DE1598788B2 - Apparat zur Bestimmung der Blutgrinnungszeit - Google Patents

Apparat zur Bestimmung der Blutgrinnungszeit

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Description

Die Erfindung betrifft einen Apparat zur Bestimmung der Blutgerinnungszeit, bestehend aus einer Lichtquelle und einer lichtempfindlichen Zelle, zwisehen die ein flüssiges Gemisch aus Blutplasma und einem Gerinnungsreagenz einsetzbar ist, und einem zu Beginn der Bestimmung in Gang setzbaren elektrischen Zeitmesser, dessen Lauf durch ein von der lichtempfindlichen Zelle entsprechend der optischen Dichte des Gemisches erzeugten Signal angehalten wird.
Es ist allgemein üblich, Coronarverschlüsse und andere thrombotische Erscheinungen durch Verwendung von koagulationshemmenden Mitteln zu beheben und zu verhindern. Diese Behandlung wird angewendet, da man der Ansicht ist, daß Personen, deren Blut mäßig koagulationsgehemmt ist, weniger anfällig für eine weitere Thrombose sind, als unbehandelte Personen.
Die am häufigsten verwendeten Antikoagulantien gehören zur Dicumaringruppe. Diese Mittel verringern die Gerinnungsneigung von Blut. Demzufolge müssen Patienten, die damit behandelt werden, sorgfältig überwacht werden, da bei zu starker Verringerung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes die Gefahr einer inneren Hämorrhagie für den Patienten besteht. Dies würde schließlich den Abbruch der Behandlung mit Antikoagulantien und die Verabfolgung von Vitamin K1 erfordern, das dem Dicumarol entgegenwirkt. Wenn andererseits die Gerinnungsfähigkeit nicht genügend verringert wird, wird durch die Therapie das Wiederauftreten eines Verschlusses nicht wirksam ausgeschaltet. Eine Methode, die als bedeutsam für die Feststellung der Gerinnungsfähigkeit angesehen wird, ist die Bestimmung der Blutgerinnungs- oder Prothrombinzeit. Als Folge der Behandlung mit Antikoagulantien ist dieser Test zu einer der am häufigsten durchgeführten Laboratoriumsmethoden geworden, die in vielen Laboratorien zahlenmäßig nur wenig hinter den Blutzucker- und Blutharnstoffbestimmungen liegt.
Die Prothrombinzeit wird bestimmt, indem man feststehende Mengen von Blutplasma mit einer Thromboplastin-Calciumchlorid-Lösung mischt und die Zeit feststellt, bevor die Gerinnselbildung beginnt. Die Prothrombinzeit einer Person, die keine thrombotischen Schwierigkeiten hat, beträgt etwa 12 Sekunden. Die Behandlung mit Antikoagulantien hat den Zweck, diese Zeit auf 25 bis 30 Sekunden zu verlängern und dann die Zeit bei diesem Wert zu stabilisieren. Wenn die Prothrombinzeit den Bereich von 35 bis 50 Sekunden erreicht, besteht die bereits genannte Gefahr der inneren Hämorrhagie. Die Dosierung des Mittels kann gewöhnlich geregelt werden, indem die Prothrombinzeit einmal wöchentlich oder sogar nur alle zwei Wochen bestimmt wird.
Bei einem geringen Teil der Fälle dient die Prothrombinzeit auch zur Feststellung von Blutgerinnungsstörungen, die keine Beziehung zur Behandlung mit Antikoagulantien haben, und gelegentlich als Leberfunktionstest. Die große Menge der Prothrombinzeitbestimmungen dient jedoch zur Regulierung der Therapie mit Antikoagulantien.
Am häufigsten wird die visuelle Methode zur Bestimmung der Prothrombinzeit angewendet. Hierbei werden das Plasma und das Reagenz in einem Reagenzglas gemischt und die Reaktion vom Laboranten visuell beobachtet. Eine Stoppuhr wird in Gang gesetzt, wenn die Vermischung vorgenommen wird, und angehalten, wenn der Laborant die Bildung eines Gerinnsels beobachtet. Die Zeit, die die Stoppuhr anzeigt, ist die Prothrombinzeit. Es ist offensichtlich, daß selbst bei geschulten Laboranten die auf diese Weise ermittelte Prothrombinzeit Ungenauigkeiten unterliegt, da sie von der Beurteilung durch den Laboranten abhängt. Diese Beurteilung wird natürlich mit steigender Zahl der Bestimmungen und eintretender Langeweile immer unzuverlässiger.
