DE1598339C2 - Coulometrisches Titriergerat - Google Patents
Coulometrisches TitriergeratInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein coulometrisches Titriergerät. Dieses besteht aus einer eine Elektrolytflüssigkeit
enthaltenden Titrierzelle, in welche ein das zu titrierende Untersuchungsgut enthaltendes
strömendes Medium einführbar ist und in der Generatorelektroden und in die Elektrolytflüssigkeit tauchende
Indikatorelektroden angeordnet sind, sowie aus einer die genannten Elektroden verbindenden
elektrischen Schaltung, durch welche die Generatorelektroden ein Titriermittel entsprechend der in den
Elektrolyten eingeführten Menge des Untersuchungsgutes erzeugen, wobei die Schaltung eine periodisch
arbeitende Umschaltvorrichtung, die über einen Kondensator mit einem Verstärker verbunden ist, enthält.
Solche Geräte (vgl. USA.-Patentschrift 2 832 734) sind bereits bekannt.
Ein anderes bekanntes Titriergerät (USA.-Patentschrift
3 032 493) weist eine Reaktionszelle, in der Generatorelektroden und eine Indikator- sowie eine
Bezugselektrode angeordnet sind, und eine die Elektroden verbindende Schaltung auf, durch welche die
Generatorelektroden ein Titriermittel entsprechend der in den Elektrolyten eingeführten Menge des
Untersuchungsgutes erzeugen. Bei einem solchen Gerät, das an sich durchaus brauchbar ist, muß man
sich jedoch darauf verlassen, daß die Bedienungsperson in der Lage ist, die dort vorhandene Indikatorelektrode
und Bezugselektrode in einem Feld mit gleichem elektrischen Spannungsabfall anzubringen.
Bei einem weiteren bekannten elektrolytischen Titriergerät (USA.-Patentschrift 2 928 775) sind die
Generatorelektroden, da die Indikatorelektroden nicht von den Wirkungen der an die Generatorelektroden
angelegten Spannung getrennt sind, innerhalb des Titriergefäßes so weit wie möglich von den Indikatorelektroden
räumlich entfernt angeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektrolytisches Titriergerät der eingangs genannten
Gattung bei möglichst geringem Gesamtaufwand so auszubilden, daß es eine ganz besonders hohe Empfindlichkeit
und ein besonders günstiges Signal-zuRausch-Verhältnis sowie möglichst günstige Trennungseigenschaften
besitzt.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die periodisch arbeitende Umschaltvorrichtung aus
zwei synchron arbeitenden Umschaltern besteht, die so geschaltet sind, daß der Kondensator bei einer
Schaltstellung der Umschalter mit den Indikatorelektroden und bei der anderen Schaltstellung mit dem
Eingang des Verstärkers verbunden ist, und daß die Generatorelektroden jeweils dann mit dem Ausgang
des Verstärkers verbunden sind, wenn die Indikatorelektroden von dem Kondensator abgeschaltet sind.
Mit dem hier vorgeschlagenen elektrolytischen Titriergerät wird also ein Fehlersignal verstärkt,
polarisiert und durch die Umschalter mit dem Generatorelektrodenkreis gekoppelt. Es ist kein Servosystem
vorhanden und daher auch kein totes Band. Die Schaltung ergibt eine sehr genaue Steuerung und
hat eine extrem rasche Ansprechfähigkeit. In der Ausschaltstellung sind die Bezugselektrode und die
Indikatorelektrode vollständig durch die Umschalter aus dem Stromkreis herausgeschaltet. In der einen
Stellung sind die Generatorelektroden aus dem Stromkreis herausgeschaltet, um das Auswaschen
eines Untersuchungsstroms zu ermöglichen. Der Verstärkerausgang kann dann in die Zelie eingeschaltet
werden, wenn es erwünscht ist, die Titration zu vollenden. Die Indikatorelektrode ist von den Wirkungen
der angelegten Generatorspannung durch die Phasenbeziehung der Umschalterkontakte vollständig
getrennt. Auch wird ein wesentlich verbessertes Signal-zu-Rausch-Verhältnis erhalten.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen im folgenden näher erläutert.
