DE1605978C3 - Mechanische Betätigungsvorrichtung für eine hydraulisch und mechanisch betätigbare Schwimm- oder Schwenksattel-Teilbelagscheibenbremse - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine mechanische Betätigungsvorrichtung für eine hydraulisch und mechanisch betätigbare Schwimm- oder Schwenksattel-Teilbelagscheibenbremse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. w>

Bei einer bekannten Betätigungsvorrichtung dieser Art (GB-PS 68 897) einstückig mit einem der Nockenkörper. Dies führt zu einer Vergrößerung der axialen Abmessungen der Bremse.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine «> mechanische Betätigungsvorrichtung für eine hydraulisch und mechanisch betätigbare Teilbelagscheibenbremse der eingangs genannten Art derart anzuordnen und auszubilden, daß die axialen Abmessungen der Bremse hierdurch nicht vergrößert werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1.

Vorteilhafte Weiterbildungen der mechanischen Betätigungsvorrichtung gemäß der Erfindung sind in den Unteransprüchen unter Schutz gestellt.

Die Erfindung ist im folgenden anhand von Zeichnungen verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert:

F i g. 1 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht einer Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse mit einer mechanischen Betätigungsvorrichtung gemäß der Erfindung;

Fig.2 zeigt einen Schnitt längs der Linie A-A der

F i g. 3 zeigt einen Teilschnitt längs der Linie R-B der Fig. 1 und 2;

F i g. 4 zeigt eine Draufsicht auf eine Schwimmsattel-Scheibenbremse mit einer abgewandelten mechanischen Betätigungsvorrichtung;

Fig.5 zeigt eine Vorderansicht der Bremse nach Fig. 4;

F i g. 6 zeigt einen Detailschnitt längs der Linie C-C der F i g. 4;

Fig.7 zeigt einen Detailschnitt längs der Linie D-D der F ig. 6.

Bei dem in den Fig.l, 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt eine Schwimmsaltel-Teilbelagscheibenbremse einen Bremsträger 10, der mittels nicht gezeigten, aus einem Stück mit ihm bestehenden Ansätzen zur Befestigung an einem feststehenden Teil der Vorderradlagerung eines Fahrzeugs geeignet ist, an der die Bremse angebracht werden soll. Ein Schwimmsattel 12 ist in Nuten 13 in den Seiten des Bremsträgers hin- und herbeweglich angebracht und stützt eine indirekt betätigte Bremsbacke 14 ab. Der Bremsträger 10 bestimmt die Lage einer direkt betätigten Bremsbakke 15, weiche der Bremsbacke 14 gegenüberliegt. Blattfedern 16 verhindern, daß der Schwimmsattel im Bremsträger klappert

Die Bremse ist mit einer hydraulischen Betätigungsvorrichtung 17 und einer mechanischen Betätigungsvorrichtung versehen. Die hydraulische Betätigungsvorrichtung 17 umfaßt ein Paar gegenläufiger hohler Kolben 19 und 20, die in einer Bohrung 21 im Bremsträger 10 ineinander hin und her beweglich sind und mittels Dichtringen in der Bohrung abgedichtet sind. Der Kolben 19 liegt an der Bremsbacke 15 an, während der Kolben 20 am Schwimmsattel 12 anliegt

Die mechanische Betätigungsvorrichtung weist eine Spreizvorrichtung 18 mit gegeneinander verdrehbaren Nockenkörpern auf, von denen einer die Gestalt einer drehbaren Scheibe 22 aufweist und der andere vom Boden des Kolbens 20 gebildet ist In schraubenlinienförmig geneigten Nuten in der Rückseite dieser Scheibe 22 und im Boden des Kolbens 20 wälzen drei Kugeln 23 ab. Wie aus Fig.3 hervorgeht, ist der Kolben 20 in seiner Rückseite mit einer Quernut 26 versehen, in welcher der Schwimmsattel aufgenommen ist, damit sich der Kolben 20 nicht drehen kann und der Sattel in seiner Lage bestimmt wird. Eine Bewegung der Scheibe 22 im Uhrzeigersinn gemäß Fig.2 erzeugt eine Druckkraft, die durch ein Druckstück 24 und eine darauf geschraubte Hülse 25 auf den Kolben 19 aufgebracht wird, und eine Gegendruckkraft, die auf den Kolben 20 aufgebracht wird.

Die Spreizvorrichtung 18 ist innerhalb des Kolbens 20

aufgenommen, und das offene Ende der Bohrung innerhalb dieses Kolbens ist durch eine Verschlußscheibe 27 abgeschlossen, die mittels Dichtringen in der Bohrung des Kolbens 20 und am Druckstück 24 abgedichtet ist Ein Federring hält die Verschlußscheibe

27 in ihrer Lage. Eine Tellerfeder 28 zwischen der drehbaren Scheibe 22 und der Verschlußscheibe 27 verhindert, daß die Scheibe 22 und die Kugeln 23 klappern.

