DE1578409C3 - Maschinengewehr mit aufklappbarem Patronen-ZufUhrdeckel - Google Patents
Maschinengewehr mit aufklappbarem Patronen-ZufUhrdeckelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Maschinengewehre mit einem die Patronenzuführung abdeckenden aufklappbaren
Zuführdeckel, der mittels eines an dem Deckel befestigten gabelförmigen Gelenkauges scharnierartig
an einem waffenseitig gelagerten Gelenkbolzen angelenkt ist.
Derartige Maschinengewehre sind unter den Namen MG 42, MG 1 und weiteren Bezeichnungen in vielen
Ländern bekannt und in Gebrauch. Bei diesen Maschinengewehren ist der Zuführdeckel an der Oberseite der
Waffe vor der Patronenzuführung derart scharnierartig angelenkt, daß er — um beispielsweise beim Einlegen
eines neuen Patronengurtes in die Waffe in der Öffnungsstellung zu verbleiben — um einen Winkel von
mehr als 90° gegenüber der Waffe nach vorne geschwenkt werden muß, damit der Deckel in dieser Öffnungsstellung
verbleibt. Die hierzu erforderlichen Be-. wegungen des Schützen werden insofern oft als hinderlich
empfunden, als er sich aus der Deckung herausrekken muß, was nicht nur gefährlich ist, sondern auch umständlich,
insbesondere, wenn es darauf ankommt, in möglichst kurzer Zeit einen Munitionswechsel vorzunehmen,
wobei der in der Waffe befindliche Gurt herausgenommen und durch einen anderen Gurt mit der
geforderten Munitionsart ersetzt werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Handhabung — insbesondere der vorgenannten Waffe — beim Herausnehmen
bzw. Einlegen eines Patronengurtes zu erleichtern und eine arretierbare Lagerung des Zuführdeckels
zu schaffen, die auch bei bereits vorhandenen Maschinengewehren dieser Art in einfacher und wirtschaftlicher
Weise anwendbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Erzielung einer Arretierung des Deckels in aufgeklappter
Stellung eine aus gegeneinander verdrehbaren Teilen bestehende und durch den Druck von Tellerfedern
beaufschlagte Rast- bzw. Bremseinrichtung zwischen den Schenkeln des Gelenkauges auf einer in den
Schenkeln befestigten und den Gelenkbolzen umgebenden Hülse angeordnet ist, wobei die gegeneinander
verdrehbaren Teile deckel- bzw. waffenseitig gegen Verdrehen gesichert sind.
Diese Ausführung ermöglicht es, daß der Deckel in j jeder beliebigen Stellung der Waffe bis in eine ge- j
wünschte Öffnungsstellung gebracht werden kann und auch in dieser Öffnungsstellung verbleibt, ohne daß irgendwelche
besonderen Abstützeinrichtungen erforderlich sind. Ferner können auch die bei der Truppe
vorhandenen Waffen des vorgenannten Types in einfaeher und wirtschaftlicher Weise mit der neuen Deckellagerung
versehen werden, indem lediglich der Zuführdeckel ausgetauscht wird, bzw. an Stelle des bisher an
dem Zuführdeckel befindlichen Gelenkauges tritt ein » neues Gelenkauge mit der daran vorgesehenen Rast-
oder Bremseinrichtung, ohne daß weitere Änderungen an der Waffe selbst erforderlich sind.
Bei einer ebenfalls mit einem aufklappbaren Zuführerdeckel ausgestatteten Maschinenkanone ist es
bereits bekanntgeworden, den Deckel in der geöffneten Stellung durch eine im Öffnungsbereich des Deckels
zwischen diesem und dem Waffengehäuse angeordnete Gelenkstütze zu halten. Diese Stütze läßt nur einen geringen
Öffnungswinkel für den Deckel zu, der zwar das Einlegen eines Gurtes ermöglicht. Der Gurt muß aber
hierbei zwischen Gelenkstütze und Schwenkachse des Deckels hindurchgeführt werden, was wiederum bei
einem rasch durchzuführenden Gurtwechsel sehr hinderlich ist.