Fig. IA und 1B zeigen ein elektrolytisches Titriergerät
gemäß der Erfindung, und zwar ist in Fig. IA
eine Seitenansicht der Reaktionszelle und in F i g. 1B ein Schaltbild der Gesamtanordnung dargegeben;
Fig. 2 ist eine Oberansicht der Reaktionszelle;
F i g. 3 ist eine Vorderansicht der Zelle, die in F i g. 2 gezeigt ist;
F i g. 4 ist eine Querschnittsdarstellung längs der Linie 4-4 von F i g. 2;
F i g. 5 ist eine vergrößerte Querschnittsansicht der Kathodenanordnung der Reaktionszelle;
F i g. 6 ist eine vergrößerte Querschnittsansicht der Bezugselektrodenanordnung der Zelle;
F i g. 7 ist eine Querschnittsansicht längs der Linie 7-7 von F i g. 6.
Eine in den Zeichnungen dargestellte, einen Teil des neuen elektrolytischen Titriergerätes bildende
Titrierzelle 11 enthält einen Elektrolyten. Mit 12 ist die Reaktionszone bezeichnet, in welcher der Titriervorgang
stattfindet. Die Einrichtung umfaßt einen im wesentlichen zylindrischen Zellenbehälter 13, der
beispielsweise aus Glas bestehen kann. Der Behälter 13 ist mit einem genau zylindrischen Teil 13 α versehen,
der aus einem Stück mit einem Fuß 14 besteht, der die Einrichtung in aufrechter Stellung trägt. Der
Behälter 13 ist ferner mit einem erweiterten Teil 13 b, einem zylindrischen, etwas verengten Teil 13 c,
einem weiteren genau zylindrischen Teil 13 d und einem verdickten oberen Ende 13 e versehen.
Die Stöpselkappe 16 bildet den oberen Abschluß des Behälters 13. Sie hat einen domartigen Oberteil
16 a und einen nahezu zylindrischen konischen Teil 16 b. Die Kappe 16 besteht ebenfalls aus Glas
od. dgl., und die Oberfläche des Teils 16 b ist so ausgebildet, daß sie mit der Innenfläche des Teils 13 d
des Behälters 13 zusammenpaßt. Die Innenfläche des Teils 13 d und die Außenfläche des Teils 16 b sind
zweckmäßig so geschliffen, daß beide Flächen einen dichten Sitz ineinander aufweisen.
Die Titrierzelle 11 weist ein Gaseinlaßrohr 18 auf, das zum Einführen des zu titrierenden oder zu analysierenden
Untersuchungsgutes in die Zelle 11 dient. Wie aus F i g. 4 zu ersehen, ist das Einlaßrohr 18
mit dem unteren Teil des Behälters 13 verbunden. Es besitzt einen Teil 18 a, der von dem Behälter 13
in radialer Richtung absteht. Ein Teil 18 b erstreckt sich dann nach oben in eine Lage oberhalb des Elektrolytspiegels
in der Zelle 11. Das Rohr 18 ist ferner mit einem Teil 18 c versehen, der wiederum in horizontaler
Richtung nach außen absteht. Das Rohr 18 hat außerdem einen trichterartig erweiterten Teil
18 d. Zu seiner mechanischen Verbindung mit dem Behälter 13 dient ein mit beiden aus einem Stück
bestehender Arm 19. Ein schmaler Kanal 21 mit einem Durchmesser von 3 bis 4 mm ist in dem Einlaßrohr
18 vorhanden und reicht von dem trichterartigen Teil 18 d bis in die Reaktionszone 12 im Behälter
13, wie aus F i g. 4 hervorgeht.
Ferner befinden sich am unteren Teil des Behälters 13 zwei Abflußrohre oder Seitenarme 22, 23, welche
in horizontaler Richtung von dem Behälter 13 ab-
stehen. In diesen befinden sich Kanäle 26 bzw. 27, die in die Reaktionszone 12 innerhalb des Behälters
13 münden. Wie aus den Fig. IA und 2 zu ersehen ist, haben die Kanäle 26 und 27 veränderliche Querschnitte,
und zwar haben die Kanäle 26, 27 jeweils einen besonders kleinen Querschnitt da, wo sie in die
Reaktionszone 12 münden," und einen verhältnismäßig großen Querschnitt im mittleren Bereich der
Abflußrohre 22, 23.
