-
Schaltungsanordnung zur Speisung eines nutzgedämpften leitungsartigen
Vierpolen mit
einer im
wesentlichen
rein
fortschreitenden Welle
In
Anordnungen der Hochfrequenztechnik ist es häufig er-
wünscht, Verbraucher,,
welche Leitungscharakter haben, reit
rein fortschreitenden hochfrequenten
elektromagnetischen
Wellen zu speisen.
Wird der speisende Nochfrequonzgenerator
mit dem Eingangsende des leitungsartigen Verbrauchers
verbunden,
so läßt sich ein!
rein fortschreitende Volle
längs der Verbraucherleitung
erzengen, wenn bis zum
Lei-
tungsende die Wollenenersie
bis auf Null abgeklungen ist
oder durch Abschluß mit einem Widerstand
von dar Größe dos
Wollenwidsrstandes
dafür gesorgt wird,
daß vom Ende her
keine -reflektierte
Wolle in den Leitungszug
zurückläuft. Hach
dieses Prinzip worden beispielsweise Antennen
mit
fortschreitenden Wollen gespeist, ' indem man die`),ntonnen- |
ende
noch vorhandene,
nicht abgestrahlte
Wellenenergie in
einem
angepaßten Abschlußwiderstand
vernichtet. Gewöhnlich
ist in solchen
Anordnungen der Anteil der im Abschlußwiderstand
vernichteten Energie
verhältnismässig
hoch und übersteigt meistens
sogar den in dem gespeisten
leitungsartigen
Vierpol nutzbar gemachten Energieanteil.
Daher ist der
Wirkungsgrad
solcher Anordnungen schlecht.
Schon frühzeitig tauchte der
Gedanke auf, die am Ende des
leitungsartigen Vierpolos austretende Wellenenergie
nutz-
bar zu machen, indem man sie dein Eingang einer ähnlichen
zweiten
Verbraucheranordnung zuführte. Dies erforderte je-
doch den nochmaligen Aufwand
der den Nutzverbraucher bil-
denden Leitungsanordnung, im Fall einer mit fortschreiten-
den
Wellen gespeisten Antenne also eine Verdopplung der
umfangreichen Bauanlagen.
-
Es ist auch bereits bekannt, bei einer Antenne mit fort- schreitenden
Wellen eine Rückführung der Energie von dem
ausgangsseitigen Antennenende
über Phasen- und Amplituden-
einstellglieder derartig vorzunehmen, daß in
der Antenne
nur fortschreitende Wellen auftreten und die Ara
Ausgang
sonst ungenützt vernichtende Energie dem Eingang wieder
nutzbar
zugeführt wird. Derartige Anordnungen sind unter
der Bezeichnung
"Rückspeisunss-Anordnunaen" bekannt Se-
worden (Deutsche Patentschrift
738 032)-3u bedarf einer sehr sorgfältigen Einstelluna, um die Be-
dingung
der im wesentlichen rein fortschreitenden Volle zu
verwirklichen und
um bei allen Betriebesustindsn nicht nur
ständig diese Beding
au erfüllen, sendera auch dos Fließen der Soergie
in der falt.chen Unlautrichtung zu vor-
hindern. Die grfülluns
dieser Bedingung wird um so schwie-
riger, je geringer die
Nutsdämpfuna des zu speisenden
Verbrauchervierpoles ist. Es gibt Fälle,
in denen Ver-
braucher für fortschreitende Wellen gespeist werden sollen,
welche
sehr geringe Dämpfungen aufweisen. Ein solches Bei-
spiel bildet die
Laufzeitspule eines Plaswabeschleunigers, der oder auch kontinuierlich mit
sehr
großer Leistung gespeist werden soll, wobei rein fort-
schreitende
Wellen erwünscht sind und die geringe Dämpfung dazu zwingt, die am Ausgang austretende
Wellenenergie nutzbar zu machen.