Die Scheibe 22 ist mittels eines Nockens 30, dessen Drehachse zur Achse der Spreizvorrichtung 18 parallel und exzentrisch angeordnet ist, gemäß Fig.2 im Uhrzeigersinn drehbar. Der Nocken 30 steht mit einer Ausnehmung 33 in einer Stirnfläche der Scheibe 22 in Eingriff und ist am inneren Ende eines Lagerbolzens 31 is ausgebildet, die in der Endwand des Kolbens 20 drehbar gelagert ist, wie aus Fig.3 deutlich zu entnehmen ist Am freiliegenden Ende des Lagerbolzens 31 ist ein Hebel 32 befestigt Ein nach oben gerichteter Zug am freien Ende des Hebels 32, wie er durch den Pfeil P in Fig.2 angedeutet ist dient dazu, den Nocken 30 zu drehen und dadurch die Spreizvorrichtung 18 zu betätigen, um die Bremse anzulegen.

Die Betätigung der selbsttätigen Nachstellvorrichtung mit Druckstück 24 und Hülse 25 ist in dieser Anmeldung nicht näher erläutert Es sei lediglich darauf hingewiesen, daß die Hülse 25 automatisch um das Druckstück 24 gedreht wird, um eine Nachstellung zu bewirken, wenn dies nötig ist.

Die in den Zeichnungen gezeigte Bremse ist jo hervorragend geeignet als Vorderradbremse eines Fahrzeugs mit Vorderradantrieb, wenn die Feststellbremse auf die Vorderräder wirken soll. In diesem Fall wirkt die Feststellbremse über einen Seilzug, der einen Zug in senkrechter Richtung auf den Hebel 32 ausübt Da der Lagerbolzen 31 des Nockens 30 gegenüber der Achse der Spreizvorrichtung 18 exzentrisch ist, ist die Konstruktion des Schwimmsattels 12 in keiner Weise dadurch eingeengt, daß der Lagerbolzen 31 vorgesehen ist Außerdem liegt der Hebel 32 oberhalb und nicht ao axial jenseits des Schwimmsattels, so daß man eine Bremse mit minimalen axialen Abmessungen erhält.

Das in den F i g. 4 bis 7 gezeigte Ausführungsbeispiel entspricht in vieler Hinsicht demjenigen gemäß den Fig. 1 bis 3, und gleiche Teile sind mit den gleichen ·»■> Bezugszeichen versehen. Allerdings hat die Bremse gemäß den Fig.4 bis 7 weitere vorteilhafte Merkmale. Die in den F i g. 4 bis 7 gezeigte Bremse unterscheidet sich hauptsächlich dadurch von der Bremse gemäß den Fig. 1 bis 3, daß der Kolben 20 durch einen w becherförmigen Kolben 40 ersetzt ist, dessen Sackloch 41 nach außen geöffnet ist Die drehbare Scheibe 22 ist im Sackloch 41 mittels eines Deckels 42 gehalten, der den drehfesten Nockenkörper der Spreizvorrichtung bildet, weiche die drei Kugeln 22 umfaßt, die in Nuten in "> der Rückseite der Scheibe 23 und in der Innenfläche des Deckels 42 abrollen. Der Deckel 42 ist dicht am becherförmigen Kolben 40 angebracht Die Tellerfeder

28 ist durch eine Schraubenfeder 43 ersetzt, weil bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den F i g. 4 bis 7 mehr Platz 1 ■< > vorhanden ist Der Lagerbolzen 31 mit dem Nocken 30, der zum Drehen der Scheibe 22 dient, ist im Deckel 42 um eine Achse drehbar gelagert, die sich parallel und exzentrisch zur Achse der hydraulischen Betätigungsvorrichtung erstreckt Die hydraulische Betätigungsvor- ■ > richtung umfaßt den Kolben 40 und den nicht gezeigten, dem Kolben 19 des Ausführungsbeispiels nach F i g. 1 bis 3 entsprechenden Kolben. Der Schwimmsattel 44, der in fast jeder Beziehung dem Schwimmsattel 12 nach den F i g. 1 bis 3 ähnelt greift in eine Nut 45 ein, die sich über den Deckel 42 erstreckt Ein am äußeren Ende des Lagerbolzens 31 angebrachter Hebel 46 greift in einen Schlitz 47 im Schwimmsattel 44, um zu verhindern, daß der Nocken 30 axial verschoben wird.

Die Scheibe 22 besitzt ein Sackloch 48, in dem das Ende des Druckstücks 24 aufgenommen ist das einen Teil einer selbsttätigen Nachstellvorrichtung bildet wie sie in F i g. 1 gezeigt ist Das Druckstück 24 besitzt ein gewölbtes Ende 49, durch das es mit dem ebenen Boden des Sackloches 48 in Eingriff steht in dem das Ende des Druckstückes 24 mit Spiel aufgenommen ist Dadurch wird die Reibung zwischen dem Druckstock und der Scheibe 22 auf einem Mindestmaß gehalten. Ein Dichtring 50 dient als Abdichtung zwischen dem Druckstück 24 und dem Kolben 40, der seinerseits mittels eines Dichtrings 51 in der Bohrung 21 durch den Bremsträger 10 abgedichtet ist Eine Dichtung 52 um den Lagerbolzen 31 des Nockens 30 verhindert das Eindringen von Schmutz in die Spreizvorrichtung. Eine Feder 53, die an einem am Kolben 40 angebrachten Stift 54 angeordnet ist steht mit dem Druckstück 24 nachgiebig in Eingriff, wie in Fig.7 gezeigt ist und verhindert daß das Druckstück sich dreht wenn der nicht gezeigte Kolben eingeschraubt wird, damit eine abgenutzte Bremsbacke 15 durch eine neue ersetzt werden kann.

