DE1575894C - Betätigungsvorrichtung für eine Scheibenbremse - Google Patents
Betätigungsvorrichtung für eine ScheibenbremseInfo
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Description
Das Patent 1 450 133 bezieht sich auf eine Betätigungsvorrichtung für eine Scheibenbremse, bei
der die Betätigungskraft auf eine Bremsbacke von einem am Bremsgehäuse schwenkbar gelagerten Betätigungshebel
über ein in dessen Schwenkebene pendelnd bewegliches Druckstück übertragen wird,
das als Teil einer selbsttätigen Nachstellvorrichtung aus einem Gewindebolzen und einer damit verschraubten
Gewindebüchse besteht, von denen das eine Teil gegen Verdrehen gesichert ist und das
andere an seinem mit dem Betätigungshebel zusammenwirkenden Ende einen Zahnkranz aufweist,
in den eine am Betätigungshebel oder am Bremsgehäuse gehaltene Federklinke eingreift.
Bei der Betätigungsvorrichtung gemäß Patent 450 133 wirkt das Druckstück unmittelbar auf
die im Bremsgehäuse verschiebbar geführte Bremsbacke ein; die Richtung der vom Druckstück
auf die Bremsbacke übertragenen Betätigungskraft stimmt mit der Achsrichtung des Druckstücks
überein, die sich ihrerseits infolge der pendelnden Bewegung des Druckstücks während der
Bremsbetätigung ändert. Unter der Wirkung dieser sich ihrer Richtung nach ändernden Betätigungskraft
hat die Bremsbacke die Neigung, in bezug auf die Bremsscheibe zu kippen und sich infolgedessen ungleichmäßig
abzunutzen und unter Umständen sogar im Bremsgehäuse zu verklemmen. Diese Gefahr ist
vor allem dann beachtlich, wenn die Lagerstelle des Betätigungshebels so gewählt ist, daß die Richtung
der bei der Schwenkung des Betätigungshebels auf-
tretenden Bewegung seiner Anlagefläche für das
Druckstück erheblich von der Längsachse des Dnickstücks
abweicht, damit die Relativbewegung zwischen dem Betätigungshebel und dem Druckstück zum Betätigen
der selbsttätigen Nachstellvorrichtung genutzt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Möglichkeit einer ungleichmäßigen Abnutzung und
Verklemmung der im Bremsgehäuse geführten Bremsbacke zu vermeiden, dabei aber die Vorteile
einer solchen Betätigungsvorrichtung beizubehalten, daß zumindest nach dem Anlegen der Bremsbacken
an die Bremsscheibe zwischen dem Druckstück und dem Betätigungshebel eine reine, also von Gleitreibung
freie Abwälzbewegung stattfindet, die infolge der Ausbildung des Druckstücks als selbsttätige
Nachstellvorrichtung für eine Nachstellung ausnutzbar ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem Druckstück und der von
ihm betätigten Bremsbacke ein im Bremsgehäuse verschiebbar geführtes, die Betätigungskraft übertragendes
Gleitstück angeordnet ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung ist das Gleitstück
becherförmig ausgebildet, liegt mit seinem Boden an der Bremsbacke an und umschließt das
Druckstück mit radialem Spiel. Dabei ist die-innen am Boden des Gleitstücks ausgebildete Anlagefläche
für das Druckstück oder die am Druckstück ausgebildete Gegenfläche vorzugsweise ballig.
Es ist ferner vorteilhaft, wenn die außen am Boden des Gleitstücks ausgebildete ebene Anlagefläche für
die Bremsbacke kleiner als die Bodenfläche ist und/ oder wenn die Achse des Gleitstücks, längs derer die
Betätigungskraft wirkt, gegenüber der Mitte der Bremsbacke in der Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe
versetzt ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Teilbelagscheibenbremse mit einer. Betätigungsvorrichtung gemäß der
Erfindung,
Fi g. 2 eine Ansicht der in Fi g. 1 linkca Seite der
Bremse,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 in
Fig. 2 und
F i g. 4 einen Schnitt entlang der Linie 4-4 in Fig. 2
Zu der dargestellten Teilbelagscheibenbremse gehört ein Bremsgehäuse 10, das über den Rand der
nicht dargestellten Bremsscheibe greift und seitlich neben der Bremsscheibe zwei Ansätze 11 aufweist,
die von einem Schenkel 12 des Bremsgehäuses im Abstand parallel zueinander nach unten ragen; mit
diesen Ansätzen ist das Bremsgehäuse z. B. an einem nicht dargestellten Teil eines Fahrzeugs
schwenkbar gelagert. Im Bremsgehäuse 10 sind
3 4
Bremsbeläge 13 und 14 beiderseits der Bremsscheibe 18 nach unten kippen, da es sich an einer balligen
an je einer starren Trägerplatte 15 bzw. 16 befestigt. Anlagefläche 52 des Bodens 43 des Gleitstücks 42
Die Trägerplatte 15 des Bremsbelages 13 ist zur abstützt. An der Außenseite des Bodens 43 ist für
Bremsscheibe hin und von ihr weg verschiebbar auf die Trägerplatte 15 eine Anlagefläche 53 ausgebildet,
Schienen 17 geführt, die an den beiden Seitenflächen 5 die kleiner als die Bodenfläche ist.