Ferner ist eine automatische Waffe mit aufklappbaren Zuführdeckel bekannt, bei welcher der Deckel mittels
einer an dem Verschlußgehäuse vorgesehenen Arretiervorrichtung in aufgeklappten Zustand feststellbar
ist. Zur Verwendung bei bereits vorhandenen Waffen ist diese Bauart nicht geeignet, da sie umfangreiche Änderungen
des Waffengehäuses erfordern würde.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann die Rast- bzw. Bremseinrichtung als Lamellenbremse
ausgebildet sein, wobei die Bremslamellen abwechselnd an dem am Deckel befindlichen Gelenkauge und an
einem Hebel- oder Winkelstück, das sich an der Waffe abstützt, gegen Verdrehen gesichert sind, oder aber es
kann die Rast- bzw. Bremseinrichtung mindestens zwei untereinander in Eingriff stehende Zahnteilungen aufweisen,
von denen die eine am Deckelauge ausgebildet ist und die andere an einem mit der Waffe in Eingriff
stehenden Winkelstück.
Zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden
in ihren Einzelheiten näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Seiten-Teilansicht eines Maschinengewehres
mit geöffnetem Zuführdeckel,
F i g. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, durch einen Zuführdeckel mit einer Lamellen-Brer.iseinrichtung
am Deckelauge bzw. Deckelscharnier in gegenüber F i g. 1 vergrößertem Maßstab,
F i g. 3 eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, in Richtung des Pfeiles A der in F i g. 2 gezeigten Lamel-
len-Bremseinrichtung in nochmals vergrößertem Maßstab,
F i g. 4 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer anderen Ausführungsform der Erfindung mit zwei in
gegenseitigem Eingriff stehenden Zahnteilungen am Deckelauge bzw. Deckelscharnier,
F i g. 5 eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, in Richtung des Pfeiles B der in F i g. 4 der Zeichnung gezeigten
Konstruktion im gleichen Maßstab wie F i g. 3 und
F i g. 6, 7 und 8 die Teile mit den miteinander in Eingriff stehenden Zahnteilungen der Konstruktion nach
F i g. 4 und 5 in Einzeldarstellung, ebenfalls teilweise im Schnitt und in vergrößertem Maßstab.
Bei dem in F i g. 1 dargestellten Maschinengewehr 1 ist die Patronenzuführung 2, bestehend aus einem Zuführunterteil
3 und einem Zuführmechanismus 4 mit mehreren hin- und herbewegten Klauen, durch einen
Deckel 5 abgedeckt. Der Deckel 5 ist an seinem vorderen Ende 6 scharnierartig an der Waffe 1 angelenkt.
Durch das Deckelauge 7 ist ein sogenannter Deckelbolzen 8 hindurchgeführt (siehe F i g. 2 bis 5), der die
Schwenkachse des Deckels bildet.
Wie F i g. 2 bis 5 der Zeichnung zeigen, ist das Dekkelauge 7 im allgemeinen gabelförmig ausgebildet mit
zwei Schenkeln 7a und 7b, die bei der Ausführungsform gemäß F i g. 2 und F i g. 3 durch ein Querstück 7c einstückig
miteinander verbunden sind.
Zwischen den beiden Schenkeln 7a und 7b des Dekkelauges
7 befinden sich bei der einen Ausführungsform der Erfindung (siehe Fig.2 und 3) auf einer Zylinderbuchse
9 ein Bremslamellenpaket 10 mit mehreren
Bremslamelien 11 und 12, ein abgewinkeltes Hebelstück 13 und beispielsweise zwei Tellerfedersätze 14,
die beiderseits des Lamellenpaketes 10 und des Hebelstückes 13 sitzen. Die einzelnen Bremslamellen 11 und
12 sind (siehe F i g. 2) abwechselnd mit radialen Ansätzen 11a und 12a in einer Vertiefung 15 an dem Querstück
7c des Deckelauges 7 und in einem Schlitz 16 an dem abgewinkelten Schenkel 13a des Hebelstücks 13
gegen Verdrehen gesichert. Die Zylinderbuchse 9 ist an ihren beiden Enden 9a und 9b umgebördelt, so daß die
gesamte Bremslamellenanordnung unlösbar mit dem Deckelauge 7 verbunden ist. In ihrem Innendurchmesser
ist die Zylinderbuchse 9 auf den Außendurchmesser des Deckelbodens 8 abgestimmt. Im zusammengebauten
Zustande wird das Deckelauge 7 durch den Deckelbolzen 8 gehalten, der durch Scharnierteile 17 an der
Waffe und die Zylinderbuchse 9 am Deckelauge hindurchgeführt ist. Dabei greift das Hebelstück 13 mit
seinem abgewinkelten Schenkel 13a in eine in dem Waffengehäuse vorgesehene Nut 18 ein, so daß das Hebelstück
13 und damit die Lamellen 12 gegen Verdrehen gesichert sind.
