DE1597069C3 - Verfahren und Vorrichtung zur fotoelektrischen Belichtungssteuerung beim Farbkopieren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur fotoelektrischen Belichtungssteuerung beim FarbkopierenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur fotoelektrischen Belichtungssteuerung
beim Farbkopieren.
Bei einer großen Zahl von Farbkopierverfahren wird davon ausgegangen, daß die Farbvorlagen in ihrer großen
Mehrheit unbunt sind, d. h. daß bei Belichtungssteuerung ein befriedigendes Ergebnis erzielt wird,
wenn das gesamte auf den Schichtträger aufgefallene Licht aller Farben bei gleichmäßiger Verteilung in diesem
nach der Entwicklung ein ungefärbtes Grau hervorruft. Auf diese Weise kann unabhängig von eventuellen
Empfindlichkeitsunterschieden der fotoelektrischen Meßmittel und Intensitätsstreuungen der Kopierlichtquelle
ein gutes Ergebnis erzielt werden, wenn das Motiv für die Vorlage in etwa unbunt war. Für den Fall,
daß diese letztere Voraussetzung nicht erfüllt ist, d. h. daß das Motiv sogenannte Farbdominanten enthält,
große einheitlich gefärbte Flächen, ist bei den bisherigen Kopiergeräten eine Möglichkeit vorgesehen, durch
Hervorheben eines Farbanteiles Farbdominanten wiederzugeben, die andernfalls durch die Neutralgraukompensation
unterdrückt würden. Die Beurteilung von Farbkopiervorlagen und die Einschaltung entsprechender
Mittel zum Hervorheben von Farbdominanten erfordert hochqualifizierte Filterbestimmer und hemmt
einen schnellen Arbeitsfluß beim Kopieren.
Ziel der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und Vorrichtungen zu schaffen, bei denen der Einfluß von
Farbdominanten von dem von Farbstichen getrennt werden kann. -
Gemäß der Erfindung wird bei einem Verfahren zur fotoelektrischen Belichtungssteuerung beim Farbkopie- ,
ren von der Vorlage ein Beugungsspektrum entworfen, aus diesem wenigstens die nullte Ordnung zumindest
teilweise ausgeblendet und das verbleibende Licht der höheren Ordnungen in an sich bekannter Weise zur Belichtungssteuerung
herangezogen.
Wie im folgenden noch näher dargelegt wird, sind im Beugungsspektrum einer Farbvorlage in der nullten
Ordnung alle Bereiche der Vorlage etwa im gleichen Maße vertreten. In den höheren Ordnungen sind jedoch
die Ränder von Farbflächen erheblich stärker betont, während die Farbflächen mit zunehmender Ordnung
immer weniger Einfluß auf die Farbzusammensetzung haben. Dies äußert sich z. B., wie Versuche ergeben
haben, in der Rekonstruktion eines Farbauszuges des Beugungsspektrums so, daß Ränder von Farbflächen
hell wiedergegeben werden, während die Farbflächen selbst dunkel erscheinen. Die Auswertung der höheren
Ordnungen mittels Neutralgraukompensation ermöglicht dann eine richtige Wiedergabe der Farbdominanten.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen im Zusammenhang mit
der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, das an Hand von Zeichnungen im folgenden erläutert ist. Es
zeigt
F i g. 1 einen Prinzipaufbau eines Kopiergerätes zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 eine Prinzipskizze zur Erläuterung der bei der Beugung auftretenden Effekte und
F i g. 3 und 4 die Veränderung einer Farbdichtekurve durch die erfindungsgemäße Transformation mittels
Auswertung der Beugungsspektren.
In F i g. 1 ist mit 1 eine Rolle bezeichnet, von der ein Vorlagenstreifen 2 abgezogen, durch ein Kopiergerät
geführt und nach einer Meßstelle 3 und einer Kopierstation 4 auf einer Aufwickelspule 5 wieder aufgespult
wird.
An der Meßstelle 3 ist eine möglichst starke Lichtquelle 6 vorgesehen, die über einen Doppelkondensor 7
eine Öffnung in einer Blende 8 ausleuchtet. Die öffnung
in der Blende 8 liegt in der Größenordnung der Lichtwellenlänge, so daß sie wie eine Punktlichtquelle
wirkt. Die öffnung der Blende 8 wird über eine Sammellinse 9, in deren Brennebene sie liegt, ins Unendliehe
abgebildet. In der Vielzahl paralleler Strahlengänge kohärenten Lichtes Hegt nun die zu beurteilende Vorlage
des Vorlagenstreifens 2. Die Vorlage wirkt in dem parallelen Strahlengang wie ein Beugungsgitter komplizierter
Struktur, wobei jeweils an allen Kanten der Vorlage Beugungserscheinungen aller Ordnungen auftreten.
