DE1595658A1 - Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeuregruppen enthaltenden Acrylnitrilmischpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeuregruppen enthaltenden AcrylnitrilmischpolymerenInfo
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Description
LEVERKU S EN-Bayerwerk 27. Juli 1966
Pitent-Abteiluni Reu/E
Verfahren zur Herstellung von Sulfonsäuregruppen enthalten-'
den Acrylnitrilmischpolymeren __
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahreil zur Herstellung
von Acrylnitrilpolymerisäten, die eine gute Affinität für
basische Farbstoffe besitzen, durch Copolymerisation von Acrylnitril mit SuIfonsäuregruppen enthaltenden ungesättigten
Verbindungen.
Aus Acrylnitri-homopolymeren und Mischpolymerisaten mit neutralen
Comonomeren hergestellte Fäden und Garne besitzen eine, für die Praxis ungenügende Farbstoffaffinität. Demzufolge
können sie nur unter Schwierigkeiten mit basischen und sauren Farbstoffen in tieferen Farbtönen angefärbt werden.
Die Ursache hierzu ist das Fehlen oder ein zu geringer Gehalt
an farbstoffäffinen Gruppen im Polymerisat. Um die Mängel
zu beheben, wurden bereits mehrere Vorschläge zur Modifizierung von Acrylnitrilpolyiüfc.risaten vorgelegt.
Es wurde schon vorgeschlagen, Acrylnitril mit basischen Comonomeren,
wie z. B. Vinylpyridin und seine Derivate, zu mischpolymerisieren. So konnte zwar die Anfärbbarkeit mit
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sauren Farbstoffen erhöht werden, es wurden aber dabei andere Fasereigenechaften, wie Rohton, Thennostabilität und
die Anfärbbarkeit mit basischen Farbstoffen, verschlechtert.
Um die Anfärbbarkeit mit basischen Farbstoffen zu erhöhen, wurden Copolymerisate mit Carboxylgruppen enthaltenden
Mischkomponenten, wie Acryl- und Methacrylsäure bzw. Ithaconsäure, hergestellt. Diese Polymere zeigen jedoch eine außerordentlich
große Verfärbungsneigung bei höheren Temperaturen.
Durch Einp&lymerisleren von Comor.omeren mit Sulfogruppen
konnte die Affinität für basische Farbstoffe erhöht werden, jedoch sind die bekannten Verfahren vom technischen Standpunkt
noch vielfach unbefriedigend. Natriummethallyl- und Allylsulfonate lassen sich mit Acrylnitril nur mit schlechten
Ausbeuten eopolymerisieren und es wird nur ein Bruchteil der eingesetzten Comonomeren in das Polymerisat eingebaut.
Der letztgenannte Mangel trifft auch für die Mischpolymerisation von Acrylnitril mit Sulfogruppen enthaltenden
N-monosubstituierten Acrylamidderivaten, wie N-Acryloyltaurin
oder N-Acryloyl-p-aminophenylmethansulfonsäure, zu.
Andere bekannte Sulfogruppen enthaltende Comonomere, wie z. B. Vinyleulfonsäure und Vinylbenzolsulfonsäure bzw. deren
Salze, können zwar in wäßrigem Medium copolymerisiert werden,
es bereitet jedoch Schwierigkeiten - aufgrund ihrer geringen Löslichkeit in den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln
- sie bei der Lösungspolymerisation einzusetzen.
Le A 10 165 -2-
009808/16-10
Bei der Lösungspolymerisation - wo die Polymerisation in
einem lösungsmittel durchgeführt wird, in dem das gebildete Polymerisat löslich ist - müssen die Ausgangsprodukte, insbesondere die eingesetzten Comonomere, im Reaktionsmedium
gut löslich sein. Andernfalls ist der erforderliche statistische Einbau der Comonomeren in das Makromolekül nicht gewährleistet,
ferner wird durch ungelöste Teilchen und durch Salzauescheidungen die Gelierungsneigung der entstandenen
lösungen erhöht und die Spinnfähigkeit erheblich verschlechtert .