Bei der in den F ig. 4 bis 8 der Zeichnung dargestellten
Deckelanlenkung ist statt der Bremslamellen eine Rasteinrichtung mit zwei in gegenseitigem Eingriff stehenden
Zahnteilungen 20 und 21 vorgesehen. Die Zahnteilungen 20 und 21 befinden sich einmal an der
einen Innenseite 22 des gabelförmigen Deckelauges 7 und zum anderen an einem Hebelstück 23, das zusammen
mit einer Tellerfederanordnung 24 auf einer durch das Deckelauge quer hindurchgeführten Zylinderbuchse
9 angeordnet ist. Die Zahnteilungen 20 und 21 sind beispielsweise so ausgebildet, daß sich an dem Deckelauge
7 sternförmig angeordnete Vertiefungen 20a befinden, in die das Hebelstück 23 mit entsprechenden
Vorsprüngen 21a eingreift. Die Zahnteilung kann so sein, daß beispielsweise drei, vier oder fünf verschiedene
Deckelstellungen einschließlich der Deckelschließlage möglich sind. Die Tellerfederanordnung 24 ist dabei
so zu bemessen, daß sie den Deckel 5 in jeder der durch die Zahnteilungen 20 und 21 gegebenen Stellungen sichert,
andererseits aber auch ein Vorbeibewegen der Zahnteilungen beim Verstellen des Deckels ohne weiteres
zuläßt. Auch bei dieser Konstruktion ist die Zylinderbuchse 9 an ihren beiden Enden 9a und 9b umgebördelt,
und das Hebelstück 23 greift mit seinem unteren schuhartig verbreiterten Ende 23a in die an der
Waffe vorhandene Nut 18 ein.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Maschinengewehr mit einem die Patronenzuführung abdeckenden aufklappbaren Zuführdeckel,
der mittels eines an dem Deckel befestigten, gabelförmigen Gelenkauges scharnierartig an einem waffenseitig
gelagerten Gelenkbolzen angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung
einer Arretierung des Deckels (5) in aufgeklappter Stellung eine aus gegeneinander verdrehbaren
Teilen bestehende und durch den Druck von Tellerfedern beaufschlagte Rast- bzw. Bremseinrichtung
zwischen den Schenkeln (7a, Tb) des Gelenkauges (7) auf einer in den Schenkeln befestigten
und den Gelenkbolzen (8) umgebenden Hülse (9) angeordnet ist, wobei die gegeneinander verdrehbaren
Teile deckel- bzw. waffenseitig gegen Verdrehen gesichert sind.
2. Maschinengewehr mit Zuführdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastbzw.
Bremseinrichtung als Lamellenbremse ausgebildet ist und die Bremslamellen (11, 12) abwechselnd
an dem Deckelauge (7) und an einem Hebeloder Winkelstück (13), das sich an der Waffe abstützt,
gegen Verdrehen gesichert sind.
3. Maschinengewehr mit Zuführdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastbzw.
Bremseinrichtung mindestens zwei untereinander in Eingriff stehende Zahnteilungen (20, 21) aufweist,
von denen die eine (20) am Deckelauge (7) ausgebildet ist und die andere (21) an einem mit der
Waffe in Eingriff stehenden Hebel- oder Winkelstück (23).
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER0044209 | 1966-09-27 | ||
DER0044209 | 1966-09-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1578409A1 DE1578409A1 (de) | 1970-10-15 |
DE1578409B2 DE1578409B2 (de) | 1975-06-12 |
DE1578409C3 true DE1578409C3 (de) | 1976-01-22 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009007750B3 (de) * | 2009-02-06 | 2010-07-01 | Rheinmetall Landsysteme Gmbh | Sicherheitseinrichtung einer lafetierbaren Waffe |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009007750B3 (de) * | 2009-02-06 | 2010-07-01 | Rheinmetall Landsysteme Gmbh | Sicherheitseinrichtung einer lafetierbaren Waffe |
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