Dieses Beugungsbild der Vorlage wird über eine weitere Sammellinse 10 in deren Brennebene 11 gesammelt.
Dabei sind in Richtung der optischen Achse
die nullten Ordnungen aller Beugungsbilder konzentriert, während außerhalb der optischen Achse die Beugungsspektren
höherer Ordnung abgebildet werden. In der optischen Achse ist nun eine Blendenscheibe 12
endlicher Abmessung angeordnet, die im wesentlichen die nullte Ordnung ausblendet. Die Größe der Scheibe
12 kann dabei einstellbar oder die Scheibe durch andere Scheibchen mit abweichendem Durchmesser ersetzbar
sein. Auf diese Weise kann der Grad der Ausblendung variiert werden, d.h. es wird die nullte Ordnung
ganz oder teilweise oder auch noch höhere Ordnungen ausgeblendet. Allgemein kann gesagt werden, daß mit
steigender Ordnungszahl der ausgeblendeten Beugungserscheinungen der Einfluß einheitlich gefärbter
Vorlagenflächen immer geringer wird, während der Einfluß der Randzonen immer mehr zunimmt. Die optimale
Scheibengröße kann durch praktische Kopierversuche festgestellt werden.
Das außerhalb der Scheibe 12 vorbeitretende Licht höherer Beugungsordnungen wird durch eine Sammellinse
13 nochmals parallel gemacht und durch dichroitische Strahlenteilerspiegel 14, 15, 16 auf für die einzelnen
Farben empfindliche fotoelektrische Meßelemente, wie Sekundärelektronenvervielfacher 17, 18 und 19 geworfen.
Deren Meßergebnisse werden in bekannter Weise durch eine Auswerteeinrichtung 20 ausgewertet.
Im Prinzip können die Meßwerte der fotoelektrischen Elemente 17, 18, 19 für jedes bekannte Farbsteuerverfahren
angewendet werden, z. B. für die kontinuierliche Anfärbung eines Strahlenganges durch mehr
oder weniger weites Einschieben von Farbfiltern. Besonders vorteilhaft ist es jedoch im Zusammenhang mit
einer Zeitsteuerung der Farbfilter, wie sie in modernen Kopiergeräten allgemein verwendet wird. Bei einem
solchen Kopiergerät ist in Durchlaufrichtung des Vorlagenstreifens 2 hinter der Meßstelle 3 die Kopierstation
4 angeordnet, an der von einer im wesentlichen weißen Lichtquelle 21 über einen Kondensator 22 und
durch einschwenkbare Farbfilter 23, 24, 25 die Vorlage über das Objektiv 26 auf einen Streifen von Kopiermaterial
27 abgebildet wird, der in bekannter Weise auf einer Spule 28 im Gerät bevorratet ist und nach der
Belichtung auf der Aufwickelspule 29 aufgespult wird.
Zur Erläuterung des Effektes der Beugung ist in F i g. 2 ein Spalt abgebildet, auf den paralleles kohärentes
Licht auftrifft. Hinter dem Spalt breitet sich etwa nach den Vorstellungen der Huygensschen Kugelwellentheorie
das Licht in Form einer zylindrischen Welle weiter aus. Es ist deshalb unter jedem Winkel hinter
dem Spalt Licht festzustellen, beispielsweise auch unter dem Winkel α. Auf Grund der unterschiedlichen optischen
Weglänge des abgelenkten Lichtes treten unter den Strahlen, die an verschiedenen Stellen desiSpaltes
durchgetreten sind, bei Überlagerung Auslöschüngserscheinungen auf. Dies führt dazu, daß sich unter jedem
Winkel α das durch einen senkrecht zur Strahlrichtung gemessenen Bereich entsprechend einem ganzzahligen
Vielfachen der Lichtwellenlänge durchgetretene Licht auslöscht und nur das Licht aus einer schmalen Randzone
(kleiner als eine Wellenlänge) bei Überlagerung nicht ausgelöscht wird.