Eine Bezugselektrodenanordnung 29 ist mit dem Abflußrohr 22 und eine Kathode 31 mit dem Abflußrohr
23 verbunden. Die Bezugselektrodenanordnung 29 besteht aus einem senkrechten' Arm 32, der mit
dem Seitenarm 22 verbunden ist. Der Arm 32 ist mit einem senkrechten Durchgangskanal 33 versehen, der
mit einem erweiterten Teil 26 b des Kanals 26 in dem Arm 22 in Verbindung steht, so daß eine Flüssigkeitsbrücke
zwischen dem'Arm 32 und der Reaktionszone 12 innerhalb des Behälters 13 gebildet ist.
Eine metallene Bezugselektrode 34 ist innerhalb des Kanals 33 entfernbar angeordnet. Die Bezugselektrode
34 wird von einem Tragglied 36 getragen. Dieses weist eine geschliffene Glasfläche 36 a auf,
die mit einer in dem oberen Teil des senkrechten Arms 32 gebildeten Hohlfläche 32 b zusammenpaßt.
Die Bezugselektrode 34 weist einen wendeiförmigen Teil 34 a und einen gestreckten Teil 34 b auf, der sich
im unteren Teil des Traggliedes 36 befindet und mit einem Stecker 37 im oberen Teil des Traggliedes 36
in Verbindung steht. Wie insbesondere aus F i g. 4 hervorgeht, paßt das Traggglied 36 in den senkrechten
Arm 32, und die Bezugselektrode 34 ist in dem Tragglied 36 derart befestigt, daß das unterste Ende
der Bezugselektrode 34 sich von dem Boden des Kanals 33 aus erstreckt.
Als Einrichtung zur Herstellung der Konsistenz der Flüssigkeitsbrücke in dem Kanal 33 ist ein zylintrischer
Stopfen 39 vorgesehen, der innerhalb des untersten Endes des Kanals 33 unterhalb der Bezugselektrode
34 angeordnet ist. Dieser Stopfen 39 ist mit einer großen Zahl von Kapillaröffnungen 41 gleichmäßigen
Durchmessers versehen, die den Kanal 33 mit dem Kanal 26 b verbinden, um für eine gleichmäßige
Impedanz zu sorgen. Ein mit dem Glaskörper der Zelle 11 aus einem Stück bestehender Arm 42
verbindet den oberen Teil des senkrechten Arms 32 mit dem Behälter 13, um den Arm 32 eine zusätzliche
Versteifung zu geben.
Eine Kathodenanordnung 31 besteht aus einem senkrechten Arm 44, der mit dem Seitenarm 23 verbunden
ist. In einem Teil 27 b des Kanals 27 ist eine Generatorkathode 46 angeordnet. Sie besitzt einen
wendeiförmigen Teil 46 a und einen gestreckten Teil 46 b, der sich nach oben in den Arm 44 erstreckt und
mit diesem dicht verbunden ist. Der Teil 46 b steht mit einem buchsenartigen Teil 47 in dem Arm 44 in
Verbindung. Wie ersichtlich, ist die Generatorkathode 46 in horizontaler Lage in dem Kanal 27 b angeordnet.
Ein Arm 48 dient zur versteifenden Verbindung des oberen Teiles des Arms 44 mit dem Behälter 13.
Eine Generatoranode 51 und eine Indikatorelektrode oder Fühlerelement 52 sind innerhalb der Reaktionszone
12 in dem Behälter 13 angeordnet. Die Generatoranode 51 und die Indikatorelektrode 52
haben die Form flächer rechteckiger Platten. Zum Tragen der Generatoranode 51 und der Indikatorelektrode
52 in der Reaktionszone 12 dienen im wesentlichen parallele Gasröhren 53 und 54, die mit
der Kappe 16 so verbunden sind, daß sie sich von ihr · aus senkrecht nach unten erstrecken. Auf der Kappe
16 ist ein Trichter 58 vorgesehen, um die Einführung des Elektrolyten in die Reaktionszone 12 innerhalb
des Behälters.13 zu erleichtern.
Bei Prüfung der Elektrodenanordnungen ist zu sehen, daß die Indikatorelektrode 52 vor dem in dem
Gaseinlaßrohr 18 befindlichen Kanal 21 liegt und daß die Generatoranode 51 um 180° dazu entfernt oder
ίο versetzt ist. Die Einlasse zu den Seitenarmen 22 und
23 sind gleichfalls um 180° zueinander und um 90° zum Kanal 21 versetzt.
