchen Zirkon-
silikat-Zinndioxid-Mischung vermischt wird, eine überlegene
therapeutische (d. h. anticariogene) prophylaktische Masse erhalten wird.
Die Teilchengröße in einer Reinigungs- und Poliermasse kann auf zahlreiche unterschiedliche Arten
ausgedrückt werden, von denen die üblichste der »mittlere Durchmesser« ist, d. h. derjenige Durchmesser,
oberhalb dessen die Hälfte der Teilchen größer ist und unterhalb dessen die Hälfte der Teilchen
kleiner ist. Der nachstehende Ausdruck »Teilchengröße« bezieht sich auf Werte des mittleren Durchmessers.
Die erfindungsgemäßen Zahnreinigungs- und -poliermittel enthalten vorzugsweise mindestens etwa 50 und
bis zu 99 % ZrSiO4 und den Rest SnO2 (d. h. einen
Gewichtsverhältnis-Bereich von 99 : 1 bis 1:1 ZrSiO4
zu SnO2). Ein als optimal bevorzugter Bereich beträgt mindestens 75 und bis zu etwa 92,5 % ZrSiO4 und den
Rest SnO2 (d. h. ein Gewichtsverhältnis-Bereich von 12,33: 1 bis 3:1 ZrSiO4 zu SnO2). Das bevorzugte
Mittel der Erfindung enthält 90% ZrSiO4 und 10% SnO2 (d. h. ein Gewichtsverhältnis von ZrSiO4 zu
SnO2 von 9 :1).
Die Zirkonsilikatteilchen sind vorzugsweise über drei definierte Größenbereiche verteilt, nämlich einen
ersten Größenbereich von bis zu etwa 20 μ Teilchengröße, einen zweiten Größenbereich von etwa 20 bis
etwa 50 μ Teilchengröße und einen dritten Größenbereich von etwa 50 bis etwa 75 μ Teilchengröße. Vorzugsweise
sind diese Größenbereiche in einer Masse mit Prozentverhältnis-Bereichen von etwa 10 bis 50 %
des ersten Größenbereiches, 5 bis 25% des dritten Größenbereiches und dem Rest im zweiten Größenbereich
kombiniert. Die Zinndioxidteilchen besitzen im wesentlichen alle eine Teilchengröße von unter 3 μ,
vorzugsweise unter 2 μ. Werden Zirkonsilikat und Zinndioxid entsprechend den beschriebenen Bereichen
und Verteilungen gemischt, so wird ein überlegen reinigendes und polierendes prophylaktisches Mittel
erhalten.
Der Zirkonsilikatbestandteil der erfindungsgemäßen Masse ist über die genannten drei Größenbereiche
verteilt, um die verschiedenen unterschiedlichen Funk-Tabelle I
tionen, die eine zufriedenstellende prophylaktische Masse auszuüben hat, zu gewährleisten. So sind die
Teilchen des ersten Größenbereiches (d. h. die kleinsten Teilchen) in erster Linie vorgesehen, um die
Politur zu erzielen und um den Belag vom Hartgewebe des Mundes zu entfernen; die Teilchen des zweiten
Größenbereiches sind vorgesehen, um zu reinigen und Flecken zu beseitigen, und die Teilchen des dritten
Größenbereiches (d. h. die größten Teilchen) sind zur
ίο Reinigung nichtorganischer Ausbesserungsmaterialien
und zur Beseitigung schwerwiegender Flecken vorgesehen. Wie bereits erwähnt, sind die Zinndioxidteilchen
in erster Linie vorgesehen, um die Polierfähigkeit der Gesamtmasse zu steigern.
Ein besonders bevorzugtes Zirkonsilikatmittel, das zur Vermischung mit Zinndioxid geeignet ist, enthält
Teilchen, die in dem Bereich von 10 bis 75 μ verteilt sind, d. h., im wesentlichen sind in dem Mittel keine
Teilchen unter 10 μ Teilchengröße enthalten. So sind in einer bevorzugten Zirkonsilikatzubereitung die
Zirkonsilikatteilchen in einem ersten Größenbereich von etwa 10 bis etwa 20 μ, einem zweiten Größenbereich
von etwa 20 bis etwa 50 μ und einem dritten Größenbereich von etwa 50 bis etwa 75 μ verteilt,
wobei der prozentuale Verhältnisbereich für die Zirkonsilikatteilchen etwa 10 bis 50% des ersten Größenbereiches,
5 bis 25 % des dritten Größenbereiches und dem Rest in dem zweiten Größenbereich beträgt. Obgleich
es vorzuziehen ist, daß in der Mischung keine Zirkonsilikat-Teilchen unter etwa 10 μ Teilchengröße
vorhanden sind, sind nichtsdestoweniger annehmbare Toleranzen bis zu etwa 1% Zirkonsilikatteilchen unter
etwa 10 μ in einer solchen bevorzugten Masse gestattet, auf Grund der praktischen Schwierigkeiten,
eine Mischung zu erhalten, die absolut frei von Teilchen unter 10 μ ist.
Besonders bevorzugte Zirkonsilikatmischungen, die geeignet zur Vermischung mit Zinndioxid sind, enthalten
Zirkonsilikat, das entsprechend den in Tabelle I gegebenen Werten verteilt ist. Dieses Zirkonsilikat
wird mit einer geeigneten Menge Zinndioxid unter etwa 3 μ und vorzugsweise unter etwa 2 μ Teilchengröße
vermischt.
Teilchengröße | Prozent | Bevorzugte |
Annehmbare | Verteilung | |
Prozent- | ||
Bereiche | ||
Größenbereich 1
(22 bis 28%)
(22 bis 28%)
Größenbereich 2
(Balance)
(Balance)
Größenbereich 3
(16 bis 22,1%)
(16 bis 22,1%)
Die Herstellung von Zirkonsilikat und Zinndioxid mit geeigneter Teilchengröße kann mit den üblichen
Mahl- und Aussonderungsmethoden durchgeführt werden. Grundsätzlich umfassen diese Methoden das
Mahlen von Zirkonsilikat- und'Zinndioxid-Erzen und nachfolgendem Aussieben der gewünschten Teilchen-
<10μ <20μ |
<1,00 22 bis 27 |
0,0 24,7 |
<30μ <40μ <50μ |
20 bis 24 17 bis 22 12 bis 15 |
22,3 19,5 13,7 |
<60μ <70μ <75μ |
6 bis 8 3 bis 4 7 bis 10 <0,l |
7,3 3,8 8,7 0,0 |
100,0
größe mit Standardsieben (z. B. hält ein Standardsieb von 400 mesh annähernd 95% einer Teilchengröße von
35 μ [±3%] zurück). Die genaue Art und Weise der Herstellung und Aussiebung der Teilchengrößen gehört
nicht zum Gegenstand der Erfindung, und im wesentlichen kann jedes annehmbare Herstellungs-
verfahren verwendet werden, solange dabei die gewünschten Teilchengrößenbereiche und Verteilungen
erhalten werden.
