DE1596030A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Verwertung gasfoermiger und fester Abfallprodukte der Industrie - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Verwertung gasfoermiger und fester Abfallprodukte der IndustrieInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zur Verwertung gasförmiger und fester Abfallprodukte der Industrie
Die Erfindung betrifft ein. Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verwertung gasförmiger und fester Abfallprodukte der Industrie, wie Abgase und Alteisen.
Hach dem heutigen Stand der Technik werden gasförmige
Abfallprodukte im allgemeinen direkt oder unter Zwischenschaltung von Reinigungsverfahren in die
Atmosphäre abgeblasen. Die bekannten Reinigungsverfahren, wie beispielsweise das Naßwaschverfahren oder
das Reinluft-Verfahren zur Reinigung von schwefeldioxidhaltigen Abgasen, erfordern meist erhebliche
Investitions- und Betriebskosten und stellen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit keine restlos befriedigenden Lösungswege dar. So ist vor allem in Industriebezirken eine
wachsende, oftmals das zulässige Maß überschreitende Verunreinigung der Atmosphäre zu verzeichnen. Besonders
erhebliche Schaden treten durch das in den Rauchgasen enthaltene Schwefeldioxid ein, welches in der Kommunalhygiene
als Assimilationsgift und korrosionsfordernd in
Erscheinung tritt.
Die Erfindung bezweckt eine Verminderung der aufgezeigten nachteiligen Erscheinungen.
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BAD
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gasförmige und feste Abfallprodukte chemisch so zu verarbeiten,
daß di'ese dabei in hohem Maße beseitigt und/oder wirtschaftlich
ausgenutzt werden.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Abfallprodukte erfindungsgemäß einer galvanischen Zelle zum Zwecke
der Umwandlung der chemischen Energie des Prozesses in elektrische Energie zugegeben werden.
Die Erfindung sieht im einzelnen vor, daß Rauchgase, SOp-haltige Abgase und Abgase mit oxydierbaren kohlenstoffhaltigen
Verbindungen der Anode der galvanischen Zelle zur Oxydation und stickoxidhaltige Abgase der
Katode zur Reduktion zugeführt werden, während Abfalleisen als Anode eingesetzt wird.
Die galvanische Zelle zur Verwertung von Rauchgasen, SOg-haltigen Abgasen und Abgasen mit kohlenstoffhaltigen
Verbindungen besteht nach der Erfindung aus einer porösen Kohleelektrode, die mit Aluminium-Vanadium oder Aluminium-Molybdän-Spinellen
und Platin-Spuren imprägniert ist, einer aktivierten Kohleelektrode als Katode, einem
Diaphragma mit hohem Diffusionswiderstand, einem Anolyt
aus HgSO. und einem Katolyt aus H2SO. und HNO3.
Zur Verwertung von stickoxidhaltigen Abgasen und Abfalleisen sieht die Erfindung eine galvanische Zelle vor,
deren Katode aus einer porösen gasaktivierten Kohler-
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BAD ORIG/NAL
elektrode besteht, während als Anode das Abfalleisen und als Elektrolyt MgCIg-Lb*sung oder andere Abfallsolen
der Industrie, wie beispielsweise CaCIp, verwendet sind.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß in der vorstehend beschriebenen Zelle zusätzlich ein
Diaphragma angeordnet und dem Katolyten HlTOo zugesetzt
ist. Als Nebenprodukt wird durch Anwendung dieser Merkmale HITOo erzeugt.
Für die gleichzeitige Verwertung von Rauchgasen, SQplialtigen
Abgasen, Abgasen mit kohlenstoffhaltigen Verbindungen und stickoxidhaltigen Abgasen, beinhaltet die
Erfindung eine galvanische Zelle, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Anode aus einer porösen Kohleelektrode
besteht, die mit Al-V- oder Al-Mo-Spinellen und Platin-Spuren imprägniert ist, daß die Katode aus
einer porösen gasaktivierten Kohleelektrode besteht, daß ein Diaphragma angeordnet und HpSO* als Elektrolyt verwendet
ist.