Als Rührvorrichtung für den Elektrolyten innerhalb der Reaktionszone 12 ist ein Metallzylinder 61
vorgesehen, der innerhalb der Zone 12 beispielsweise durch eine magnetische Rührvorrichtung 62 in.
drehende Bewegung versetzt werden kann.
Die Titrierzelle 11 mit ihrer magnetischen Rührvorrichtung 62 ist an die in F i g. 1B dargestellte
Schaltung angeschlossen, wodurch das elektrolytische Titriergerät vervollständigt wird. Wie Fig. IB zeigt,
ist die Schaltung mit einem Aufzeichnungsgerät 64 geeigneter Art, beispielsweise ein Meßstreifenschreiber, verbunden. Zu der Schaltung gehören ein Um
schalter A und ein Umschalter B. ' · ■
Die Arbeitsweise des elektrolytischen Titriergerätes
- ist folgende: Es sei angenommen, daß der Behälter 13 über den Trichter 12 mit einem Elektrolyten bis
zu einem bestimmten Spiegel 66 (F i g. 4) gefüllt ist.
Der Elektrolyt läuft dann in die Seitenarme 22 und 23, sobald zwei Hähne 24 geöffnet werden.
Es sei ferner angenommen, daß nun der Strom des Mediums, welches das Untersuchungsgut enthält,
durch den Kanal 21, des Einlaßrohrs 18, über die Kapillaröffnung und in den Elektrolyten in der Reaktionszone
12 fließt. Handelt es sich um einen Gasstrom, so kann überschüssiges inertes Gas ähnlich
dem Trägermedium der Hauptströmung zugesetzt werden, um eine rasche und vollständige Einführung
des Untersuchungsgutes in die Titrierzelle 11 zu gewährleisten. Diese größere Strömungsgeschwindigkeit
vermindert die Möglichkeit, daß der Elektrolyt oder die Lösung in der Titrierzelle 11 sich in dem Einlaßrohr
18 absetzt oder aufstaut. Auch wird auf diese Weise ein Aufhalten des Untersuchungsgutes
auf der feuchten Fläche des Einlaßrohres 18 wenn nicht verhindert, so doch vermindert.
Während das Untersuchungsgut eingeführt wird, wird das magnetische Rührwerk 62 in Tätigkeit gesetzt,
um eine rasche Mischung des Untersuchungsgutes und seine gleichmäßige Verteilung in dem Elektrolyten
zu fördern.
Tritt das Untersuchungsgut in die Reaktionszone 12 ein, so geht es in die Lösung in dem Behälter 13
über und verursacht eine Änderung des Potentials zwischen der Indikatorelektrode 52 und der Bezugselektrode
34. Die Art und Weise, in welcher das Untersuchungsgut in die Lösung eintritt, braucht nicht
bekannt zu sein. Es kann durch Reaktion oder Hydration oder durch eine Kombination beider Vorgänge
erfolgen. Dies macht in bezug auf die hier zur Rede stehende Erörterung keinen Unterschied aus.
Die Schaltung enthält im Prinzip die zwei Umschalter A und B und einen Verstärker A-I, Diese
Bauelemente können von herkömmlicher Art sein. Die Umschalter A, B sind 60-Hz-SynchronumschaI-ter.
Ferner ist ein Funktionsschalter 5 mit fünf verschiedenen Kontakten 51 bis 55 vorhanden. Die Ge-
genkontakte sind mit 1 bis 5 bezeichnet. Bei der ersten Stellung des Funktionsschalters 5 stehen die
Schalterarme 51... 55 auf dem jeweiligen Kontakt 1. In dieser Stellung ist das Gerät ausgeschaltet.
Der zweite Kontakt jeder Gruppe kann als Vor-Spannungsstellung des Funktionsschalters 5 bezeichnet
werden. Bei dieser Stellung wird die dem Schaltarm 52 zugeführte Vorspannung mittels eines Potentiometers
R1 eingestellt. Die Vorspannung wird einer Batterie B1 über einen Festwiderstand R 2 eritnommen.