des Bremsgehäuses befestigt sind und mit Nasen der Die beschriebene Betätigungsvorrichtung arbeitet
des Bremsgehäuses befestigt sind und mit Nasen der Die beschriebene Betätigungsvorrichtung arbeitet
Trägerplatte 15 zusammenwirken. folgendermaßen:
Im Bremsgehäuse 10 ist gemäß F i g. 3 ein starrer Wenn der Betätigungshebel 18 durch den hydrau-
Betätigungshebel 18 um ein Gelenk 19 schwenkbar, lischen Kolben 26 oder die Exzenterscheibe 30 um
das von der Spitze 21 einer am Betätigungshebel aus- io sein Gelenk 19 geschwenkt wird, verschiebt das
gebildeten Nase 20 und einer entsprechenden Ge- Druckstück 36 das Gleitstück 42 in axialer Richtung
genfläche an einem Träger 22 gebildet ist. Der Trä- der Bohrung 44, so daß die Bremsbacke 13, 15 gegen
ger 22 ist mit zwei in Umfangsrichtung der Brems- die Bremsscheibe gedrückt wird. Die auf das Bremsscheibe
gegeneinander versetzten Bolzen 23 am gehäuse 10 einwirkende Reaktionskraft erzeugt ein
Bremsgehäuse 10 befestigt und ebenso wie der Be- 15 Moment, das eine Schwenkung des Bremsgehäuses
tätigungshebel 18 und die mit ihm zusammenwirken- um eine sich durch die Ansätze 11 erstreckende
den Teile von einer Blechkappe 24 abgedeckt. Achse bewirkt; infolge dieser Schwenkung kommt
Am einen Ende des Betätigungshebels 18 greift auch die zweite Bremsbacke 14, 16 mit der Bremseine
breite Druckleiste 25 an, die sich an einem Vor- scheibe in Eingriff.
sprang 28 des Kolbens 26 eines im rechten Winkel 20 Während des ersten Teils der Schwenkung des
zur Bremsscheibe im Bremsgehäuse 10 angeordneten Betätigungshebels 18 gleitet dessen ballige Anlagehydraulischen Zylinders 27 abstützt. In Umfangs- fläche 32 auf dem Kopf 34 des Gewindebolzens 35,
richtung der Bremsscheibe neben dem Vorsprung 28 da das Druckstück 36 von der Feder 50 zunächst
greift an der Druckleiste 25 ein im Bremsgehäuse ge- festgehalten wird. Sobald das Bremslüftspiel überführter
Klotz 29 an, der sich seinerseits an einer 25 wunden ist, wächst der Widerstand gegen die ge-Exzenterscheibe
30 abstützt. Die Exzenterscheibe 30 meinsame Axialbewegung des Druckstücks 36 und
sitzt auf einer Welle 31, die im Bremsgehäuse 10 des Gleitstücks 42, so daß auch die Reibung zwidrehbar
gelagert und als Bestandteil einer mecha- sehen der balligen Anlagefläche 32 des Betätigungsnischen Betätigungsvorrichtung mit einem Handhebel hebeis 18 und der Stirnfläche 33 des Kopfes 34 anod.
dgl. verbunden ist. 30 steigt. Infolgedessen beginnt der Betätigungshebel 18
Der Betätigungshebel 18 weist eine ballige An- sich auf dem Kopf 34 ohne Gleitbewegung abzuwällagefläche
32 auf, an der eine ebene oder ebenfalls zen, wobei das Druckstück 36 gegen den Widerstand
konvexe Stirnfläche 33 des Kopfes 34 eines Gewinde- des Federbügels 50 eine pendelnde Bewegung um die
bolzens 35 anliegt. Der Gewindebolzen 35 ist Be- an der Innenseite des Bodens 43 des Gleitstücks 42
standteil eines Druckstücks 36, dessen Länge sich 35 ausgebildete ballige Anlagefläche 52 ausführt. Um
durch Drehen des Gewindebolzens 35 verändern läßt. diese pendelnde Bewegung zu ermöglichen, könnte
Am Kopf 34 des Gewindebolzens 35 ist ein Zahn- an Stelle der Innenseite des Bodens 43 des Gleitkranz
37 ausgebildet, in den gemäß Fig. 4 eine Stücks 42 die Außenseite des geschlossenen Endes 41
Nase 38 einer am Betätigungshebel 18 befestigten der Gewindebüchse 40 ballig ausgebildet sein.