* ■ . ■ ■ "
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Aerylnitrilmischpolymerisaten
mit mindestens 50 i> Acrylnitrilgehalt gefunden, die eine erhöhte Affinität zu basischen Farbstoffen,
mit guter ThermoStabilität und eine geringere Neigung
zur Gelbildung in konzentrierter Lösung besitzen, wenn man Acrylnitril zusammen mit 0,1 bis 10 $ Alkenylamido-N-methylen-N'-acetylamido-sulfonsäuren
bzw. mit deren Alkali-, Amin- oder Ammoniumsalzen - gegebenenfalls zusammen mit einem
dritten Comonomeren - in Gegenwart von radikalbildenden
Katalysatoren copolymerisiert.
Die Alkenylamido-N-methylen-N'-acetylamido-sulfonsäuren
entsprechen der Formel
CH2=C-CO-KH-CH2-N-CO-Ch2-SO-X
R R1
in welcher R und R1 ein Wasserstoff-Atom oder einen niederen
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Alkylrest mit höchstens 4 C-Atomen und X Wasserstoff, ^
ein Alkali- oder organisches Ammoniumkation bedeuten. Diese Verbindungen können wie folgt hergestellt werden? Alkenylamido-N-methylol-methyläther
reagieren mit Chloracetamid unter Methanol-Abspaltung. Das gebildete N-Alkenylamidomethylen-N1-Chloracetamid
wird anschließend mit schwefeligsauren Salzen, z. B. mit Alkalisulfiten, umgesetzt.
Als Comonomere für Acrylnitril kommen in erster Linie Acrylamido-N-methylen-N'-acetylamido-sulfonsäure und
Methacrylamido-N-methylen-N·-acetylamido-sulfonsäure aufgrund
ihrer leichten Herstellung bzw. Zugänglichkeit der Auegangsprodukte in Frage.
Die Sulfonsäuren werden in Form ihrer im Reaktionsmedium
löslichen Salze eingesetzt. Bei der Copolymerisation im wäßrigen Medium werden vorzugsweise die Natrium- und Kaliumsalze
verwendet. Bei der lösungspolymerisation in organischen Lösungsmitteln werden die Litium-, AmIn- oder Ammoniumsalze
bevorzugt.
Die Menge der -Sulfonsäuren, die man in das Acrylnitrilpolymerisat
einbauen will, hängt in erster Linie von d„em
Verwendungszweck, aber auch von der Polymerisationsart und von den verwendeten Katalysatoren unter anderem ab. Bei der
Polymerisation im wäßrigen Medium werden in der Regel Katalysatorsysteme
verwendet (z. B. Persulfat/Bisulfit), die
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kationische Farbstoffe bindende Endgruppen liefern. Beabsichtigt man die Copolymerisate für die Herstellung von Faser
und Fäden zu verwenden, so genügt in diesem Falle meistens
schon 0,5 bis 1,0 ^ von den sulfogruppenhaltigen Comonomeren
bei der wäßrigen Polymerisation einzusetzen, um in der Praxis allgemein erforderliche Anfärbbarkeit zu erzielen, um besondere Effekte zu erzielen, wie z. B. eine
starke Erhöhung der Hydrophilie bzw. des Quellvermögens der Polymerisate, können die genannten Comonomere in Mengen von
4 bis 8 i° einpolymerisiert werden.
Bei der Lösungspolymerisation von Acrylnitril in organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
Dimethylsulfoxyd oder Ä'thylenglykolcarbonat, ist, meistens
für die gleiche Anfärbbarkeit mehr saure Misehkomponente notwendig, als bei der wäßrigen Polymerisation. Hier müssen
alle Sulfogruppen durch Copolymerisation eingebaut werden, da die vorzugsweise verwendeten Katalysatoren neutrale
Endgruppen liefern. Die erforderliche Menge an Sulfogruppen enthaltenden Comonomeren beträgt in der Regel 2 bis 4 #,
bezogen auf die Gesamtmonomermenge. Es ist ein besonderer Vorteil des .Verfahrens, daß die erfindungsgemäßen Conomonere
auch in dieser verhältnismäßig hohen Konzentration in den
erwähnten Lösungsmitteln gut löslich sind und dadurch die Herstellung von einwandfreien Spinnlösungen auch durch die
Lösungspolymerisation in organischen Lösungsmitteln ermöglichen.