Die britische Patentschrift 908 050 beschreibt einen Apparat, bei dem die optische Dichte des Gemisches aus Blutplasma und Gerinnungsreagenz photoelektrisch verfolgt wird. Bei einer vorher eingestellten Größe des Photostroms entsprechend einer bestimmten Trübung des Gemisches wird der Zeitmesser abgeschaltet. Da für die Abschaltung des Zeit-
messers nur die Trübung an sich maßgebend ist, die bei verschiedenen Blutplasmaproben, insbesondere in Abhängigkeit vom Fibrinogen-Gehalt variieren kann, ist die von der optischen Dichte direkt gesteuerte Zeitmessung mit einer erheblichen Fehlerbreite behaftet.
Die USA.-Patentschrift 2 878 715 beschreibt ebenfalls einen Apparat zur photoelektrischen Abtastung der optischen Dichte während des Gerinnungsverlaufes. Bei diesem Gerät fehlt jedoch die schon bei der britischen Patentschrift 908 050 vorgesehene signalgesteuerte Abschaltung des Zeitmessers. Das Bedienungspersonal muß daher den Gerinnungsverlauf auf einem Galvanometer verfolgen und bei Erreichen eines bestimmten, einer gewissen optischen Dichte des Gemisches entsprechenden Zeigerausschlages die Stoppuhr drücken. Hierdurch ergeben sich weitere Fehler. Es wird daher empfohlen, von jeder Probe wenigstens zwei Bestimmungen zu machen und den Mittelwert zu bilden (Spalte 3, Zeile 67/68), was einen beträchtlichen Zeit- und Arbeitsaufwand erfordert.
Die vorgenannten Nachteile weist auch die Apparatur nach der Literaturstelle »Pflügers Archiv«, Bd. 243 (1939), S. 54 bis 64, auf. Danach wird ebenfalls lediglich die photoelektrische Abtastung der optischen Dichte während der Gerinnung vorgenommen, wobei zur Anzeige des Photostroms ein Zeiger-Galvanometer verwendet wird.
. Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Apparats zur, von der Beurteilung des Bedienungspersonals unabhängigen, objektiven Bestimmung der Blutgerinnungszeit. Darüber hinaus soll die Bestimmung mit dem neuen Apparat verhältnismäßig unabhängig von dem Fibrinogengehalt des Blutplasmas sein.
Gegenstand der Erfindung ist ein Apparat zur Bestimmung der Blutgerinnungszeit, bestehend aus einer Lichtquelle und einer lichtempfindlichen Zelle, zwischen die ein flüssiges Gemisch aus Blutplasma und einem Gerinnungsreagenz einsetzbar ist, und einem zu Beginn der Bestimmung in Gang setzbaren elektrischen Zeitmesser, dessen Lauf durch ein von der lichtempfindlichen Zelle entsprechend der optischen Dichte des Gemisches erzeugtes Signal angehalten wird, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß Mittel zur Bildung der zweiten Ableitung des elektrischen Signals sowie weitere Mittel vorgesehen sind, die den Zeitmesser anhalten, wenn diese zweite Ableitung Null wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Bestimmung der Blutgerinnungszeit mit erheblich größerer Genauigkeit und unabhängig vom Fibrinogen-Gehalt des Blutplasmas möglich ist. Das ist darauf zurückzuführen, daß zur Abschaltung des Zeitmessers nicht die optische Dichte bzw. das Erreichen eines bestimmten Wertes der optischen Dichte, sondern die zweite Ableitung der optischen Dichte nach der Zeit dient. Wenn diese zweite Ableitung, d. h. die zeitliche Änderung der Gerinnungsgeschwindigkeit Null wird, ist objektiver Endpunkt der zu bestimmenden Gerinnungszeit gegeben. Zwar ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht das gesamte Fibrinogen in Fibrin übergegangen, jedoch ist dieser Zeitpunkt unabhängig vom ursprünglichen Fibrinogengehalt der untersuchten Probe wie auch von subjektiven Einflüssen durch das Bedienungspersonal.
Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit den Abbildungen erläutert:
F i g. 1 zeigt eine Kurve, die die Veränderung der
optischen Dichte darstellt, die während einer Prothrombinzeitbestimmung an Oxalatplasma eintritt; Fig. 2 ist eine ähnliche Kurve, die sich ergibt,
wenn ein Citratplasma als Unbekannte verwendet wird;
F i g. 3 zeigt eine Kurve, die ein elektrisches Signal
ίο darstellt, das der Kurve der optischen Dichte von Fig. 1 entspricht;
F i g. 4 ist eine Kurve, die ein elektrisches Signal zeigt, das der zweiten Ableitung der Kurve von Fig. 1 entspricht;
Fig. 5 ist eine Kurve, die das Signal von Fig. 4 darstellt, das so modifiziert worden ist, daß es nur im Augenblick der Gerinnselbildung auftritt;
F i g. 6 zeigt ein Schaltschema, in dem eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Apparatur wiedergegeben ist.
Bei der Bestimmung der Prothrombinzeit wird eine gewisse Menge von frischem Blut in eine Oxalatlösung gegeben und das Plasma in einer Zentrifuge davon entfernt. Eine Probe von 0,1 ml des koagulationsgehemmten Plasmas wird dann mit 0,2 ml einer Thromboplastin-Calciumchlorid-Lösung gemischt und die Zeit bis zur Fibrinbildung gemessen. Das Oxalatplasma und die Thromboplastin-Calciumchlorid-Lösung sowie die für die Messung der Lösungsmengen verwendeten Pipetten und die Reagenzgläser, in die die Lösungen gegeben werden, werden bei der normalen Bluttemperatur von 37° C gehalten, um eine genaue Prothrombinzeitbestimmung zu gewährleisten, da die Temperatur die Geschwindigkeit der Reaktion wesentlich beeinflußt.
Anstatt das frische Blut mit einer Oxalatlösung zu mischen, kann die Koagulationshemmung mit Natriumcitrat vorgenommen werden. Dies beeinträchtigt nicht die Bestimmung der Prothrombinzeit nach der Methode und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wie sich aus der folgenden Beschreibung ergibt.
F i g. 1 zeigt die charakteristische Veränderung der optischen Dichte des Gemisches von Reagenzien mit der Zeit während einer Prothrombinzeitbestimmung. Es wurde gezeigt, und ist allgemein bekannt, daß die Veränderungen der optischen Dichte den anderen physikalischen und chemischen Veränderungen während der Gerinnselbildung genau parallel verlaufen.
Der anfängliche schnelle Anstieg der optischen Dichte, der bald nach dem Vermischen des Oxalatplasmas mit dem Thromboplastin-Calciumchlorid-Reagenz stattfindet, ist auf die Bildung einer weißen Fällung von Calciumoxalat zurückzuführen. Diese Fällung ist innerhalb von 10 bis 12 Sekunden fast vollständig beendet. Dieser anfängliche Anstieg der optischen Dichte ist bei Citratplasma (F i g. 2) nicht vorhanden, weil Calciumcitrat nicht ausfällt. Im übrigen sind die Kurven von F i g. 1 und 2 ähnlich.
