DE1594427B - Schmierfett - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schmierfett, das eine Kombination aus einem Grundöl, einem
Verdickungsmittel, gegebenenfalls einem- polaren Strukturmodifikator und Zusatzstoffen enthält. Derartige
Schmiermittel mit gutem Gebrauchswert bei 5 hohen Temperaturen bestehen beispielsweise aus
einem raffinierten Kohlenwasserstofföl yon Schmiermittelqualität als Grundöl, einem Fettsäuresalz oder
einer Fettsäureseife als Verdickungsmittel und anderen Zusätzen, wie Glycerin als polares Strukturmodifizierungsmittel
für das Verdickungsmittel oder anderen Zusatzstoffen zur Verbesserung der Oxydationsbeständigkeit,
der Hochdruckeigenschaften und der Korrosionsbeständigkeit.
Bislang war es jedoch nicht möglich, ein befriedigendes
Schmierfett herzustellen, das allen diesen Anforderungen entsprach, da bei Verbesserung des Schmierfettes
in einer Richtung immer Nachteile hinsichtlich einer anderen Eigenschaft in Kauf genommen werden
mußten. Ein derartiges Schmierfett mit einem Zusatz von Diarylaminen, z. B. Phenyl-a-naphthylämin, zeigt
zwar eine gute Oxydationsbeständigkeit, hat aber schlechte Hochdruckeigenschaften. Andere Schmierfette,
die Metallalkyl- oder -arylthiophosphate, wie Zink- oder Cadmiumdialkyl-dithiophosphat, enthal- 2S
ten, haben zwar eine bessere Oxydationsbeständigkeit und bessere Hochdruckeigenschaften, erfordern aber
den Zusatz von Metallnaphthenaten, wie Bleinaphthenat, zur Verbesserung der korrosionsverhütenden
Eigenschaften. Trotz allem war es jedoch nicht möglich, eine befriedigende Kombination aller an ein Schmierfett zu stellenden Eigenschaften zu erzielen.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Schmiermittel zu entwickeln, welches
sowohl einen guten Gebrauchswert bei hohen Temperaturen als auch gute Hochdruckeigenschaften besitzt
und das ferner eine gute Rostschutzwirkung und gute abnutzungsverhütende Eigenschaften aufweist und das
weiterhin auf frisch lackierten oder gespritzten Flächen keine Flecken hinterläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Entwicklung eines Schmierfettes gelöst, welches eine
Kombination enthält aus
45
1. einem Grundöl,
2. einem Verdickungsmittel,
3. gegebenenfalls einem polaren Strukturmodifikator,
4. einem Metalldialkylthiophosphat oder einem Metalldiarylthiophosphat oder einem Metallmonoalkylmonoarylthiophosphat,
.
5. Salicylsäure oder einem Metallsalz derselben und
6. einer öllöslichen alkylsubstituierten Arylsulfon-.
säure.
überraschenderweise hat sich — wie auch aus der
Tabelle hervorgeht — gezeigt, daß diese Kombination ein in jeder Hinsicht überlegenes Schmierfett ergibt,
während bei Weglassen auch nur einer dieser Komponenten mindestens die eine oder die andere Eigenschaft
eingebüßt oder ein Nachteil in Kauf genommen werden muß.
Zwar ist es bekannt, Salicylat als zusätzlichen Eindicker bei mit Tonen oder anderen anorganischen
Verdickungsmitteln in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsprozent
zu verwenden; jedoch wird dadurch nicht die 6s
obige Kombination mit den gemäß Erfindung erzielten Eigenschaften nahegelegt, da die hier vorzugsweise
verwendeten Mengenbereiche von 0,1 bis 2% keinen Einfluß auf die Struktur des Seifeneindickers haben
und eher als Oxydationsschutz dienen. Derartige Fette mit alleinigem Zusatz von Salicylat versagen beim
Timken-Belastungstest und beimTimken-Abnutzungstest.
