DE1617309B2 - Verfahren zur Herstellung von pharmazeutischen Präparaten mit Vitamingehalt - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von pharmazeutischen Präparaten mit VitamingehaltInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung in kaltem Wasser dispergierbarer feinverteilter,
pharmazeutischer Präparate mit einem Gehalt von fettlöslichen Vitaminen in trockener und freifließender
Form, das im Anspruch im einzelnen definiert ist.
Es ist bekannt, fettlösliche Vitamine in kleine Gelatine enthaltende Teilchen zur Bildung trockener feinverteilter
freifließender Präparate einzuverleiben. In diesen Präparaten sind die Vitamine die gegen
Oxydation empfindlich sind, insbesondere A-, D- und E-Vitamine, gegen Zerstörung unter üblichen Lagerungsbedingungen
wirksam geschützt. Solche trockenen Produkte werden in ausgedehntem Maße zur Vitaminisierung von Viehfutter und als Bestandteil in
pharmazeutischen Präparaten für human- und veterinärmedizinische
Verwendung, beispielsweise in Form von Tabletten oder Kapseln, benutzt.
Die vorgenannten trockenen Produkte bestehen aus kugelförmigen Teilchen, die normalerweise
50-500 μ im Durchmesser sind und das fettlösliche Vitamin gleichmäßig und feinverteilt in öltropfen in
der Größe von 5 μ Durchmesser eingeschlossen in der festen Gelatinemasse enthalten, aus der das trockene
Produkt besteht.
Aus der US-PS 3138532 ist eine in Wasser dispergierbare
Vitamin-Gelatine-Zubereitung bekannt, die ein fettlösliches Vitamin-Präparat, ein Reaktionsprodukt
aus Gelatine und Ascorbinsäure, ein Gemisch aus Ascorbin-und Zitronensäure und ein Gemisch von
Zitronensäure und Sorbose enthält.
Des weiteren ist aus der DE-PS 121 997 ein Verfahren zur Überführung von Leim in ein leicht lösliches,
wenig klebendes und nicht gelatinierendes Nährpräparat bekannt, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß der Leim in wäßriger Lösung unter Zusatz geringer Mengen Säuren oder Alkalien bei Temperaturen
unter 100° mehrere Stunden erwärmt, die Lösungen sodann neutralisiert und nach Befreiung von
den entstandenen Salzen zur Trockne eingedampft werden. Es handelt sich dabei um die Herstellung eines
Produkts für Ernährungszwecke, wobei hier keine Vitamine verwendet werden.
Produkte der vorgenannten Art sind auf verschiedene Weise hergestellt worden, beispielsweise durch
Zusatz des fettlöslichen Vitamins oder der Vitamine oder von Konzentraten solcher Vitamine zu einem Öl
oder einem öllöslichen Lösungsmittel, zu einer heißen flüssigen Lösung von Gelatine, die gegebenenfalls einen
Zucker oder einen Zuckeralkohol enthalten kann.
> Das Vitamin oder die Vitaminlösung wird dann in der
Gelatinelösung emulgiert, so daß man eine Emulsion des Typs Öl-in-Wasser erhält, in welcher die öltropfen
einen Durchmesser der vorgenannten Größe oder 1-5 μ besitzen. Diese Emulsion, die bei der Herstel-
H) lungstemperatur flüssig ist, verfestigt sich infolge des Gelatinegehalts und bildet beim Abkühlen ein festes
Gel. Um Teilchen des gewünschten Durchmessers zu erhalten, wird die Emulsion dann einem Zerkleinerungsprozeß
unterworfen, der beispielsweise darin bestehen kann, daß sie zerstäubt wird zu kleinen, in
der Luft schwebenden Teilchen, die in einem Medium aufgenommen werden, das imstande ist, die Tropfen
voneinander zu halten, d. h. zu verhindern, daß sie sich zu größeren Tropfen zusammenballen. Das aufnehmende
Medium kann fest oder flüssig sein und aus öl, getrockneter Stärke, Calciumstearat, einem Silikat
oder einem niederen Alkohol oder Hexan bestehen. Ein anderes Verfahren besteht in einer feinen Verteilung
der heißen Emulsion, die anschließend als erste Emulsion bezeichnet wird, durch Eingießen derselben
in ein neutrales öl unter Rühren, worauf eine andere Emulsion des Typs Wasser-in-Öl gebildet wird, in
welcher die dispergierte Phase aus Teilchen mit Durchmessern von 50—600 μ der ersten Emulsion besteht.
