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Stand der Technik für die Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff,
in welchem Wasserstoff enthaltende Verbindungen wie Kohlenwasserstoffe, Alkohole
und Wasser effizient zersetzt werden, um Wasserstoff mit guter Ausbeute
herzustellen.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Wasserstoff
ist ein sauberer Treibstoff, und seine Verwendung als Kraftstoff
für Kraftfahrzeuge und
als Energiequelle für
andere Vorrichtungen im täglichen
Leben wird zur Zeit als sehr zukunftsträchtig angesehen.
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In
der Vergangenheit wurde viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit
zur Herstellung von Wasserstoff geleistet. So ist beispielsweise
ein Verfahren recht bekannt, in welchem ein Kohlenwasserstoff oder
Alkohol als Ausgangsstoff verwendet und in Gegenwart eines Katalysators
wie auf einem Träger
befindlichen Nickel bei 300 bis 800°C unter einem Druck von 1 bis
30 Atmosphären
(Reformingreaktion von Kohlenwasserstoffen mit Wasserdampf) zersetzt wird.
Bei diesem Verfahren treten jedoch Probleme wegen der unerläßlichen
Verwendung eines Katalysators und scharfer Bedingungen von hoher
Temperatur und hohem Druck auf.
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Weiterhin
ist ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff bekannt, in welchem
Wasser als Ausgangsstoff verwendet und durch beispielsweise Elektrolyse,
Photokatalyse und Mechanokatalyse zersetzt wird, um Wasserstoff
herzustellen. Jedoch wurden die Forschungen zu diesem Verfahren
nur für ein
geschlossenes Kreislaufsystem durchgeführt. Diese Verfahren haben
einen Nachteil, da sie Reagenzien verbrauchen, um Wasserstoff mit
hoher Ausbeute zu erhalten.
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Wird
Wasserstoff durch kontinuierlichen Abbau obengenannter Substanzen
in einem Fließsystem
hergestellt, trägt
er sicher zur Lösung
von Umweltproblemen bei, und es kann angenommen werden, daß er zur
effizienten Ausnutzung von wasserstoffhaltigen Quellen beiträgt. Bisher
ist jedoch noch kein zufriedenstellendes Verfahren zur Herstellung von
Wasserstoff auf kommerzieller Basis realisiert worden.
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Zur
Lösung
dieser Probleme ist von den Erfindern bereits ein Verfahren zur
Gewinnung von Wasserstoff vorgeschlagen worden, das den Abbau eines
aliphatischen Amins durch ein nichtthermisches Plasma umfaßt (
JP-A-2000-95501 ("JP-A" steht für veröffentliche
ungeprüfte
japanische Patentanmeldung) –
Japanisches Patent Nr. 2,934,861 ).
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Wird
jedoch ein Ausgangsstoff verwendet, der kein aliphatisches Amin
ist, treten folgende Probleme auf: Bei der Zersetzung von Wasser
besteht das Problem im wesentlichen darin, daß, da sich Sauerstoffmoleküle als Nebenprodukt
bilden, Wasser durch die Rückreaktion
regeneriert wird. (Da bei der Rückreaktion
Wasserstoff verbraucht wird, nimmt die Reaktionsausbeute ab.) Bei
der Zersetzung einer Sauerstoff enthaltenden Verbindung wie Methanol kann
der Fall auftreten, daß durch
eine Rückreaktion mit
Wasserstoff die Ausbeute der Zersetzungsreaktion verschlechtert
wird, obwohl sich keine Sauerstoffmoleküle bilden können. Wird Wasserstoff aus
einem Kohlenwasserstoff wie Methan erzeugt, wird eine Inhibierung
der Reaktion aufgrund von Kohlenstoffablagerungen erwartet.
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WO 01/33056 A1 offenbart
einen "Plasma-Treibstoff-Umwandler" ("Plasmatron"), der eine Vorrichtung
zur Umwandlung von einem Kohlenwasserstoff enthaltenden Gasgemisch
zu einem Wasserstoff enthaltenden Gasgemisch ist.
WO 01/00310 A2 offenbart
ein Verfahren zum Reformieren eines Treibstoffs aus Kohlenwasserstoff
in einem Verbrennungsmotor mittels Plasma, um Synthesegas und/oder Wasserstoffgas
herzustellen, das dann im Motor verbrannt wird.