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Vorzugsweise wird die Copolymerisation von Acrylnitril mit
dem erfindungsgemäßen Comonomeren in Gegenwart von weiteren copolymerisierbaren ungesättigten Verbindungen vorgenommen.
Solche Verbindungen sind unter anderem Acrylsäure- und Methacrylsäureester, Vinylester, Styrol und seine neutralen Derivate,
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylbromid, Butadien, Chloropren, Acryl- und Methacrylamide, VinylalkyIketone,
Vinylidencyanid oder Divinylverbindungen, ferner Comonomere mit basischem Charakter wie z. B. Vinylpyridin und seine Derivate.
Es können durch Einpolymerisieren eines dritten Comonomeren, wie z. B. Acrylsäuremethylester, Methylmethacrylat oder
Vinylacetat die Löslichkeit der Polymerisate wesentlich erhöht, ferner die färberischen Eigenschaften der Faser weiter
verbessert werden. Der Gehalt der erwähnten Comonomeren im Polymerisat kann 2 bis 10 #? vorzugsweise 5 bis 7 #, betragen.
. ,
Bezweckt man die Herstellung von gut anfärbbaren Polyaeryl-Fasern mit spezifischen Eigenschaften, werden in der Regel
die weiteren Mischkomponenten in größerem Verhältnis zum Acrylnitril eingesetzt. Copolymerisiert man Acrylnitril mit
1 bis 3 $> der sulfonsäuregruppenhaltigen Comonomeren und z.
B. mit 25 bis 45 1° Vinylidenchlorid, können sehr gut lös-
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liehe Polymerisate bzw. sehr hochkonzentrierte Spinnlösungen gewonnen werden und die daraus gesponnenen Pasern haben
neben der guten Anfärbbarkeit und Thermostabilitat eine
stark herabgesetzte Entflammbarkeit und Brennbarkeit.
. .Die--Copolymerisation von Acrylnitril mit den Comonomeren
kann nach den bekannten Polymerisationsverfahren z. B, in
wäßriger Emulsion, Dispersion oder in Lösung erfolgen. Bei
der Emulsionspolymerisation können die bekannten Emulgatoren, wie Salze von lettsäuren,- Alkyl- oder Aryleulfonate sowie
nlchtionogene Emulgatoren verwendet werden. Bei Verwendung
von schlecht wasserlöslichen Coraoiiomeren, wie z. B. Vinylidenchlorid,
können bei der Dispersionspolymerisation Lösevermittler, wie z.B. niedere Alkohole, zugesetzt werden. Die
Lösungspolymerisation kann in wäßrigen, konzentrierten Salzlösungen,
wie z. B. Zink- und Calciumchloridlösungen oder
Lösungen anorganischer Thiocyanate, ferner in organischen
"Lösungsmitteln wie Dimethylforir.ainid, L-imethylacetamid, Dimethylsuifoxyd,
Xthylenglykolcarbonat oder Butyrolacton curcL-geführt
werden.
Die wäßrige Polymerisation erfolgt vorzugsweise ohne Zusatz
von Emulgatoren mit Hilfe von wasserlöslichen radikalbIldenden
Katalysatoren oder Eatalysatorsystemen. Als solche können anorganische oder organische Perverbindungen weiterhin
Azoverbindungen eingesetzt werden. Bevorzugt werden jedoch
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Redoxsysteme allgemein, insbesondere auf Basis von Perverbindungen
und Schwefelverbindungen niedriger Oxydationsstufen. Als Perverbindungen werden im Redoxsystem vorzugsweise
die wasserlöslichen Salze der PeroxydischwefelBäure, wie z. B. Kalium-, Natrium- oder Ammoniumpersulfat, benutzt. Sehr
wirksame Reduktionskomponenten sind: Schwefeldioxyd, Alkalyhydrosulfite,
Alkalipyrosulfite und Alkalithiosulfate. Hiervon
werden vorzugsweise Natrium- oder Eallumhydrogensulfit
toew. Pyroeulfit verwendet. Die Katalysatoren werden in Mengen
von 0,5 bis 5 #» bezogen auf das Gesamtgewicht der
Monomeren, eingesetzt. Das Verhältnis zwischen Oxydationsund Reduktionsmittel im Redoxsystem kann zwischen 2 : 1
und 1 : 50, vorzugsweise zwischen 1 : 2 und 1 : 10, liegen.