Beim Kühlen der neuen Emulsion verfestigen sich die Gelatineteilchen und bilden kleine Kugeln,
die nun imstande sind, einer Behandlung zu widerstehen, durch die das Mittel, das die Teilchen voneinander
hält, mit Hilfe eines geeigneten Lösungsmittels
3r> oder durch Sichten oder Sieben oder Filtrieren entfernt
wird, und die auch imstande sind zu widerstehen, wenn die ursprünglichen Wassergehalte der Teilchen
durch Trocknen auf einen niederen Wert gebracht werden.
Produkte dieser Art oder hergestellt mit Hilfe dieser
Prozesse sind jedoch in kaltem Wasser nicht löslich oder dispergierbar. Im Hinblick auf die Tatsache, daß
ein Produkt für viele Zwecke in kaltem Wasser löslich sein soll, z. B. zur Vitaminisierung von Trinkwasser
für Rindvieh oder andere Haustiere oder zur Vitaminisierung von Milch und zur Vitaminisierung von
Nahrungsmitteln, die vor der Anwendung gelöst oder in Wasser dispergiert werden sollen, hat die Erfindung
die Aufgabe, solche Produkte in kaltem Wasser dispergierbar zu machen und ein Verfahren zur Herstellung
solcher Produkte anzugeben.
Es ist bekannt, daß solche Produkte unter Anwendung der Verfahren der vorgenannten Art hergestellt
werden können, vorausgesetzt, daß besondere Bedingungen angewendet werden. Diese Bedingungen bestehen
in der Anwendung einer wäßrigen Gelatinelösung, die mit Ascorbinsäure, Isoascorbinsäure,
Mischungen dieser Säuren mit Zitronensäure oder einer Mischung von Zitronensäure und Sorbose behandelt
wurde. Die Behandlung wird bei einer Temperatur von 65-80° C durchgeführt und nimmt 4-12
Stunden in Anspruch, worauf sie durch Einstellen des pH mit Hilfe eines Puffers, wie Natriumeitrat, abgebrochen
wird. Diese Behandlung besitzt jedoch viele Nachteile.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird durch die technische Lehre vermittelt, daß das fettlösliche
Vitamin oder die Vitamine in feinverteiltem Zu-
stand in eine Gelatinemasse einverleibt werden, die 0,1-4 Stunden mit 0,05-0,5 Grammäquivalent einer
Base oder einer anorganischen Säure in Form von Schwefelsäure oder Chlorwasserstoffsäure bzw. Alkalimetall-
oder Ammoniumhydroxyd, pro 100 g Gelatine zersetzt und auf ein pH zwischen 4,5 und 7 eingestellt
wurde und bei der nachfolgenden Emulgierung 75-80%iger Glukosesirup eingesetzt wird. Man
erhält Präparate mit fettlöslichen Vitaminen in trokkener, feinverteilter, freifließender Form, dispergierbar
in kaltem Wasser.