WO 99/11572 A1 offenbart
ein Verfahren zur teilweisen Oxidation von leichten Kohlenwasserstoffen
durch Sauerstoff unter Verwendung eines Plasmas.
WO 98/30524 A1 offenbart
ein Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen unter Verwendung
eines speziellen Lichtbogens in einem "GlidArc"-Reaktor.
WO 98/28223 A1 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff durch einen Plasma-Umwandler.
DE 196 21 653 A1 offenbart
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Umwandeln eines Treibhausgases
durch eine stille elektrische Entladung.
US 3,933,608 offenbart die Zersetzung
von H
2S in einem nicht-thermischen Plasma.
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Beschreibung der Erfindung
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1. Durch die Erfindung zu
lösende
Probleme
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Erfindungsgemäß soll die
Erfindung des obengenannten
japanischen
Patents 2 934 861 beträchtlich
weiterentwickelt und ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
von Wasserstoff mit hoher Ausbeute und hoher Selektivität bereitgestellt
werden, in welchem eine Wasserstoff enthaltende Ver bindung (mit
Ausnahme von Stickstoff enthaltenden Verbindungen) effizient unter
milden Bedingungen zersetzt wird.
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Deshalb
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Wasserstoff aus einer Wasserstoff enthaltenden Verbindung (mit
Ausnahme von stickstoffhaltigen Verbindungen) durch ein nichtthermisches
Plasma bereitzustellen.
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Weiterhin
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung von Wasserstoff aus einer Wasserstoff enthaltenden Verbindung
wahlweise in Gegenwart eines Inertgases durch ein nichtthermisches
Plasma bereitzustellen.
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2. Mittel zur Lösung des
Problems
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Als
Ergebnis umfangreicher Forschungen über ein Verfahren zur Herstellung
von Wasserstoff durch ein nichtthermisches Plasma ist von den Erfindern
festgestellt worden, daß außer einer
Stickstoff enthaltenden Verbindung wie einem aliphatischen Amin
eine stickstofffreie Verbindung, einschließlich eines Kohlenwasserstoffs
wie Methan, eines Alkohols wie Methanol und Wasser, sich kontinuierlich
in einem nichtthermischen Plasma zersetzen läßt, um Wasserstoff stabil mit
hoher Selektivität
und hoher Ausbeute herzustellen. Die Erfindung ist auf der Grundlage
dieser Feststellungen vollendet worden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Entsprechend
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff bereitgestellt,
in welchem eine Wasserstoff enthaltende Verbindung (mit Ausnahme
von Stickstoff enthaltenden Verbindungen) einer Zersetzungsreaktion
durch ein nichtthermisches Plasma unterworfen wird, wobei
- (a) die Zersetzungsreaktion mit einem nichtthermischen
Plasma bei einer Temperatur in einem Bereich von Raumtemperatur
bis 200°C
durchgeführt
wird,
- (b) das nichtthermische Plasma in Gegenwart einer ferroelektrischen
Substanz erzeugt wird, und
- (c) die Wasserstoff enthaltende Verbindung mindestens eine Verbindung
ist, die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Kohlenwasserstoff, einem Alkohol und Wasser besteht.
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Entsprechend
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird dieses Verfahren bereitgestellt, wobei die Zersetzungsreaktion
in einem Inertgas durchgeführt
wird, wobei die Sauerstoffkonzentration auf 1 % oder weniger gesenkt
wird.
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In
noch einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird dieses Verfahren bereitgestellt, wobei die Zersetzungsreaktion
kontinuierlich durchgeführt
wird.
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Diese
und weitere erfindungsgemäße Aufgaben,
Merkmale und Vorteile werden anhand der folgenden Beschreibung unter
Bezugnahme auf die im Anhang befindlichen Figuren näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Flußdiagramm,
in welchem ein typisches kontinuierliches Verfahren zur Durchführung der
Erfindung dargestellt ist,
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2 ein
Diagramm, in welchem der Einfluß der
Durchflußgeschwindigkeit
eines Gases auf die Ausbeute von Wasserstoff aus Wasser in bezug
auf die spezifische Energiedichte (SED; verbrauchte Leistung (kW)/Gasdurchflußgeschwindigkeit
(L/s)) in Beispiel 1 dargestellt ist,
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3 ein
Diagramm, in welchem der Einfluß der
Durchflußgeschwindigkeit
eines Gases auf die Ausbeute von Wasserstoff aus Methan in bezug
auf die SED in Beispiel 2 dargestellt ist, und
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4 ein
Diagramm, in welchem der Einfluß der
Durchflußgeschwindigkeit
eines Gases auf die Ausbeute von Wasserstoff aus Methanol in bezug
auf die SED in Beispiel 3 dargestellt ist.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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1. Art und Weise der Durchführung der
Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine
Wasserstoff enthaltende Verbindung (mit Ausnahme von Stickstoff enthaltenden
Verbindungen) als Ausgangsstoff für die Herstellung von Wasserstoff
verwendet, wobei die Wasserstoff enthaltende Verbindung mindestens eine
Verbindung ist, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Kohlenwasserstoff,
einem Alkohol, und Wasser besteht. Diese Verbindungen können einzeln oder
als Gemisch aus mindestens zwei verwendet werden.