Die Feststellung ist an dieser Stelle angebracht, daß die optische Dichte der Plasmaprobe vor der Zugabe der Thromboplastinlösung sich in Abhängigkeit von der Farbe des Plasmas, die ihrerseits vom Fettgehalt und/oder Gallenfarbstoffgehalt des Plas-
mas abhängt, verändern kann. Wie die Kurve links von der Zeit Null zeigt, beeinflußt diese anfängliche optische Dichte nicht das Ergebnis der Bestimmung, die gemäß der Erfindung von der Geschwindigkeit
der Veränderung der Neigung der Kurve und nicht den, das in den Anodenkreis der Triode 33, eine
von einem absoluten Wert der optischen Dichte ab- Hälfte einer 6 BZ 8-Röhre, geschaltet ist. Das Gitter
hängt. der Triode 33 ist mit dem Zeitverzögerungsglied ver-
Zum Zeitpunkt der Gerinnung tritt ein zweiter bunden, das aus dem Widerstand 34, dem Konden-Anstieg der optischen Dichte ein, der durch die Ge- -5 sator 35, den Kontakten SR 3, der Kapazität 36, dem rinnselbildung verursacht wird, die an sich eine Poly- Widerstand 37 und den Kontakten SR2 besteht, merisation von löslichen Fibrinogenmolekülen zu Ein Widerstand 40 ist vorgesehen, der den durch optisch dichterem und unlöslichem Fibrin ist. Die den Kondensator 36 gehenden Strom begrenzt, wenn Neigung dieses zweiten Anstiegs in der Kurve stellt er zu Beginn mit der Leitung 26 über die Kontakte die Geschwindigkeit der Bildung von Fibrin aus Fi- io SR2 verbunden ist. Dieses Zeitverzögerungsglied brinogen dar, und die Gesamthöhe dieses zweiten dient zur Erzeugung des modifizierten Signals von Anstiegs, der bis zur Vollendung in einer Prothrom- Fig. 5, und seine Arbeitsweise wird ausführlicher binzeitbestimmung etwa 25 Sekunden erfordert, ent- nach der Beschreibung des restlichen Teils der Schalspricht dem ursprünglichen Fibrinogengehalt der tungsanordnung beschrieben.
Plasmaprobe. Dieser Punkt auf der Kurve, der der 15 Das von der Leitung 25 zugeführte Potential wird gewünschte Endpunkt der Prothrombinzeit ist, ist an das Potentiometer gelegt, das durch die Widergenau der Beginn dieses zweiten Anstiegs der opti- stände 41 und 42 gebildet wird und an der Stelle 43 sehen Dichte, der auf die Fibrinbildung zurück- eine Spannung von 120 V abgibt. Diese Spannung zuführen ist. ist an die Photozelle 44 (Type 6694A) und den
Eine Photozelle, die die vorstehend genannte 20 Widerstand 45 gelegt. Die Photozelle ist so angeord-Reaktion beobachtet, erzeugt ein elektrisches Signal, net, daß sie auf das Licht anspricht, das von der das genau die gleichen Form- und Zeitbeziehungen Lampe 46 abgestrahlt wird und durch das Plasma wie die Kurve der Veränderungen der optischen fällt, das im Reagenzglas 47 enthalten ist. Die Lampe Dichte aufweist oder je nach der Schaltungsanord- 46 erhält den Strom nicht von einer üblichen Stromnung als Spiegelbild der Kurve angesehen werden 25 Versorgung, sondern vorzugsweise von einer Batterie kann. Bei der später beschriebenen Schaltungsanord- 48, um ein Leitungsgeräusch zu vermeiden. Natürnung wird das Signal, das die optische Dichte dar- lieh könnte bei Zuschaltung geeigneter Rauschstellt, mit steigender optischer Dichte schwächer. Unterdrückungsglieder die Lampe an die Wechsel-
Fig. 3 und 4 zeigen das elektrische Signal und stromquelle angeschlossen werden,
die zweite Ableitung entsprechend der Kurve der 30 Das Signal, das am Punkt 49 erhalten wird, ist optischen Dichte von Fig. 1. Aus Fig. 4 ist ersieht- in Fig. 3 dargestellt. Es wird durch die Widerstände lieh, daß beim Erreichen des Endpunktes der Pro- 50 und 51 und die Kondensatoren 52 und 53 gefilthrombinzeitbestimmung das elektrische Signal von tert. Wenn die Lage der Photozelle 44 und des einem negativen zu einem positiven Wert wechselt Widerstandes 45 umgekehrt wird, würde das am und daher durch geeignete Instrumente genau ge- 35 Punkt 49 erhaltene Signal genau parallel der Ändemessen werden kann. Es ist an dieser Stelle zu be- nmg der optischen Dichte verlaufen, und die Kurve merken, daß der Endpunkt durch den Übergang des der Fi g. 3 würde der Kurve von F i g. 1 ähnlich sein, elektrischen Signals von einem positiven auf einen In diesem Fall würde der Endpunkt der Prothromnegativen Wert angezeigt werden kann. Im letzteren binzeitbestimmung dadurch angezeigt werden, daß Fall würde eine Schaltungsanordnung verwendet, die 40 das Signal der zweiten Ableitung von einem posivon der nachstehend beschriebenen abweicht. Fig. 5 tiven zu einem negativen Wert übergeht,
zeigt ein modifiziertes Signal, das von einer Schal- Das am Punkt 49 erhaltene Signal wird dann an tung erhalten wird, die nur auf positive Spannungen den ÄC-Kreis 54 gelegt, der am Punkt 55 ein Ausanspricht und erst nach einer festgelegten Zeitdauer gangssignal gibt, das die erste Ableitung des Signals ausgelöst wird, d. h. nach einer positiven Spannung, 45 am Punkt 49 ist. Die erste Ableitung des Signals die durch Bildung der Calciumoxalatfällung ver- wird anschließend in einen Verstärker 56 (Röhre ursacht wird. 6 CB 6) und dann in den zweiten i?C-Kreis 57 ein-
Fig. 6 zeigt eine elektrische Schaltungsanordnung, gespeist, der ein Signal abgibt, das die zweite Ab-
die sich für die Durchführung der Bestimmungs- leitung (Fig. 4) des Originalsignals am Punkt 49
methode als geeignet erwies. 50 ist, mit der Ausnahme, daß sein Vorzeichen durch
Die Schaltungsanordnung ist mit dem Stecker 20 den Verstärker 56 umgekehrt worden ist. Die Ab-
an eine Wechselstromquelle angeschlossen. Die Lei- leitung des zweiten Signals wird anschließend dem
tungen vom Stecker bis zur eigentlichen Schaltungs- Gitter der Triode 61 zugeführt, die die zweite Hälfte
anordnung sind durch eine Sicherung 21 abgesichert der bereits im Zusammenhang mit der Triode 33 ge-
und verlaufen durch einen zweipoligen Einfach- 55 nannten Röhre 6 BZ 8 ist.
schalter 22. Der Stromkreis geht dann weiter zu den Es wurde gefunden, daß der Gerinnungsprozeß Klemmen Y-Y, die zu den später beschriebenen äußerst glatt verläuft, so daß es notwendig war, verStromkreisen der Zeitmeßvorrichtung führen. Nach hältnismäßig lange Zeitkonstanten in den Differendem Schalter 22 verlaufen die Leitungen zu einem tüergliedern 54 und 57 zu verwenden. Hierdurch Transformator 23, der mit dem Gegentaktgleichrich- 60 konnte jedoch das Signal stark gefiltert werden, um ter 24 verbunden ist. Dies ist eine 6X5-Röhre, die unerwünschtes Rauschen von höherer Frequenz zu eine Gleichspannung von 250 V in die Leiter 25 entfernen, das die Schaltungsanordnung ungewollt und 26 gibt. Der Ausgang des Gleichrichters 24 auslösen könnte.
wird durch den Widerstand 30 und den Kondensator Wenn die zweite Ableitung des Signals zum nega-
31 gefiltert. Eine zweite Wicklung am Transformator 65 tiven Wert überwechselt, wird das Signal durch die
23 liefert eine geeignete Spannung für die Glühfäden 6 AQ 5-Röhre gelöscht, die als Diode 60 geschaltet
der verschiedenen verwendeten Röhren. ist. Wenn jedoch ein positives Signal der zweiten
Die Leitung 26 ist mit dem Startrelais CS verbun- Ablösung an das Gitter der Triode 61 geleitet wird,
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steigt der Anodenstrom bis zu dem Punkt, bei dem oxalatfällung. Dies hat ein positives Signal zweiter
das Endpunktrelais EP betätigt wird, wodurch an- Ableitung am Punkt 55 zur Folge, aber dies hat
gezeigt wird, daß der Endpunkt der Prothrombin- keinen Einfluß auf die Stromzufuhr zur Triode 61,
Zeitbestimmung erreicht ist. Wenn die Kontakte CSl weil die Kontakte CSl getrennt sind und verhin-
getrennt werden, wird ein positives Signal am Gitter 5 dem, daß ein positives Potential an die Anode der
der Röhre 61 durch den Gitter-Kathodenkreis der Triode 61 gelegt wird.