Die Wirkung einer solchen Transformation durch Beugung sei an Hand der F i g. 3 und 4 erläutert, die ein
nach den Gesetzen der Wellenoptik errechnetes Bei-; spiel zeigen. Die Dichtekurve in dem roten und dem
grünen Farbauszug einer gedachten Vorlage entspräche dem in der F i g. 3a gezeigten Kurvenverlauf, während
die Dichtekurve des Blauauszugs dem in Fig.3b entsprechen soll. Die gedachte Vorlage weist also im
Mittelbereich eine große Rot- und Grünintensität auf, der eine gewisse Schwankung überlagert ist, während
der Blauauszug über die ganze Fläche sehr intensiv ist und ebenfalls im Mittelbereich eine gewisse Schwankung
zeigt.
Das rekonstruierte Bild der Beugungsspektren höherer Ordnung der Farbauszüge dieser gedachten Vorlage
würde nach Ausblendung wenigstens der nullten Ordnung das in den F i g. 4a und 4b gezeigte Bild aufweisen.
Die einheitlich gefärbten Flächen Rot- und Grünauszuges im Mittelbereich sind unterdrückt. Geblieben
sind nur die Schwankungen im Mittelbereich und eine sehr starke Intensität an der Stelle der Helligkeitsänderung
in der ursprünglichen Vorlage, ein sogenanntes Kantenlicht. Im Blauauszug gemäß F i g. 4b ist
ebenfalls die gleichförmige Flächenfärbung unterdrückt, geblieben sind die Kantenlichter an den Rändern
der gleichförmig gefärbten Fläche und die Schwankungen im Mittelbereich. Diese Auswertung
führt also dazu, daß, wie auch Versuche nachgewiesen haben, das Verhältnis der Farbdichten untereinander
sich ändert, wenn nur die höheren Beugungsordnungen berücksichtigt werden.
Der Grundgedanke der Erfindung wird nicht verlassen, wenn bei einem Kopiergerät gemäß F i g. 1 nicht
der verbleibende Lichtanteil gemessen wird, sondern durch eine Lochblende die Intensitäten der nullten
Ordnung gemessen und diese Intensitäten vom Gesamtlichtstrom abgezogen werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur fotoelektrischen Belichtungssteuerung beim Farbkopieren, dadurch gekennzeichnet,
daß von der Vorlage ein Beugungsspektrum entworfen, aus diesem wenigstens die nullte Ordnung zumindest teilweise ausgeblendet
und das Licht der höheren Ordnungen in an sich bekannter Weise zur Belichtungssteuerung herangezogen
wird.
2. Verfahren zur fotoelektrischen Belichtungssteuerung beim Farbkopieren, dadurch gekennzeichnet,
daß von der Vorlage ein Beugungsspektrum entworfen, aus diesem mittels einer Lochblende
die Intensität der nullten Ordnung gemessen, diese Intensität vom Gesamtlichtstrom abgezogen und
die Differenz in an sich bekannter Weise zur Belichtungssteuerung herangezogen wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Gewinnung eines Fraunhoferschen Beugungsspektrums der Vorlage eine von einem Beleuchtungssystem
ausgeleuchtete Lochblende (8) kleiner öffnung in der Brennebene einer Sammellinse (9) angeordnet
ist, hinter der die Vorlage (2) liegt, daß hinter der Vorlage eine weitere Sammellinse (10) liegt, in
deren Brennebene (11) eine wenigstens die nullte Beugungsordnung ausblendende Scheibe (12) sitzt,
und daß vorzugsweise hinter einer weiteren Sammellinse (13) Farbtrenneinrichtungen (14, 15, 16)
und Mittel (17, 18, 19) zur fotoelektrischen Auswertung der höheren Beugungsordnungen vorgesehen
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ausblendende Scheibe (12) in ihrer
Größe veränderbar oder durch Scheiben anderer Größe ersetzbar ist, so daß die Zahl der ausgeblendeten
Ordnungen veränderbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß an einem fotografischen Rollenkopiergerät
die Vorrichtung zur Belichtungssteuerung an einer der Kopierstation (4) vorgeschalteten
Meßstation (3) angeordnet ist und daß die ermittelten Belichtungswerte bis zur Belichtung
der Vorlage an der Kopierstation in der Belichtungssteuervorrichtung gespeichert sind.
Applications Claiming Priority (1)
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DEA0056655 | 1967-09-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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