-
Nach einem älteren Vorschlag wurden die bei der Verwirklichung des
Rückspeisungsprinzips bestehenden Schwierigkeiten, besonders im Fall einer schwachen
Dämpfung, dadurch überwunden, daß wenigstens ein Paar von Iiochfrequenzspannungsquellen
vorgesehen war, welche an den Leitungszug in je einem von zwei Speisepunkten angeschlossen
waren, deren in elektrischer Länge gemessene Entfernung voneinander ein ungradzahliges
Vielfaches eines Viertels der Betriebswellenlänge j'\-betrug, wobei die von den
(luellen an den Speisepunkten erzeugten Spannungen um +900 oder ein ungradzahliges
Vielfaches dieses Wertes gegeneinander phasenverschoben waren, mit solchen Vorzeichen
des Verschiebungswinkels, daß sich die Momentanwerte der Spannungen an dem Eingang
des zu speisenden Leitungszuges näheren Speisepunkt wenigstens annähernd gleichphasig
superponierten und an dem dem genannten Eingang ferneren Speisepunkt gegenseitig
im wesentlichen auslöschten. Durch diese Speisungsart entsprechend dem älteren Vorschlag
wurde gewährleistet, daß sich die gewünschte fortschreitende Welle unter allen
Umständen, also auch bei schwacher Dämpfung, in der ge-
wünschten Richtung
ausbreitet und etwaige Ausbreitungen in der falschen Laufrichtung sofort und wirksam
gedämpft werden. Der Erfindung liegt als Aufgabe die Behebung einer weiteren Schwierigkeit
zugrunde, die sich bei der Speisung eines nutzgedämpften leitungsartigen
Vierpoles ergibt, dessen
Längsinduktivität im Betriebe einer schnellen Änderung
unter-
liegt. Solche Änderungen der Längsinduktivität
ergeben sich
besonders bei Plasmabeschleunigern durch die Rückwirkung des
bewegten
leitenden Plasma auf die Spule des Leitungsartigen
Vierpolen, mit deren Hilfe
das das Plasma beeinflussende
magnetische Feld erzeugt wird. Die Erfindung
wurde vorzugs-
weise für einen Plasmabeschleuniger entworfen, bei welchem
sich
innerhalb der SpuÄlenleitung des Vierpolen, welche einen
Wicklungsdurchmesser
von 12 cm besaß, ein Quarzrohr von 1o cm
Durchmesser befand, in welchem
eine Plasmawolke erzeugt und
in Richtung der fortschreitenden elektromagnetischen
Welle
beschleunigt werden sollte. Weil dabei das Plasma den ganzen
Entladungsraum
innerhalb des Quarzrohres in Form einzelner
Ballungen ausfüllt, ergibt sich,
daß eine beträchtliche Rück-
wirkung auf die Induktivität der Laufzeitspule
erwartet werden
muß. Daher ergibt sich eine beträchtliche Änderung der
Längsinduktivität mit dem Fortschreiten der Ausbildung den Plasmas
und
damit eine entsprechende Änderung der elektrischen Länge
den Vierpolen bzw.
der den wesentlichen Teil dieses Vierpolen
bildenden Laufzeitspule.
-
Ändert sich aber die elektrische Länge (was im Modellversuch durch
Einschieben von Kupferrohren verschiedenen Durchmessers simuliert wurde),
so geht in einer Rückspeiaunasanordnung der Phasenabgleich
der Ausgangsspannung in bezua auf die Eingangsspannung verloren.
Es ergibt sich daher die eine
Schaltungsanordnung anzugeben, in der dieser
Phasenabgleieh auch bei schnellen Änderungen der Längsinduktivität
erhalten
bleibt, so daß die am Ausgang des Vierpole: austretende
Wellenenergie
unter phasen- und wmplitudenrichtiaer Rück-
führung zum
Zinaana wieder nutzbar gemacht werden kann.
Die der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch ge-
löst, daß erfindungsgemäß der
zur Lieferung der Hochfrequenz-
energie vorgesehene Generator in Selbsterregungsschaltung
mit möglichst phasenreiner Rückkopplung ausgebildet ist und
der Eingangs-Blindwiderstand
des Vierpolen derartig in den
Schwingungskreis eingekoppelt oder
einbezogen ist, daß bei
,der Änderung der Längsinduktivität
des Vierpales und der
dadurch verursachten Änderung seiner elektrischen
Länge der
Eingangswiderstand des Vierpolen annähernd ohmisch
und somit
die in Betriebswellenlängen gemessene elektrische Länge
wenigstens
annähernd konstant bleibt.
-
Die Phasenbedingung der Rückspeisung bleibt also selbsttätig erhalten.
Die Verstimmung erfolgt dadurch, daß die Eingangs- impedanz des leitungsartigen
Vierpolos mit ihrer Blindkom- ponente innerhalb den frequenzbestimmenden
Schwingungskreises
wirksam ist.