Wie am besten aus Fig.5 zu entnehmen ist besitzt ein Bowdenzug 55 für die Handbremse eine äußere Hülle 56, die am Sattel 44 anliegt und eine innere Kabelseele 57, die sich durch eine öffnung im Schwimmsattel erstreckt und am freien Ende des Hebels 46 befestigt ist Wenn die Handbremse angelegt wird, hält die von der Hülse 56 ausgehende, nach oben auf den Schwimmsattel 44 wirkende Reaktionskraft diesen in Anlage an den radial äußeren Flächen der Nuten 13 des Bremsträgers 10, so daß gegen eine Drehung des Hebels 46 durch die Kabelseele 57 entgegen dem Uhrzeigersinn (Fig.5), durch welche der Schwimmsattel 44 in entsprechender Richtung gekippt würde, Widerstand ausgeübt wird. Dies verhindert die Überbeanspruchung einer Feder 58, die den Schwimmsattel 44 radial nach außen gegenüber dem Bremsträger 10 vorspannt Andererseits könnte die Kabelseele auch am Schwimmsattel befestigt sein, wobei die Hülle am Ende des Hebels 46 anläge. Eine Rückstellfeder 51 wirkt im Uhrzeigersinn (F i g. 5) auf den Hebel 46.

Die Arbeitsweise des in den F i g. 4 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiels entspricht der des Ausführungsbeispiels gemäß den F i g. 1 bis 3, abgesehen von der Tatsache, daß der Hebel 46 nach F i g. 5 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird, um die Bremse anzulegen, während der in Fig.2 gezeigte Hebel 32 im Uhrzeigersinn gedreht wird.

Die beschriebene mechanische Betätigungsvorrichtung ist auch bei Trommelbremsen einsetzbar. Im Fall einer Trommelbremse wirkt der Kolben, in dem die drehbare Spreizvorrichtung aufgenommen ist zweckmäßig auf einen Bremsbackensteg. In diesem Anwendungsfall und im Anwendungsfall bei einer Schwenksattel-Scheibenbremse wirkt die beschriebene Spreizvorrichtung auf eine selbsttätige Nachstellvorrichtung, die mit dem Boden eines Sacklochs im Bremsträger zusammenwirkt, wobei der Kolben, in dem die Spreizvorrichtung aufgenommen ist, in diesem Sackloch hin und her beweglich ist

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Mechanische Betätigungsvorrichtung für eine hydraulisch und mechanisch betätigbare Schwimmoder Schwenksattel-Teilbelagscheibenbremse, mit einer durch einen ersten Kolben oder Zylinder direkt betätigbaren Bremsbacke, einer durch einen zweiten gegenläufigen Kolben oder Zylinder über den Sattel indirekt betätigbaren Bremsbacke und mit einer Spreizvorrichtung mit zwei koaxial zum Kolben bzw. Zylinder angeordneten, gegeneinander verdrehbaren und dabei ihren axialen Abstand ändernden Nockenkörpern, wobei die Spreizvorrichtung dem zweiten Kolben oder Zylinder zugeordnet und mittels eines Hebels betätigbar ist, is der zur Drehung einer der beiden gegeneinander verdrehbaren Nockenkörper dient und der mit einem Lagerbolzen verbunden ist, der im zweiten Kolben oder Zylinder drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbolzen (31) exzentrisch zur Achse des zweiten Kolbens (20, 40) bzw. Zylinders angeordnet ist und einen Nocken (30) aufweist, der mit einer Ausnehmung (33) in einem (22) der beiden Nockenkörper (22,20; 22, 42) zusammenwirkt, die beide innerhalb des Hohlraumes des zweiten Kolbens (20, 40) bzw. Zylinders liegen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Nockenkörper (20) von dem Boden des drehfesten zweiten Kolbens (20) gebildet ist und daß der andere drehbare Nockenkörper (22) zwischen dem Boden des zweiten Kolbens (20) und einer den zur Bremsscheibe hin offenen Hohlraum dieses Kolbens (20) abdichtenden Verschlußscheibe (27) angeordnet ist

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum des zweiten Kolbens (40) auf der der Bremsscheibe abgewandten Seite durch einen Deckel (42) verschlossen ist, der die exzentrische Bohrung für den Lagerbolzen (31) aufweist und der den drehfesten Nockenkörper bildet

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf den ersten Kolben (19) oder Zylinder einwirkendes Druckstück (24) die Verschlußscheibe (27) bzw. den Boden des zweiten Kolbens (40) koaxial und abgedichtet durchdringt.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem flachen Schwimmrahmen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Hebels (46) in einen Schlitz (47) des Schwimmsattels (12) eingreift