Röhre gelöscht. Zu einem Zeitpunkt nach dem ersten Anstieg der
Der Stromkreis zum Start und zur Rückstellung optischen Dichte und nach dem Wechsel des Signals
der Zeitmeßvorrichtung umfaßt eine Zeitmeßvorrich- der zweiten Ableitung zu einem negativen Wert
tung 62 (Standard Electric Time Company, Modell io nimmt die Ladung des Kondensators 36 auf einen
S 60). Eine Gruppe von Kontakten 64 des Druck- Punkt ab, bei dem die Vorspannung am Gitter der
knopfschalters 63 leitet die Wechselspannung von Röhre 33 so niedrig ist, daß die Röhre abgeschaltet
den Klemmen Y-Y zu den Rückstellklemmen der und hierdurch das Relais CS stromlos gemacht wird
Zeitmeßvorrichtung 62. Die zweite Gruppe von Kon- und die Kontakte CSl in Berührung gebracht werden,
takten 65 des Schalters 63 schließen einen Strom- i5 Die Zeitkonstante für diesen Stromkreis ist lang ge-
kreis, der das Startrelais SR stromführend macht. nug, um sicherzustellen, daß das Relais CS strom-
Dieses Relais ist ein Stromstoßrelais, das sich bei führend bleibt, bis die zweite Ableitung negativ
jeder Betätigung durch einen Stromimpuls in die an- wird. Wenn also das Signal der zweiten Ableitung
dere Stellung bewegt, wo es bleibt, bis es einen neuen anschließend wieder positiv wird, beginnt die Röhre
Stromimpuls erhält. 20 61 zu leiten und das Relais EP stromführend zu
Zur Durchführung der Bestimmungsmethode wird machen. Wie bereits erwähnt, findet dies am Endeine Probe von koagulationsgehemmtem Plasma, punkt der Prothrombinzeitbestimmung statt. Die Erdas in der beschriebenen Weise hergestellt wurde, regung des Relais EP bewirkt, daß die Kontakte in ein Reagenzglas gegeben, das dann zwischen die EPl sich berühren und ein Stromkreis geschlossen Lampe 46 und die Photozelle 44 gestellt wird. Der a5 wird, der das Relais SR erregt. Dies hat zur Folge, Stecker 20 wird in die den Wechselstrom liefernde daß die Kontakte SR1 sich trennen und die Zeitmeß-Steckdose eingeführt und der Schalter 22 geschlos- vorrichtung 62 angehalten wird. Die Anzeige der sen. Der Kondensator 36 beginnt, sich über die Kon- Zeitmeßvorrichtung 62 ergibt daher die Prothromtakte SRI aufzuladen, und die Spannung am Kon- binzeit. Die Kontakte SR2 berühren sich, und die densator steigt weiter, bis er vollständig geladen ist. 30 Kontakte SR3 trennen sich, wodurch die Schaltung Ferner befinden sich die Kontakte des Startrelais SR für die nächste Prothrombinzeitbestimmung vorin dem Zustand, der im Schaltschema angedeutet ist. bereitet wird.