-
Um bei einer Anordnung mit während des Betriebes veränder- licher
Längsinduktivität des Vierpolen die gewünschte Fort-
schreitungsrichtung
der elektromagnetischen Welle innerhalb
des Rücksp*isungskreises
gegenüber der falschen Fortschreitungsrichtung zu bevorzugen, sind in
weiterer Ausgestaltung
der Erfindung längs des Fortschreitungsweges
der elektro-
magnetischen Walle an dem Vierpol zwei Abgriffe im elek-
trischen
Abstand eines ungradzahligen Vielfachen eines Vier-
tels der Betriebswellenlänge
n vorgesehen und mit den Ein-
gängen einer an sich bekannten 90°-Parallelschaltungsbrücke
mit solchen Vorzeichen der Phasenverschiebung der an den Ab-
griffen
auftretenden Spannungen verbunden, daß für eine Welle
der
gewünschten Fortschroitungsrichtung am Brückenausgang eine
aus
beiden Abgriffsspannungen zusammengesetzte, dem Generator
als Rückkopplungsspannung
zugeführte Spannung hinreichender
Größe auftritt, während für die nicht
gewünschte Fortschreitungsrichtung am Brückenausgang eine wesentlich kleinere,
im
Idealfall Null betragende, Spannung auftrtttt Es sei bemerkt, daß der Grundgedanke
der Bevorzugung der ge-
wünschten Fortschreitungsrichtung durch Verwendung
einer mit
zwei Eingängen versehenen Parallelschaltungsbrücke
bereits in dem erwähnten älteren Vorschlag (Deutsche Patentanmeldung
T
31 516 IX d/"21d2 vom 5.7.1966) enthalten ist. Bei der Er-
findung
wird dieser Grundgedanke in einer Abwandlung ver-
wendet, in der die Parallelschaltungsbrücke
den Teil eines
aufgespaltenen Rückkopplungszweiges bildet.
-
Nachfolgend wird nun ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungs- anordnung
nach der Erfindung unter BezL?nahme auf die Zeich-
nung näher beschrieben.
Fig. 1 ist ein vereinfachtes, auf die
Darstellung der für die Erklärung
der Erfindung wesentlichen
Teile beschränktes Schaltbild einer solchen Schaltungsanord-
nung;
Fig. 2 ist eine Kurvendarstellung für die Wirkkomponente
und die Blindkomponente
der Eingangsimpedanz des zu speisenden
leitungsartigen Vierpoles.
-
Im linken Teil der Fig. 1 ist ein Hochfrequenzgenerator
mit
der Röhre 1 in normaler Rückkopplungs-Selbsterregungsschaltuna
dargestellt. Der Generator besitzt auf seiner Ausgangsseite
als wesentlichstes
in die Resonanzbedingung eingehendes Glied
die Eingangsimpedanz des leitungsartigen
Vierpols, welche
zwischen den Anschlußpunkten c und d auftritt. Entspricht
dieser
Eingangswiderstand nicht dem Außenwiderstand der Röhre,
so
muß noch ein entsprechend transformierender Vierpol
zwischengeschaltet werden,
dessen bei Frequenzdnderungen unvermeidlicher Phasengang durch eine entsprechende
An-
ordnung im Rückkopplungsweg für den in Frage kommenden
kleinen Frequenzbereich
kompensiert werden kann. Der Generatorröhre 1 wird die Anodenspannung über
die Drossel-
spule 4 von der mit + bezeichneten Klemme zugeführt.
Außerdem
erhält die Röhre von der ebenfalls mit + bezeich-
neten Klemme die Schirmgitterspannung,
während der negative
Pol der Spannungsquellen mit der mit -
bezeichneten Klemme
verbunden ist. Die Steuergitterspannung
der Generatorröhre erzeugt sich in bekannter Weise durch den Spannungsabfall
am
Gitterwiderstand 11. Der Ausgangsschwingungskeis ist für
Hochfrequenzströme
mit der Anode der Röhre über den Block-
kondensator 8 verbunden.