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Solange
sie flüchtig
sind, können
beliebige Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Als solche Kohlenwasserstoffe
sind gesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffe und ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe
zu nennen. Dabei sind die gesättigten
aliphatischen Kohlenwasserstoffe vorzugsweise solche mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen und besonders bevorzugt solche mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für
die gesättigten
aliphatischen Kohlenwasserstoffe umfassen Methan, Ethan, Propan
und 2,2-Dimethylpropan, das einen höheren Wasserstoffgehalt pro
Molekül
hat und somit effizienter ist. Die ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffe
sind vorzugsweise solche mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und besonders
bevorzugt solche mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispiele für die ungesättigten
aliphatischen Kohlenwasserstoffe umfassen Ethylen, Propylen, Butylene
und Butadien. Die erfindungsgemäß vorzugsweise
verwendeten Kohlenwasserstoffe sind Methan, Ethan und Propan.
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Als
Alkohole sind gesättigte
Alkohole und ungesättigte
Alkohole zu nennen. Die gesättigten
Alkohole sind vorzugsweise solche mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
und besonders bevorzugt solche mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft
für die
gesättigten
Alkohole sind Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol und Ethylenglykol.
Die ungesättigten
Alkohole sind vorzugsweise solche mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
und besonders bevorzugt solche mit zwei Kohlenstoffatomen. Für die ungesättigten
Alkohole ist beispielsweise Allylalkohol zu nennen. Die vorzugsweise
erfindungsgemäß verwendeten
Alkohole sind Methanol, Ethanol, Propanol und Butanol.
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Außer reinem
Wasser wird Regenwasser, Leitungswasser und Abwasser, das zuvor
einer Behandlung unterworfen worden ist, als Wasser eingesetzt.
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Die
obige Zersetzungsreaktion im erfindungsgemäßen Verfahren wird durch ein
nichtthermisches Plasma durchgeführt.
Dabei bedeutet erfindungsgemäß der Terminus "nichtthermisches
Plasma" ein Plasma,
in welchem sich Elektronen, Ionen und neutrale Moleküle nicht
im thermischen Gleichgewicht befinden. Eine Vorrichtung für ein solches nichtthermisches
Plasma hat den Vorteil, daß die
Gastemperatur bis auf etwa Raumtemperatur gesenkt werden kann, obwohl
die Elektronentemperatur 8.000 bis 40.000°C erreicht.
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Erfindungsgemäß kann eine
beliebige bekannte herkömmliche
nichtthermische Plasmareaktionsvorrichtung verwendet werden, für welche
keine besonderen Beschränkungen
existieren. Eine solche nichtthermische Plasmavorrichtung umfaßt beispielsweise
eine gepulste Corona-, Glimmentladungs- und Festbettvorrichtung.
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Eine
mit einer ferroelektrischen Substanz gepackte nichtthermische Plasma-Vorrichtung,
worin die Elektronentemperatur im Reaktor bei einer besonders hohen
Temperatur gehalten werden kann, ist erfindungsgemäß wirkungsvoll.
Die Elektronentemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 30.000
bis 40.000°C.
Die Dielektrizitätskonstante
der ferroelektrischen Substanz kann je nach den Erfordernissen ausgewählt werden,
wobei sie aber üblicherweise 1.000
bis 15.000 und vorzugsweise 3.000 bis 10.000 bei Raumtemperatur
beträgt.
