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Die Erfindung betrifft eine Form zum Vakuumformen einer plastischen,
insbesondere thermoplastischen Folie, bei der auf - einer flachen Unterlage streifenförmige
Stützen angebracht sind, deren oberer Rand einen Teil der Arbeitsfläche bildet,
wobei die Unterlage zwischen den Stützen eine Mehrzahl von längs je einer Linie
im Abstand voneinander angeordneten, in einen evakuierbaren Raum mündenden Öffnungen
aufweist, und bei der der Raum zwischen den Stützen mit die Arbeitsfläche bildendem
Füllmaterial ausgefüllt ist.
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Eine derartige Ausbildung der Form ist bekannt, wozu die deutsche
Patentschrift 1 005 829 zu vergleichen ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die für diese Art von Form erforderlichen Saugöffnungen in einfacher und für das
Absaugen besonders wirksamer Weise anzuordnen.
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Diese Aufgabe soll gemäß der Erfindung dadurch gelöst werden, daß
die Stützen als aus je zwei parallel durch Abstandteile beidseits der Linien der
Öffnungen angeordneten und zwischen den Abstandteilen Saugspalte über den Öffnungen
bildenden Streifen bestehende Doppelstützen ausgebildet und entsprechend Linien
konstanter Höhe der Arbeitsfläche gekrümmt sind.
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Weitere Ausbildungen der Erfindung bestehen darin, daß zwischen den
oder außerhalb der Doppelstützen eine Anzahl einfacher Stützen auf der Unterlage
angeordnet ist; die Stützen entsprechend Linien konstanter Höhe der Arbeitsfläche
gekrümmt sind; die Abstandteile aus Klebstreifen bestehen, die dünner als die Streifen
sind; und die beiden Streifen einer Doppelstütze verschiedene Höhen aufweisen..
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Die erfindungsgemäßen Formen sind besonders geeignet für die Entwicklung
neuer Automobilkarosserien, wie dies nachstehend dargetan werden wird.
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Während der Entwicklung einer neuen Automobilkarosserie werden alle.
Blechteile erst in der Form eines Prototyp-Modells hergestellt, um die Ingenieurstudien
der Probleme des Formens, Schweißens und der Zusammenbaufolge der Blechteile zu
erleichtern.
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Diese Prototyp-Modelle gestatten ferner die Durchführung einer Analyse
von Belastungskonzentrationen sowie einer Analyse von Kosten und Gewicht.
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Es ist zur Standardpraxis in der Automobilindustrie geworden, die
Prototyp-Modelle aus Kunststofftafeln unter Verwendung der Vakuumformtechnik herzustellen.
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Dabei erfordern die Verfahren und die Formen, die für das Vakuumformen
von Kunststofftafeln verwendet wurden, Muster und/oder Gießformen, die von sehr
geschickten Modellmachern hergestellt werden müssen.
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Demgegenüber wird durch die Erfindung eine Vakuumform geschaffen,
die ohne maschinelle Bearbeitung von Teilen und Oberflächen und ohne die Notwendigkeit
von Mustern oder Formen hergestellt werden kann und die genau und wirtschaftlich
von wenig geübten Arbeitern gebaut werden kann.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Form besteht darin, daß
sie ohne die Notwendigkeit von Mustern oder Gießformen direkt von Zeichnungen hergestellt
werden kann.
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Die Erfindung wird an Hand der folgenden Be-
schreibung eines Ausführungsbeispiels
und dessen Darstellung in der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung ist F
i g. 1 ein Grundriß der Unterlage mit den darauf aufgezeichneten Konturlinien, Fig
2 eine Perspektive der Unterlage mit den auf den Konturlinien angebrachten Schablonen,
Fig. 3 ein Aufriß im Schnitt längs der Linie 3-3 der Fig. 2, F i g. 4 ein Querschnitt
durch eine fertige Vakuumform-Form, die auf einem Vakuumkasten unter Erhitzungslampen
angebracht ist zwecks Veranschaulichung der Formung einer thermoplastischen Folie,
Fig. 5 ein fragmentarischer horizontaler Schnitt, längs der Linie 5-5 der Fig. 4
und F i g. 6 eine Perspektive eines Teiles einer thermoplastischen Folie, die mittels
der in Fig.4 veranschaulichten Form und Vorrichtung geformt ist.
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Auf der Unterlage 10 der F i g. 1 ist eine Mehrzahl von Konturlinien
11 aufgezeichnet, die vorzugsweise Linien konstanter Höhe veranschaulichen. Es kann
jedoch vorteilhaft sein, Charakterlinien veränderlicher Höhe zu wählen. Einige der
Konturlinien haben Öffnungen 12 durch die Unterlage 10, die längs der Konturlinien
im Abstand voneinander angeordnet sind.
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Da die Konturlinien 11 konstante Höhe repräsentieren, verlaufen sie
nicht notwendigerweise parallel zueinander wie dies der Fall sein könnte, wenn Charakterlinien
verwendet werden.
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Eine Anzahl von Schablonen wird dadurch vorbereitet, daß aus Blech
Streifen von vorher bestimmter Höhe in einer Schneidpresse geschnitten werden.
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Diese, vorzugsweise dünnen Streifen unterscheiden sich voneinander
in ihrer Höhe, wie in Fig. 3 veranschaulicht, sind jedoch von gleichmäßiger Höhe
längs ihrer individuellen Länge. Streifen 21 und 22 werden für einige der Konturlinien
vorbereitet, wie im folgenden erklärt werden wird. Die rechteckig gestalteten Streifen
sind so gebogen, daß sie in ihrer Krümmung den betreffenden Konturlinien 11 entsprechen.