Zu diesem Zeitpunkt wird die Thromboplastin- Praktisch alle Laboratoriumsbestimmungen für lösung in das Plasma eingespritzt und gleichzeitig Diagnosezwecke, die am Blutplasma zur Messung der der Druckknopf 63 eingedrückt, um die Zeitmeß- 35 Gerinnungsfähigkeit oder von Gerinnungsstörungen vorrichtung 62 in Gang zu setzen. Dies geschieht durchgeführt werden, sowie Bestimmungen der verdurch die Kontakte 64, die die Zeitmeßvorrichtung schiedenen speziellen Gerinnungsfaktoren des Blutes, auf Null zurückstellen, und die Kontakte 65, die z.B. des antihämophilen Globulins (H.H.G. oder einen Stromkreis schließen, und das Startrelais SR Faktor VIII), hängen von der Ermittlung des Bestromführend machen. Durch die Stromzuführung 40 ginns der Gerinnung in einem Reagenzglas ab. Zwar zum Relais SR werden die Kontakte SR1 in Beruh- wurde die erfindungsgemäße Vorrichtung zur spekrung gebracht, wodurch die Zeitmeßvorrichtung in trophotometrischen Feststellung der Gerinnung nur Gang gesetzt wird. Die Kontakte SR2 trennen sich im Zusammenhang mit der Prothrombinzeitbestim- und unterbrechen die Verbindung zwischen dem Kon- mung beschrieben, jedoch ist deren Prinzip auf alle densator 36 und der Leitung 26, und die Kontakte 45 anderen diagnostischen Tests anwendbar, bei denen SR3 legen sich gegeneinander und verbinden den der Gerinnungsbeginn als Endpunkt dient. Die am Kondensator mit dem Gitter der Röhre 33. Der häufigsten durchgeführten Bestimmungen, bei denen Kondensator beginnt unverzüglich, sich über den die Zeit bis zur Gerinnselbildung ermittelt wird, sind Widerstand 37 für einen nachstehend beschriebenen die partielle Thromboplastinzeit, der Prothrombin-Zweck zu entladen. 50 konsumptionstest, die Calciumgerinnungszeit, der
Sobald die Thromboplastinlösung in das Plasma Prothrombin- und Proconvertintest (p und p-Test),
gespritzt wird, wird ein Geräuschsignal durch das der »Thrombotest«, der zweistufige Prothrombintest,
Mischen der beiden Bestandteile erzeugt. Anschlie- die Thrombinzeit, der Thromboplastinbildungstest,
ßend erfährt die optische Dichte der Plasmalösung der Thrombinbildungstest und die Bestimmungen der einen ersten Anstieg durch die Bildung der Calcium- 55 verschiedenen Gerinnungsfaktoren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Apparat zur Bestimmung der Blutgerinnungszeit, bestehend aus einer Lichtquelle und einer lichtempfindlichen Zelle, zwischen die ein flüssiges Gemisch aus Blutplasma und einem Gerinnungsreagenz einsetzbar ist, und einem zu Beginn der Bestimmung in Gang setzbaren elektrischen Zeitmesser, dessen Lauf durch ein von der lichtempfindlichen Zelle entsprechend der optischen Dichte des Gemisches erzeugtes Signal angehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (54,57) zur Bildung der zweiten Ableitung des elektrischen Signals sowie weitere Mittel (61; EP EPI) vorgesehen sind, die den Zeitmesser (62) anhalten, wenn diese zweite Ableitung Null wird.
2. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Weg des elektrischen Signals von der lichtempfindlichen Zelle (44) zum Zeitmesser (62) Differenzierglieder (54, 57) zur Bildung der zweiten Ableitung des Signals angeordnet sind und der Zeitmesser (62) selbsttätig abgeschaltet wird, wenn die zweite Ableitung des Signals Null wird.
3. Apparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitmesser (62) abschaltet, wenn die zweite Ableitung des Signals von negativen zu positiven Werten oder in umgekehrter Richtung durch Null geht.
4. Apparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Differenziergliedern (54, 57) ein Zeitverzögerungsglied (34-37, SR2, SR3) zur Verhinderung der Abschaltung während einer bestimmten Vorlaufzeit nachgeschaltet ist.
5. Apparat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenzierglieder (54, 57) zwei hintereinander geschaltete i?C-Kreise mit zwischengeschaltetem Verstärker (56) sind und der Ausgang des zweiten .RC-Kreises (57) ebenso wie das Zeitverzögerungsglied (34-37, SR 2, SR 3) an das Gitter einer Triode (61) angeschlossen ist, die mit dem Endpunktrelais (EP) für den Zeitmesser (62) zusammengeschaltet ist.
DE1598788A 1965-04-29 1966-04-28 Apparat zur Bestimmung der Blutgerinnungszeit Expired DE1598788C3 (de)

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