Die Ladespannung beträgt üblicherweise
3,0 bis 10,0 kV und vorzugsweise 5,0 bis 8,0 kV, da durch eine übermäßig hohe
Spannung die Leitfähigkeit
im Reaktor höher
wird, sodaß ein
sogenanntes Durchbruchsphäno men
auftritt, das es unmöglich
macht, die Mikroentladung im Reaktor zu starten.
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Die
Zersetzungsreaktion des erfindungsgemäßen Verfahrens wird innerhalb
eines Temperaturbereichs von Raumtemperatur bis etwa 200°C und vorzugsweise
innerhalb eines Temperaturbereichs von Raumtemperatur bis etwa 100°C durchgeführt, wodurch
die Konzentration der Zersetzungssubstanz in Abhängigkeit von ihrem Dampfdruck
eingestellt werden kann. Wird die Reaktion bei etwa Raumtemperatur
durchgeführt,
steigt die Temperatur während der
Zersetzungsreaktion üblicherweise
um etwa 1 bis 2°C.
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Erfindungsgemäß kann der
obengenannte Ausgangsstoff direkt in eine nichtthermische Plasmareaktionsvorrichtung
gefüllt
werden, um die Zersetzungsreaktion durchzuführen, wobei die Verwendung eines
Inertgases (beispielsweise Stickstoff- und Argongas) als Trägergas während der
Reaktion bevorzugt ist.
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Wird
ein Trägergas
verwendet, ist es bevorzugt, daß die
Sauerstoffkonzentration dieses Gases auf 1 % oder darunter gesenkt
wird. Übersteigt
die Sauerstoffkonzentration des Trägergases 1 %, kann der durch
die Zersetzungsreaktion gebildete Wasserstoff zu Wasser umgewandelt
werden, wodurch die Ausbeute an gasförmigem Wasserstoff sinkt.
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Zur
Durchführung
der erfindungsgemäßen Zersetzungsreaktion
wird der zu behandelnde obengenannte Ausgangsstoff vorzugsweise
zuvor mit dem Trägergas
vermischt, um ein Reaktionsgas zu bilden, das anschließend in
den nichtthermischen Plasmareaktor geleitet wird.
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Die
Wasserstoffausbeute wird beträchtlich von
der Konzentration des Reaktionsgases und der Durchflußgeschwindigkeit dieses
Gases beeinflußt. Um
die pro Zeiteinheit gebildete Wasserstoffmenge zu optimieren, ist
es erwünscht,
die Konzentration der zu behandelnden Substanz und die Durchflußgeschwindigkeit
des Gases zu erhöhen. Üblicherweise wird
die Ausgangsverbindung mit dem Trägergas derart vermischt, daß die Konzentration
mindestens 0,5 % und vorzugsweise mindestens 2 bis 3 % werden kann.
Für den
Reaktionsdruck existieren keine besonderen Beschränkungen,
wobei jedoch ein niedriger Druck von bis zu etwa einigen Atmosphären bevorzugt
und der Atmosphärendruck
(Druck von 1 atm) besonders bevorzugt ist.
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Erfindungsgemäß ist die
Verwendung eines Katalysators nicht unerläßlich. Erforderlichenfalls kann
jedoch ein Katalysator verwendet werden. Beispiele für verwendbare
Katalysatoren umfassen ein Edelmetall wie Gold und Platin und ein
Metalloxid wie Siliciumdioxid, Aluminiumoxid und Silicoaluminiumoxid.
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Erfindungsgemäß ist es
bevorzugt, daß eine Substanz,
die in der Lage ist, Sauerstoff zu entfernen, der als Nebenprodukt
durch die Zersetzungsreaktion gebildet wird, wie ein Desoxidationsmittel,
beispielsweise Aluminiumoxid, dem Reaktionssystem zuvor zugesetzt
wird.
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Die
erfindungsgemäße Reaktion
zur Herstellung von Wasserstoff durch ein nichtthermisches Plasma
kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Erfindungsgemäß ist jedoch ein
kontinuierliches Verfahren bevorzugt, da erfindungsgemäß, wenn
das Reaktionsgas kontinuierlich in den Reaktor geleitet wird, die
Zersetzungsreaktion durch das nichtthermische Plasma stabil durchgeführt werden
kann, und die Wasserstoffausbeute nicht sehr abnimmt.