Der beabsichtigte Zweck wird damit erreicht, und es wurde in überraschender Weise gefunden, daß
durch Behandlung von Gelatine während einer viel kürzeren Zeit mit einer wesentlich geringeren Menge
leicht zugänglicher Basen und anorganischer Säuren ein Gelatineprodukt erzielt wird, das nach Neutralisation
auf ein pH von 4,5-7 und Einverleibung des fettlöslichen Vitamins oder der Vitamine in feinverteiltem
Zustand mit oder ohne Antioxydantien und Trocknung der Teilchen in feinverteilter Form voll die Bedingung erfüllt, in kaltem Wasser löslich oder dispergierbar
zu sein. Die zur Behandlung der Gelatine ) verwendete Menge Base oder anorganische Säure beläuft
sich wenigstens auf 0,05-0,5 Grammäquivalente pro 100 g Gelatine, aber gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung wird die verwendete Gelatine mit einer Menge Base oder anorganischer
Säure innerhalb des Bereichs von 0,1-0,3 Grammäquivalenten pro 100 g Gelatine, in Verbindung
mit einer einfachen anorganischen Säure oder Base zur Neutralisation, behandelt. Folglich wird die
Menge des Neutralisationsprodukts, die in der Gelatine zurückbleibt, herabgesetzt, was dabei auch einen
Einfluß auf unerwünschtes Gewicht an indifferenten oder unbedeutenden Substanzen hat, die im fertigen
Präparat.enthalten sind. . .-...-■ :
Im allgemeinen wird ein Plastiziermittel, wie GIucosesirup
oder ein Zucker oder ein Zuckeralkohol, der mit Base oder anorganischer Säure behandelten
Gelatinelösung -zugesetzt, und neutralisiert und
schließlich werden, ;wenn die Lösung noch heiß ist,'
das fettlösliche Vitamin oder die Vitamine unter kräftigem Rühren oder Emulgieren zugesetzt, so daß eine
Emulsion des Typs öl-in-Wasser erhalten wird, die
das öl in Form von Tropfen mit einem Durchmesser von 1-5 μ enthält. In Verbindung damit können ein
oder mehrere allgemein übliche Antioxydantien, wie Butylhydroxyanisol, Butylhydroxytoluol, Tokopherol,
höhere oder niedere Ester von Gallensäure oder Äthoxychinon zugesetzt werden. Die dabei erhaltene
heiße flüssige Emulsion wird feinverteilt wie vorbeschrieben, beispielsweise durch Zerstäuben oder Zersprühen
und Aufnahme in einem Trennmittel oder durch Emulgieren in einem neutralen öl. Die feine
Verteilung soll zur Herstellung von Teilchen der Größenordnung 50-600 μ vorgenommen werden und anschließend
soll eine Kühlungzur Verfestigung der Gelatineteilchen stattfinden, und dann soll dieses
Trennmittel oder das neutrale öl in einer Behandlung ontfernt werden. Schließlich muß das Produkt ge-Lrocknet
werden, um die Wassergehalte auf einen ent- ;prechend niedrigen Wert zu bringen, bei dem das
Präparat zur Lagerung bei normalen Lagerungstem-)eraturen stabil ist, ohne die feinverteilte Form oder
lie Fähigkeit, frei zu fließen, zu verlieren.
Um sicher zu sein, daß das Präparat in Wasser lösich,
besser gesagt, dispergierbar ist, wobei mit diesem Ausdruck gemeint ist, daß durch Behandlung des Präparats
mit Wasser bei einer entsprechenden Temperatur die Vitamin enthaltende Phase in eine Emulsion
in Wasser übergehen muß, ist es notwendig, daß die Schutzsubstanz, die die Vitamintropfen umgibt, im
vorliegenden Fall Gelatine oder das Zersetzungsprodukt derselben, leicht und schnell in Wasser oder in
der wäßrigen Phase von Milch oder dem Nahrungsmittel, für deren Vitaminisierung das Präparat vorgesehen
ist, gelöst werden kann. Die Temperatur, bei welcher dieser Zweck erreicht werden kann, hängt natürlich
ab von solchen Faktoren wie der Menge und der Qualität der verwendeten Gelatine. Andererseits
wird es nicht möglich sein, Gelatine zu lösen, die nicht
ι? vorher einer besonderen Vorbehandlung in kaltem
Wasser, d. h. in Wasser oder Milch bei Temperaturen, bei denen sie ohne die Notwendigkeit irgendeiner Erhitzung
verfügbar sind, unterworfen wurde. Gemäß der Erfindung wurde herausgefunden, daß durch die
Vorbehandlung mit Basen oder anorganischen Säuren eine solche teilweise Zersetzung der Gelatine erreicht
werden kann, so daß sie sich im fertigen Produkt unter Rühren mit kaltem Wasser auflöst.