Zur weiteren Aktivierung des Katalysatorsystems können geringere Mengen Schwermetallionen wie Kupfer und Eisen in
Form ihrer Salze zugesetzt werden. Geeignete Neutralsalze, wie Alkali- oder Erdalkalisulfate oder Phosphate können auch
im Polymerisationsansatz sein. Weitere Zusätze, wie Regler (z. B. Merkaptane) oder Komplexbildner (z. B. Metaphosphoreäure,
Oxalöäure, Athylenciianiintetraessigsaure oder deren
Salze) können ebenfalls Verwendung finden. Die Polymerisation erfolgt, dabej nach bekannten diskontinuierlichen oder
kontinuierlichen Verfahren. Das verwendete entsalzte Wasser beträgt etwa die 5- bis 10-fache Meri^e der eingesetzten Monomeren,
hie Reaktionstetnperatur kann zwischen +10 und +700C
vorzugsweise zwischen +40 bis ^"0C, gewählt werden. Der
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pH-Wert des Reaktionsgemisches liegt zwischen 2 und ό, vorzugsweise
bei pH 2,5 bis 4. Zur Einstellung dea pH-Wertes werden starke anorganische oder organische Säuren, vorzugsweise Schwefelsäure, benutzt. Es ist oft vorteilhaft,
die Polymerisation in einer inerten Gasatmosphäre (z. B.
Stickstoff) durchzuführen. Die feinkörnig anfallenden Copolymerisate werden nach Abbruch der Reaktion - u. U.
durch Zugabe von Inhibitoren, Komplexbildnern oder durch Neutralisierung des Reaktionsgemisches - von der flüssigen
Phase durch Filtration oder Zentrifugieren getrennt, mit entsalztem
Wasser gewaschen und unter vermindertem Drück oder im Heißluftstrom getrocknet.
Wird die !lösungspolymerisation in organischen Lösungsmitteln
durchgeführt, kann das Mengenverhältnis zwischen Monomer und
Lösungsmittel im Reaktionsgemisch - abhängig davon, welches Lösungsmittel bzw. welche weiteren Comonomere und in welchem
Verhältnis zum Acrylnitril, eingesetzt werden - innerhalb breiter Grenzen variiert werden. Copolymerisiert man Acrylnitril
in Dimethylformamid nur mit den erfindungsgemäßen Cokcmomeren allein, so ist es erforderlich, die Monomerkonzentration
unter 25 Gew.-# zu halten, wenn man klare, nicht gelierte Lösungen erhalten will. Wenn die Copolymerisation zusätzlich zusammen mit z. B. 5 bis 8 Gew.-^
Acrylaäuremethylester oder Vinylacetat erfolgt, so kann die Anfangsmonomerkonzentration bis etwa 40 Gew.-^, vorzugsweise zwischen 25 und 35 Gew.-%, liegen, ohne daß eine
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Gelierung oder Trübung der Lösung während oder nach Beendung
der Polymerisation auftritt. Bei der Terpolymerisation von
Acrylnitril mit etwa 25 bis 45 $> Vinylidenchlorid kann die
Monomerkonzentratiön in Dimethylformamid vorteilhaft 30 bis
60 Gew.-# betragen. Aufgrund der schlechteren Lösungseigenschaften
liegen die Grenzen der Anfangamonomerkonzentration bei Dimethylacetamid, Äthylencarbonat und bei Dimethylsulfoxyd
etwa um 5 bis 10 Gew.-^ niedriger als beim Dimethylformamid.