Die erfindungsgemäße prophylaktische Zirkonsilikat-Zinndioxidmasse
kann in der Mundhöhle in Form einer wäßrigen Aufschlämmung als Teil eines
üblichen Prophylaxemittels angewendet werden, obgleich in einigen Fällen (z. B. bei der Behandlung von
Silberamalgamen und Goldeinlagen) die Masse direkt in den Behandlungsbereich eingeführt werden kann.
Im allgemeinen sollte eine minimale Wassermenge (z.B. 15 Teile auf 100 Teile Reinigungs- und Poliermasse)
für einen maximalen. Reinigungseffekt und flüssigere Mischungen (z. B. 25 Teile Wasser auf
100 Teile Reinigungs- und Poliermasse) zur Erzielung der maximalen Politur angewendet werden. Selbstverständlich
sollte jede Behandlung auf individueller Basis gehandhabt werden, abhängig von den Erfordernissen
der Umstände.
Es ist klar, daß verschiedene andere Stoffe (wie z. B. Aromamittel) zu der beschriebenen Zirkonsilikat-Zinndioxid-Reinigungs-
und Poliermasse hinzugefügt werden können, solange eine solche Masse als das wesentliche
Reinigungs- und Poliermedium bei der prophylaktischen Behandlung verwendet wird.
Eine besonders brauchbare Anwendungsart der erfindungsgemäßen Zirkonsilikat - Zinndioxid - Reinigungs-
und Poliermasse liegt in der Anwendung einer Paste. Eine solche Paste kann in jedem geeigneten
Behälter verpackt und vertrieben werden, jedoch wird die Verpackung einer solchen Paste in eindrückbare
Tuben vorgezogen. Eine prophylaktische Zahnpflege kann einfacher und wirksamer durch Verwendung
einer in einer Tube verpackten Paste durchgeführt werden.
Eine prophylaktische Paste umfaßt üblicherweise (außer einer Zirkonsilikat-Zinndioxid-Reinigungs- und
Poliermasse) andere übliche Mittel, wie z. B. Aromastoffe (z. B. Wintergrünöl, Pfefferminzöl, Öl der
Grünen Minze, Sassafrasöl, Anisol u. dgl.), Süßstoffe (z. B. Saccharin, Traubenzucker, Lävulose, Natriumcyclamat
u. dgl.), Bindemittel (z. B. wasserlösliche Salze von Celluloseäthern wie z. B. Natriumcarboxymethylcellulose
und Natriumcarboxymethylhydroxyäthylcellulose), natürliche Gummis (z. B. Gummiarabikum,
Karaya-Gummi und Tragacanth-Gummi) als Andickungsmittel, ferner Anfeuchtmittel (z. B.
Glykole, Glycerin, Sorbit und andere mehrwertige Alkohole), sowie Farbstoffe.
Die Zusammensetzung einer typischen prophylaktischen Paste und ein Verfahren zu ihrem Ansatz sind
in dem folgenden Beispiel gegeben.
Beispiel 1 | Bestandteil | Menge |
(Gewichtsprozent) | ||
ZrSiO4 | 66,99 | |
SnO2 | 7,44 | |
Destilliertes Wasser | 7,44 | |
Glycerin | 6,89 | |
70% wäßrige Sorbit-Lösung | 9,49 | |
Natriumcarboxymethylhydroxy- | 1,30 | |
äthylcellulose | ||
Süßstoffe | 0,04 | |
Färbemittel | 0,13 | |
Aromastoffe | 0,28 | |
100,00
Das destillierte Wasser wird in eine Mischungsschale aus nichtrostendem Stahl gegeben und zuerst
der Süßstoff (z. B. Saccharin) in dem Wasser gelöst, anschließend werden Sorbit, Farbstoff und Aromamittel
hinzugefügt und gründlich gemischt. Zinndioxid wird langsam zu der Mischung hinzugefügt
und gut gemischt, bis alle Klumpen dispergiert sind. Danach wird das Zirkonsilikat hinzugefügt und
wiederum gemischt, bis die Paste eine glatte Beschaffenheit besitzt. Das Glycerin wird abgemessen
und in einen getrennten Behälter gebracht; hierzu wird die Natriumcarboxymethylcellulose hinzugefügt
und vermischt, um eine Bindemittelmasse zu bilden. Die Bindemittelmasse wird langsam zu der Zirkonsilikat-Zinndioxid
enthaltenden Mischung gegeben, und die entstehende Mischung wird gerührt, bis das
Bindemittel gut in der ganzen Paste dispergiert ist und wasserhaltig geworden ist. Die Paste wird dann von
Luft befreit und kann auf übliche Art und Weise in Tuben eingebracht werden.
Das folgende Beispiel zeigt ein typisches Anwendungsverfahren für eine erfindungsgemäß hergestellte
prophylaktische Zahnpastamasse.
Das folgende Verfahren wird für das Reinigen und Polieren der Zähne ein- oder zweimal im Jahr, je nach
Erfordernis, bevorzugt. Jeder Zahn wird gründlich behandelt, um jeglichen Zahnstein und alle weichen
Abfallstoffe zu entfernen. Nach dieser Behandlung werden die Wangen-Lippen-Oberflächen des rechten
oberen Quadranten (Gebißviertel) mit einem weichen Gummibecher und einem Überschuß der prophylaktischen
Paste (die entweder aus einer Tube gedrückt oder vom Zahnarzt oder Zahnhygieniker nach Wunsch
bereitet wird) poliert. Jede Oberfläche des Zahns wird mindestens 10 Sekunden lang behandelt. Dann werden
die zungenseitigen Oberflächen des rechten oberen Quadranten entsprechend behandelt. Ungewachste
zahnärztliche Weichmasse (die zusammen mit der prophylaktischen Paste angewendet werden kann)
wird in allen interproximalen Bereichen, vorzugsweise mit einem Überschuß der prophylaktischen Paste,
verwendet. Dem Patienten ist gestattet, jederzeit während der Behandlung gründlich mit Wasser zu spülen.
