DE158953C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende elektrische Heizgewebe besteht aus nicht leitenden
Textilfaden und als Schuß eingetragenen Heizdrähten, die im Gegensatz zu den bekannten
Geweben dieser Art nicht bis an die Kanten des Gewebes reichen und mit in beide Kanten eingebetteten, besonderen Zuleitungsdrähten verbunden sind. Hierdurch wird ermöglicht,
die Heizdrähte in der Nähe der
ίο Kanten, also an den Stellen, wo sie als
Schuß im Gewebe umgebogen sind, nicht nur wirksam vor Beschädigung zu schützen, sondern man kann die Heizdrähte auch an die
Zuleitungsdrähte unter Bildung einzelner parallel geschalteter Stromkreise derart anschließen,
daß das Gewebe in seiner ganzen Ausdehnung gleichmäßig beheizt wird und erhebliche Spannungsunterschiede zwischen
benachbarten Heizdrähten vermieden werden.
Dies ist notwendig, da sonst durch Feuchtwerden des Gewebes Kurzschluß zwischen zwei
benachbarten Drähten herbeigeführt werden
■ könnte, der eine Zerstörung des Gewebes zur Folge haben würde. Da die Zuleitungsdrähte
in gerader Richtung durch die Kanten geführt sind, so können sie hinreichend isoliert werden.
Die Anordnung, die Heizdrähte nicht bis zu
den Gewebekanten reichen zu lassen und sie mit den hier eingelegten Ableitungsdrähten
zur Erzielung gleichmäßig'er Wärme in geeigneter Weise zu verbinden, findet sich bisher
mir bei Heizgeweben mit aufgenähten Taschen
oder mit durch Zusammennähen zweier gewöhnlichen Gewebe gebildeten Hohlräumen
für die Heizdrähte. Gegenüber diesen Heizgeweben bietet das neue Gewebe den erheblichen
Vorteil, daß es sich weit einfacher herstellen läßt und die Heizdrähte viel gleichmäßiger
durch das ganze Gewebe hindurch verteilt sind, ohne daß letzteres seine Biegsamkeit
einbüßt. Äußerlich unterscheidet sich das neue Heizg-ewebe nicht im geringsten von
einem gewöhnlichen Gewebe.
Derartige Gewebe lassen sich besonders vorteilhaft auch endlos herstellen, um beispielsweise
in Trockenapparaten und Papiermaschinen Verwendung zu finden. Die Zuleitungsdrähte
werden in diesem Falle mit einzelnen Kontaktknöpfen versehen, die über feste, genügend
lange Schleifkontakte zur Einführung und Ableitung des elektrischen Stromes hinweggleiten.
Der Heizdraht besteht behufs leichteren Verwebens zweckmäßig aus einem gegen Zug
widerstandsfähigen Textilfaden b (Fig. 1) oder Kern, um den äußerst feine Drähte aus
Kupfer, verzinntem Messing, Aluminium, versilberten Metallen, verzinntem Eisen oder
anderen Metallen oder Metallegierungen spiralförmig gewunden sind. Der so gebildete
Faden kann zweckmäßig noch mit weiteren Textilfaden c umsponnen werden.
Der Heizdraht wird im Gewebe zweckmäßig so verwebt, daß er auf beiden Flächen des Gewebes
nicht hervortritt, wie dies beispielsweise
in Fig. 2 im Längsschnitt und Fig. 3 im Querschnitt dargestellt ist. Die Kettenfäden I
bis VI (Fig. 2) bestehen aus Textilfasern, wie Wolle, Baumwolle, Seide, Flachs oder dergl.
Die Schußfäden 2,5,8,11,14,17, gleichfalls
aus Textilfasern hergestellt, bilden die untere, die Schußfäden 3,6,9,12,15,18 die obere
Fläche des Gewebes. In der Mitte des Gewebes liegen die durch Schraffierung kenntlich
gemachten Heizdrähte 1,4,7,10,13,16, wie
dies auch der Querschnitt (Fig. 3) nach Linie x-y erkennen läßt. Aus diesem Querschnitt
ist auch ersichtlich, daß die Heizdrähte nicht bis zur Kante des Gewebes reichen. Je
nach Wunsch kann man die Heizdrähte mehr oder weniger dicht aufeinander folgen oder mit
gewöhnlichen, besondere Schüsse bildenden Textilfaden abwechseln lassen.