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1 zeigt
ein Flußdiagramm,
das ein typisches erfindungsgemäßes kontinuierliches
Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff durch ein nichtthermisches
Plasma veranschaulicht. In 1 ist das
Ausgangsgas 1, das Trägergas 2,
ein Regelsystem für
die Gasdurchflußgeschwindigkeit 3,
ein Verdampfungssystem für
das Ausgangsgas 4, eine nichtthermische Plasmavorrichtung
zur Erzeugung von Wasserstoff 5, ein Analysensystem 6 und
eine Einrichtung zur Abtrennung und Gewinnung von Wasserstoff 7 zu
sehen.
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Anschließend wird
das erfindungsgemäße Verwendung
unter Verwendung der in 1 gezeigten Vorrichtung erläutert.
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Das
Ausgangsgas 1 wird vorzugsweise mit einem Trägergas 2 vermischt
und das Gasgemisch in ein Regelsystem 3 für die Gasdurchflußgeschwindigkeit
durch beispielsweise ein (nicht gezeigtes) Absperrventil oder ein
Durchflußregelungsventil
geleitet. Das aus dem Ausgangsgas und dem Trägergas bestehende Gasgemisch
wird anschließend
in die nichtthermische Plasmavorrichtung 5 zur Erzeugung von
Wasserstoff geleitet, worin die Zersetzungsreaktion zur Herstellung
eines wasserstoffhaltigen Gases durchgeführt wird. Das wasserstoffhaltige
resultierende Gas wird durch das Analysesystem 6 wie einen Gaschromatographen
analysiert, worin die Gaszusammensetzung des umgesetzten Gases bestimmt wird.
Das so behandelte Gas wird in die Einrichtung 7 zur Abtrennung
und Gewinnung von Wasserstoff geleitet, worin der erzeugte Wasserstoff
abgetrennt und gewonnen wird. Das Restgas, das kein Wasserstoff
ist, wird schließlich
in einem (nicht gezeigten) Restgasbehandlungssystem behandelt. Das
Verdampfungssystem 4 wird verwendet, wenn das Ausgangsgas
eine Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser oder ein Alkohol, ist.
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Beispiele
für die
erfindungsgemäß verwendete
kontinuierliche Reaktionsvorrichtung umfassen eine gepulste Corona-,
Glimmentladungs- und Festbett-Reaktionsvorrichtung. Davon ist die
Festbett-Reaktionsvorrichtung bevorzugt.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Wasserstoff durch ein nichtthermisches Plasma
werden beispielsweise CO und Kohlenwasserstoffe neben Wasserstoff
aus den eingesetzten Kohlenwasserstoffen erhalten, während ein Spurenanteil
von Kohlenwasserstoffen und CO neben Wasserstoff aus dem eingesetzten
Alkohol erhalten wird.
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Bei
Verwendung einer mit einem ferroelektrischen Material gepackten
nichtthermischen Festbett-Plasmavorrichtung wurde das Phänomen beobachtet,
daß das
Molverhältnis
von gebildetem H2 zu O2 mehr
H2 als das stöchiometrische Verhältnis aufwies.
Es wird angenommen, daß die
erzeugten Sauerstoffatome von der Oberfläche eines ferroelektrischen
Materials wie BaTiO3 migriert sind, wobei
sie Gittersauerstoffatome bildeten.
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Beispiele
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Die
Erfindung wird anschließend
anhand von Beispielen näher
erläutert.
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Beispiele 1-3
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Entsprechend
dem in 1 gezeigten Flußdiagramm wurde Wasser (Beispiel
1), Methan (Beispiel 2) und Methanol (Beispiel 3) durch ein nichtthermisches
Plasma behandelt.
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Insbesondere
wurden Zersetzungsreaktionen mit Wasser (Beispiel 1), Methan (Beispiel
2) oder Methanol (Beispiel 3) in einem nichtthermischen Festbett-Plasmareaktor
durchgeführt,
der mit Kügelchen
aus ferroelektrischem Material (Abstand zwischen den Elektroden
1,54 cm) gefüllt
war, das Bariumtitanat (BaTiO3) mit einem
Teilchendurchmesser von 1 mm und einer Dielektrizitätskonstante
bei Raumtemperatur von 5.000 war.