Nach dem Spülen wird die zungenseitige Hälfte des
linken oberen Quadranten poliert, und dem Patienten wird gestattet, zu spülen. Die wangen- und lippen-
seitig gelegene Hälfte des linken oberen Quadranten wird poliert, jedoch wird dem Patienten nicht gestattet,
zu spülen, bis alle interproximalen Berührungsstellen mit der ungewachsten zahnärztlichen Weichmasse
gereinigt und poliert worden sind. Die wangen- und zungenseitigen Oberflächen der rechten unteren Bakkenzähne
und kleinen Backenzähne werden dann po-, liert. Ungewachste zahnärztliche Weichmasse wird vor
dem Spülen für die interproximalen Bereiche verwendet. Als nächstes werden die unteren Vorderzähne poliert,
sowohl auf der Lippenseite als auch auf der
Zungenseite, und die interproximalen Bereiche werden mit der ungewachsten zahnärztlichen Weichmasse
poliert, bevor gespült werden darf. Dann werden die wangen- und zungenseitigen Oberflächen der linken
unteren Backenzähne und kleinen Backenzähne poliert. Die interproximalen Bereiche werden mit Weichmasse behandelt, dann darf der Patient spülen. Die
Bißoberflächen und alle Vertiefungen und Risse werden dann mit einer prophylaktischen Bürste mit
509 539/352
ίο
steifen Borsten sowie der prophylaktischen Paste poliert. Anschließend darf der Patient seinen Mund so
gründlich wie möglich spülen.
Zirkonsilikat ist ein bekanntes industrielles Schleifmittel, das zum Schleifen und Polieren von Glas und
Keramik verwendet wird. Die extremen Härte- und Schleifeigenschaften, die Zirkonsilikat aufweist (z. B.
einen Härtegrad von 7,5 auf der Mohs-Scala für im Handel erhältliches Zirkonsilikat des Typs, der zum
Schleifen von Glas verwendet wird), wurden dem Fachmann nahelegen, daß Zirkonsilikat die Hartgewebe
des Mundes ernsthaft schädigt (d. h. abreibt und zerkratzt) und deshalb zur Verwendung als Bestandteil
für eine prophylaktische Zahnreinigungsund -poliermasse ungeeignet ist. Jedoch haben experimentelle
Bewertungen der Zirkonsilikat-Zinndioxidmasse der vorliegenden Erfindung gezeigt, daß solche
Massen tatsächlich sicher ohne Abtragung wesentlicher Mengen des Hartgewebes des Mundes verwendet
werden können. Zahnbein ist häufig an der Oberfläche der Zähne in der Nähe des Zahnfleischrandes freigelegt,
besonders in klinischen Fällen, wo das Zahnfleisch zurückgetreten ist. Der Abrieb von Zahnbein
durch ein Prophylaxemittel ist wesentlich größer als der Abrieb von Zahnschmelz durch dasselbe Mittel,
d. h. um das 10- bis lOOfache. Demzufolge wird der Abrieb von Zahnbein als von größerer Bedeutung betrachtet
als der Abrieb von Zahnschmelz, und die Wirkung eines Reinigungs- und Poliermittels auf das
Zahnbein wird als wichtiges Kriterium bei der Auswahl geeigneter Mittel verwendet. Die erfindungsgemäß
verwendete Zirkonsilikat - Zinndioxid - Mischung hat sehr zufriedenstellende Zahnbein-Abriebeigenschaften,
eine Tatsache, die in Anbetracht der Härte ihres Zirkonsilikat-Bestandteils recht überraschend ist.
Folgende Methode wird zur Bestimmung der Zahnbeinabriebwerte für zahnärztliche Reinigungs- und
Poliermittel verwendet: Die Zahnbeinanteile werden von menschlichen zentralen Schneidezähnen abgetrennt,
und jeder Zahnbeinanteil wird in eine niedrigschmelzende Legierung (wie z. B. Woods Metall) ein-
gefaßt und in eine Aufschlämmung des zu untersuchenden Reinigungs- und Poliermittels in einer
3 %igen Carboxymethylcellulose-Lösung eingetaucht. Eine automatische Zahnbürste wird so aufgebaut, daß
sie hin und zurück über die Oberfläche des eingetauchten
Zahnbeinanteils bewegt werden kann, und der Druck dieser Zahnbürste wird auf 150 g eingestellt.
Das Zahnbein wird 50 000 doppelten Bürstenstrichen unterworfen und dann aus der Aufschlämmung
entfernt. Der Zahnbeinanteil wird vor und nach dem Bürsten gewogen, so daß der Gewichtsverlust, der
auf die prophylaktische Behandlung zurückzuführen ist, gemessen werden kann.
Der Zahnbeinverlust, der durch die erfindungsgemäße Zirkonsilikat-Zinndioxidmasse und durch verschiedene
im Handel erhältliche Prophylaxemassen verursacht wird, wurde entsprechend dem zuvor beschriebenen
Verfahren für menschliches und Rinderzahnbein bestimmt. Diese Werte sind in Tabelle II
wiedergegeben. Die Werte des Verlustes von menschlichem und Rinderzahnschmelz wurden auf ähnliche
Art und Weise erhalten und sind ebenfalls in Tabelle II wiedergegeben.
Zusammenfassung der Abriebwerte für Zahnfleisch und Zahnbein, erhalten mit verschiedenen prophylaktischen
Pasten
Reinigungs- und Poliermasse | Zahnschmelz-Abrieb | Rind, | 5,65 | Zahnbein-Abrieb | Rind, | 19,5 |
Mensch, | Schmelz | 3,65 | Mensch, | Zahnbein | 15,5 | |
Schmelz | (mg) | 6,03 | Zahnbein | (mg) | 19,5 | |
(mg) | 27,60 ± | 7,92 | (mg) | 186 ± | 14,7 | |
Zirkonsilikat-Zinndioxid | 27,06 ± 4,25 | 23,10 ± | 6,37 | 134,6 ± 13,3 | 178,4 ± | 27,4 |
Zirkonsilikat | 26,56 ± 3,26 | 48,18 ± | 6,93 | 169,4 ± 20,6 | 249,4 ± | 17,7 |
Lava-Bimsstein | 41,55 ± 5,58 | 40,21 ± | 6,89 | 222,6 ± 17,8 | 278,2 ± | 24,1 |
Grober Bimsstein | 49,41 ± 7,54 | 41,23 ± | 5,32 | 251,7 ± 11,8 | 294,2 ± | 29,6 |
Feiner Bimsstein | 50,70 ± 8,50 | 39,34 ± | 3,23 | 245,4 ± 18,4 | 272,2 ± | 12,9 |
Bimssteinpulver | 53,93 ± 6,23 | 39,56 ± | 7,56 | 195,4 ± 8,0 | 143,0 ± | 27,7 |
Kalkspat . | 34,58 ± 3,84 | 26,85 ± | 150,4 ± 19,1 | 144,2 ± | ||
Kalkspat-Bimsstein | 23,74 ± 2,82 | 20,36 ± | 7,42 | 127,2 ± 11,4 | 100,4 ± | 14,9 |
Quarz-Kalkstein | 22,78 ± 3,54 | 29,86 ± | 5,43 | 138,0 ± 14,0 | 169,9 ± | 14,1 |
Anatas, Bimsstein, Quarz | 24,69 ± 4,62 | 9,80 | 151,3 ± 10,5 | 32,6 | ||
und Feldspat | 28,71 ± | 5,21 | 125,8 ± | 21,5 ■·■ | ||
Kaolinit-Quarz . | 20,56 ± 3,24 | 40,51 ± | 5,81 | 175,8 ± 32,1 | 229,1 ± | 22,5 ' |
Quarz (besonders fein) | 28,37 ± 2,29 | 41,23 ± | 6,68 | 179,2 ± 19,7 | 240,0 ± | 30,1 |
Quarz-Bimsstein | 49,28 ± 8,37 | 44,68 ± | 161,5 ± 20,3 | 233,9. ± | ||
Bimsstein-Illit | 36,14 ± 3,94 | 28,12 ± | 163,9 ± 13,5 | 162,9 ± | ||
Bjmsstein-Feldspat | 30,74 ± 4,20 | 39,13 ± | 121,0 ±13,9 | 268,8 ± | ||
Quarz | 45,22 ± 5,60 | 166,7 ± 14,4 | ||||
Die Werte der Tabelle II beweisen, daß die erfin-
-jungsgemäßen Massen sicher für zahnprophylaktische .Behandlungen verwendet werden können.