Zur Auslösung der Polymerisation können in den verwendeten
Lösungsmitteln lösliche, .radikalbildende Katalysatorsysteme
eingesetzt werden. Solche Katalysatoren sind z. B. Azoverbindungen
wie Azoisobutyronitril, anorganische Peroxyde wie Ammoniumpersulfat, ferner organische Hydroperoxyde, Ketoperoxyde,
Acylperoxyde oder Perester. Vorzugsweise werden auch bei niedrigeren Temperaturen wirksame Redoxsysteme
verwendet. Diese können aus den oben erwähnten organischen Peroxyden zusammen mit reduzierenden Verbindungen, wie z.
B. Sulfinsäurederivate, bestehen. Wirksame Reduktionskomponente auf SuJfinsäurebasis sinü Alkali- oder Aminsalze von
Sulfinsäuren, Suifinaäure-Ester und Ägide, lerner ".i-Amiiwsulfone
oder Pormamidinsulfinsäure. Bei diesen Redoxsystemen
ist die Anwesenheit einer starken Säure, wie z. B.
Schwefelsäure oder aromatische Suifonsäure, notwendig bzw.
unter Umständen vorteilhaft. Einige der erwähnten Sulfinsäurederivate,
wie die Salze und Amide, sind in Gegenwart
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von starken ^l*uren auch oiine Peroxyde wirksame Polymerisationskatalysatoren.
\
Das Reaktionsgemisch enthält in der Regel bis zu 3 % der
erwähnten Katalysatoren. Bei Redoxsystemen liegt das MoI-verhältnis
zwischen Peroxyd und SuIfinsäurederivat zwischen''
1 : 0,2 und 1 : 4» und die Säure kann bis zu einem vierfachen
molaren Überschuß zum SuIfinsäurederivat eingesetzt
werden.
Die Anwesenheit geringer Wassennengen in der Lesung ist
meistens vorteilhaft. Bei Verwendung von Dimethylsulfoxyd oder XthyJLencarbonat als Lösungsmittel kann d-is Wassergehalt
10 bis 15 1° betragen.
Die Polymerisationetemperatur kann - abhängig vun den verwendeten
Katalysatoren bzw. von dem Lösungsmittel in einen,
breiten Bereich zwischen O und 100 0C gewählt werden. Vorzugsweise
wird jedoch zwischen 25 und 6G °C polymerisiert.
Nach Erreichen der gewünschten Umsatz- bzw» Lösungskonzentration wird die Polymerisation durch Zugabe eines bekannten
Inhibitors unterbrochen. Anschließend kann die Lösung direkt oder nach Entfernung der nichtumgesetzten Monomeren 2.
B. in einem Dünnschichtverdampfer unter vermindertem
Druck - nach bekannten Trocken- oder Haßspinnverfahren versponnen werden. Die so gewonnenen Spinnlösungen sind färb-
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ill
los oder nur geringfügig gäblich verfärbt, klar und gelfrei,
wodurch eine leichte unproblematische Weiterverarbeitung
gewährleiatet ist. Sie können nach Entfernung der nichtumgesetzten Monomeren längere Zeit gelagert werden, ohne daß die Viskosität der Lösungen sich wesentlich verändert.
gewährleiatet ist. Sie können nach Entfernung der nichtumgesetzten Monomeren längere Zeit gelagert werden, ohne daß die Viskosität der Lösungen sich wesentlich verändert.
Die in der wäßrigen Fällungspolymerisation erhaltenen Polymerisate
lassen sich auch durch geeignete Löseverfahren zur klaren gelfreien Spinnlösung verarbeiten, die dann ohne
Schwierigkeiten versponnen werden kann.
Schwierigkeiten versponnen werden kann.
