DE1598288A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Analyse disperser Systeme - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Analyse disperser SystemeInfo
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Description
Aktenzeichen: P 15 98 288. 4
Anmelder:
Ceskoslovenskfi akademie ved„, Praha 1
"Verfahren und Vorrichtung zur Analyse disperser Systeme"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Analyse disperser Systeme in einer Gasphase.
Die physikalischen und chemischen Eigenschaften von aerodispersen
Systemen werden zur Zeit durch verschiedene Arbeitsverfahren und Vorrichtungen bestimmt, welche insbesondere die Konzentration von
Teilchen, deren chemische Zusammensetzung und Größenverteilung determinieren. Es sind zum Beispiel bereits sogenannte Abscheideve'rfahren
und -vorrichtungen bekannt, wie Elektro- und Thermalpräzipitoren
oder Zentrifugalabscheider. Diese besitzen aber den gemeinsamen Nachteil, daß die Meßergebnisse über einen in der Regel
längeren Zeitraum summiert sind. Diese durch die zeitliche Summierung
an die Konstanz der Aerosolparameter gestellten außerordentlich hohen Anforderungen sind praktisch nicht einzuhalten. Das Meßergebnis ent-
ORIGINAL
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. -2- 1590288
hält' also in Undefinierter Weise alle zeitlichen Schwankungen,
so daß erhebliche Fehler auftreten. Statistisch gesicherte Ergebnisse erfordern einen sehr großen Aufwand. In der Praxis
kommen auch Messungen bei Prozessen in Betracht, deren Parameter
sich sehr schnell ändern, so daß hier die Anwendung der Abscheideverfahren
gänzlich ausgeschlossen istö
"■Es sind auch Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die zwar eine
Momentanzeige der Konzentration und der Größenverteilung liefern fe (z.B. Streulicht- und Flammenszintillationsmethoden), bei denen
sich jedoch zusätzlich zu den spezifischen Nachteilen besonders die begrenzte Empfindlichkeit im suibmikronischen Gebiet der Aerosolteilchen, welches ständig größere Bedeutung erlangt, nachteilig
auswirkt» Die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung erfordert hierbei zusätzliche chemische Analyse,,
Die oben angeführten Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt
bzW\, vermindert. Sie betrifft die Analyse von dispersen Systemen
in einer Gasphase, in der dispergierte Teilchen auf eine Temperatur
erwärmt werden, bei der sie ihr Emissionsspektrum ausstrahlen.
Die Erfindung besteht darin, daß die dispergierten Teilchen so
voneinander entfernt weßden7 z. B.- durch Verdünnung des dispersen
Systems durch die Gasphase^ daß jedes dispergierte Teilchen einzeln
und nacheinander auf seine Emissioristeinperatur erhitzt wird
und die entstehenden Lichtimpulse einzeln und nacheinander registriert
und analysiert werden. Die voneinander entfernten dispergierten Teilchen
können durch Erhitzen in einer elektrischen Entladung z, B»
in einer Bogenentladung? durch einen VerbrennungsprozeiL zo B, durch
„ *] «,
Qi) m S I /itS« BAD ORIGINAL .
Erhitzen in einer Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme, oder mittels Korpuskularstrahlung, Z0B0 durch Laserwirkung, auf ihre Emissionstemperatur gebracht werden. Die zu verwendende Vorrichtung besteht
aus einer mit einer Erwärmungskammer verbundenen Mischkammer mit mindestens einer Düse und/oder Blende sowie mit Zuführungen
für das disperse System und für die reine Gasphase, wobei Düse und/oder Blende für die Zufuhr der Gasphase axial zur Zuführung
des dispersen Systems angeordnet ist, und aus einer Vorrichtung zur Registrierung und Analyse der dispergieren Teilchen0
Die Erfindung hat die Vorteile, daß die durch die einzeln und nacheinander
erhitzten, ihre Atom- oder Molekülspektren ausstrahlenden Teilchen entstehenden Lichtimpulse, die der Teilchenmasse proportional
sind, einzeln und nacheinander nachgewiesen, ermittelt und gemessen werden.
Die Lichtimpulse werden dann optischen Filtern zugeführt, durch die
Licht mit unerwünschter Wellenlänge abgeschieden wird. Die von den optischen Filtern durchgelassenen Lichtimpulse werden durch elektronische
Vorrichtungen verstärkt und in bestimmte Gruppen entsprechend ihrer Größe oder anderen Parametern aufgeteilt. Die sortierten
Impulse werden durch elektronische Zähler registriert oder können beispielsweise auch graphisch dargestellt werden.