Die Zahnschmelz-Poliereigenschaften der erfin-•Jungsgemäßen
prophylaktischen Zirkonsilikat-Zinn-Jioxidmassen sind mit verschiedenen im Handel er-■lältlichen
zahnprophylaktischen Mitteln und Pasten /erglichen worden. Die Poliermittel und Pasten wurden
entsprechend dem sogenannten »Prophylaxe-Becher-Jolierverfahren«
bewertet. Entsprechend diesem Verahren werden die zungenseitigen Oberflächen frisch
,xtrahierter oberer Schneidezähne mit Hilfe einer Jiamantscheibe verkleinert, dann werden die Zähne
mittels einer niedrigschmelzenden Legierung, wie z. B. Woods Metall, auf hexagonale Einspannvorrichtungen
montiert, so daß sie in die bewegliche Bühne eines Reilektometers passen. Die bestahlte lippenseitige Oberfläche
jedes Zahnes wird in einer solchen Weise moniert, daß die Umrißhöhe sich in einer geeigneten Enternung
oberhalb der Basis der Einspannvorrichtung befindet. Während des gesamten Verfahrens wird
>orge getragen, daß die Zähne nicht austrocknen, um ,-ine Schädigung des Zahngewebes zu verhindern. Die
gestrahlte Schmelzoberfläche wird dann abgestumpft, indem sie 30 Sekunden lang einer 0,l%igen Salzsäure
■ pH 2,2) ausgesetzt wird. Jegliche auf der Zahnoberiläche zurückbleibende Säure wird durch sofortige
Überführung des Zahns in eine gesättigte Natrium- -jarbonatlösung während 30 Sekunden neutralisiert.
Der Zahn wird dann mit Wasser gespült und mit Löschpapier getrocknet.
Die maximale Reflexion der abgestumpften Zahnoberfläche wird mittels eines Reflektometers bestimmt,
■Jas besonders geeignet ist, die Änderungen des Politur- ;rades der Schmelzoberflächen festzustellen. Das Re-Hektometer
ist so konstruiert, daß der Zahnschmelz mit einem Strahlenbündel polarisierten Lichtes bestrahlt
wird; die Menge des von der Zahnschmelzoberfläche reflektierten Lichtes wird durch eine
photoelektrische Zelle, die ihrerseits ein Galvanometer aktiviert, bestimmt. Je glatter die Schmelzoberfläche
ist, um so geringer ist die Menge des gestreuten und absorbierten Lichtes, und entsprechend höher ist die
Galvanometerablesung.
Nachdem die maximale Reflexion des abgestumpften Zahnes bestimmt worden ist, wird der Zahn durch Anwendung
einer zahnärztlichen Maschine, übliches Handstück, sowie einer becherförmigen Gummi-Prophylaxe-Vorrichtung
poliert, wobei die Geschwindigkeit der Vorrichtung konstant auf 5000 U/Min, gehalten
wird. Das Handstück ist dauerhaft aufgesetzt, so daß ein gleichmäßiger Druck gesichert ist. Nachdem
der Zahn genau 30 Sekunden lang mit einer Aufschlämmung der zu untersuchenden prophylaktischen
Paste oder des prophylaktischen Mittels poliert worden ist, wird die Schmelzoberfläche mit Wasser gespült,
so daß restliche Teilchen des Polier- und Reinigungsmittels vollständig entfernt werden; dann.wird
die Reflexion des Zahnschmelzes wiederum gemessen, wobei sich der Zahn in genau derselben Stellung befindet,
wie in der zur Ablesung der »stumpfen« Rellexion verwendeten Stellung. Die Änderung der Reflexion
zwischen der abgestumpften und der polierten Zahnschmelzoberfläche wird als Maß für den
Grad der Politur, der durch die prophylaktische Behandlung dem Zahnschmelz verliehen worden ist,
verwendet.
Um alle Messungen in den Werten eines anerkannten Standardpoliermittels auszudrücken, enthält jede
Versuchsreihe eine Behandlung der Zähne mit einer bestimmten Probe trockenen Calciumcarbonate als
Bezugsstandard; alle Werte sind relativ zu diesem Mittel in Polier-Verhältnis-Werten angegeben.
Die Polier-Verhältnis-Werte, die für die erfindungsgemäße
Masse sowie für die verschiedenen im Handel erhältlichen Mittel und Pasten erhalten wurden, sind
in Tabelle III angegeben, die auch einen Wert der prozentualen Überlegenheit für die erfindungsgemäße
Masse enthält.
Vergleich der Poliereigenschaften verschiedener Zahnprophylaxemittel
und Pasten
Reinigungs- und Poliermittel
Polier-Verhältnis
Polierüber legenheit
(% Überlegenheit)
Zirkonsilikat-Zinndioxid 22,79 —
Zirkonsilikat 18,58 22,7
Quarz-Bimsstein 13,63 67,2
Bimsstein-Illit 16,23 40,4
Bimsstein-Feldspat 15,21 49,8
Kaolinit-Quarz 15,88 43,5
Aragonit-Kalkspat (Paste) 10,56 115,8
Aragonit-Kalkspat (Tablette) 13,37 70,5
Kalkspat 14,81 53,9
Kalkspat-Bimsstein 12,56 81,4
Quarz-Kalkspat 8,59 165,3
Anatas-Bimsstein-Quarz- 8,44 170,0 Feldspat
Quarz-Talcum-Montmorillonit
8,30 174,6
Montmorillonit-Quarz 2,67 753,6
A1(OH)3-Bimsstein 10,56 115,8
Quarz-Feldspat 7,74 194,4
Metall-Polier-Eigenschaften
Die erfindungsgemäße Zirkonsilikat-Zinndioxidmasse zeigt, außer ihren hervorragenden Poliereigenschaften
für das Hartgewebe des Mundes, überlegene Polierfähigkeiten, wenn sie zum Polieren von Zahn-Ausbesserungsmaterialien,
wie z. B. Silberamalgam
und Gold, verwendet wird, wie durch die folgende experimentelle Bewertung bewiesen wird.