Die gesponnenen Fäden haben einen hohen Weißgrad, gute
rhermostabilität und ausgezeichnete textile Werte. Die gute. Anfärbbarkeit mit basischen Farbstoffen ist durch den vollständigen Einbau der eingesetzten erfindungBgemäßen Comonomeren gewährleistet.
rhermostabilität und ausgezeichnete textile Werte. Die gute. Anfärbbarkeit mit basischen Farbstoffen ist durch den vollständigen Einbau der eingesetzten erfindungBgemäßen Comonomeren gewährleistet.
Die in der Beschreibung und in den folgenden Beispielen angegebenen
Prozente bedeuten Gewichtsprozente, bezogen auf
die Gesamtmenge, wenn nicht anders angegeben.
die Gesamtmenge, wenn nicht anders angegeben.
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B e i s ρ 1 e 1 1
In einem mit Rührer, Thermometer, Stickstoffleitung und
RÜckflußktihler ausgestatteten Zwei-Mter-Glasgefäß wurde
die Polymerisation bei 50 0C unter einem Stickstoffschutzdruck
von 5 bis 10 mm Hg durchgeführt. Das Reaktionsgemisch
bestand aus 930 ml vollentsalztem Wasser, 66,5 g Acrylnitril, 3,5 g Acrylßäuremethylester, 0,7 g der Verbindung
CH2=C-CONH-CH2-ImCO-CH2-SO3Na und
CH3
als Katalysator wurden 0,5 g Kaliumpersulfat und 2,0g
Natriumpyr0sulfit eingesetzt. Mit verdünnter Schwefelsäure
wurde der pH-Wert der lösung auf 3,5 eingestellt. Nach 4
Stunden Reaktionszeit wurde das ausgefallene weiße Polymerisat durch Filtration isoliert, neutral gewaschen und
im Vakuum bei 60 0C getrocknet. Die Auebeute betrug 87 #.
Der Ε-Wert des Polymerisates (nach Fikentscher, Cellulosechemie1£,
S. 58, 1932) war 85,6.
B e i s ρ ie 12
Die Durchführung der Polymerisation und die Aufarbeitung des
Polymerisates erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben. Es
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wurden 930 ml Wasser, 66,5 g Acrylnitril'und 3,4 g Methadrylamido-N-methylen-N-acetylamido-sulfonsäure-Kaliumsalz,
0,5 g K2S2°8 und 2»° g Na2S2°5 zur fol7merisation angesetzt.
Es wurde 62,2 g Polymerisat (Umsatz = 89 #) mit einem K-Wert
von 84,0 erhalten.
Zur Prüfung der Verfärbungsneigung der gewonnenen Copolymerisate wurden sie in Dimethylformamid-Lösung (5 #ige)
bei 80 0C in Anwesenheit von luft getempert. Die Extinktionswerte der Lösungen wurden nach 2, 4 und 20 Stunden mittels
einem Elektro-Photometer (Typ Elko III der Pa. Zeiß) bei einer Wellenlänge von 470 .mii (Küvettenlänge 5 cm, Vergleichslösung reines Dimethylformamid) bestimmt. Als Vergleich
wurde ein Acrylnitrilhomopolymerisat, das nach Beispiel 1 hergestellt wurde, mit einem K-Wert von 85,6 verwendet. Die
erhaltenen Meßwerte sind aus der nachfolgenden Tabelle I ersichtlich.
Tabelle Γ
Polymerisat aus
Beispiel Nr. |
Extinktionswerte
nach 2 nach 4 |
0,40 | bei 470 mu nach 20 Std. |
1 | 0,29 | 0,32 | 0,48 |
2 | 0,26 | 0,54 | 0,40 |
Vergleich | 0,36 | 0,98 |
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/IS" :
Die im Polymerisat eingebauten Sulfogruppen wurden durch
potentiometriBche Titration in Dimethylformamid-Lösung wie
folgt bestimmt:
1 gPolymerisat wird in 100 ml destilliertem und mit einem
Mischbett-Ionenaustauecher behandeltem Dimethylformamid gelöst.