Die Behandlung findet, wie sonst üblich, bei Temperaturen
zwischen 40 und 95 ° C statt, die zweckmäßige Temperatur liegt aber zwischen 50 und 85 ° C. _-·
Es ist wichtig, daß die Behandlung der Gelatine bei dieser Temperatur in sehr kurzer Zeit durchgeführt
werden kann.-. · .'■:... ■ ■:.; .■■...■;.-.· .'-_.·;
Die Temperatur, bei welcher das Präparat im Was-■
ser oder in wäßriger Phase gelöst werden kann,"steigt normalerweise mit den Gelatinegehalten im Präparat.^
Andererseits muß ein gewisses Minimum an Gelatine vorhanden 'sein, um die feinverteilte Emulsion dazu
zu bringen, daß sie in ein entsprechendes feinverteiltes
Produkt verwandelt werden kann. So Hegt der Gehalt an Gelatine normalerweise zwischen 10 und 60%, bezogen
auf das Fertigproduktrzweckmaßig zwischen 15 und-3O%2y^^fr%;:.i^i^ -
Es ist möglich, Gelatine mit höherer oder niederer
■ -.' Trübungszahlzuverwen^en^aberGelatinemit hoher
Trübungszählfürirt^rmäerweise^zu einem Endprodukt
mit einer ziemlich hohen Lösungstemperatur, so _ daß eine solche Gelatine eine beträchtlich stärkere
Behandlung mit Base oder anorganischer Säure erfordert, um ein in kaltem Wasser lösliches Produkt zu
erhalten, als bei einer Gelatine mit einer niederen Trübungszahl. Des weiteren ist die allgemeine Regel,
je größer die Menge an Base oder anorganischer Säure bei der Behandlung, desto niedriger ist die Lösungstemperatur des Endprodukts. Wenn zu große Mengen
Base oder anorganische Säure verwendet werden, ist es im allgemeinen nicht möglich, zu vermeiden, daß
die Gelatine ihre Fähigkeit zu gelieren verliert, wodurch die Herstellung eines feinverteilten Produkts
unmöglich wird.
In Verbindung mit dem Verfahren gemäß der Erfindung kann eine niedere Lösungstemperatur des
fertigen Produkts mit Hilfe einer geringen Menge
M) Base oder Säure erreicht werden.
So liegt, wie bereits gesagt, das Verhältnis von verwendeter Base oder anorganischer Säure zur Behandlung
der Gelatine immer innerhalb des Bereichs von 0,05-0,5 Grammäquivalent pro 100 g Gelatine, und
es ist wichtig, daß es beinahe immer zweckmäßig ist, innerhalb des unteren Teils dieses Bereichs zu arbeiten,
d. h. zwischen 0,1 und 0,3 Grammäquivalent pro 100 g Gelatine. Bei Verwendung dieser Verhältnisse
wird die Behandlung innerhalb von 0,1 bis 4 Stunden durchgeführt; die Temperatur und die Konzentration
der Base oder Säure muß dann zweckmäßig in der Weise eingestellt werden, daß das Gelatineprodukt,
aus dem man ein Fertigprodukt mit der gewünschten niederen Lösungstemperatur erhält, während 0,15 bis
1 Stunde fertiggestellt wird. Bei der Neutralisation auf einen pH-Wert zwischen 4,5 und 7, die darauf erfolgt,
können Basen, wie Natriumhydroxyd oder Ammoniumhydroxyd, verwendet werden, wenn die Behandlung
mit Hilfe von organischer Säure durchgeführt worden ist, und es können einfache anorganische Säuren,
wie Schwefelsäure oder Chlorwasserstoff säure, verwendet werden, wenn die Behandlung mit Hilfe
einer Base durchgeführt wurde.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Anzahl von Beispielen erläutert.