Gold- und Amalgam-Ausbesserungen wurden in der beschriebenen Art und Weise poliert, wobei die
maximale Reflexion vor und nach der Polierung bestimmt wurde. Bestimmungen wurden durchgeführt
für: (1) ein erfindungsgemäß hergestelltes Zirkonsilikat-Zinndioxidmittel,
(2) eine Zirkonsilikatmasse und (3) eine Mischung von Zirkonsilikat mit 10% Zinnsilikat (Sn2SiO4). Die Erhöhungen der Reflexion
(in absoluten Reflektometer-Einheiten), die mit diesen Mitteln an Gold und Silberamalgam erhalten wurden,
sind in Tabelle IV angegeben. Die Werte der Tabelle IV beweisen den hohen Grad der Polierwirksamkeit der
erfindungsgemäßen Massen bei der Anwendung an Ausbesserungsmaterialien.
Polieren von Metallausbesserungen
Reinigungs- und Poliermasse
Netto-Anstieg in
Polier-Einheiten
Amalgam Gold
Polier-Einheiten
Amalgam Gold
(1) ZrSiO4 | + | 10 % SnO2 · | 2,00 | 4,95 |
(2) ZrSiO4 | 1,15 | 4,60 | ||
(3) ZrSiO4 | -τ- | 10% Sn2SiO4 | 1,15 | 3,20 |
Reinigungs- und Polier-Eigenschaften verschiedener
ZrSiO4 — SnOjj-Mischungen
ZrSiO4 — SnOjj-Mischungen
Die Reinigungsfähigkeit einer prophylaktischen Paste kann experimentell mittels eines Reinigungsgradversuchs
bewertet werden. Dieser Versuch, dessen Methode ausführlich dargelegt und beschrieben ist in
C ο ο 1 e y et al, USA.-Patentschrift 31 51 027, umfaßt die Verwendung von Polyester-Plastikblöcken,
die speziell für die Verwendung in einer elektrischen Zahnbürstmaschine konstruiert sind. Die Blöcke werden
glatt geschliffen, gewaschen und getrocknet, und ein dünner Überzug aus schwarzem Lack wird sorgfältig
auf die Oberfläche des Blockes aufgetragen. Die Blöcke werden dann in die Zahnbürstmaschine
eingefügt und mit einer bestimmten Anzahl von Bürstenstrichen bei konstantem Druck mit den verschiedenen
Reinigungs- und Poliermassen gebürstet. Reflexionsmessungen der Blöcke werden mittels
eines Reflektometers erhalten, wobei alle Messungen relativ zu einem Calciumpyrophosphat-Standard ausgedrückt
werden. Die Ergebnisse sind ausgedrückt als Reinigungswerte auf einer Skala von 0 bis 6,5, wobei
ein höherer Wert eine größere Reinigungskraft anzeigt.
Die auf diese Weise erhaltenen Polier-Verhältnis-Werte (relativ zu einem CaCO3-Standard) und Reinigungswerte
verschiedener Zirkonsilikat-Zinndioxid-Mischungen sind in Tabelle V angegeben. Diese
Mischungen umfassen einen Bereich von einer 100%-igen Zirkonsilikatmasse bis zu einer 100%igen Zinndioxidmasse.
Zusammenfassung der Reinigungs- und Polierwerte, zu Verhältnissen von ZrSiO4 zu SnO2 gehörend.
" Reinigungs- und Poliermittel
ZrSiO4 — SnO2- Gewichtsprozent
ZrSiO4 — SnO2- Gewichtsprozent
Verhältnis
ZrSiO4 SnO2
Polier- Reini-
Verhältnis gungs-Wert
1:0
99:1
97,5: 2,5
19:1
92,5: 7,5
97,5: 2,5
19:1
92,5: 7,5
9:1
17:3
17:3
4:1
3:1
1:1
1:3
0:1
100,0 | 0,0 | 18,58 | 5,53 |
99,0 | 1,0 | 21,27 | 5,56 |
97,5 | 2,5 | 21,48 | 5,53 |
95,0 | 5,0 | 21,48 | 5,56 |
92,5 | 7,5 | 23,97 | 5,60 |
90,0 | 10,0 | 23,31 | 5,63 |
85,0 | 15,0 | 23,43 | 5,53 |
80,0 | 20,0 | 23,02 | 5,60 |
75,0 | 25,0 | 23,22 | 5,53 |
50,0 | 50,0 | 22,85 | 5,53 |
25,0 | 75,0 | 22,10 | 3,40 |
0,0 | 100,0 | 21,15 | 2,13 |
Die Werte der Tabelle V beweisen, daß überlegene Reinigungs- und Polierergebnisse erhalten werden mit
einer Zirkonsilikat-Zinndioxidmischung, die mindestens etwa 50% und bis zu etwa 99% Zirkonsilikat
und den Rest Zinndioxid (d. h. ein Gewichtsverhältnisbereich von 99:1 bis 1:1 ZrSiO4 zu SnO2) enthält.
Ein als optimal bevorzugter Bereich beläuft sich auf mindestens 75% und bis zu etwa 92,5% ZrSiO4 und
den Rest SnO2 (d. h. einen Gewichtsverhältnisbereich von 12,33 :1 bis 3 :1 ZrSiO4 — SnO2). Die erfindungsgemäß
bevorzugte Mischung enthält 90% Zirkonsilikat und 10% Zinndioxid (d. h. eine Mischung von
ZrSiO4 und SnO2 im Gewichtsverhältnis von 9 :1).
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen verbesserten Reinigungs- und Poliermassen besteht darin,
daß die Abnutzung der zahnärztlichen Handstücke bei der Durchführung prophylaktischer Behandlungen
auf ein Minimum herabgesetzt wird, wie die folgende experimentelle Bewertung zeigt.
Für vier verschiedene prophylaktische Massen wurden die Handstück-Abnutzungswerte durch eine
Serie von drei prophylaktischen Behandlungen er-
halten. Vor der ersten Behandlung und nach jeder folgenden Behandlung wurden
(1) der Schulterdurchmesserverlust des Prophywinkels,
(2) der Durchmesserverlust der Winkellippe,
(3) der Durchmesserverlust der inneren Schraube,
(4) der Gewichtsverlust der Schraubenkappe und
(5) der Gewichtsverlust von Schaft und Getriebe gemessen.