In die lösung gibt man ca. 5 cm der genannten Mischbett-Ionenaustauscher
und läßt eine halbe bis eine Stunde rühren. Anschließend wird die Lösung auf die gleiche Weise
mit einem etark-sauren Ionenaustauscher behandelt. Danach
wird die Lösung abfiltriert und 50 ml davon mit einer n/100
methanolischen KOH-Lösung titriert. Ale Meßgerät diente ein
pH-Meter der Firma Knick, Typ 52 (Ealomel-Glaselektrode).
Die Meßwerte sind als milliäquivalent saure Gruppen / 100 g
Polymerisat (mVal saure Gr./100 g PM) in der Tabelle II angegeben.
Die erhöhte Anfärbbarkeit der genannten Mischpolymerisate für
basische Farbstoffe kann auf einfache Weise durch Färbung
von Filmen gezeigt werden. Für diesen Zweck wurden aus etwa 15 jGigen Dimethylformamid-Lösungen Filme mit einer Schichtdicke
von ca. 50 u gegossen. Nach etwa 24-Btündiger Trocknung
im Vakuum bei 60 0C wurden die Filme mit heißem Wasser lö-Bungemittelfrei
gewaschen und getrocknet. Die so angefertigten Filme wurden mit dem basischen Farbstoff Astrazonblau B
(Color Index 2 nd. Ed., Bd. Ill, Nr. 42 HO) wie folgt angefärbt.
BAD
Xe A ro 165 -15- 009808/1610
Die Zusammensetzung des Färbebades:
100 ml Astrazonblau B-Lösung (1 g/l)
2 ml Essigsäure (50 g/l)
0,3 ml Natriumacetat (40 g/l)
Der Farbstoff wird in kochendem Wasser gelöst, anschließend
filtriert und heiß abgemessen« Bei 80 0C Färbetemperatur
wird ca. 0,5 bis 1 g Film zugefügt und nach Erreichen der Kochtemperatur eine Stunde gefärbt. Die angefärbten Filme
wurden mit Wasser gut ausgewaschen und getrocknet.
Zur quantitativen Bestimmung der aufgenommenen Farbstoffmenge
wurden die gefärbten Filme in Dimethylformamid, das 1 g/l Schwefelsäure enthielt, schonend gelöst. Die Bestimmung wurde
durch Extinktionsmessung bei einer Wellenlänge von 625 mu
(Absorptionsmaximum des Farbstoffes) mit Hilfe eines Spektralphotometers und einer Einkurve (Extinktion - g/l Farbstoff)
durchgeführt. Die nachstehende Tabelle II enthält die Meßergebnissse (g Farbstoff χ 100/g Film):
Tabelle II | g Farbstoff | |
Polymerisat aus | mVal saure Gr. | g HIm x 10° |
Beispiel Nr. | 100 g PM | 0,71 2,92 0,25 |
1 2 Vergleich |
5,6 21,1 2,3 |
|
Le A 10 165 | -16- | |
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B e i s ρ i e 1 3
Das Reaktionsgemisch, bestehend aus 65 g Dimethylformamid, 32,9
g Acrylnitril, 2,1 g Acrylsäuremethylester, 0,25 g p-Isopropylbenzolsulfonsäure,
0,6 g Wasser, 0,23 g Mono-tert.-butylpermaleinat (50 $ige Paste in Dimethylphtalat), 0,16 g Benzolsulfinsäureamid
und 0,81 g Methacrylamido-N-methylen-F'-acethylamido-sulfonsäure-Litiumsalz
wurde in einen 100 ml mit Schliff versehenen Langhalskolben gefüllt, geschlossen und in einem
Wasserbad "bei 35 0C getempert. Nach 12 Stunden Reaktionszeit
entstand eine klare, schwach gelbliche, viskose lösung. Die Ausbeute wurde durch Ausfällung in einem Wasaer/Methanol-Gemisch
(3 : 1) bestimmt, Sie betrug 73 $ undder K-Wert des
Polymerisates war 78»2· Die eingebauten SuIfogruppen im CopolymerlBat
wurden ebenfalls - wie oben beschrieben - durch Titration bestimmt. Es wurden 6,4 mVal saure Gruppen pro
100 g PM gefunden. Die aus dem Gopolymerisat hergestellten
Filme waren mit basischen As brazonfarbstoffen in tiefen
Tönen anfärbbar, Ein bei 160 PC eine Stunde lang in einem
Umlufttrockenschrank getemperter Film war hell-gelb. Dagegen der bei dem Temperversuch als Vergleich verwendeter Film
aus einem Acrylnitril-Homopolymerisat - unter den gleichen
Bedingungen hergestellt - verfärbte sich wesentlich stärker.