Klinke 39 eingreift. 40 Wenn das Bremslüftspiel infolge Abnutzung der
Klinke 39 eingreift. 40 Wenn das Bremslüftspiel infolge Abnutzung der
Der Gewindebolzen 35 ist in eine Gewindebüchse Bremsbeläge 13 und 14 eine bestimmte Größe er-40
eingeschraubt, die ein geschlossenes Ende 41 auf- reicht hat, überspringt die Nase 38 der Klinke 39 bei
weist und seinerseits innerhalb eines becherförmigen der zu Beginn der Bremsbetätigung zwischen dem
Gleitstücks 42 angeordnet ist und an dessen Boden Betätigungshebel 18 und dem Kopf 34 auftretenden
43 anliegt. Das Gleitstück 42 ist in einer Bohrung 44 45 Gleitbewegung einen oder mehrere Zähne des Zahnim
Schenkel 12 des Bremsgehäuses 10 axial ver- kranzes 37. Während der anschließenden Abwälzschiebbar
geführt und gegen Drehen gesichert. Die bewegung tritt keine nennenswerte Relativbewegung
Achse des Gleitstücks 42, längs derer es die Druck- zwischen der Nase 38 und dem an ihr anliegenden
kräfte des Druckstücks 36 auf die Trägerplatte 15 der Zahn des Zahnkranzes 37 mehr auf, so daß unter
Bremsbacke 13, 15 überträgt, ist gegenüber dem 50 Last auftretende Verformungen des Bremsgehäuses
Flächenmittelpunkt der Bremsbacke 13, 15 in der keinen Einfluß auf die Stellung der Nase 38 in bezug
Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe versetzt, so daß auf den Zahnkranz 37 haben. Beim Lüften der
ein beliebiger Radius der sich in ihrer Hauptdreh- Bremse wird das Druckstück 36, und mit ihm der
richtung drehenden Bremsscheibe die Achse des Betätigungshebel 18, in die Ruhestellung zurück-Gleitstücks
42 erst nach dem Flächenmittelpunkt der 55 geschwenkt. Dabei bewirkt die in den Zahnkranz 37
Bremsbacke 13, 15 erreicht. Das Druckstück 36 ist eingreifende Nase 38 der Klinke 39 eine Verdrehung
innerhalb des Gleitstücks 42 durch einen Federring des Gewindebolzens 35 gegenüber der gegen Drehen
45 drehfest gehalten, der in einer Ringnut 46 im In- festgehaltenen Gewindebuchse 40; bei dieser Drehung
neren des Gleitstücks liegt und einen Ansatz 47 auf- wird der Gewindebolzen 35 etwas aus der Gewindeweist,
der in eine Längsnut 48 der Gewindebüchse 40 60 büchse 40 herausgeschraubt, so daß sich die wirkeingreift,
same Länge des Druckstücks 36 um einen Betrag
Zwischen dem Kopf 34 des Gewindebolzens 35 des vergrößert, der von der Zahnteilung des Zahnkran-Druckstücks
36 und einer am Träger 22 fest- zes 37 und der Gewindesteigung der Gewindeteile 35
geklemmten Platte 51 ist ein Federbügel 50 ein- und 40 abhängt. Wenn dieser Nachstellvorgang noch
gespannt, der bestrebt ist, das Druckstück 36 in 65 nicht reicht, um das Bremslüftspiel auf den vorseiner
aus Fig. 3 und 4 ersichtlichen Ruhestellung gesehenen Betrag zu verkleinern, dann wiederholt
zu halten. Aus dieser Ruhestellung kann das Druck- sich der Nachstellvorgang bei der nächsten Bremsstück
36 in der Schwenkebene des Betätigungshebels betätigung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Betätigungsvorrichtung für eine Scheibenbremse, bei der die Betätigungskraft auf eine
Bremsbacke von einem am Bremsgehäuse schwenkbar gelagerten Betätigungshebel über ein
in dessen Schwenkebene pendelnd bewegliches Druckstück übertragen wird, das als Teil einer
selbsttätigen Nachstellvorrichtung aus einem Gewindebolzen und einer damit verschraubten Gewindebuchse
besteht, von denen das eine Teil gegen Verdrehen gesichert und das andere an seinem mit dem Betätigpngshebel zusammenwirkenden
Ende einen Zahnkranz aufweist, in den eine am Betätigungshebel oder am Bremsgehäuse
gehaltene Federklinke eingreift, nach Patent 1450 133, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Druckstück (36) und der von ihm betätigten Bremsbacke (13,14) ein im Bremsgehäuse
(10) verschiebbar geführtes, die Betätigungskraft übertragendes Gleitstück (42) angeordnet
ist.
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (42)
becherförmig ausgebildet ist, mit seinem Boden (43) an der Bremsbacke (13, 14) anliegt und das
Drucksüick (36) mit radialem Spiel umschließt.
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innen am
Boden (43) des Gleitstücks (42) ausgebildete Anlagefläche (52) für das Druckstück (36) oder die
am Druckstück ausgebildete Gegenfläche ballig ist.
4. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
außen am Boden (43) des Gleitstücks (42) ausgebildete ebene Anlagefläche (53) für die Bremsbacke
(13, 15) kleiner als die Bodenfläche ist.
5. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Achse des Gleitstücks (42) längs derer die Betätigungskraft wirkt, gegenüber der Mitte der
Bremsbacke (13, 15) in der Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe versetzt ist.
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