-
Der zu speisende leitungsartige Vierpol besteht nun aus der Laufzeitspule
5 als Längsglied und den Kapazitäten 9 und 10
als Quergliedern, so daß
sich eine leitungsartige Anordnung
ergibt. Die elektrische Länge dieser Leitung
ist für eine
mittlere Arbeitsfrequenz fo so abgeglichen, daß die Aus-
gangsspannung
zwischen den Punkten e und g mit der Eingangs-
spannung zwischen den Punkten
c und d phasengleich wird. Dies
ist ersichtlicherweise dann der
Fall, wenn die elektrische
Länge des Vierpoles zwischen seinem Eingang
und Ausgang ein
ganzzahliges Vielfaches der Betriebswe11enlängeA.,ist.
Wird
dann dafür gesorgt, daß mit Hilfe des einstellbaren Trans-
formationateiles
7 die durch die Vierpoldämpfung an sich
gegenüber der Eingangsspannung
herabgesetzte Ausgangsspannung
wieder auf die Größe der Eingangsspannung hinauftransformiert
wird,
so können Ausgang und Eingang über die Rückspeisungs-
leitung
6 unmittelbar miteinander verbunden werden und es
ergibt sich die gewünschte
Rückspeisung der unverbrauchten
Ausgangsenergie zum Eingang. Der in die Rückführungsver-
bindung
6 eingeschaltete Transformator 7 muß dazu das
Spannungs-Übersetzungsverhältnis
1 : e x i besitzen, worin
e die Basis der natürlichen
Logarithmen,or der Dämpfungsfaktor des leitungsartigen Vierpoles
und 1 seine elektrische
Länge ist. Um verschiedene Dämpfungswerte
berücksichtigen zu
können, soll das Übersetzungsverhältnis
des Transformators 7,
hier in Gestalt einer mit der Laufzeitspule in Reihe
ge-
schalteten und mit ihr gekoppelten veränderbaren Spule, ver-
änderbar
sein.
Essei zunächst davon abgesehen, daß von der Ausgangsseite
des
Generators Rückkopplungsspannungen an zwei Abgriffen,
nämlich in den Punkten
a und b, abgezweigt werden. Es sei
zunächst angenommen, daß eine solche Rückkopplungsspannung
nur
an dem Abgriff b entnommen werde. Dann besteht eine Rück-
kopplungsverbindung
von b über den oberen Eingang der Parallel-
schaltungsbrücke 12, 13, 14, 15,
weiter über deren Leitung 14
zum Ausgangspunkt 17 der Brücke und von diesem
Ausgang zum
Gitter der Generatorröhre 1. Nimmt man an, daß der Phasen-
winkel
der Rückkopplungsverbindung zwischen dem Ausgang und
dem Steuergitter der
Generatorröhre 1 180o beträgt, so er-
regt sich bekanntlich in jedem Fall
die Resonanzfrequenz des
durch die Eingangsimpedanz des Vierpoles
zwischen den Punkten c und d gebildeten, sich ähnlich wie ein Parallelschwingungskreis
verhaltenden Gebildes. Wird dieser Kreis nun durch
Änderungen der Blindkomponente
der genannten Eingangsimpedanz
verstimmt, so ändert sich auch die erregte
Frequenz. Bei der
dargestellten Schaltung geschieht dies
nun in der Weise,
daß dadurch selbsttätig bei Änderungen der Längsinduktivität
des Vierpolen und der dadurch verursachten Änderung
seiner elektrischen
Länge die in Betriebswellenlängen ge-
messene elektrische Länge theoretisch
konstant bleibt.
Besaß also der Vierpol für die mittlere Arbeitsfrequenz
to eine elektrische Länge gleich einer ganzen Wellenlänge
so bleibt diese
Bedingung auch bei Änderungen der Längsinduktivität nach der Theorie ebenso
erhalten wie die Phasen-
bedingung für die Rückspeisung. Damit ist.die Schaltungs-
anordnung
in der Lage, auch sehr schnelle Änderungen der
Längsinduktivität der Laufzeitspule
5 auszugleichen, was
besonders im Falle den erwähnten Plasma-Erzeugern
und Be-
schleunigers von großer Bedeutung ist.