Zum leichteren Einführen der Drähte d und d' für Zu- und Ableitung des Stromes
kann man die Kanten offen weben, wie bei e und / bezw. g und h ersichtlich ist. Nach dem
Einlegen der Drähte d und d' werden dann die Kanten durch Vernähen oder anderweitig verschlossen,
wie durch Punktierung angedeutet ist. Man kann aber auch die Kanten hohl weben und in die Hohlräume die Zuleitungsdrähte beim Weben oder nachträglich einführen.
Das in dieser Weise auf dem Webstuhl in beliebiger Länge hergestellte Gewebe enthält,
wie Fig. 4 erkennen läßt, den Heizdraht c in Form einer fortlaufenden Linie, wie jeden
anderen Schußfaden des Gewebes. Man kann somit von dem Gewebe besondere Stücke durcli
einen dem Schußfaden folgenden Schnitt quer durch das Gewebe abtrennen und verwenden.
Die Länge des Gewebes bestimmt dann auch die Länge des Heizdrahtfadens und somit den
elektrischen Widerstand sowie den Grad der Erwärmung für den Fall, daß die beiden Enden
des Heizdrahtes mit den elektrischen Zu- und Ableitungen verbunden werden. Da die metallischen
Heizdrähte α sehr fein sind, wird dieser Widerstand auch ziemlich groß ausfallen.
Es ist daher in der Regel erforderlich, den metallischen Heizdraht so mit den beiden
in Fig. 4 mit i bezeichneten Zu- und Ableitungsdrähten zu verbinden, daß mehrere
Stromkreise entstehen, die unter sich gleich lang sind und einen solchen Widerstand darstellen,
daß der gewünschte Grad der Erwärmung eintritt.
Der als Schuß ununterbrochen in das Gewebe eingetragene Heizdraht läßt sich bei der beschriebenen
Einbettung der Zu- und Ableitungsdrähte i an den- Kanten des Gewebes
in einfachster Weise so mit diesen verbinden, daß an keiner Stelle des Gewebes erhebliche
Spannungsunterschiede zwischen zwei benachbarten Heizdrähten auftreten. Zu diesem
Zweck ist es nur erforderlich, daß man die Zu- und Ableitungsdrähte mit den Heizdrähten
an beiden Kanten abwechselnd verbindet, wie bei m dargestellt. In den beiden von einem
solchen Verbindungspunkt m ausgehenden Heizdrähten entsteht dann kein größerer
Spannungsunterschied als zwischen den Heizdrähten zweier einander benachbarter, aufeinander
folgender Schüsse. Ein Gewebe, dessen Heizdrahtschüsse in dieser Weise mit den Zu- und Ableitungsdrähten auf beiden
Kanten abwechselnd verbunden sind, wird also, falls die Entfernung je zweier Verbindungsstellen
m dieselbe ist, in seiner ganzen Ausdehnung· gleichmäßig beheizt werden, ohne
daß zwischen zwei aufeinander folgenden Schüssen schädliche Spannungen auftreten
können.
Bei dieser Schaltung ist es nicht einmal erforderlich, daß die Heizdrähte an den Verbindungsstellen
m unterbrochen werden; es genügt vielmehr, daß sie, wie in Fig. 6 dargestellt
ist, mit den Zu- und Ableitungsdrähten i durch Umschlingung verbunden werden, zn
welchem Zweck an den Stellen, wo die Verbindung erfolgt, die Isolierung entfernt wird.
Fig. 5 zeigt schematisch eine andere Anordnung der Heizdrahtschüsse, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß zwei voneinander unabhängige Schüsse c und c' in dem Gewebe angeordnet
sind, so daß an jeder Kante des Gewebes je zwei Zuleitungsdrähte i, k erforderlich
sind, die bei m und η mit den Heizdrahtschüssen
verbunden werden. Auf diese Weise kann man in demselben Gewebe zwei verschiedene
Heizdrähte anwenden, um durch Benutzung zweier Stromkreise den Grad der Erwärmung zu verändern.
Das Gewebe kann nicht nur für Zwecke des täglichen Gebrauchs als Teppich, Tapete,
Decke, Kissenbezug und dergl. benutzt werden, sondern auch da, wo es stets mit Feuchtigkeit
oder Flüssigkeit in Berührung kommt, also beispielsweise zum Filtrieren von Stoffen, die
erst bei Erwärmung so dünnflüssig werden, daß sie sich gut filtrieren lassen, ferner in
den Trockenapparaten der Papiermaschinen, in der Appretur, in der Färberei und zu anderen
Zwecken.
Für den Hausgebrauch bestimmte Gewebe, die die Schmiegsamkeit gewöhnlicher Gewebe
besitzen, können in beliebiger Weise bedruckt, appretiert, bemalt oder anderweitig verziert
werden.
Die in den Kanten des Gewebes untergebrachten Zu- und Ableitungsdrähte werden
mit Anschlüssen für die elektrischen Leitungen versehen, so daß sie wie eine gewöhnliche
Glühlampe mit der Hausleitung verbunden werden können.
Bei Trockenapparaten ist es erforderlich,
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das Heizgewebe endlos herzustellen. Dies kann in der Weise geschehen, daß die beiden
Enden des Gewebes sowie der Heizdraht und die in den Kanten untergebrachten Zu- und
Ableitungsdrähte miteinander verbunden werden. Es bildet dann sowohl der Heizdraht
für sich als auch die Zu- und Ableitungsdrähte je für sich einen endlosen Draht. Den Zuuncl
Ableitungsdrähten muß der Strom während der Bewegung des Gewebes zu- und abgeführt
werden. Man kann also hierbei nicht die gewöhnlich benutzbaren Stromanschlüsse verwenden, sondern muß dieselben so gestalten,
daß sie auch während der Bewegung des Gewebes den Strom sicher einführen und ableiten.
Zu diesem Zwecke kann die in den Fig. 7 bis 9 dargestellte Einrichtung dienen. Das Gewebe
wird an beiden Kanten mit je einer Reihe von Metallknöpfen t versehen, die mit dem
in den Kanten e untergebrachten Leitungsdraht i verbunden werden. Diesen Metallknöpfen
t wird der Strom mittels eines festen Schleifkontaktes u zugeführt, indem die
Knöpfe t bei der Bewegung des Tuches über den Schleifkontakt hinweggleiten. Die Länge
des Kontaktes u muß etwas größer sein als der Abstand zweier Knöpfe t voneinander,
damit bei der Bewegung des Tuches stets eine elektrische Verbindung durch den Schleifkontakt
u und die Knöpfe t mit dem betreffenden Draht i bestehen bleibt.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι . Elektrisches Heizgewebe aus nicht leitenden Textilfasern und als Schuß abwechselnd mit Textilfaden eingetragenen metallischen Heizdrähten, dadurch gekennzeichnet, daß diese Heizdrähte nicht bis zu den Kanten des Gewebes reichen und in den Kanten Zu- und Ableitungsdrähte eingebettet sind, mit denen die Heizdrähte verbunden sind.
- 2. Elektrisches Heizgewebe nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der in den beiden Kanten des Gewebes untergebrachten Zu- und Ableitungsdrähte mit dem Heizdraht an beiden Kanten des Gewebes abwechselnd derart erfolgt, daß das Gewebe in seiner ganzen Ausdehnung gleichmäßig beheizt wird und zwischen zwei aufeinander folgenden Schüssen keine schädlichen Spannungen auftreten.
- 3. Elektrisches Heizgewebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß behufs Verwendung des Gewebes als bewegtes, endloses Tuch die Zu- und Ableitungsdrähte mit Kontaktknöpfen versehen sind, die behufs Einleitung des Stromes über feste Schleifkontakte von einer dem Abstande je zweier Kontaktknöpfe entsprechenden Länge gleiten.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE930403C (de) * | 1948-10-02 | 1955-07-14 | Siemens Ag | Bandfoermiges elektrisches Waermeelement |
DE3413802A1 (de) * | 1984-04-12 | 1985-10-17 | Joachim 3004 Isernhagen Ruhnau | Verfahren und anwendung zur herstellung eines elektrischen flaechenheizelements |
FR2769785A1 (fr) * | 1997-10-09 | 1999-04-16 | Elysees Balzac Financiere | Utilisation de fils textiles a titre de fils chauffants, fils textiles nouveaux, substrats textiles chauffants |
DE19958363A1 (de) * | 1999-12-03 | 2001-06-28 | Wet Automotive Systems Ag | Heizelement |
-
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Cited By (5)
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FR2769785A1 (fr) * | 1997-10-09 | 1999-04-16 | Elysees Balzac Financiere | Utilisation de fils textiles a titre de fils chauffants, fils textiles nouveaux, substrats textiles chauffants |
WO1999020078A1 (fr) * | 1997-10-09 | 1999-04-22 | Financiere Elysees Balzac | Fils textiles et substrats textiles chauffants |
DE19958363A1 (de) * | 1999-12-03 | 2001-06-28 | Wet Automotive Systems Ag | Heizelement |
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