Der Erfindungsgegenstand ist z.B. vorteilhaft in der Aerosolforschung,
bei der Lösung von Strahlenschutzproblemen, in der Kerntechnik,
in der Meteorologie, im Gesundheitswesen und in der Metallurgie anwendbar. In der Aerosolforschung kann die Erfindung insbesondere
bei der Untersuchung von dynamischen Änderungen der Eigenschaften von Filtermaterialien und bei der Beobachtung von Änderungen von
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Aerosolsystemen benutzt werden. Für den Strahlenschutz und das Gesundheitswesen ist der Erfindungsgegenstand für Inhalationsuntersuchungen, im Zusammenhang mit der Lösung von Problemen
der Arbeitshygiene und der Aerosoltheraphie von großer Bedeutung. Die Erfindung kann allgemein insbesondere überall dort mit Vorteil zur Anwendung kommen, wo es sich um die Feststellung und/oder
Bestimmung von in Spuren vorliegenden Mengen einer festen oder
flüssigen Substanz in einer Gasphase handelt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
In einer Erwärmungskammer 1, die aus durchsichtigem, hochhitzebeständigem
Material für Temperaturen über 105 C, z. B. Polytrifluorchlorethylen,
besteht, sind zwei Rohre 2 und 3 angeschlossen,, Das Rohr 2 dient zur Zufuhr des zu untersuchenden Gemisches von
einer gasförmigen und einer flüssigen Phase oder einer gasförmigen und einer festen Phase, oder einer beliebigen Kombination der ein- .
zelnen Phasen aus der Mischkammer 4. Das Rohr 3 dient als AbfUhrungsrohr.
In die Mischkammer 4 führen zwei Rohre 5 und 6 für die gesteuerte
Zufuhr der Phase. Durch das Rohr 5 strömt das aerodisperse Gemisch und durch das Rohr 6 die reine Gasphase in die Mischkammer 4,
wo das zugeführte aerodisperse Gemisch und die reine Gasphase gemischt
bzw. die darin enthaltenen Teilchen durch die bei der Vermischung entstehende Verdünnung voneinander entfernt werden. Durch ein
innerhalb der Mischkammer 4 befestigtes Blendensystem wird eine vollkommene Vermischung erreicht. Der Erwärmungskammer 1, in welcher die
voneinander entfernten Teilchen einzeln und nacheinander auf ihre Emissionstemperatur erhitzt werden, so daß sie entsprechende Licht-
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impulse aussenden, sind ein oder mehrere optische Systeme 7,
optische Filter 8 und die Fotokathoden von Elektronenvervielfachern 9 zugeordnet, welche die Lichtimpulse in elektrische
Impulse verwandeln. Die elektrischen Impulse werden im Verstärker 10 verstärkt, in der elektronischen Vorrichtung 11 sortiert und
in der weiteren elektronischen Vorrichtung 12 in wählbaren Größenintervallen
gezählt, und gegebenenfalls auch, in einer weiteren elektronischen Vorrichtung 13 graphisch dargestellt.
Nachfolgend sind sechs Anwendungsbeispiele beschriebene ä
Die Bestimmung des Fraktionsabscheidegrades eines Filtermaterials:
Als Testaerosol zur Bestimmung des Fraktionsabscheidegrades eines Filtermaterials wurde ein festes Natriumchlorid-Aerosol (pro analysis)
mit Teilchendurchmessern zwischen 0^05 bis 2 um verwendete
Dieses Aerosol wurde mit filtrierter Luft gemischt und über das zu
untersuchende Filtermaterial der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeführt. Die Eintrittskonzentration wurde mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren unddsr erfindungsgemäßen Vorrichtung eingestellt. Hierbei
wurde eine Luft-Wasserstoff-Flamme sowie ein optisches Filter
mit einer maximalen Durchlässigkeit bei einer Wellenlänge von 589$ 3 mum
verwendet. Die Eintrittskonzentration wurde in 10 Durchmesserbe-
3 reichen (von 0,05 bis 1 um) als Teilchenzahl pro cm bestimmt. In
gleicher Weise werden auch Größenverteilung und Konzentration auf der Austrittsseite des Filtermaterials bestimmt. Der Fraktionsabscheidegrad
wurde aus den auf diese Weise ermittelten Werten errechnet O
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Bestimmung der Filtrationskinetik bei der Messung des Fraktionsabscheidegrades:
Es ist gelungen, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren-und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung die schnellen Änderungen dos Fraktionsabscheidegrades
während der Filtration insbesondere im submikronischen Gebiet der Teilchen zu messen. Prinzipiell ist die
gleiche Verfahrensweise wie in Beispiel 1 anwendbar. Durch Benutzung
der Einrichtung zur graphischen Darstellung von Teilchengrößenspektren
für die gemessenen Aerosolteilchen erhält man auf dem Schirm des Kathodenstrghloszillographen eine Abbildung der
Aerosolverteilung über dem Teilchendurchmesser in 10 Durchmesser-.
bereichen«, Diese Abbildung erfaßt die Änderungen des Fraktionsabscheidegrades
im zeitlichen Abstand von jeweils T Sekunde. Auf
diese Weise wurde z. B. der Einfluß von veränderlichen elektrostatischen Ladungen auf den Abscheidevorgang bei Membranfiltern eindeutig
bewiesen.
Die Bestimmung der Retention von Aerosolteilchen im Atemtrakt;
Im Prinzip wurde so wie in den Beispielen 1 und 2 verfahren Das
Aerosol wurde jedoch hierbei aus dem Aerosolbehälter entnommen.