1. Es werden 50 g Gelatine (Trübungszahl 130) unter Rühren in der gleichen Menge destilliertem Wasser
und Erhitzen auf etwa 60° C gelöst. Danach werden 5,0 g konzentrierte Schwefelsäure (96%) zugesetzt,
und die Lösung wird 30 Minuten stehen gelassen unter Rühren bei einer Temperatur zwischen 78 und 84° C,
worauf 3,75 g Natriumhydroxyd, gelöst in derselben Menge Wasser, zugesetzt werden; der pH-Wert der
Gelatinelösung ist nun 5,8. Der heißen Lösung von Gelatine werden 200 g Glucosesirup (80%) und dann
unter kräftigem Rühren 63 g A-Vitaminpalmitat (1,6 Mill. Int. Einh. A/g) zugesetzt, in welchem vorher 5 g
Butylhydroxytoluol gelöst worden sind. Danach wird die heiße-Emulsion, in welcher die A-Vitaminöltropfen
einen Durchmesser von 1-5 μ haben, unter Rühren in 300 g Rizinusöl geschüttet, das auf 55 ° C erhitzt
wurde. Die Doppelemulsion (Wasser/Öl) wird gerührt, bis die Gelatineteilchen einen Durchmesser von
etwa\100 bis.400 μ erreicht haben, und das Rühren
wird dann weniger kräftig und unter Kühlen fortgesetzt, bis die Temperatur auf etwa 10° C gesunken
ist.. Die gekühlte. Doppelemulsion wird viermal mit kaltem: Äthanol (96%) gewaschen, wobei das Rizinusöl und ein Teil des Wassers aus den Gelatineteilchen
entfernt werden. Das Produkt wird dann einen Tag bei 22° C und dann zwei Stunden bei 50° C getrocknet.
Das Produkt hat einen Gehalt von 345 000 Int. Einh. Α-Vitamin pro g und ist selbst bei 4° C in Wasser
löslich, wobei sich das Α-Vitamin als eine feine Emulsion, ohne wahrnehmbare nichtgelöste Rückstände
zu hinterlassen, verteilt. Die wäßrige Emulsion hat keinen unangenehmen Geruch oder Geschmack.
2. Es werden 25 g Gelatine (Trübungszahl 70) in 35 ml 0,5-n-Natriumhydroxyd gelöst und 15 Minuten
auf 65° C gehalten, worauf die Lösung mit konzentrierter Schwefelsäure auf pH 5,5 neutralisiert wird.
Es werden der heißen Gelatinelösung 135 g Glucosesirup zusammen 25 g A-Vitaminpalmitat zugesetzt, in
welchem 3 g Butylhydroxyltoluol gelöst wurden.
Die erste so erhaltene Emulsion wird unter Rühren in 250 g Rizinusöl geschüttet, das auf 50°C erhitzt
wurde. Nach dem Abkühlen auf 10° C wird die Doppelemulsion mit Äthanol wie in Beispiel 1 gewaschen.
Das fertige trockene Produkt enthält 258 000 Int. Einh. Vitamin A pro g und löst sich in Wasser oder
Milch bei 0-3 ° C, ohne unlösliche Rückstände zu hinterlassen und ohne einen unangenehmen Geruch oder
Geschmack zu besitzen.
10
15
20
25
30
35
40
45
3. Es werden 50 g Gelatine (Trübungszahl 130) in 15 ml Wasser bei 60° C gelöst, worauf 2,6 g Natriumhydroxyd,
gelöst in derselben Menge Wassser, zugesetzt werden; die Mischung wird 30 Minuten auf
58-62° C gehalten, worauf sie mit 2,8 g konzentrierter Schwefelsäure auf pH 5,6 neutralisiert wird. Der
heißen Gelatinelösung werden 200 g Glucosesirup (80%) und eine heiße Mischung von 58 g A-Vitaminpalmitat
(1,6 Mill. Int. Einh. Vitamin A/g), 1,6 g D3-Harz
(22 Mill. Int. Einh. D3-Vitamin/g) und 5 g Butylhydroxytoluol
zugesetzt.