Die vier bewerteten prophylaktischen Massen waren:
(1) ein Zirkonsilikat-Reinigungs- und Poliermittel,
(2) eine Zirkonsilikatmasse, die im wesentlichen keine Teilchen unter 10 μ enthielt,
(3) ein 9:1-Gewichtsverhältnis von Masse (1) und
Zinndioxid und
(4) ein 9:1-Gewichtsverhältnis von Masse (2) und
Zinndioxid.
Die letzteren beiden Massen fallen in den allgemeinen Bereich des Erfindungsgegenstandes, wobei
Masse (4) bevorzugt wird. Die auf diese Weise erhaltenen Werte sind in Tabelle VI angegeben.
Tabelle VI | die die Wirkung verschiedener prophylaktischer Pasten | Verlust | Durchmesser- | Durchmesser- | auf die Abnutzung von | Gewichtsver |
Zusammenfassung der Werte, | an der Schulter | Verlust | Verlust der | lust von Schaft | ||
Prophy-Winkeln zeigen | an der Lippe | inneren | Gewichts | und Getriebe | ||
Reinigungs- und Poliermasse | Behandlung Durchmesser- | (mm) | Schraube | verlust der | ||
Nr. | 0,0127 | (mm) | (mm) | Schrauben | (mg) | |
0,051 | 0,089 | 0,0127 | kappe | 7,2 | ||
0,051 | 0,0127 | 0,0127 | (mg) | 5,7 | ||
0,114 | 0,0000 | 0,0127 | 5,3 | 7,6 | ||
Masse (1) | 1 | 0,0254 | 0,102 | 0,038 | 1,5 | 20,5 |
ZrSiO4 | 2 | 0,0254 | 0,051 | 0,0254 | 3,2 | 2,5 |
3 | 0,0127 | 0,0254 | 0,0254 | 10,0 | 3,3 | |
gesamt | 0,0635 | 0,0127 | 0,051 | 5,4 | 5,2 | |
Masse (2) | 1 | 0,0127 | 0,089 | 0,102 | 5.7 | 11,0 |
ZrSiO4 > 10 μ | 2 | 0,0254 | 0,0254 | 0,0127 | 2,9 | 1,7 |
3 | 0,0000 | 0,051 | 0,0000 | 14,0 | 3,6 | |
gesamt | 0,038 | 0,0254 | 0,0000 | 2,0 | 5,3 | |
Masse (3) | 1 | 0,0254 | 0,102 | 0,0127 | 1,6 | 10,6 |
9 : 1 ZrSiO4 - SnO2 | 2 | 0,0254 | 0,076 | 0,0127 | 3,4 | 3,0 |
3 | 0,0000 | 0,0000 | 0,0254 | 7,0 | 1,1 | |
gesamt | 0,051 | 0,0000 | 0,0254 | 3,6 | 0,3 | |
Masse (4) | 1 | 0,076 | 0,0635 | 0,8 | 4,4 | |
9 :1 ZrSiO4 - SnO2 | 2 | 0,5 | ||||
(ZrSiO4 > 10 μ) | 3 | 4,9 | ||||
gesamt | ||||||
Die Werte der Tabelle VI zeigen, daß die erfindungsgemäßen
Massen und besonders die erfindungsgemäß bevorzugte Masse ohne übermäßige Abnutzung des
zahnärztlichen Handstücks verwendbar sind. Überdies wird diese Eigenschaft ohne Verlust an Reinigungsund
Polierwirksamkeit erzielt.
Wie bereits erwähnt, dient das erfindungsgemäße Zirkonsilikat - Zinndioxid - Reinigungs- und -poliermittel
als verträglicher Träger für anticariogene Hilfsmittel
in therapeutischen (d. h. anticariogenen) prophylaktischen pastenartigen Massen. Vorzugsweise
sollte das Hilfsmittel in Form fluoridhaltiger Verbindungen vorliegen, die imstande sind, Fluorid- oder
Zinnionen, oder eine Kombination davon, z. B. mit einem zusätzlichen Bestandteil, wie z. B. Zirkon- oder
Germaniumionen, in biologisch verwertbarer Form zu liefern.
Die bevorzugten Hilfsmittel sind Zinnfluorozirkonat (SnZrF6), Zinnfluorid (SnF2) und komplexe Zirkon-Germanium-Fluoride
[ζ. B. Zr(GeFe)2, ZrOGeF6,
Ge(ZrFe)2) ZrGeF8, ZrGeF6 und ZrOGeF4]. Zinnfluorozirkonate
und die genannten Komplexsalze scheinen die besten heute in der Zahntechnik bekannten
anticariogenen fiuorhältigen Hilfsmittel zu sein, besonders dank der Abwesenheit unerwünschten Geschmacks,
fehlender Zahnschmelzpigmentierung, der Abwesenheit von Schädigungen des Zahnfleischgewebes
und einer erhöhten anticariogenen Wirksamkeit, die mit ihnen erhalten werden kann.
Andere geeignete Hilfsmittel sind sowohl wasserlösliche Fluoridsalze wie z. B. NaF, SnF, KF, InF3,
PdF2, FeF2 und LiF, als auch stärker komplexe
wasserlösliche fluoridhaltige Hilfsmittel, wie z. B. Fluorosilikate, z. B. Na2SiF6, andere Fluorozirkonate,
z. B. CaZrF6, Na2ZrF6 und K2ZrF6, Fluorostannite,
z. B. NaSnF3, Fluoroborate, z. B. NaBF4, Fluorotitanate,
z. B. NaTiF6, andere Fluorogermanate, z. B. K2GeF6, und gemischte Halogenide, z. B. SnClF und
Sn2ClF3. Ebenso können Mischungen geeigneter Hilfsmittel
verwendet werden. Ein anderes geeignetes Hilfsmittel enthält ein Gemisch eines Fluoridsalzes
und einer aktiven Phosphatverbindung.
Allgemein ausgedrückt, werden, wo die vorangegangenen wesentlichen Bestandteile zur Zubereiting
einer therapeutischen prophylaktischen Paste verwendet werden, Fluoridionen in einer wirksamen
und nichttoxischen Höhe verwendet, gewöhnlich in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 15 Gewichtsprozent
der Masse. Werden SnF2 oder SnZrF6 verwendet,
werden solche Salze vorzugsweise in Mengen von 8 bzw. 30% verwendet (d.h. etwa 8% SnF2 liefern
etwa 3 % Fluoridionen und etwa 30 % SnZrF8 liefern etwa 10% Fluoridionen). Die verträgliche Zirkonsilikat-Zinndioxidmischung
wird in einem Bereich von etwa 30 bis etwa 80 Gewichtsprozent der prophylaktischen
Paste verwendet. . ,
Therapeutische prophylaktische pastenartige Massen können auf übliche Art und Weise hergestellt werden
und umfassen gewöhnlich zusätzliche Inhaltsstoffe, die die Gesamtmasse kommerziell annehmbar machen.