Die Teilchendurchmesser lagen zwischen 0,04 und 1 um, die Konzen-
2 3 · '
tration betrug 10 Teilchen pro cm . Über geeignete Ventile wurde
das Aerosol eingeatmet, und in einen anderen Aerosolbehälter ausgeatmet.
Das Aerosol des Inhalations- und des Exhalationsbehälters wurde abwechselnd in Abständen von jeweils 1 Minute mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren und der erfindungsgemüßen Vorrichtung unter-
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sucht. Auf diese Weise wurden die Teilchenzahlen und Teilchengroßen
pro Volumeneinheit in 10 Durchmesserbereichen bestimmt. Aus :dem Verhältnis der einzelnen für das inhalierte und exhalierte
Aerosol gewonnenen Meßwerte wurde die Retentionsrate für die einzelnen
Teilchengrößenbereiche bestimmt..
Bestimmung der Konzentration von Strontiumteilchen in der atmosphärischem
Luft bei gleichzeitiger Ermittlung ihrer Größenverteilung ϊ
Der erfindungsgemäßen Vorrichtung, in der zur Analyse der Strontiumteilchen
eine Wasserstoff-Sauerstoff-Flamme und ein optisches
Filter mit maximaler Durchlässigkeit bei der Wellenlänge 460,7 mum
benutzt wurdef wurden 200 cm /min atmosphärische Luft zugeführt,,
Die Wirkung der Störspektren wurde entsprechend dem Charakter der atmosphärischen Verunreinigung durch die Antikoinzidenzschaltung
zweier weiterer optischer Systeme (Fotovervielfacher und entsprechende optische Filter) begrenzt. Teilchenzahl und Teilchengröße
wurden in 10 Größenbereichen (0r3 bis 3 um) pro Volumeneinheit
der atmosphärischen Luft bestimmt.
Bestimmung von Thorium in der atmosphärischen Luft:
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
wurden zum Nachweis von in Aerosolform vorliegenden atmosphärischen Verunreinigungen benutzt. Bereits beim Nachweis einzelner
Aerosolteilchen wurde ein Warnsignal erhalten« Auf diese Weise wurden Thoriumteilchen von 1 l/m Durchmesser (Emissionswellenlänge
438 mum) unter Verwendung von Hochfrequenzentladung (10 MHz)
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— 8 —
nachgewieseno Die Hochfrequenzentladung fand zwischen ,zwei gekühlten
Kohleelektroden statt. Das analysierte Luftvolumen be-
trug 100 cm /min.
Bestimmung der Koagulationsgeschwindigkeit des Aerosols:
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung wurden mit großen Nutzen zur Messung der Koagulationsgeschwindigkeit
von Aerosolen eingesetzte Es wurde die Koagulation in einem aus festen Kalziumchlorid- und flüssigen Lithiumchloridteilchen
bestehenden System gemessen. Die Mischung der beiden Aerosolarten erfolgte in einem Aerosolbehälter von 3 m Inhalt. Zuerst
wurde die Konzentration der Kalzium- und Lithiumchloridteilchen getrennt bei Verwendung der entsprechenden optischen Filter (Wellenlänge
maximaler Durchlässigkeit; für Kalzium 554 mum, für Lithium
670 mum) in 10 Größenbereichen bestimmt. Bei Einsatz von in Koinzidenz
geschalteten Systemen (Fotovervielfacher, entsprechende optische Filter) wurde dann der Verlauf der Koagulation der beiden Aerosole
in Abständen von jeweils 1 Minute bei einem Durchsatz von 50 cm /min gemessen.
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Claims (5)
1. Verfahren zur Analyse disperser Systeme in einer Gasphase,
bei der dispergierte Teilchen auf eine Temperatur erwärmt werden, bei der sie ihr Emissionsspektrum ausstrahlen, dadurch
gekennzeichnet, daß die dispergierten Teilchen so voneinander entfernt werden, z.B. durch Verdünnung
des dispersen Systems durch die Gasphase, daß jedes dispergierte Teilchen einzeln und nacheinander auf seine Emissionstemperatur erhitzt wird und die entstehenden Lichtimpulse
einzeln und nacheinander registriert und analysiert werden.
2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die voneinander entfernten dispergierten Teilchen durch Erhitzen in einer elektrischen Entladung, Z0 B. in
einer Bogenentladung, auf ihre Emissionstemperatur gebracht werden.
3, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die voneinander entfernten dispergierten Teilchen durch einen Verbrennungsprozeß, z. B. durch Erhitzen in einer
Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme, auf ihre Emissionstemperatur gebracht werden. >
4, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die voneinander entfernten dispergierten Teilchen durch Erhitzen mittels Korpuskularstrahlung, zo B. durch Laserwirkung,
auf ihre Emissionstemperatur gebracht werden«,
- 10 -
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5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
bestehend aus einer mit einer Erwärmungskammer verbundenen Mischkammer mit mindestens einer Düse und/oder Blende sowie
mit Zuführung für das disperse System und die reine Gasphase,
und aus einer Vorrichtung zur Registrierung und Analyse der dispergierten Teilchen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse und/oder Blende für die Zufuhr der Gasphase axial zur Zuführung des dispersen Systems angeordnet ist.
'PATENTANWALT
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