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Verfahren zur herstellung transparenter Polyamide Gegenstande der
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung transparenter Polyamide aus drei polyamidbildenden
Komponenten. Für Polyamide, die sich für die Herstellung transparenter Gebilde wie
z. B. Folien, Fasern, Drähten bzw. Borsten aus der Schmelze eignen, bestehen technische
Einsatzmöglichkeiten. Zahlreiche Vorschläge befassen sich mit demProblem, die nach
dem Erkalten der Polyamidschmelze auftretende Trübung, die den Polyamiden eine elfenbeinartiges
bzw. mehr oder weniger opakes Aussehen verleiht, zu verhindern. Durch spinntechnische
Maßnahmen, beispielsweise kann man bei der Herstellung von Drähten in gewissem Umfange
eine Verbesserung hinsichtlich der Transparenz dadurch erzielen, daß man das Spinngut
in ein Bad einspinnt, das aus Chlorkohlenwasserstoffen besteht. Daneben ist bekannt,
daß Mischpolyamide aus verschiedenartigen Dicarbonsäuren bzw. Diaminen transparente
Folymerprodukte liefern. Andere Vorschläge gehen dahin, die Sphärolithbildung in
den Polyamiden dadurch zu verhindern, daß sie dem aufgeschmolzenem Polyamid kurz
vor der Verformung mittels
Knetern oder Mischschnecken verzweigende
bzw. Polyamidketten vernetzende Substanzen beifügen.
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Es wurde nun gefunden, daß noch in großen Schichtdicken sehr gute
Transparenz aufweisende Polyamide erhalten werden, wenn man ein'ternäres Copolyamid-System
durch Polymerisation bzw.
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Polyaddition von-Caprolactam, Laurinlactam und Aminoundekansäure unter
polyamidbildenden Reaktionsbedingungen bildet.
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Vorzugsweise wird hierbei ein annäherndes Nolverhältnis Laurinlactam/Aminoundekansäure
von 1:1 gewählt, wobei der Anteil an Caprolactam in dem ternären System bei 10 -
70 %, insb. bei 30 - 60 % liegt.
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Aus wirtschaftlichen Gründen ist ein möglichst hoher Anteil an niederhomolgen
Lactamen erstrebenswert. Es hat sich gezeigt, daß gerade in dieser Hinsicht das
erfindungsgemäße Verfahren den besonderen Vorteil aufweist, daß bei relativ sehr
hohen Anteilen an Caprolactam und zwar teilweise bei Anteilen, die bei 70 % liegen
können, noch eine sehr gute Transparenz erhalten werden kann. Bei den aus ternären
Copolyamiden hergestellten geformten Gebilden lassen sich die transparenten Effekte
noch weiter steigern, wenn das Gebilde, beispielsweise eine Folie oder ein Monofil,
nachgereckt wird. Die Durchführung des Polykondensationsverfahrens erfolgt in einfachster
Weise nach den üblichen Verfahren der Lactampolymerisation und bedarf keinerlei
zusätzlicher technischer Maßnahmen. Das Verfahren kann auch kontinuierlich in einem
V.K.-Rohr durchgeführt werden. Beispielsweise wird bei Temperaturen von 250 bis
000C unter Zugabe von Wasser und Kettenregler in einem Autoklaven polymerisiert
bzw. polykondensiert. Die Nischpolyamide nachdem erfindungsgemäßen
Verfahren
lassen sich thermoplastisch gut verformen. Ihr besonderer Vorteil liegt unter anderem
darin, daß sie auch bei langer Lagerung in Luft oder Wasser keine Trübung durch
nachträgliche Sphärolithbildung erfahren.
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Die Eigenschaften einiger in den Beispielen angeführten Copolyamiden
werden in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
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Bei den Angaben der Eomponentenanteile handelt es sich um Gewichtsteile.