Zum Beispiel beinhalten prophylaktische Pasten, wie bereits erwähnt, typischerweise die üblichen Bestandteile
wie z. B. Bleichmittel, Bindemittel, Feuchtmacher, Aromastoffe u. dgl. ' ·■■:.
509 539/352
Ein besonderes Beispiel einer therapeutischen prophylaktischen Paste, die erfindungsgemäß hergestellt
worden ist, wird in dem folgenden Beispiel gegeben.
B ei s ρ i e 1 3 | Gewichtsprozent | |
Bestandteil | 63 | |
ZrSiO4 | 7 | |
SnO2 | 20 | |
SnZrF6 | 10 | |
Flüssigkeiten |
Eine solche therapeutische prophylaktische Paste kann zweckmäßigerweise zum Vertrieb und zur Verwendung
in Tubenform entsprechend der im Beispiel 1 beschriebenen allgemeinen Art und Weise zubereitet
und hergestellt werden.
In vielen Fällen mag es jedoch erwünscht sein, wegen des Verlustes an anticariogener Wirksamkeit
auf Grund der Neigung von Zinn(II)-Ionen-haltigen Materialien, sich mit der Zeit in wäßriger Umgebung
zu oxydieren und hydrolysieren, die prophylaktische Paste direkt vor der Anwendung zuzubereiten. Dies
kann bewerkstelligt werden, indem das fluoridhaltige anticariogene Hilfsmittel in letzter Minute zu einer
prophylaktischen Grundmasse, die das Zirkonsilikat, Zinndioxid und andere Bestandteile prophylaktischer
Pasten enthält, hinzugefügt wird. Das folgende Beispiel erläutert eine solche Anwendungsform der vorliegenden
Erfindung.
Eine prophylaktische Grundmasse mit den folgenden Bestandteilen wurde auf übliche Art und Weise hergestellt.
Bestandteil
Gewichtsprozent
ZrSiO4 69,3
SnO2 7,7
SnO2 7,7
Bleichmittel (z. B. TiO2) 4,0
Bindemittel (z. B. Natriumcarboxy- 0,22
methylhydroxyäthylcellulose)
methylhydroxyäthylcellulose)
Feuchtmacher (z. B. Glycerin) 17,8
Süß- und Aromastoffe 1,0
Süß- und Aromastoffe 1,0
Diese prophylaktische Grundmasse kann zu einer therapeutischen prophylaktischen Paste gemacht werden,
indem 0,3 g SnF2 in 1 ml destilliertem Wasser
gelöst werden und die so hergestellte wäßrige Lösung zu 2 g der vorangegangenen Grundmasse hinzugefügt
wird, wobei die entstehende prophylaktische Paste einen Gehalt von annähernd 9% SnF2 (d. h. etwa 4%
Fluoridionen) enthält. Es können aber auch alternativ 0,93 g SnZrF6 in 1 ml destilliertem Wasser gelöst und
die wäßrige Lösung zu 2,0 g der vorstehenden prophylaktischen Grundmasse hinzugefügt werden, wobei
sich ein Gehalt von etwa 24% SnZrF6 (d. h. etwa 9% Fluoridionen) für die erhaltene prophylaktische Paste
ergibt.
Experimentelle Bewertungen der Zubereitungen prophylaktischer Zirkonsilikat-Zinndioxid-Pasten, wie
sie hier beschrieben worden sind, zeigen, daß die Zirkonsilikat-Zinndioxid-Mischungen
als verträgliche Träger wirksamer Fluorid- und Zinn(II)-Ionen fungieren.
ίο Um die Wirksamkeit eines Materials als verträglicher
Träger für anticariogene Hilfsmittel abzuschätzen, wird üblicherweise eine analytische Technik, die als
Bestimmung der »sogenannten prozentualen Verfügbarkeit« bezeichnet wird, angewendet.
Die prozentuale Verfügbarkeit bezieht sich auf einen Vergleich zwischen der Höhe der Ionenkonzentration
einer Verbindung von Träger und Hilfsmittel mit der entsprechenden Höhe der Ionenkonzentration
einer Vergleichslösung des Hilfsmittels ohne Träger
ao (z. B. eine wäßrige Lösung des Hilfsmittels, die auf einem Bezugs-Ionenkonzentrationsspiegel gehalten
wird, z. B. 1000 ppm Fluorid). Ein Prozentverhältnis der Höhe der Ionenkonzentration der kombinierten
Lösung relativ zu der Bezugslösung wird als prozentuale Verfügbarkeit bezeichnet. (Zum Beispiel zeigt eine
kombinierte Lösung von Träger und SnF2, die eine Konzentration entsprechend einem Analysenwert von
900 ppm Fluorid aufweist, verglichen mit einer Bezugslösung von SnF2 von 90%, soweit es die Fähigkeit,
wäßrige Fluoridionen zu liefern, betrifft.)
Tabelle VII zeigt typische prozentuale Verfügbarkeitswerte für Fluorid- und, in einigen Fällen, Zinn(II)-Ionen
für verschiedene Fluoridsysteme, d. h. (1) Natriumfluorid (NaF) bei 1000 ppm Fluoridionen; (2)
NaF bei 1000 ppm Fluorid plus 10% Mononatriumdihydrogenphosphat(NaH2PO4);
(3) Zinnfluorid (SnF2) bei 1000 ppm Fluoridionen; (4) SnF2 bei 1000 ppm
Fluoridionen plus 10% NaH2PO4; (5) 8% SnF2 und
(6) 8 % SnF2 plus 8 % NaH2PO4 sowie für verschiedene
Reinigungs- und Poliermassen, d. h. (1) eine Zirkonsilikat-Reinigungs-
und Poliermasse; (2) Masse (1), jedoch bei Entfernung aller Zirkonsilikatteilchen
unter 10 μ Teilchengröße; (3) eine Mischung im Gewichtsverhältnis
von 4:1 von Zirkonsilikat und Zinndioxid (d. h. eine Masse mit 20% SnO2); (4) eine
9: 1-Zirkonsilikat-Zinndioxid-Mischung (d. h. 10%
SnO2), und (5) eine 19:1-Mischung von Zirkonsilikat
und Zinndioxid (d. h. eine Mischung mit 5% SnO2).