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An
die Elektroden wurde eine 50-Hz-Wechselspannung angelegt und der
verbrauchte elektrische Strom auf der Primärseite mit einem digitalen Strommesser
gemessen. SED wurde dann als Verhältnis des verbrauchten elektrischen
Stroms zur Durchflußgeschwindigkeit
des Gases berechnet. Als Trägergas
wurde trockener gasförmiger
Stickstoff verwendet. Bei der Reaktion mit Wasser oder Methanol
wurde das Reaktionsgas durch azeotrope Verdampfung von destilliertem
Wasser oder Methanol, das sich in einer kleinen Waschflasche befand,
hergestellt. Die Konzentration des Wassers wurde mit Hilfe eines
Taupunkthygrometers eingestellt. Es wurde ein Reaktionsgas mit 1
% Wasser, Methan oder Methanol eingesetzt. Die Durchflußgeschwindigkeit des
Gases wurde in einem Bereich von 0,05 l/min (Verweilzeit des Gases
89 Sekunden) bis 1,0 Liter/min (4,4 Sekunden) variiert.
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Der
Nachweis von Nebenprodukten mit relativ hohem Molekulargewicht wurde
mit GC-MS (Shimazu GC-MS QP 5050A) durchgeführt, der mit einer Kapillarsäule (DB-1)
versehen war. Die quantitative Analyse wurde mit GC (GL Science,
GC-353, TC-1), der mit einem FID (Flammenionisationsdetektor) für organische
Nebenprodukte mit relativ hohem Siedepunkt versehen war, während GC
(Shimazu GC-9A, Porapak Q + N, Molecular Sieve 13X), der mit einem
TCD (Wärmeleitfähigkeitsdetektor)
und FID für
C2- oder niedrigere Kohlenwasserstoffe sowie CO
und CO2 versehen war, durchgeführt. Die
quantitative Analyse von H2 wurde unter
Verwendung eines GC (Shimazu GC-14, Porapak Q), der mit einem TCD
versehen war, durchgeführt.
In 1 ist eine erfindungsgemäße Durchflußbehandlung veranschaulicht.
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Die 2, 3 und 4 sind
Diagramme, welche die Korrelation zwischen Wasserstoffausbeute und
SED zeigen, die beobachtet wurde, wenn Wasser, Methan bzw. Methanol
zersetzt wurde. Bei den Zersetzungsreaktionen dieser Verbindungen war
die Wasserstoffausbeute höher,
wenn der SED-Wert höher
war. Die maximale Wasserstoffausbeute hing von der chemischen Struktur
der zu zersetzenden Substanz ab, wobei die Werte für Wasser, Methan
und Methanol 29 %, 48 % bzw. 88 % betrugen. Es ist festzustellen,
daß mit
denselben SED-Werten die Wasserstoffausbeute höher wird, wenn die Durchflußgeschwindigkeit
des Gases höher wird.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei länger werdender
Verweilzeit des Gases eine Rückreaktion des
gebildeten Sauerstoffs und Wasserstoffs nicht zu vernachlässigen ist.
Wenn die SED-Werte
gleich waren, war die Wasserstoffausbeute bei Methanol im Vergleich
von Wasser mit Methanol höher.
Dies wahrscheinlich deshalb, da Methanol leichter als Wasser zu
zersetzen ist und sich kein gasförmiger Sauerstoff
als Nebenprodukt bildet.
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Bei
der Herstellung von Wasserstoff aus Wasser wurde beispielsweise
die Wasserstoffausbeute bei nicht weniger als 18,5 bis 20,4 % über aufeinanderfolgende
10 Stunden unter den Bedingungen einer angelegten elektrischen Spannung
von 7,6 bis 8,0 kV gehalten, während
der verbrauchte elektrische Strom auf der Primärseite 24,3 bis 25,0 W betrugt.
Diese Tatsachen zeigen, daß das
erfindungsgemäße Verfahren
kontinuierlich über
einen langen Zeitraum stabil läuft.
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Wirkung der Erfindung
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Erfindungsgemäß können Wasserstoff
enthaltende Verbindungen (mit Ausnahme von Stickstoff enthaltenden
Verbindungen), ausgewählt
aus Kohlenwasserstoff, einem Alkohol und Wasser, die eine niedrige
chemische Aktivität
besitzen, effizient unter milden Bedingungen zersetzt werden, wobei
sich Wasserstoff mit hoher Selektivität und hoher Ausbeute bildet.
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Es
ist selbstverständlich,
daß die
vorstehenden repräsentativen
Beispiele innerhalb des Erfindungsumfangs, sowohl was die Reaktanten
als auch die Reaktionsbedingungen betrifft, vom Fachmann variiert
werden können,
wobei im wesentlichen dieselben Ergebnisse erhalten werden.