Die so erhaltene heiße erste Emulsion, in der die Tropfen von A- und D-Vitaminöl einen Durchmesser
von 1—5 μ haben, wird nun unter Rühren in 300 g Rizinusöl geschüttet, das auf 55 ° C erhitzt wurde. Die
gebildete Doppelemulsion wird gerührt, bis die Gelatineteilchen einen Durchmesser von etwa 100-400 μ
erreichen, und das Rühren wird bei einer niederen Geschwindigkeit unter Kühlen fortgesetzt, bis die
Temperatur auf etwa 10° C gesunken ist. Die gekühlte Doppelemulsion wird viermal mit kaltem
Äthanol (96%) gewaschen, worauf das Rizinusöl entfernt wird. Das Produkt wird einen Tag bei 22 ° C und
dann zwei Stunden bei 50° C getrocknet.
Das Produkt enthielt 330000 Int. Einh. Vitamin A/g und 112000 Int. Einh. D3-Vitamin/g und ist löslich
in Wasser bei 4-7 ° C. Dabei lösen sich die fettlöslichen Vitamine als feine Emulsion, die ein milchiges
Aussehen annimmt, ohne wahrnehmbare ungelöste Rückstände zu hinterlassen. Die wäßrige Emulsion
hat keinen unangenehmen Geruch oder Geschmack.
4. Es werden 25 g Gelatine (Trübungszahl 70) in 35 ml 0,5-n-Natriumhydroxyd gelöst und 15 Minuten
auf 65 ° C gehalten, worauf die Lösung mit konzentrierter Schwefelsäure auf pH 5,5 neutralisiert wird.
Der heißen Gelatinelösung werden 135 g Glucosesirup und 29 g A-Vitaminpalmitat zugesetzt, in welchem
3 g Butylhydroxytoluol gelöst wurden. '
Diese erste Emulsion wird in derselben Weise behandelt, wie im vorangehenden Beispiel beschrieben.
Das fertige,:trockene Produkt enthält 258000 Int. Einh. Vitamin A/g und löst sich bei 0-3° C, ohne unlösliche Rückstände zu hinterlassen und ohne unangenehmen
Geruch oder Geschmack.
Die technische Fortschrittlichkeit des Erfindungsgegenstands wird anhand des nachstehenden Versuchsberichts
über die Haltbarkeit einer Vitamin-Gelatine-Zubereitung demonstriert, die 325000 Int.
Einh. Vitamin A/g enthält (Davitin A 325). Es wurde die Haltbarkeit bei 22° C, bei 22° C und 75% relativer
Luftfeuchtigkeit, und bei 49,4° C bestimmt. Die nachfolgende Aufstellung zeigt die Resultate, die mittels
einer Rechenmaschine anhand graphischer Darstellungen ermittelt wurden.
60
65
22° C | A-Vit- | 22°C-75% | A-Vit- | 49,4° | C |
amin- | rel. Luftfeuch | amin- | |||
gehalt in | tigkeit | gehalt in | |||
Tage | 1000 i. E. | Tage | 1000 i.E. | Tage | A-Vit- |
338 | 338 | amin- | |||
331 | 324 | gehalt in | |||
331 | 335 | 1000 i. E. | |||
0 | 322 | 0 .. | 328 | 0 | 338 |
28 | 295 | 12 | 329 | 6 | 314 |
42 | 312 | 31 | 322 | 10 | 308 |
73 | 40 | 14 | 306 | ||
105 | 54 | 21 | 291 | ||
130 | 68 | 28 | 307 | ||
172 285 80 321 35 283
200 310 94 324 42 281
243 307 49 276
304 284
364 287
427 290
488 272
550 290
607 282
668 282 ίο
761 265
853 256
951 249
1043 271
1043 271
1137 240 1245 260
Ein Vergleich zwischen der Löslichkeit eines Produkts gemäß US-PS 3138532 und einem nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkt zeigt deutlich die Überlegenheit des letzteren.
Das Verfahren nach Beispiel 1 der US-PS wurde nachgearbeitet, jedoch mit einer Gelatine von
79 Bloom, weil eine Gelatine von 40 Bloom nicht zu beschaffen war. Gemäß Spalte 1, Zeilen 61-65 der
PS können Gelatinen mit 30-100 Bloom verwendet werden.