Streifenpaare 14 und 21 sowie 16 und 22 sind so gebogen, daß sie in ihrer Gestalt
derselben Konturlinie entsprechen. Die Streifenpaare 14, 21 und 16, 22 sind so ineinandergepaßt,
daß sie durch einen dünnen Abstandteil 23 voneinander getrennt sind.
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Biegsamer Klebestreifen wird erfolgreich für diesen Zweck verwendet.
Die Abstandteile 23 sind in solcher Weise angeordnet, daß sich ein Saugspalt 24
von der Unterseite bis zur Oberseite der Streifen 14, 21 und 16, 22 erstreckt. Die
Streifenpaare 14, 21 und 16, 22 mit den zwischen ihnen eingefügten Abstandteilen
23 ergeben somit eine Verbundenheit von parallelen Platten, die im Folgenden als
Atmungsstreifen bezeichnet wird. Die Atmungsstreifen sind auf der Unterlage 10 so
angeordnet, daß sie entlang den Konturlinien 11, mit den längs dieser im Abstand
voneinander angeordneten Öffnungen 12 verlaufen. Verbleibende Stützen 13, 15, 17,
20 sind auf der Unterlage 10 entlang weiterer Konturlinien 11 verlaufend angeordnet.
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Die so angeordneten Atmungsstreifen haben ihre Luftzwischenräume
in direkter Kommunikation mit den Öffnungen 12. Ein plastisches Füllmaterial 25
wird in die Zwischenräume zwischen benachbarten Streifen und/oder Atmungsstreifen
eingebracht. Da die Oberseiten der Streifen repräsentative Oberflächenkonturlinien
sind, ist es äußerst einfach, das plastische Füllmaterial 25 zwischen den Streifen
zu
glätten. entweder längs einer geraden Linie oder entsprechend
einer allgemein geneigten Kontur, die durch den Abstand und die Höhe der Streifen
angczeigt ist. Es werden keine besonderen Werkzeuge oder Fähigkeiten benötigt, um
einen hohen Grad von Genauigkeit beim Glätten des plastischen Füllmaterials 25 zwecks
Bildung der formobrläche zu erzielen.
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Dies trifft besonders zu, wenn die Kontrulinen geschickt gewählt sind.
Wie in F i g. 4 gezeigt, wird ein Überschuß an plastischem Füllmaterial 25 als eine
Schulter 26 verwendet, um den vertikal ausgerichtelen Streifen Stabilität zu geben.
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Der Atmungsstreifen, der durch die Streifen 14 und 21 gebildet wird,
liegt an den inneren Ecken der Formoberfläche. In ähnlicher Weise wird der durch
die Streifen 16 und 22 gebildete Atmungsstreifen an einer inneren Kante der Formoberfläche
angebracht. Der Atmungsstreifen, der durch die Streifen 18 und 19 gebildet wird,
befindet sich an der inneren Kante oder Seitenschulter der Formoberfläche. Die Atmungsstrcifen
sind somit an den Stellen von Lufttaschen der Formoberfläche angeordnet.
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Nachdem das plastische Füllmaterial 25 erhärtet ist. um die Form zu
bilden. kann eine durch Heizlampen 28 erhitzte thermoplastische Folie 27 direkt
über die Formoberfläche geformt werden. Wie in Fig. 4 veranschaulicht. ist die Unterlage
10 auf einem Vakuumkasten 29 angebracht. Das Vakuum wird in einer Kammer 30 erzeugt.
Durch das Vakuum wird die durch die Hitze weichgemachte thermoplastische Folie 27
veranlaßt. sich den genauen Umrissen der Formoberfläche anzuschmieren. Wenn die
Heiziampen 28 entfernt werden. erhärtet die thermoplastische Folie 27 in der Gestalt
der Formoberfläche. Das veranschaulichte Erzeugnis ist der Mittel- oder BPfosten
einer einstückigen Seitenwandeinheit einer Auto -mobilkarosserie.
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Patentansprüche: 1. Form zum Vakuumformen einer plastischen. insbesondere
lhermoplastischen Folie. bei der auf einer flachen Unterlage streifenförmige Stützen
angebracht sind. deren oberer Rand einen Teil der Arbeistfläche bildet, wobei die
Unterlage zwischen den Stützen cine Mchrzahl von längs je einer Linie im Abstand
voneinander angeordneten, in einen evakuierbaren Raum mündenden Öffnungen aufweist,
und bei der der Raum zwL-schen den Stützen mit die Arbeitsfläche bildendem Füllmaterial
ausgefüllt ist. dadurch gek e n n z e i c h n e t, daß die Stützen als aus je zwei
parllel durch Abstandteile (23) beidesits der Linien der Öffnungen (1^) angeordneten
und zwischen den Abstandteilen (23) Saugspalte (24) über den Öffnungen (12) bildenden
Streifen (14/21; L6/23; 18/19) bestehende Doppelstützen ausgebildet und entsprechend
Linien konstanter Höhe der Arbeitsfläche gekrümmt sind.
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2. Form nach fXnspruch 1. dadurch gekennzeichnet. daß zwischen den
oder außerhalb der Doppelstützen eine Anzahl einfacher Stützen (13.
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15. 17, 20) auf der Unterlage angeordnet ist.