Bei der Stellung .2 des Funktionsschalters 5 wird eine Spannung über einen Widerstand R 3, den
Schaltarm 55 und ein Meßgerät Ml geleitet. Durch Überwachen des Meßgerätes Ml kann der gewünschte
Betrag der Vorspannung, beispielsweise 250 Millivolt, leicht erhalten werden. Bekanntlich ist
der Vorspannungspegel eine Funktion der Silberionenkonzentration in dem Elektrolyten.
Hierauf wird der Funktionsschalter 5 nach der Stellung 3 verstellt, die als Generatorstellung bezeichnet
werden kann, um das Potential des Elektrolyten innerhalb der Reaktionszone 12 durch Verbinden
des Verstärkerausgangs A 1 mit dem Meß-^
gerät Ml zu bestimmen. Dies macht es möglich zu prüfen, ob frischer Elektrolyt eingefüllt oder nachgefüllt
werden muß, um das gewünschte Elektrolytpotential zu erhalten. -
Nachdem festgestellt ist, daß das Vorspannungspotential
und das Elektrolytpotential praktisch den gleichen. Betrag haben, z.B. 250 Millivolt, wird der
Funktionsschalter 5 in die vierte Stellung gebracht, die als Arbeitsstellung bezeichnet werden kann. Dadurch
wird automatisch die Titrierzelle 11 auf das Vorspannungspotential gebracht, das dem Schaltarm
52 zugeführt wird.
Es sei nun angenommen, daß der das Untersuchungsgut enthaltende Strom des Mediums durch
das Eihlaßrohr 18 über den Kanal 21 in den Elektrolyten in der Reaktionszone 12 geleitet wird. Wenn
das Untersuchungsgut in die Reaktionszone 12 eintritt, geht es in die Lösung über, um eine Potentialänderung
zu erzeugen. Diese Potentialänderung wird verursacht durch eine Abnahme der Silberionenkonzentration,
die einen Stromfluß zwischen Generatorkathode 46 und -Anode 51 herbeizuführen sucht.
Dieser Stromfluß in der Reaktionszone 12 erfolgt derart, daß er eine Zunahme der Silberjonenkonzentration
bewirkt. Der Strom fließt während einer Zeitspanne und wird mittels des Aufzeichnungsgeräts 64
aufgenommen.
Befinden sich die Umschalter A und B in den in F i g. 1 B gezeigten Stellungen, bei denen die Kontakte
1 und 2 sowie 4 und 5 beider Umschalter Λ, Β geschlossen sind; so wird der Kondensator Cl durch
das durch die Indikatorelektrode 52 abgefühlte Potential
aufgeladen, der an die Kontakte 2 und 5 des Umschalters A angeschlossen ist. Gleichzeitig sind
Eingang und Ausgang des Verstärkers A 1 über R 4 bzw. /?8 geerdet. Es ist dann zu sehen, daß die
Bezugs- und Indikatorelektrode 34, 52 vollständig von der Generatoranode 51 und Kathode 46 getrennt
sind, da keine direkte Verbindung zwischen ihnen besteht.'
Werden die Umschalter A und B betätigt, so daß
die Kontakte 2 und 3 sowie 5 und 6 beider geschlossen
sind, so wird das von der Indikatorclcktrode 52 abgefühltc und an den Kondensator C 1 gelegte Polcnlial
mit der von dem Schiillarm Λ'2 gelieferten Vorspannung verglichen. Ein etwaiger Unterschied
zwischen der Vorspannung und der Spannung am Kondensator C1 wird über einen Kopplungskondensator
C2 und die geschlossenen Kontakte 2 und 3 des Umschalters B an den Verstärker A 1 gelegt. Da
die Umschalter A und B synchron arbeiten, ist das Signal, das wiederholt an den Kondensator C 2 gelegt
wird, ein pulsierender Gleichstrom, welcher mit dem Wechselstromverstärker A1 gekoppelt wird, der
ihn verstärkt und ihn einem Kondensator C 3 und einem Widerstand R 6 über die geschlossenen Kontakte
5 und 6 zuführt, um an den Kathode-Anode-Kreis ein Potential in Form eines pulsierenden
Gleichstroms zu legen. Der Strom fließt zwischen Generatorkathode 46 und Generatoranode 51 und
erzeugt das Titriermittel. Der Betrag des fließenden Stroms durch den Kondensator C3 wird gespeichert.
Die erzeugte Menge des Titriermittels ist, wie an sich bekannt, direkt proportional dem erzeugten Strom.