219,6 g Gelatine, 70 Bloom, wurden in 219,6 g
Wasser erhitzt und 66,0 g Ascorbinsäure zugesetzt. Während des Erhitzern färbte sich die Lösung allmählich
braun. Abgedampftes Wasser wurde wieder zügesetzt und dann wurden 11,4 g Natriumnitrat bei pH
4,8 zugesetzt. Die Lösung wurde gekühlt und bei 4° C im Kühlschrank über Nacht aufbewahrt.
Am nächsten Tag wurde die Lösung auf 80° C erhitzt, und es wurden 147,4 g Glukosesirup zugesetzt.
Danach wurden 60,0 g Vitamin-A-palmitat, in dem 13,2 g butyliertes Hydroxyltoluol (BHT) gelöst waren,
zugesetzt und anschließend durch kräftiges Rühren emulgiert. Die Emulsion wurde auf eine Partikelgröße
von 1-5 μ homogenisiert.
Die homogenisierte Emulsion (mit etwa 69 % Trokkensubstanz) wurde in 7200 ml 95 %igem Äthanol bei
etwa 15° C unter Rühren hineingespritzt, aber nur nach Verdünnung auf etwa 57% Trockensubstanz
konnten gleichmäßige, kugelförmige Partikel erhalten werden. Nach einer Stunde waren die Partikel hart
und konnten abfiltriert, mit Äthanol gewaschen und getrocknet werden. Sie wurden aber schnell klebrig
und mußten mit 2 % eines Pudermittels gepudert werden, um nicht zusammenzuballen.
Die Löslichkeit wurde durch die Zeitdauer für die Lösung von 20 Milligramm des Produktes in 200 ml
Wasser unter Rühren bestimmt. In Wasser von 5 ° C dauerte es genau 5 Minuten, bis alles gelöst war, und
in Wasser von 10° C dauerte es 1 Minute 55 Sekunden.
Mit derselben Gelatine wurde ein Produkt nach dem Verfahren des Beispiels 3 der vorliegenden Erfindung
hergestellt.
50 g der Gelatine wurden in einer Mischung von 31 ml Wasser und 2,64 g Natriumhydroxyd in 4 ml
Wasser bei 64° C unter Rühren in 30 Minuten gelöst, und die Lösung wurde mit konzentrierter Schwefelsäure
bis pH 5,3 neutralisiert. Unter kräftigem Rühren wurden 214,3 g Glukosesirup und 52,4 g Vitamin A-palmitat,
worin 2,2 g BHT im voraus gelöst waren, zugesetzt, λ
Die erhaltene heiße Emulsion wurde unter Rühren in 290 g Rizinusöl eingegossen, und die gebildete
Doppelemulsion wurde auf 10° C gekühlt, weil weitere 130 g Rizinusöl zugesetzt wurden. Es wurde viermal
mit 96.%igem Äthanol, insgesamt 3960 ml, gewaschen, danach mit 250 ml 99%igem Äthanol, und
schließlich getrocknet.
Die erhaltenen kugelförmigen Partikel trockneten sehr leicht ;und: wurden nicht klebrig. Es trat keine
Verfärbung_ein. ■ " / : : :.'...'£'..'.'.:■.' ..'....„'■
Die Löslichkeit wurde wie oben bestimmt und dauerte bei 5° C 53 Sekunden und bei 10° C 41 Sekunden.
909 516/7
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung in kaltem Wasser dispergierbarer feinverteilter, pharmazeutischer Präparate mit einem Gehalt von fettlöslichen Vitaminen in trockener und freifließender Form, dadurch gekennzeichnet, daß das fettlösliche Vitamin oder die Vitamine in feinverteiltem Zustand in eine Gelatinemasse einverleibt werden, die 0,1-4 Studen mit 0,05-0,5 Grammäquivalent einer Base oder einer anorganischen Säure in Form von Schwefelsäure oder Chlorwasserstoffsäure bzw. Alkalimetall- oder Ammoniumhydroxyd pro 100 g Gelatine zersetzt und auf ein pH zwischen 4,5 und 7 eingestellt wurde und bei der nachfolgenden Emulgierung Glukosesirup eingesetzt wird.
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1967
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