Ein v/es ent licher Vorteil der Erfindung besteht darin,
daß aus gasförmigen Abfallprodukten der Industrie, zu deren Beseitigung bisher zum Teil erhebliche finanzielle
Aufwendungen notwendig waren, elektrische Energie gewonnen werden kann. Der Preis dieser Abfallprodukte, die
bisher zum Teil wertlos waren und vielmehr eine lästige Nebenerscheinung darstellten, kann mit "Null" angesetzt
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werden, Neben der Erschließung einer neuen Elektroenergiequelle
wird gleichzeitig die Beläatigung der Bevölkerung durch Schadstoffe auf ein geringes Maß
reduziert und werden korroeionsfördernde Stoffe der
Atmosphäre nicht mehr zugeführt· Ein weiterer Vorteil
der Erfindung besteht darin, daß die Möglichkeit beeteht, Abfalleisen und das bei der Düngemittelproduktion
anfallende MgOl2 sowie andere Abfallsolen der Industrie
zur Elektroenergieerzeugung heranzuziehen. Das in der galvanischen Zelle in Eisenhydroxid übergehende Alteisen
kann in zweckmäßiger Weise in einem Siemens-Martin-Ofen weiterverarbeitet werden. Weiterhin ist es vorteilhaft»
daß bei Verwendung von Diaphragmen H2SO2, oder
ΗΙΓΟ3 ale Hebenprodukt gewonnen werden kann.
Die Erfindung soll nachstehend näher erläutert werden. Dazu dienen neben Ausführungsbeispielen die Figuren 1 ...
in denen die Leistungsfähigkeit einzelner galvanischer EelleJ^reranschaulicht ist.
AuBführungebeispiel 1
AuBführungebeispiel 1
Induetrieabgase, die geringe Mengen SO2 enthalten, werden
von diesen befreit» indem sie in einer galvanischen Zelle an eine poröse, die Anode darstellende Kohleelektrode
geleitet werden, die mit Al-V-Spinellen und Platin-Spuren
als Katalysator imprägniert ist. Die Anode ist mit einer
Katode kombiniert» der Sauerstoff zugeführt werden muß
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SAD ORIGINAL
und die von einem Katolyten umgeben ist, der aus 7,6 ή
H2SO, und 1n HNOo besteht. Als Anolyt dient 7,6 η H2SO^.
Zwischen den beiden Elektroden ist als Diaphragma eine Kationenaustauschermembran mit hohem Diffusionswiderstand
angeordnet. Der Anolyt kann in dem Maße, wie die H2SO.-Konzentration über 7,6 η ansteigt, abgelassen und
mit Wasser auf 7,6 η verdünnt werden. Es wird also neben der Elektronenenergie H2SO* erzeugt. Zum Katolyten muß
in bestimmten Zeitabständen, das heißt nach etwa 1000 Betriebsstunden, HNO^ zugesetzt werden, da ein Teil durch
das Diaphragma in den Anolyten wandert. In Pig. I sind
für verschiedene SO2-Konzentrationen im Abgas die erzielbaren
Strom-Spannungswerte aufgezeigt. Die Zahlen an den einzelnen Kurven geben jeweils den prozentualen
Anteil des SO2 im Abgas an. Aus Fig.. 1 kann entnommen werden, daß bei einem Gehalt an SO2 von 2,4 % Stromdichten
von 25 mA/cm bei 0,4 V Spannung erzielt werden. Die Werte der Kurven in Fig. 1 entsprechen einer Betriebstemperatur
von 25° C, Bei einer Betriebstemperatur von 80° C wird die Leistung der Zelle verdoppelt.
Anstelle der Industrieabgase, die als oxydierbare Komponente
nur SO2 enthalten, kann auch Rauchgas mit zusätzlichen
oxydierbaren kohlenstoffhaltigen Verbindungen, wie Methan, Propan oder 00 der beschriebenen galvanischen
Zelle zugeführt werden.
Hiermit lassen sich bei einer Betriebstemperatur von
Hiermit lassen sich bei einer Betriebstemperatur von
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25° C Stromdichten von 30 mA/om bei 0,4 V erzielen.
Bei einer Betriebstemperatur von 50° G betragen die » Werte 50 mA/Cm2 und 0,45 V.
Ausführungsbeispiel 2
Zur Verwertung von NOp-haltigen Abgasen, werden diese
mit'einem Trägergas, beispielsweise Luft, kontinuierlich
in einer galvanischen Zelle einer porösen, gasaktivierten, die Katode darstellenden Kohleelektrode zugeführt,
an der die Abgase zum überwiegenden Teil reduziert werden. Nicht reduziertes NO2 und das nach der chemischen
Reaktion
3 NO2 + H2O = 2 HNO3 + NO
sich bildende NO beziehungsweise dessen Oxydationsprodukt NO2, welches durch die Reaktion des NO mit dem Trägergas
entsteht, werden entweder in den Abgaskreislauf zurückgeführt oder in einer gleichartigen nachgeschalteten
Anlage reduziert. Die Anode besteht aus Abfalleisen, das Überwiegend in Eisenhydroxyd übergeht, welches dann als
Schrott dem Siemens-Martin-Ofen zur Verfügung gestellt werden kann. Als Elektrolyt dient 20 &Lge MgClg-Lösung.