In Fis. 2 ist in der
Richtung der abszissenachse das Ver-
hältnis der Frequenzen f/fo
dargestellt, worin f die je-
weilige Arbeitsfrequenz und to
die mittlere Arbeitsfre-
quenz bezeichnet. Man erkennt, daß von der Mitte
aus, wo
der Verhältniswert gleich eins ist, relative Verstimmungen
von 2 % nach beiden Seiten in Betracht gezogen sind. Über
der
Abszissenachse ist in Ordinatenrichtuna der Verlauf
der Blindkomponente
Xe und der Verlauf der Realkomponente
Re der Eingangsimpedanz des Vierpolen
zwischen den An-
schlußpunkten c und d in Relativwerten (bezogen auf den
Resonanzwiderstand
bei f = to) aufgetragen. Man erkennt,
daß die Blindkomponente Xe bei
f = to die Nullinie schnei-
det und bei f < to induktive
Werte und für f > to kapa$itive.werte annimmt. Der Verlauf ähnelt also dem
eines
Parallelresenanzkreises, so daß die sich erregende Frequenz
durch
die Eingangsimpedanz bestimmt und im Betrieb stabili-
ziert
wird. Versuche haben bestätigt, daß mit Hilfe der
Blindkomponente dieser Eingangsimpedanz
der Generator
jeweils auf die Erregung derjenigen Arbeitsfrequenz fo
abgestimmt wird, welche für den Vierpol zur Erfüllung
der Rückspeisungsbedingung
führt, d.h. zur Erregung einer
solchen Frequenz, für welche die
elektrische Länge wieder
ein ganzes Vielfaches von A ist.
-
Es sei nun in Fig. 1 der Teil genauer betrachtet, der in
der
Rückkopplungsverbindung die Ausnutzung der bei den
Abgriffen a und b abgenommenen
Rückkopplungsspannungen er-
möglicht. Dazu dient die aus den Zweigen 12, 13,
14 und 15
bestehende Parallelschaltungabrücke. Diese Zweige bilden
eine
an sich bekannte aus den %1,/8 langen koaxialen Hoch-
frequenzleitungen
14 und 15 des Wellenwiderstandes Z und
den am Anfang und Ende jeder Leitung
zwischen den Innen-
leitern eingeschalteten kapazitiven Blindwiderständen
12
und 13 der Größe Z bestehende sogenannte 2 x %L /8 -
Brücke.
Diese aus der bekannten 4 x /4 -Brücke hervorgehende
Brückenart
ist an sich bekannt, so daß hier eine ins einzelne
gehende Beschreibung überflüssig
ist. $s ist eine bekannte
Eigenschaft dieser Brücke, daß sie
bei Speisung mit zwei um
900 phasenverschobenen Eingangsspannungen (Anschlüsse
des
Kondensators 12 bei 90o Nacheilung am oberen Eingang) an
ihrem
Ausgang 17 (oberer Angchluß des Kondensators 13) eine
der Summe beider
Eingangsspannungen entsprechende, dem oberen
Eingang um 90o nacheilende
Ausgangsspannung liefert, und daß
sie bei dem Anschlußpunkt
ihres Lastausgleichwiderstandes 16
(unterer Anschluß des Kondensators
13) eine der Differenz der
beiden Eingangsspannungen entsprechende Spannung
liefert. Ver-
tauscht man die Phasenbeziehung zwischen den Eingangs-
.spannunsen,
se kehren sich auch die Verhältnisse an den Aus-
gängen
um, so daß also für im falschen Sinne um 90o phasen-
verschiedene Eingangsspannungen
die Summe der Spannungen
dem Lastausgleichwiderstand 16 und die Differenz
der Span-
nungen dem Nutzausgang 17 zugeführt wird. Man erkennt, daß
es
auf diese Weise möglich ist, durch Wahl der Abgriffe a
und b im elektrischen
Abstand %1j4 auf der Laufzeitspule 5
die Anregung der gewünschten
Fortschreitungsrichtung ganz
erheblich gegenüber der Anregung der falschen
Fortschreitungsrichtung zu begünstigen. Die Summenspannung am Nutz-
ausgang
der Brücke ist immer, und zwar sowohl im statio-
nären Betrieb als auch während
der Einschwingvorgänge, wesentlich größer als die an demselben Punkt auftretende
Differenzspannung
von Wellen der falschen Fortschreitungsrichtung. Diese Summenspannung,
die bereits die für die
Rückkopplung erforderliche Phasenlage besitzt, wird
nun als
Rückkopplungsspannung dem Steuergitter der Generatorröhre
1,
erforderlichenfalls über einen Verstärker, zugeführt.