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009808/1610
Die Polymerisatlonsreaktion wurde in einem druckfeaten, geschlossenen
Glasgefäß "bei 35 0C in Stickst off atmosphäre
durchgeführt. Angesetzt wurden 55 g Dimethylformamid, 28,9 g
Acrylnitril, 16,1 g Vinylidenchlorid, 1,0 g Acrylamido-N-methylen-H'-aeethylamido-sulfonsäure-Litiumsalz,
0,3 g Mono-tert.-butylpermaleinat, 0,2 g p-ToluolsulfInsäureamid,
0,15 g konz. Schwefelsäure und 0,8 ml Waaser. Die Reaktion
wurde nach 22 Stunden unterbrochen. Die gebildete viskose Lösung war klar, fast farblos und hatte eine Polymerkonzentration
von 33,4 1» (Ausbeute: 73 1°\ K-Werti 75,2). Ein aus
der Lösung hergestellter Film hat aus dem Färbebad 1,75 Ί»
Astrazonblau B Farbstoff aufgezogen (Färbevorschrift und Farbstoffbestimmung s. oben). Ein Copolymeriflat der gleichen
Zusammensetzung, aber ohne sauren Mischkompnnent, nahm dagegen
praktisch keinen Farbstoff auf.
Le A 10 165 -'-1B-.
009 80 8/1-6 1-0
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von gut anfärbbaren Acrylnitrilpolymerlsaten
mit mindestens 50 ?6 gebundenem Acrylnitril durch Copolymerisation von Acrylnitril mit SuIfonsäuregruppen
enthaltenden ungesättigten Verbindungen bzw. mit deren im Reaktionsmedium löslichen Salzen, dadurch gekennzeichnet,
daß man Acrylnitril — gegebenenfalls in Gegenwart anderer copolymerisierbarei1 Monomeren - mit 0,1 bis 10 #, bezogen
auf die zu polymeriaierenden Monomere, einer äthylenisch ungesättigten SuIfonsäure-Verbindung der Formel
CH0=C-CO-HH-CH0-N-C0-CHo-S0,H
2 , 2 , 2 3
R R'
in welcher R und R1 ein Wasserstoff-Atom oder einen niederen
AUcylrest mit höclißtens 4 C-Atomen bedeuten oder deren im
Reaktionemedium lösliches Salz .In Gegenwart radikalbildender
Katalysatoren copolyaierieiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Natrium-, Kalium-, Litium-, Amin- oder Ammoniumsalz
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als äthylenisch ungesättigte SuIfonsäure-Verbindung Acry1-amido-K-methylen-KI-acethylamido-sulfonsäure
verwendet.
Le A 10 165 "19~
. 00 9808/1610
BAD
ILv
4. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als at**: leniseh ungesättigte Sulfonsäure-Verbindung
Methacrylamido-N-metlijlen-H' -aeethylamido-sulf onsäure
▼erwendet.
5. Verfehren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als weiteres copolymerisierbares Monomeres Acrylsäuremethylester
oder Vinylidenchlorid verwendet.
6. Terfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation im wäßrigen Medium bei pH-Werten
zwischen 6 und 1 mit Redox-Katalysatorsystemen auf Basis
Fersulfat und Schwefelverbindungen niederer Oxydationsstufen
durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polymerisation in Dirnethylformamid-Lösung mit radikalischen
Katalysatoren, die im Reaktionsmedium löslich sind, durchgeführt wird.
Le A 10 165 009808/1610
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