Die Ladung auf dem Kondensator C 3 wird dem Aufzeichnungsgerät 64- zugeführt, wenn die Kontakte
4 und 5 des Umschalters B über einen Widerstand R 9 und einer Widerstandsbrückenschaltung
mit Widerständen R10, All, .R14, R15 und .R16
geschlossen werden. Die Erzeugung des Titriermittels setzt sich fort, bis das Titriermittel ausreicht, um
das System in den Nullzustand zu bringen. Dann ist das von der Indikatorelektrode 52 abgefühlte Potential
etwa gleich der Vorspannung, so daß dem Verstärker A1 kein Signal mehr zugeführt wird und kein
Potential mehr an die Generatorkathode 46 gelangt.
Wird fehlerhafterweise ein Überschuß an Titriermittel erzeugt, so kehrt sich die Polarität des Signals
an der Indikatorelektrode 52 um, so daß ein Stromfluß in der Gegenrichtung vom Verstärkerausgang
erfolgt und die normale elektrolytische Wirkung umgekehrt wird, bis der Überschuß an Titriermittel beseitigt
ist.
Der Ausgangswert des Verstärkers A1 wird in den
Stellungen 2, 3 und 5 des Funktionsschalters 5 direkt dem Meßinstrument M1 zugeführt, so daß dieses die
Amplitude der vom Verstärker A1 abgegebenen Ausgangsspannung anzeigt. Ein Widerstand R 7 ist
ein Eichwiderstand für das Instrument M1, wenn es
die Ausgangsspannung des Verstärkers A 1 anzeigt. Der Widerstand R 8 ist ein Meßbereichswiderstand
und bestimmt einen Strombereich zur Aufzeichnung durch das Aufzeichnungsgerät 64. Der Widerstand
R 4 schützt die Kontakte des Unterbrechers B. Der:
Widerstand R 5 dient als Belastungswiderstand für
den Verstärker A1 bei bestimmten Stellungen des
Funktionsschalters 5. .
Das Potentiometer R1 sorgt für eine Einstellung
der Vorspannung. Der Widerstand/?2 entspricht der
vollen Skalenspannung am Widerstand Al, und der Widerstand R 3 dient zur Eichung des Instruments
Ml.
Der Widerstand R 9 und der Kondensator C 21 bilden ein Integrations- oder Filternetzwerk, das die
Amplitude kleiner in der Schaltung gebildeter Störspannungen herabsetzt. Die Widerstände R10, Λ11,
R14, RlS und./? 16 bilden einen Brückenkreis, in
dem eine Batterie BI, beispielsweise mit einer Spannung von 1,45 Volt, in Reihe mit einem Widerstand
/?12 eine vorbestimmte Brückenspannung liefert. Der Widerstand R15 dient als Mittenwertskontrolle
für das Aufzeichnungsgerät 64. Ein Widerstand R 17 in Reihe mit einem Markieriingsschalter 68 macht es
für diesen möglich, die Brücke aus dem Gleichgewicht
zu bringen, um einen·. Ausschlag des Aufzeichnungsgeräts
64 herbeizuführen und einen Punkt aufzuzeichnen.
Für Substanzen, die mit Silberionen titrierbar sind,
bestehen die Indikatorelektrode 52 und die Generatoranode 51 aus Silber, die Generatorkathode 46 aus
Platin und die Bezugselektrode 34 aus Silber in gesättigtem Silberacetat. Der Trägerelektrolyt ist 70-bis
85%ige Azetylsäure. Für solche Substanzen, die mit Jod titrierbar sind, bestehen die Elektroden 46,
51, 52 aus Edelmetall und die. Bezugselektrode 34 aus Platin in gesättigtem Trijodid; der Trägerelektrolyt
ist 0,04 bis 0,05 % KJ und 0,4 % Azetylsäure. Es können aber auch andere Elektroden- und Elektrolytsysteme
verwendet werden. Jod- und Silbertitrierungen sind jedoch die am meisten üblichen.