Die Werte der Tabelle VII zeigen, daß die erfindungsgemäßen
Zirkonsilikat-Zinndioxidmassen eine hohe Zinn(II)- und Fluoridionenverträglichkeit aufweisen,
die in vielen Fällen höher ist als die entsprechenden Werte, die mit Massen erhalten werden, welche nur
Zirkonsilikat als Reinigungs- und Polierbestandteil enthalten.
Im wesentlichen kann dasselbe prophylaktische Behandlungsverfahren angewendet werden, ob nun
eine therapeutische (d. h. anticariogene) oder nicht therapeutische prophylaktische Masse verwendet wird.
Zusätzlich zu den mit einer. nicht therapeutischen Zirkonsilikat-Zinndioxid-haltigen Masse erhaltenen
ausgezeichneten Reinigungs- und Polierergebnisse ergibtdie Beifügungeinesfluoridhaltigenanlicariogenen
Hilfsmittels zu der Masse den zusätzlichen Vorteil, den fluoridhaltigen Verbindungen zur Verminderung
des Auftretens und zur Einschränkung der Schwere von Zahncaries anticariogene Eigenschaften zu verleihen.
Zusammenfassung der Werte der prozentualen Verfügbarkeit
Fluorid-System-Konzentration
Prozent Verfügbarkeit mit verschiedenen Abrieb-Systemen
Masse (1) Masse (2) Masse (3) Masse (4) Masse (5)
ZrSiO4 ZrSiO4 >10μ 4:1 9:1 19:1
ZrSiO1-SnO2 ZrSiO1-SnO2 ZrSiO4-SnO2
Zinn Fluorid Zinn Fluorid Zinn Fluorid Zinn Fluorid Zinn Fluorid
NaF 1000 ppm F — 94,89 — 98,63 — 94,30 — 98,82 — 97,25
NaF + 1000 ppm F — 85,75 — 96,88 — 95,10 — 96,00 — 98,89
NaH2PO4 10%
SnF2 1000 ppm F 93,63 83,74 94,33 93,09 72,62 77,23 79,59 81,71 82,15 86,26
SnF2 + 1000 ppm F 59,68 46,19 87,56 85,21 41,53 75,45 86,36 88,03 83,94 89,93
10%
8% 98,53 91,92 89,82 98,56 95,06 100,00 100,00 98,56 90,82 97,12
NaH2PO4
SnF2
SnF2
SnF2 +
NaH2PO4 8%
NaH2PO4 8%
85,88 77,33 88,52 84,11 85,65 87,51 88,97 87,51 103,10 86,38
Wie durch die vorstehenden Werte gezeigt worden ist, betrifft die Erfindung in Hinblick auf einen Gesichtspunkt
ein Verfahren zur Verminderung der Löslichkeit des oralen Hartgewebes, wobei zur Erreichung
dieses Zieles die Anwendung einer prophylaktischen Paste vorgeschlagen wird, welche ein Zirkonsilikat
- Zinndioxid - Reinigungs- und Poliermittel zusammen mit einer wirksamen Menge eines fluoridlialtigen
anticariogenen Hilfsmittels enthält. Zusätzlich umfaßt die vorliegende Erfindung ein neues und
/erbessertes Verfahren zum Reinigen und Polieren der Zähne durch Anwendung einer prophylaktischen
Masse, die Zirkonsilikat und Zinndioxid enthält.
Während die therapeutischen und nicht therapeutischen erfindungsgemäßen prophylaktischen Massen
speziell bei der fachmännischen Prophylaxebehandlung (d. h. bei einer Prophylaxe, die in einer Zahnarztpraxis
durch einen Zahnarzt oder Zahnhygieniker durchgeführt wird) verwendet werden, schließt cie
vorliegende Erfindung ebenfalls die Anwendung solcher Pasten für die nicht professional Selbstanwendung
zum Heimgebrauch ein.
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Prophylaktisches Zahnpflegemittel zum Reinigen und Polieren von Zähnen, dadurch gekennzeichnet, daß es als Reinigungs- und Poliermittelbestandteil eine Mischung aus Zirkonsilikat und Zinndioxid enthält.2. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung mindestens etwa 50 und bis zu etwa 99 % Zirkonsilikat, Rest Zinndioxid, enthält.3. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung mindestens etwa 75 und bis zu 92,5% Zirkonsilikat enthält.4. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung etwa 90% Zirkonsilikat und etwa 10% Zinndioxid enthält.5. Zahnpflegemittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zirkonsilikat eine Verteilung der Teilchengrößen hinsichtlich des mittleren Durchmessers in einen ersten Größenbereich bis zu etwa 20 μ, einen zweiten Größenbereich von etwa 20 bis etwa 50 μ und einen dritten Größenbereich von etwa 50 bis etwa 75 μ aufweist, wobei die drei Größenbereiche in einem Prozent-Verhältnis-Bereich von etwa 10 bis 50% des ersten Größenbereiches, 5 bis 25% des dritten Größenbereiches und dem Rest, bestehend aus dem zweiten Größenbereich, vereint sind, und wobei das Zinndioxid eine Verteilung von Teilchengrößen mittleren Durchmessers bis zu 3 μ aufweist.6. Zahnpflegemittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zirkonsilikat eine Verteilung der Teilchengrößen mittleren Durchmessers innerhalb der folgenden Bereiche aufweist:8. Therapeutische prophylaktische Paste nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine wirksame Menge mindestens eines fluoridhaltigen anticariogenen Hilfsmittels und ein Gemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche enthält.9. Paste nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch in einer Menge von etwa 30 bis 80 Gewichtsprozent der Gesamtmasse und daß das fluoridhaltige anticariogene Hilfsmittel in einer Menge von etwa 1 bis 15%, berechnet als Fluorid-Ion, vorliegt.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US55827066 | 1966-06-17 | ||
US558270A US3378445A (en) | 1966-06-17 | 1966-06-17 | Prophylactic dental paste compositions comprising zirconium silicate and tin dioxide |
DEJ0033914 | 1967-06-15 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1617544A1 DE1617544A1 (de) | 1971-04-08 |
DE1617544B2 true DE1617544B2 (de) | 1975-09-25 |
DE1617544C3 DE1617544C3 (de) | 1976-04-29 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2747852A1 (de) * | 1977-10-26 | 1979-05-03 | Colgate Palmolive Co | Zahnpflegemittel mit verbesserten reinigungs- und poliereigenschaften |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2747852A1 (de) * | 1977-10-26 | 1979-05-03 | Colgate Palmolive Co | Zahnpflegemittel mit verbesserten reinigungs- und poliereigenschaften |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1144980A (en) | 1969-03-12 |
US3378445A (en) | 1968-04-16 |
DE1617544A1 (de) | 1971-04-08 |
FR1601740A (en) | 1970-09-14 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |