DE1593463A1 - Verfahren zur Herstellung von 2-Chlormethylepichlorhydrin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-ChlormethylepichlorhydrinInfo
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT, DIPLOMCHEMIKER
5 KOLN-LINDENTHAL PETER-KINTGEN-STRASSE 2
Köln, den 10.November Eg-Sl/La
Societe d'Electro-Chimie d'Electro-Metallurgie et des
Acieries Electriques d'Ugine, 10 Rue du General
Paris VIIIe, Frankreich
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-Chlormethylepichlorhydrin oder 3-Chlor-2-chJ.ormethylepoxy-l,2-propan
der Formel
VC χ (I)
v0 CH2Cl
Diese Verbindung wurde bereits durch Einwirkung von Kalk auf Trichlor-tert.-butanol hergestellt, das ein in geringeren
Mengen anfallendes Nebenprodukt der Chlorhydrinherstellung aus Methallylchlorid darstellt (Ind. Eng.Chem.
1941, 55, 94o). Kürzlich wurde die Herstellung von 2-Chlormethylepichlorhydrin
durch Einwirkung von Diazomethan auf 1,3-Dichloraeeton beschrieben (J. Org. Chem. 1902, 2]_, 222H).
Diese Methoden, die einesteils auf der Verwendung eines Nebenprodukts, andererseits auf seltenen Reagentien beruhen,
können nicht im industriellen Massstab eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 2-Chlormethylepichlorhydrin, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass man >-Chlor-2-chlormethylpropen-l der Formel
BAD ORfQ
S CH2C1
CHo - 0 (II)
CHo - 0 (II)
CH2Cl
rait einer organischen Persäure umsetzt. Vorzugsweise verwendet
man für diese Umsetzung Perameisensäure.
Es ist bekannt, dass die Epoxydierung von Olefinen,die in
Allylstellung mit einem oder mehreren Chloratomen substituiert sind, schwierig durchzuführen ist, und es wurde daher
vorgeschlagen, die halogenierten, linearen Allylderivate, wie Allylchlorid, 3,4-Diehlorbuten-l, l,4-Dichlorbuten-2,
mit Hilfe wasserfreier Peressigsäure, die frei von Wasserstoffperoxyd und von Salzen ist, zu epoxydieren,(britische
Patentschrift 784 620 vom 8.Juni 1955).
Die Verwendung einer Persäure in wässriger Lösung, wie von Perameisensäure, die weit weniger kostspielig ist, weil sie
aus der entsprechenden Säure und Wasserstoffperoxyd hergestellt werden kann, wurde für die Behandlung von 5,4-Dichlorbuten-1
und von l,4-Dichlorbuten-2 beschrieben. Hierbei konnte jedoch das entsprechende Epoxyd nur mit ziemlich
schlechter Ausbeute neben dem entsprechenden Glykol erhalten werden (J.Chem.Soc. 1949, S.241 und 1959 >
S.248; J.Org. Chem. i960, 2jj, S. I281). Es konnte nun überraschenderweise
festgestellt werden, dass bei Verwendung des verzweigten, dichlorierten Allylderivats (II) bevorzugt das Epoxyd (I)
erhalten wurde, und dass darüber hinaus dieses in einem sehr sauren wässrigen Medium weniger empfindlich gegen SoI-volyse
war, sodass es mit besserer Ausbeute gewannen werden konnte.
Nach dem Verfahren der Erfindung lässt man das Dichlorderivat (il) mit Perameisensäure reagieren, die entweder vor de«r
Zugabe des ungesättigten Reaktionsteilnehmers durch Umsetzung
009838/2133
BAD OFHGINAL
von Ameisensäure mit V/asserstoffperoxyd hergestellt worden war, oder die sich in situ im Reaktionsgemisch bildet, wenn
man Wasserstoffperoxyd einem Gemisch aus Ameisensäure und dem Dichlorderivat (II) zufügt. Man arbeitet bei einer massigen
Temperatur, die etwa zwischen 10 und 80°C liegt. Vorzugsweise werden Mangenverhältnisse von Wasserstoffperoxyd
und J-Chlor-S-chlormethylpropen-l eingesetzt, die dem stöchiometrischen
Mengenverhältnis nahekommen, beispielsweise 0,7 bisl,j5 Mol Wasserstoff peroxyd je Mol der chlorierten Verbindung;
es ist jedoch nicht von Nachteil ausserhalb dieser Grenzen zu arbeiten, es sei denn, dass die Rückgewinnung des
überschüssigen Wasserstoffperoxyds Schwierigkeiten bereitet und die Kosten des Verfahrens erhöht, wenn der Überschuss
sehr gross ist.
Die Ameisensäure, die zur intermediären Bildung der Persäure dient, kann im· molaren Unterschuss oder Überschuss, bezogen
auf Wasserstoffperoxyd, eingesetzt werden. Vorzugsweise verwendet man einen Unterschuss, beispielsweise 0,3 bis 1 Mol
HCOOH pro Mol HpOp, wenn man die Reaktion durch Zugabe von
Wasserstoffperoxyd zu einem Gemisch aus Ameisensäure und der chlorierten Verbindung durchführt,die Persäure also in
situ herstellt. Demgegenüber bevorzugt man die Verwendung einer stöchiometrischen Menge odlrnSSrüber liegenden Menge
an Ameisensäure, wenn man vorher eine Lösung von Perameisensäure durch Reaktion eines Gemisches aus Ameisensäure und
Wasserstoffperoxyd herstellt, d.h. etwa 1 bis 10 Mol HCOOH
pro Mol HpO2.
Die Ausgangsstoffe können in handelsüblicher Form verwendet werden; das Wasserstoffperoxyd kann also in Form einer wässrigen
Lösung mit 30 bis 90 Gew.-% HpO2 eingesetzt werden.
Die Reaktion kann in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchgeführt werden, beispielsweise eines gesättigten Kohlenwasserstoffs,
wie Cyclohexan, Petroläther, eines aromatischen Kohlenwasserstoffs, wie Benzol, Toluol, Xylol, einer haloge-
009838/2138
BAD ORi
nierten gesättigten Verbindung, wie Methylenchlorid, Chloroform
Tetrachlorkohlenstoff, eines aliphatischen Äthers, wie Dibutyläther, eines Esters, vorzugsweise eines Alkylforrniats
2rChlormethylepichlorhydrin ist ein wichtiges Zwischenprodukt
zur Herstellung verschiedener substituierter Isobutenderivate besondern von Polyolen und zur Herstellung synthetischer Harze.
Eine Lösung von Perameisensäure wurde durch Stehenlassen eines Gemisches aus 58 Gew.-Teilen einer 70 gew.-$igen wässrigen
Lösung von Wasserstoffperoxyd und 276 Teilen Ameisensäure
während zwei Stunden bei 20°C hergestellt. Anschliessend wurden innerhalb von 20 Minuten 125 Teile 5-Chlor-2-chlormethylpropen-1
bei einer Temperatur von 25 bis 27°C eingeführt. Das Gemisch wurde zwei Stunden lang bei dieser Temperatur
und anschliessend zwei_Stunden lang bei 500C gerührt, Anschliessend
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, mit Wasser verdünnt, die überstehende organische Phase abgetrennt und
die wässrige Phase mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische Phase und der Extrakt wurden vereinigt und destilliert.
Die Destillation wurde zunächst bei Atmosphärendruck durchgeführt, um das Lösungsmittel zu entfernen und das nicht umgewandelte
3-Chlor-2-chlormethylpropen-l zurückzugewinnen (40 Teile) und anschliessend bei einem Druck von 10 mmHg
fortgesetzt. Es wurden 74 Teile 2-Chlormethylepichlorhydrin
isoliert, das folgende Daten aufwies:
Kp10 = 60-65°C ; n^° = 1,4695; df3 1,3207
Die in der Literatur beschriebenen Daten waren folgende: Kp25 - 78°C ; ng5 = !,4688
00 9 8 3 8/2138 BAD
Claims (9)
1.) Verfahren zur Herstellung von 2-Chlormethylepichlorhydrin,
dadurch gekennzeichnet, dass man 3-Chlor-2-chlormethylpropen-1
mit einer organischen Persäure umsetzt.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man als organische Persäure Perameisensäure einsetzt.
5·) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die zur Umsetzung verwendete organische Persäure in situ durch Zugabe von Wasserstoffperoxyd zu einem
Gemisch aus Ameisensäure und J5-ChI or-2-chlormethylpr open-1
gebildet wird.
4. ) Verfahren nach Anspruch J5, dadurch gekennzeichnet, dass
man 0,3 bis 1 Mol Ameisensäure je Mol Wasserstoffperoxyd
verwendet.
5.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendete organische Persäure vor der Reaktion
gebildet wird, und dass man 1 bis 10 Mol Ameisensäure je Mol Wasserstoffperoxyd verwendet.
6.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet,
dass 5-Chlor-2-chlormethylpropen-l und Wasserstoffperoxyd in etwa stöchiometrischen Mengenverhältnissen
eingesetzt werden.
7.) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhältnis von Wasserstoffperoxyd zu j5-Chlor-2-chlormethylpropen-1
zwischen 0,7 und 1,J> liegt.
8.) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 71 dadurch gekennzeichnet,
dass man dje Epoxydlerung in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchführt.
00 9838/2138 bad ok:cinal
9.)-Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Epoxydierung bei einer Temperatur von 10 bis 8o C durchführt.
BAD ORIGINAL
0Q983 8/2138
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |