DE158707C

DE158707C -

Info

Publication number: DE158707C
Application number: DE1904158707D
Authority: DE
Filing date: 1904-02-03
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es war bisher bekannt, zur Regelung der Lagertemperatur in Kellern und Feldmieten bei Kartoffeln und anderen Früchten durch die ganze Miete und Keller gelochte Längsröhren zu legen, durch die dann entweder die erhitzte Innenluft von selber entweichen soll, oder in die von einem beliebigen Luftkompressor Luft hineingedrückt wird, um die Ventilation zu beschleunigen.

ίο Es ist ferner bekannt, daß senkrecht in die Mieten längere oder kürzere Schornsteine hineingesetzt werden, die am oberen Ende teils offen sind, teils Vorrichtungen haben, wie Windhauben usw.

Es ist auch bekannt, daß man von einer Seite ein Rohr in feste Lagerräume (Korn- und Heusilos) leitet, das, im Innern der Früchte endigend, gestattet, vermittels eines Luftbewegungsapparates Luft in das Lagergut hineinzublasen.

Es ist endlich bekannt, zum Zwecke der Abkühlung die Früchte in große künstliche Gefäße zu sammeln, um durch Kühlung der Außenwände oder von Zwischenwänden die Konservierung der Früchte zu bewirken.

Alle diese bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß man die dazu benötigten Vorrichtungen nur einrichten kann, bevor die Früchte aufgeschüttet wurden; wollte man aber nach Fertigstellung einer Miete die Apparate anbringen, so wäre man gezwungen, die ganze Miete, d. h. Erddecke und Früchte, wieder auseinander zu reißen, um. die wagerechten oder senkrechten Röhren hineinlegen zu können.

Die bekannten Vorrichtungen sind deshalb nicht jederzeit anzuwenden und, wenn sie angewendet werden, unbeweglich, außerdem durch den Bedarf der vielen Röhren sehr kostspielig.

Die neue Einrichtung hat gegenüber diesen bekannten Verfahren den Vorteil, daß sie gar keiner Rohren durch die Früchte bedarf und deshalb billiger ist, und daß sie jederzeit und überall sogar an jeder fertigen unvorbereiteten Feldmiete schnell und ohne jedes Umarbeiten der in der Miete lagernden Früchte einfach dadurch ausgeführt werden kann, daß man kurze Rohrenden mit wenigen Spatenstichen möglichst nur durch die Wandung der Miete bis auf die Früchte führt und die Luft zwingt, sich selbst ihren Weg durch die Zwischenräume der Früchte zu bahnen.

Die Erfindung besteht darin, daß man ein kurzes Rohrstück, das möglichst nur durch die Wandung der Miete bis zu den Früchten reicht, auf beliebige Weise mit einem Ventilator, Kompressor, Exhaustor verbindet, um durch letztere den Strom von Luft, Gasen oder Dämpfen, von einer Eigenschaft, wie es der Zustand der Früchte verlangt, in und durch die Früchte zu treiben und diese dadurch gegen Fäulnis, Krankheit und Keimen zu konservieren und Ungeziefer zu vertreiben. Diese Luftgase oder Dämpfe werden entweder aus der Umgebung entnommen oder

sie können durch künstliche Vorrichtungen erzeugt werden.

Eine zweite Öffnung der Miete an beliebiger anderer Stelle, die je nach der Kraft des Ventilators usw. von dem ersten Rohr entfernt oder diesem näher gelegen ist, kann, um die Zirkulation der Luftgase oder Dämpfe zu ermöglichen, auf beliebige Art angebracht werden, z. B. als ein einfaches, durch die

ίο Erdwandung gegrabenes Loch oder ebenfalls als ein kurzes Rohr.

Dadurch, daß das Rohr nur bis auf die Früchte reicht, werden alle Früchte dem Luft- oder Dampfstrom ausgesetzt, im Gegensatz zu dem vorher beschriebenen, bekannten Verfahren, bei denen nur die zwischen der Einströmöffnung und der Oberfläche oder der zweiten Öffnung lagernden Früchte, also nicht alle gelüftet werden.

Die Röhren können an einem Ende zweckentsprechend eine tellerartige Erweiterung erhalten, sowohl um unter der Erdwandung festen Halt zu erlangen, als auch um ein Verstopfen der Mündung zu verhindern.

Claims

Patent-Ansprüche :

ι. Einrichtung zur Konservierung von Kartoffeln, Rüben und dergl. in Feldmieten, dadurch gekennzeichnet, daß ein transportabler beliebiger Luftbewegungsapparat, z. B. Kompressor, Exhaustor, auf beliebige Weise mit einem kurzen, möglichst nur durch die Wandung der Miete gesteckten Rohre verbunden wird, während an einer geeigneten anderen Stelle der Miete eine beliebig gestaltete Austrittsöffnung vorgesehen wird, zum Zweck, die Einrichtung leicht bei schon bestehenden Mieten anbringen zu können, ohne gezwungen zu sein, die Früchte umzulagern.
2. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kurze Rohr an einem Ende eine tellerförmige oder konische Erweiterung erhält, zum Zwecke, der Röhre unter der Erddecke festen Halt zu geben und um ein Verstopfen des Rohrendes zu verhindern.