Die Titrierzelle 11 ist besonders empfindlich, weil die Indikatorelektrode 52 direkt neben dem Gaseinlaßrohr
18 angeordnet ist, so daß für eine ge- ao gcbene Menge des in den Elektrolyten eingeführten
Untersuchungsgutes ein bedeutend größerer Signalausgangswert gebildet wird.· Ein weiterer Punkt ist,
daß die Generatoranode 51 180° gegenüber dem Gaseinlaßrohr 18 versetzt ist und daher einer geringeren
Turbulenz, welche durch die bei Einführung des IJniersuchungsgutes in den Elektrolyten gebildeten
Blasen erzeugt wird, ausgesetzt ist. Das ist deshalb der Fall, weil jegliche Blasen, die normalerweise
gebildet werden, etwa in der Zeit verschwinden, in der die Flüssigkeit um die Generatoranode 51 zirkuliert.
Eine höhere Empfindlichkeit wird auch deswegen erhalten, weil die Seitenarme 22, 23 an ihrer
Eintrittsstelle in die Titrierzelle 11 um 180° versetzt sind. Die Anordnung der Elektroden 34, 46, 51, 52
ist, wie ersichtlich, eine solche, daß die Elektroden 34, 46, 51, 52 vertikal stehen, so daß die gleichen
Flüssigkeitsschichten von den Elektroden 34, 46, 51, 52 bestrichen werden. Die Generatoranode 51 liegt
in etwa der gleichen Vertikalebene wie die Indikatorelektrode 52. .
Der Stopfen 39, der mit kleinen Durchgängen.41
versehen ist, ist besonders insofern wichtig, als er eine gleichmäßige Impedanz in der Flüssigkeitsbahn
zwischen dem Kanal 33 und einem Kanalteil 26a des Kanals 26 gewährleistet.
Ein besonders wichtiges Merkmal des neuen Geräts besteht darin, daß wegen der Anwendung der
Synchronumschalter A, B keine gegenseitige Beeinflussung von Bezugs- und Indikatorelektrode 34, 52
sowie Gcncratoranode und -kathode 51, 46 erfolgt.
Dies macht es möglich, die Elektroden 34, 46, 51, an jeder Stelle in der Zelle 11 anzuordnen und
außerdem die Indikatorelektrode 52 direkt oberhalb des Gaseinlaßrohres 18 zu legen. Auf diese Weise
wird für ein gegebenes, in die Zelle 11 eingeführtes Untersuchungsgut ein wesentlich größeres Signal erhalten.
Claims (3)
1. Coulometrisches Titriergerät, bestehend aus einer eine Elektrolytflüssigkeit enthaltenden Titrierzelle,
in welche ein das zu titrierende Untersuchungsgut enthaltendes strömendes Medium
einführbar ist und in der Generatorelektroden und in die Elektrolytflüssigkeit tauchende Indikatorelektroden
angeordnet sind, sowie aus einer die genannten Elektroden verbindenden elektrischen
Schaltung, durch welche die Generatorelektroden ein Titriermittel entsprechend der in
den Elektrolyten eingeführten Menge des Untersuchungsgutes erzeugen, wobei die Schaltung
eine periodisch arbeitende Umschaltvorrichtung, die über einen Kondensator mit einem Verstärker
verbunden ist, enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die periodisch arbeitende Umschaltvorrichtung- aus zwei synchron arbeitenden
Umschaltern (A, B) besteht, die so geschaltet sind, daß der Kondensator (Cl) bei einer Schaltstellung
der Umschalter^, B) mit den Indikatorelektroden (34, 52) und bei der anderen Schaltstellung
mit dem Eingang des Verstärkers (A 1) verbunden ist, und daß die Generatorelektroden
(31, 51) jeweils dann mit dem Ausgang des Verstärkers verbunden sind, wenn die Indikatorelektroden
(34, 52) von dem Kondensator (C 1) abgeschaltet sind.
2. Coulometrisches Titriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bestimmen
des Stromflusses durch den Elektrolyten in der Titrierzelle (11) ein Meß- oder Aufzeichnungsgerät
(M 1; 64) vorgesehen ist, das in. der Schaltstellung der Umschaltvorrichtung mit dem
Ausgang des Verstärkers (A 1) verbunden ist, in der die Generatorelektroden (31, 51) von dessen
Ausgang getrennt sind.
3. Coulometrisches Titriergerät nach Anspru.ch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei
synchron arbeitenden Umschalter (A, B) je zwei Kontaktsätze aufweisen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 309 637/195
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DE1598339C2 true DE1598339C2 (de) | 1973-09-13 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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