Aus dieser Zelle ist es möglich, bei Zimmertemperatur und einer Zellspannung von D,75V eine Stromdichte von 25 mA/öm2
zu entnehmen (siehe Fig. 2).
Ausführungsbeispiel 3
Durch Teilung des Elektrolytraumes der Zelle des Ausführungsbeispiels
2 mittels eines Diaphragmas, in einen 108818/0181
BAD ORIGINAL - 7 -
Katoden- und Anodenraum läßt sich die nach der Reaktion
3 KO2 + H2O β 2 HHO3 + KO
entstehende HNOo als Nebenprodukt gewinnen· Hierbei muß
dem Katodenraum vor Inbetriebnahme der Zelle 1m HKO^
zugesetzt werden. Bei dieser Zelle liegen die Zellspannungen um 50 v«. 100 mV niedriger, als die der
Zelle des Ausführungsbeispiels 2.
Ausführungsbeispiel 4
Die Kombination der im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen Anode mit der Katode des Ausführungsbeispiels 2 ermöglicht
die gleichseitige Verwertung you Abgaeen mit oxydierbaren Komponenten und solchen in denen HOp enthalten
ist· Als Elektrolyt dient in zweckmäßiger Weise H2SO,, wobei vorteilhaft ein Diaphragma verwendet wird·
Wie im Ausführungsbeispiel 1 fällt in dieser Zelle H2SO. an. Bei einer Betriebstemperatur von 25° C werden,
wie.aus 2?ig. 3 ersichtlich ist, 57 mA/cm bei einer Spannung von 0,4 V erreicht.
BAD ORIGINAL
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Claims (6)
1. Verfahren zur Verwertung gasförmiger und fester Abfallprodukte der Industrie, wie Abgase und Alteisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallprodukte einer galvanischen Zelle zum Zwecke der Umwandlung der
chemischen Energie des Prozesses in elektrische Energie zugegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Rauchgas, SOp-haltige Abgase und Abgase mit
oxydierbaren kohlenstoffhaltigen Verbindungen der Anode der galvanischen Zelle zur Oxydation zugeführt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß siickoxidhaltige Abgase der Katode der galvanischen
Zelle zur Reduktion zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Abfalleisen als Anode in die galvanische Zelle eingesetzt wird.
5. Galvanische Zelle zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode
aus einer porösen Kohleelektrode besteht, die mit Al-V- oder Al-Mo-Spinellen wnd Platin-Spuren imprägniert ist,
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daß die Katode aus einer"aktivierten Kohleelektrode
besteht» daß ein Diaphragma mit einem hohen Diffusionswiderstand zwischen Anode und Katode angeordnet ist
und daß als Anolyt H2S(K und als Katolyt ein Gemisch
aus H2SO, und HNOU verwendet ist.
6. Galvanische Zelle zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1» 3 und 4» dadurch gekennzeichnet, daß die Katode aus einer porösen gasaktivierten Kohleelektrode,
die Anode aus Abfalleisen und der Elektrolyt aus MgClg-Iiösung oder anderen Abfallsolen besteht,
7· Galvanische Zelle nach Anspruch ß, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein Diaphragma angeordnet und dem Katolyten HHOo zugesetzt ist.
8· Galvanische Zelle zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode aus einer porösen Kohleelektrode besteht, die
mit Al-V- oder Al-Ho-Spinellen und Platin-Spuren imprägniert
ist, daß die Katode aus einer porösen gasaktivierten Kohleelektrode besteht, daß ein Diaphragma
angeordnet und H2SO* als Elektrolyt verwendet ist.
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BAD ORIGINAL
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED0050819 | 1966-08-11 | ||
GB39775/66A GB1161495A (en) | 1966-08-11 | 1966-09-06 | Process and Device for the Production of Electrical Energy from Solid and Gaseous Industrial Waste Products |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1596030A1 true DE1596030A1 (de) | 1971-04-29 |
Family
ID=25972439
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661596030 Pending DE1596030A1 (de) | 1966-08-11 | 1966-08-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Verwertung gasfoermiger und fester Abfallprodukte der Industrie |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1596030A1 (de) |
GB (1) | GB1161495A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4544461A (en) * | 1983-03-28 | 1985-10-01 | Energy Conversion Devices, Inc. | Hydrogen sulfide decomposition cell and catalytic materials therefor |
-
1966
- 1966-08-11 DE DE19661596030 patent/DE1596030A1/de active Pending
- 1966-09-06 GB GB39775/66A patent/GB1161495A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1161495A (en) | 1969-08-13 |
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