-
Aus Anpassungsgründen hat-der Lastausgleichwiderstand
16.
die Größe des Wellenwiderstandes Z der % /8 langen Lei-
tungen
14 und 15 der Brücke. Dementsprechend ist auch die
Größe des Gitterwiderstandes
11 zu wählen. In einem prak-
tisch ausgeführten Fall wurde der Wellenwiderstand
Z gleich
5o-xt_bemessen, weil für diesen Wert handelsübliche Kabel zur
Verfügung
stehen.
-
Es sei bemerkt, daß anstelle der dargestellten 2 x Ä/8-Brücke
auch alle übrigen bekannten Parallelschaltungsbrücken benutzt werden können,
welche eine Speisung mit um 90o gegen-
einander verschobenen
Eingangsspannungen benötigen. In diesem
Falle erregt sich, wie es bereits-begründet
wurde, die Re-
sonanzfrequenz der Eingangsimpedanz des
Vierpolen.
-
Bei den im Falle eines Plasmabeschleunigers zu erwartenden Änderungen
der Längsinduktivität der Laufzeitspule 5 ändert
sich sowohl der Wellenwiderstand
als auch der Phasenwinkel
zwischen den Abgriffen a und b proportional mit
der Größe
worin Lo die Anfangsinduktivität und L die je-
weilige unter
dem Einfluß der Plasmabildung sich ergebende
Induktivität bedeutet. Da bei
der automatischen Frequenz-
nachregelung die elektrische Länge der Laufzeitspule
gleich
einem ganzen Vielfachen von % bleibt, wird auch die g0o-Beziehung
zwischen den Rückkopplungsabgriffen a und b exakt
aufrechterhalten.
Es ändert sich aber nun mit 7# die in
Bruchteilen einer Wellenlänge
ausgedrückte elektrische
Länge der Rückkopplungsverbindung, welche für die
Anregung
einer Frequenz f gleich der Resonanzfrequenz der Eingangs-
impedanz
zwischen den Punkten c, d gleich. /2 ist bzw.
einen Phasenwinkel von
180o aufweist. Dieser Phasenfehler
der Rückkopplung führt zur Ausbildung einer
Schwingungs-
frequenz, welche von der gewünschten Frequenz f
abweicht,
wenn sich Ä_vom Anfangswert auf Betriebswerte (bei voller
Plasmaausbildung)
geändert hat. Wenn diese Fehler störende
Größen annehmen, kann man in die
Rückkopplungsverbindung,
vorzugsweise zwischen dem Ausgang 17 der Parallelschaltungsbrücke
und dem Steuergitter der Generatorröhre 1, ein
phasendrehendes Glied
18 mit solchem Phasengang mit der
Frequenz einschalten, daß die durch
Frequenzänderunaen verur-
sachten Abweichungen des Phasenwinkels der Rückkopplungs-
verbindung
von 180o weitgehend kompensiert werden.
-
Um beim Einschalten den zur Speisung des leitungsartigen
Vierpoles
vorgesehenen Generators ein möglichst rasches
Anschwingen zu erreichen,
kann nach Fig. 1 ein sogenannter
Lockgenerator 19 benutzt werden,
der mit seinem Ausgang
an den Punkt c im Ausgang des Hauptgenerators
kapazitiv angekoppelt ist und diesem vor dem Anschwingvorgang und
kurze
Zeit während des Anachwingens Schwingungen der sich
erregenden
Anfangsfrequenz zuführt und nach dem Erreichen
einer wesentlichen Schwingungsamplitude
des Hauptgenerators
abgeschaltet wird. Diese Abschaltung erfolgt in der Zeich-
nung
über eine vom Ausgangskris den Hauptgenerators auf
den Lockgenerator
wirkende Verbindung, welche beispiels-
weise über eine kapazitive
Kopplung vom Hauptgenerator
eine Hochfrequenzspannung abnimmt
und mittels eines Gleich-
richtern eine Regelspannung liefert, die beispielsweise
als
negative Vorapannung dem Steuergitter einer im Lockgenerator
enthaltenen Röhre zugeführt werden kann. Durch
die Zuführung der Lockschwingung
entwickelt sich die
Schwingung des Hauptgenerators schneller aus dem Rauschen,
so
daß der Anschwingvorgang beschleunigt wird. Nach dem
Anachwingen
muß der Lockgenerator ausgeschaltet werden,
damit sich die Frequenz des
Hauptgenerators frei ein-
stellen kann.