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0 = Caprolactam, L = Laurinlactam, A = @ -Aminoundekansäure
Bei- Bestandteile rel.Visk. Schmelz- Schicht- Festig- |
spiel C : L : Ä 1% i. Kresol bereich dicke keit |
Transpa- Rkm |
renz 1 mm |
mm Draht |
Nr. 1 70 :15:15 2,91 180-190 2- 3 35 |
Nr. 2 60 :20:20 2,85 165-175 3-5 32 |
Nr. 3 40 :30:30 3,05 125-137 > 5 30 |
Nr. 4 34 :33:33 3,09 108-117 5-10 30 |
Nr. 5 14,5:43:43 3,23 132-140 5-10 #26 |
e e i s p i e 1 1 70 Teile Caprolactam werden in einem Autoklav mit 30 Teilen eines
Gemisches bestehend aus gleichen Teilen Laurinlactam und @-Aminoundekansäure, 3
Teilen Wasser und 0,2 Teilen p-Hydroxybenzoesäure nach sorgfältiger Verdrängung
der Luft durch Stickstoff-unter Rühren auf 290°C erhitzt, wobei man den im Autoklaven
sich einstellenden überdruck mittels eines Ve-ntils so
reguliert,
daß sich 10 atü Überdruck aufbauen. Man beläßt etwa 10 Stunden bei der angegebenen
Temperatur/Druck-Bedingungen, -entspannt langsam auf Atmosphärendruck und spült
danach zur Beseitigung der restlichen Wasserdampfanteile mit einem Innertgas, z.
B. Stickstoff, den man über die hochviskose Schmelze unter Rühren im Verlaufe einer
Nachpolymerisation von etwa 4 bis 5 Stunden Dauer mit einer Geschwindigkeit von
30 bis 50 1/Min hinwegleitet.
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Die Schmelze wird danach unmittelbar zu Drähten in ein Wasserbad versponnen
und granuliert. Das Granulat wird mit Wasser extrahiert und danach asuf einen Feuchtigkeitsgehalt
unter 0,1 % getrocknet (s. Beispiel 2). Man erhält ein leicht opakes Produkt, das
jedoch im Falle der Herstellung von Drähten nach dem Streckprozeß vollkommen glasklare
Transparenz zeigt.
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Der Schmelzbereich dieses Copolyamids liegt zwischen 130 und 190°C.
(Bestimmt mit Nikroheiztisch ROH n. Kofler) Die rel.
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Viskosität, gemessen an einer 1 %igen Lösung in Kresol liegt bei 2,91.
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Das Produkt läidt sich ohne Schwierigkeitien zu Fasern bzw. auch stärkeren
Drähten bei 250 bis 2800 verarbeiten. Festigkeit der nach dem Verstrecken glasartig
transparenten Drähte 30 - 35 Rkm. (Bestirnmt an Drähten von 1 min ) Polycaprolactamdraht
der gleichen Stärke besitzt in Vergleich dazu eine Festigkeit, die in der gleichen
Größenordnung, nämlich bei etwa 35 Rkm liegt.
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Auffällig ist die für viele Zwecke sehr erwünschte Weichheit des erfindungsgemäßen
Materials, die nur etwa 30 % der Steifheit von Perlondraht gleichen Durchmessers
beträgt.
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Beispiel 2.
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60 Teile Caprolactam werden mit 40 Teilen eines Gemisches aus gleichen
Anteilen Laurinlactam/Aminoundekansäure mit 3 kg Wasser sowie 300 g p-Hydroxybenzoesäure
in einem Autoklav gemäß der in Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise polymerisiert.
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Beim Abspinnen des Produktes in Form von 2 - 4 mm starken Monofilen
zum Zwecke der Herstellung von Granulat, ist es zweckmäßig den noch heißen Draht
vor der Granulierung zu Schnitzeln über eine möglichst lange Strecke durch ein Wasserbad
zu ziehen, da die Drähte sonst leicht miteinander verkleben. Die Schnitzel werden
mit Wasser mehrere Stunden extrahiert und danach im Vakuum auf Feuchtigkeitsgehalte
unter 0,1 ffi getrocknet. Trocknungstemperatur80 - gOOC. Die Weiterverarbeitung
zu Drähten, Borsten etc. erfolgt mittels Extrudern bzw. Schmeltspinngeräten bei
250 - 28000. Nach dem Verstrecken ergeben sich Drähte, die bei Durchmessern bis
zu. 3 mm vollkommen klar und transparent sind. Festigkeiten von 1 mm starken Borsten
30 - 35 Rkm. Schmelzbereich 165 - 1750 Rel. Visk. 2,85.