Bei den erfindungsgemäßen Schmierfetten wird als Verdickungsmittel vorzugsweise eine Lithiumseife,
insbesondere Lithium-12-hydroxystearat, meist in einer Menge von 7 bis 12 Gewichtsprozent und vorzugsweise
9 bis 11 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge an Grundöl und Verdickungsmittel, in
manchen Fällen auch nur bis zu 1 und bis zu 15 Gewichtsprozent verwendet. Bei Verwendung von Aluminiumkomplexverbindungen
werden vorzugsweise "6 bis 12 Gewichtsprozent verwendet. Gegebenenfalls
kann das Schmierfett noch ein polares Strukturmodifiziermittel, wie Glycerin, in einer auf das Verdickungsmittel
bezogenen Menge von bis zu 25 Gewichtsprozent oder in einer auf das Gesamtprodukt
bezogenen Menge von bis zu 4 Gewichtsprozent oder Di- und Polyhydroxyverbindungen enthalten, deren
Hydroxylgruppen sich an zwei benachbarten oder an durch höchstens 1 Kohlenstoffatom getrennten Kohlenstoffatomen
befinden; andere Strukturverbesserungszusätze sind Diole oder Polyalkohole sowie
äthoxylierte Derivate von Fettalkoholen, Fettsäuren oder Diolen.
Das eingesetzte Metalldialkyl- oder -diarylthiophosphat
ist vorzugsweise ein öllösliches Zinkdialkyldithiophosphat, wie Zink-isobutyl-amyl oder Zinkäthylisobutyl-isopropyl-dithiophosphat,
die vorzugsweise, bezogen auf die Gesamtmenge Grundöl, Verdickungsmittel
und Strukturmodifikator in Mengen von 0,2 bis 5,0 Gewichtsprozent eingesetzt werden. .
An Stelle eines Dialkyl- oder Diarylthiophosphats kann auch ein Metall-monoalkyl-monoaryl-thiophosphat,
z.B. Zinkisobutylphenyl-dithiophosphat, verwendet werden. Das Thiophosphat muß dabei vollständig
verestert sein, so daß die beiden Kohlenwasserstoffreste an den Sauerstoffatomen im Thiophosphatrest
aus Alkylresten und/oder Arylresten bestehen. .
Als Salicylsäuresalz werden insbesondere Bleisalicylat,
aber auch andere Salze, wie Mono- oder Dl· lithiumsalicylat oder freie Salicylsäure, verwendet, die
vorzugsweise, bezogen auf die Gesamtmenge an Grundöl, Verdickungsmittel und gegebenenfalls Strukturmodifikator,
in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent und vorzugsweise 0,25 bis 4,0 Gewichtsprozent
eingesetzt werden.
Die dritte Komponente, die öllösliche alkylsubstituierte
Arylsulfonsäure oder deren Salz und irisbesondere ein Erdalkalisalz einer alkylsubstituierten Naphthalinsulfonsäure
mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen je Alkylrest wird in einer auf die Gesamtmenge an
Grundöl, Verdickungsmittel und Strukturmodifikator bezogenen Menge von 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent
zugesetzt. Bevorzugt werden Bariumsalze, jedoch können auch andere Salze, wie Calcium- oder Magnesiumsulfonate
oder Alkalisalze oder freie Sulfohsäure oder Aminsalze, in äquivalenten Mengen verwendet
werden.
Beispiele 1 bis 25
Zur Herstellung eines mit etwa 10 Gewichtsprozent
Lithium-12-hydroxystearat verdickten Schmierfettes wurden die folgenden Grundsubstanzen vermischt,
wobei als Grundöl eirrniitXosüngimTttel extrahiertes
3 ■ 4
Naphthenkohlenwasserstofföl mit einer Viskosität Timken-Belastungstest (Spalte II):
von 450 Saybolt-Sekunden bei 37,80C verwendet nach Fed. M. 791 — 6505;
von 450 Saybolt-Sekunden bei 37,80C verwendet nach Fed. M. 791 — 6505;
wurde:
Timken-Abnutzungstest (Spalte III):
Gewichtsteile 5 nach Fed. M. 791 — 6505;
Gewichtsteile 5 nach Fed. M. 791 — 6505;
Hydroxystearinsäure 10,00
Lithiumhydroxyd (LiOH · H2O).... 1,43 EMCOR-Korrosionstest (Spalte-IV):
Grundol 87,57 nach DIN-Methode 5 Γ802; die Korrosion wurde
Glycerin · 1^0 nach 7 Tagen und in einigen Fällen nach 12 und
ίο 21 Tagen gemessen;
Dieses Schmierfett wurde in einzelnen Proben mit C1^1-. ~ . , ■ , , ™ '. - ,„ 1x .,,.
verschiedenen Mengen der Komponenten A, B und C, SKF"Tf bej hoher Temperatur (Spalte V):
nämlich mit n DIN-Methode 51806, auf 28 Tage aus
nämlich mit n DIN-Methode 51806, auf 28 Tage aus
gedehnt.
15 .'
A. Zinkdialkyldithiophosphat, in dem der eine Alkyl- Die Werte der Tabelle zeigen deutlich, daß bei
rest aus einem Isobutylrest und der andere aus alleiniger Verwendung der Komponente A eines Zink-
einem Amylrest bestand, dialkyldithiophosphats zwar gute Hochdruckeigen-
u'-m · 1· 1 t j schäften und gute Abnutzungsbeständigkeit erzielt
a. meisaiicyiat una 2o werdeil) daß man aber die gUte Oxydationsbeständig-
C. Bariumdi-nonylnaphthalinsulfonat keit>
8ute Korrosionsbeständigkeit und die guten
Eigenschaften bei hohen Temperaturen erst erhalt,
wenn man ein Salicylat und ein Alkylarylsulfonat
versetzt und den folgenden Testen mit den in der zusetzt. Diese Ergebnisse sind insofern bemerkensfolgenden
Tabelle aufgeführten Ergebnissen unter- 25 wert, als die Kombination der Wirkungen der Gemischworfen:
komponenten ohne nachteilige Auswirkung auf die
anderen Eigenschaften des Schmiermittels erzielt wird.
Oxydationstest (Spalte I): Darüber hinaus hinterläßt das die drei Zusatzstoffe
nach ASTM-Methode D 942, der Druckabfall enthaltende Schmiermittel keine Flecken auf neu
wurde nach 100 Stunden gemessen; 30 gespritzten Flächen von Autokarosserien od. dgl.
Zusatzstoff, | B | C | ■■■■''■ ι . . ■ . kg/cm2 |
II kg . |
III .. mg |
Tage | Test | y . | 0C | »Cage«- Abnutzung mg : |
Gesamt bewertung |
|
Ge wich tsprozen t | 0,0 | 0,0 | 0,98 | 4,5. | ,3 | 7 | 110 | 2450 | 4' | |||
Beispiel | — | — | 9,1 | 0,3 | 7 | IV. Bewertung |
110 | 700 | 3 | |||
A | — | — | 11,3 | 0,3 | 7 | 3 | 120 | 500 | 2 bis 3 | |||
■ 1 | 0,0 | ■■■:—- | — | 11,3 | 1,0 | 7 | 2 bis 3 | 120 | 400 | 2 bis 3 | ||
2 | 0,25 | —·■· | 15,9 | 1,5 | 7 | 2 bis 3 | 120 | 400 | 2 bis 3 | |||
3 | 0,50 | -— | — | 22,7 | 1,5 | 7 | 2 bis 3 | 120 | 400 | 2 bis. 3 | ||
■ 4 | 1,00 | — | 22,7 | 2,0 | 7 | 3 | 120 | 400 | 2 bis 3 | |||
5 | 2,00 | 0,2 | — | 0,56 | 6,8 | 0,2 | 7 | 3 | 110 | 1400 | 3 bis 4 | |
6 | 2,50 | 1,0 | — | 0,35 | 6,8 | 3 | 7 | 3 | 120 | 760 | 31 | |
. 7 | 5,00 | 5,0 | — | 0,21 | 4 | 7 | 2 bis 3 | 120 | 600 | 3 | ||
8 | — | — | 0,1 | 0,98 | 7 | 2 bis 3 | 110 | 2000 | 4 | |||
9 | — | : | 0,3 | — | 4,5 | 3,0 | 21 | 3 | 110 | 2000 | 4 | |
10 | — | -. ■ | 1,0 | — | 4,5 | 3 | 21 | 1 | 110 | 2000 | 4 | |
11 | : | ■ | 5,0 | 1,12 | 21 | 0,1 | 110 | 2000 | 4 | |||
12 | 0,2 | : | 0,21 | 11,3 | 0,1 | 7 | 0 | 130 | 150 | 2 bis 3 | ||
13 | 0,2 | 0,14 bis 0,21 | 15,9 | 7 | 0 | 130 | 100 | 2 bis 3 | ||||
14 | 0,3 | 0,14 | 15,9 | 7 | 2 | 130 | <100 | 2 bis. 3 | ||||
15 | 0,2 | 0,5 | — | 0,105 | 15,9 | ί | 7 | 2 | 130 | »negativ | ■2 | |
16 | 0,5 | 1,0 | 0,07 | 18,1 | 1 | 7 | 2 | 130 | abgenutzt | 1 bis 2 | ||
17 | 0,5 | 5,0 | 0,035 | 22,7 | 1 | 7 | 2 | 130 | negativ | |||
18 | 1,0 | — | 0,5 | 0,21 | 15,9 | — | 7 | 2 bis 3 | 400 | 2 bis 3 | ||
19 | 2,5 | —■ | 0,5 | 0,21 | 18,1 | — | 7 | 2 bis 3 | 400 | 2 bis 3 | ||
20 | 5,0 | 0,25 | 0,1 | 0,105 bis 0,14 | 13,6 | 1,5 | 21 | 0 | 170 | 2 bis 3 | ||
21 | 1,0 | 1,0 | 0,5 | <0,07 | 18,1 | 1 | 21 | 1 | <100 | 1 | ||
22 | 2,0 | 5,0 | 5,0 | 0,035 | 22,7 | <1 | 21 | 0 bis 1 | 120 | abgenutzt | negativ | |
23 | 0,25 | 0 | 120 | |||||||||
24 | 2,5 | 0 | 130 | |||||||||
25 | 5,0 | 140 | ||||||||||
140 | ||||||||||||
Claims (6)
1. Schmierfett, enthaltend eine Kombination aus
1. einem Grundöl,
2. einem Verdickungsmittel,
3. gegebenenfalls einem polaren Strukturrnodifikator,
4. einem Metalldialkylthiophosphat oder einem Metalldiarylthiophosphat oder einem Metallmonoalkylmonoarylthiophosphat,
' 5.. Salicylsäure oder einem Metallsalz derselben und
6. einer öllöslichen alkylsubstituierten Arylsulfonsäure
oder einem Metallsalz derselben.
2. Schmierfett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Thiophosphat ein öllösliches Zinkdialkyldithiophosphat, vorzugsweise Zink-isobutyl-amyl-
oder Zink-äthylisobutyl-isopropyl-dithiophosphät,
als Verdickungsmittel ein Lithiumsalz einer Fettsäure, vorzugsweise Lithium-12-hydroxystearat
und Bleisalicylat enthält.
■ .3. Schmierfett nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es, bezogen auf die Gesamtmenge an Grundöl und Verdickungsmittel, ■7 bis 12 Gewichtsprozent Lithium-12-hydroxystearat, 0,2 bis 5,0 Gewichtsprozent Thiophosphat,' 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent Salicylsäure oder SaIicylat und 0,1 bis 5 Gewichtsprozent Sulfonat, insbesondere ein Erdalkalisalz einer alkylsubstituierten Naphthalinsulfonsäure mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen je Alkylrest, enthält.
■ .3. Schmierfett nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es, bezogen auf die Gesamtmenge an Grundöl und Verdickungsmittel, ■7 bis 12 Gewichtsprozent Lithium-12-hydroxystearat, 0,2 bis 5,0 Gewichtsprozent Thiophosphat,' 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent Salicylsäure oder SaIicylat und 0,1 bis 5 Gewichtsprozent Sulfonat, insbesondere ein Erdalkalisalz einer alkylsubstituierten Naphthalinsulfonsäure mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen je Alkylrest, enthält.
4. Schmierfett nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,5 bis 4,0 Gewichtsprozent
eines polaren Strukturmodifikators, insbesondere Glycerin, enthält.
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