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Beispiel 3: Ein Gemisch aus 40 Teilen Caprolactam, 30 Teilen Laurinlactam
und 30 Teilen Aminoundekansäure wird gemäß Beispiel 1 und 2 polymerisiert. Das Produkt
erweist sich schon im ungestreckten Zustande-als ausgezeichnet transparent. Schmelzbereich
1-25 - i370C. Rel. Visk. 3,05.
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Das Produkt ist in verschieden organischen Lösungsmitteln z.
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B. Methanol, Dimehtylforamid in der Wärme etwas löslich. Die Transparenz
ist noch bei Schichtdicken über 5 mm ausgezeichnet. Verstreckte Drähte verlieren
auch bei langerer Lagerung an der Luft oder in Wasser nicht ihre gute Transparenz.
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Festigkeit 30 Rkm.
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Beispiel 4: 34 Teile Caprolactam, 66 Teile einer Mischung aus gleichen
Teilen Laurinlactam und.Aminoundekansäure werden gemäß Beispiel 1 polykondensiert.
Als Viskositätsstabilisator werden 300 g p-Hydroxybenzoesäure dem Ansatz zugefügt.
Beim Abspinnen zu Monofilen sind die gleichen iflaßnahmen zu beachten wie in Beispiel
2 angegeben. Die Produkte zeichnen sich durch eine hohe Transparenz aus. Schmelzbereich
108 - 117 00. Rel.
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Bisk. 3,09. Festigkeit 30 Rkm bei 1 mm Drahtstärke'.
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Beispiel 3: Ein Gemisch aus 40 Teilen Caprolactam, 30 Teilen Laurinlactam
und 30 Teilen Aminoundekansäure wird gemäß Beispiel 1 und 2 polymerisiert. Das Produkt
erweist sich schon im ungestreckten Zustande als ausgezeichnet transparent. Schmelzbereich
125 - 13700. Rel. Visk. 3,05.
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Das Produkt ist in verschieden organischen Lösungsmitteln z.
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B. Methanol, Dimehtylforamid in der Wärme etwas löslich. Die Transparenz
ist noch bei Schichtdicken über 5 mm ausgezeichnet. Verstreckte Drähte verlieren
auch bei längerer Lagerung an der Luft oder in Wasser nicht ihre gute Transparenz.
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Festigkeit 30 Rkm.
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Beispiel 4: 34 Teile Caprolactam, 66 Teile einer Mischung aus gleichen
Teilen-Laurinlactam und Aminoundekansäure werden gemäß Beispiel 1 polykondensiert.
Als Viskositätsstabilisator werden 300 g p-Hydroxybenzoesäure dem Ansatz zugefügt.
Beim Abspinnen zu Monofilen sind die gleichen iwlaßnahmen zu beachten wie in Beispiel
2 angegeben. Die Produkte zeichnen sich durch eine hohe --Transparenz aus. Schmelzbereich
108 - 117 00. Rel.
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Bisk. 3,09, Festigkeit 30 Rkm bei 1 mm Drahtstärke.
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Beispiel 5: 14,3 Teile Caprolactam, 85,7 Teile der beschriebenen
Mischung aus Laurinlactam und Aminoundekansäure gemäß Beispiel 1 - 3 werden mit
einem Zusatz von 300 g p-Hydroxybenzoesäure wie in den angeführten Beispielen beschrieben.
Schmelzbereich 132 -1400C. Rel. Visk. 3,23. Transparenz in Schichtdicken über 5
- 10 mm noch ausgezeichnet.