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Druckmeßgerätegruppe Die Erfindung betrifft eine Druckmeßgerätegruppe
mit mindestens zwei Meßgeräten unterschiedlicher Meßbereiche, von denen diejenigen
für die niedrigeren Meßbereiche jeweils durch ein Uberdruckventil geschützt sind,
das aus einem von dem zu messenden Medium in einem Zylinder gegen einen Energiespeicher
verschiebbaren Kolben besteht, der bei Überschreiten eines vorbestimmten Maximaldruckes
die Verbindungsleitung zwischen der Druckleitung einerseits und dem Druckmeßgerät
niedrigeren Meßbereiches andererseits unterbricht.
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Es gibt fUr Druckmeßgeräte bekanntlich eine Klasseneinteilung mit
verschiedenen für die Anzeige zulässigen Fehlergrenzen. Die zulässigen Eich- und
Verkehrsfehlergrenzen für die Anzeige und für den Unterschied der Anzeige werden
in Prozent des Skalenendwertes angegeben. Sie gelten an allen Skalenstellen des
Anzeigebereiches. Naturgemäß ist ein Druckmeßgerät der Klasse 0,3 mit einem Verkehrsfehlerwert
von nur 0,3 % wesentlich teurer als ein Gerät der Klasse 4,0.
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Bei einem Druckmeßgerät der Klasse 4,0 für größere Druckbereiche,
z. B. von 0 bis 250 at., kann die Verkehrsfehlergrenze aber bereits einen Wert von
10,0 erreichen.
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Soll ein derartiges Druckmeßgerät auch für niedrigere Druckbereiche
verwendet werden, so ist die Anzeigegenauigkeit viel zu gering. Um nun bei Maschinen
mit hydraulischen oder pneumatischen Druckvorrichtungen sowohl im hohen als auch
im niedrigen Druckbereich genaue Meßergebnisse zu erhalten, ist es bekannt geworden,
für den niedrigen Meßbereich, beispielsweise von 0 bis 60 at., ein Druckmeßgerät
der Klasse 0,3 und für den höheren Druckbereich, beispielsweise von 0 bis 250 at.,
ein Druckmeßgerät geringeren Genauigkeitsgrades, also der Klasse 4,0, nebeneinander
angeordnet zu verwenden.
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Bei einer bekannten Anordnung wird beim Uberschreiten eines niedrigen
Druckbereiches die Verbindungsleitung zu dem Druckmeßgerät dieses Bereiches durch
ein Steuerorgan gesperrt.
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Um zu verhindern, daß ein Druckmeßgerät für niedrige Druckbereiche
versehentlich einem unzulässig hohen Druck ausgesetzt wird, ist außerdem die Anordnung
eines 2berdruckventiles bekannt. Dies hat aber zur Folge, daB auch der Druckmesser
für den größeren Druckbereich den tatsächlichen
Druck nur ungenau
anzeigt, da durch das Uberdruckventil eine Druckminderung hervorgerufen wird. Außerdem
hat sich gezeigt, daß das Druckmeßgerät für den niedrigen Bereich nach einer Messung
im höheren Bereich bei einer nachfolgenden Messung wiederum in einem niedrigeren
Druckbereich nicht genau genug anzeigt, und zwar deshalb, weil in diesem Druckmeßgerät
dann immer noch ein Druck entsprechend dem vorherigen höheren Druck herrscht, der
dem Druck des in der Druckleitung befindlichen Mediums entgegenwirkt. Bei der nachfolgenden
Messung muß dieser Druck zuerst abgebaut werden, während zum Zwecke einer genauen
Messung der Druck zum Druckmeßgerät hin stets aufgebaut werden sollte.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
der bekannten Druckmeßgerätegruppen zu beseitigen und eine Druckmeßgerätegruppe
zu schaffen, bei der bei einem Druck des Mediums innerhalb des für den niedrigeren
Meßbereich ausgelegten Druckmeßgerätes beide Druckmeßgeräte den Druck anzeigen,
wobei jedoch das Druckmeßgerät für den niedrigeren Druck diesen genauer anzeigt
und bei der nach dem Uberschreiten des Druckbereiches dieses Druckmeßgerätes dasselbe
durch ein Uberdruckventil, welches aus einem von dem zu messenden Medium in einem
Zylinder gegen einen Energiespeicher verschiebbaren Kolben besteht, von der Druckleitung
getrennt und entlastet wird,
so daß auch bei einer erneuten Umschaltung
auf den niedrigeren Druckbereich genaue Meßergebnisse geliefert werden.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der verschiebbare
Kolben bei Überschreiten des vorbestimmten Maximaldruckes zugleich das Druckmeßgerät
niedrigeren Meßbereiches mit einer Druckentlastungsleitung verbindet.
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Dadurch, daß der verschiebbare Kolben nach Überschreiten des vorbestimmten
Maximaldruckes die Verbindungsleitung zwischen der Druckleitung und dem Druckmeßgerät
für den niederigeren Bereich unterbricht, ist sichergestellt, daß ein Durchfluß
des unter höherem Druck stehenden Mediums zu diesem Druckmeßgerät unterbleibt. Gleichzeitig
wird nach Überschreiten des vorbestimmten Maximaldruckes, beispielsweise 60 at.,
das Druckmeßgerät mit dem niedrigeren Meßbereich mit einer Druckentlastungseinrichtung
verbunden. Hierdurch ist sichergestellt, daß der Druckstau in diesem Druckmeßgerät
abgebaut wird und bei der Wiederinbetriebnahme infolge Absinkens des Druckes unter
60 at. der Druck von der Druckleitung zum Druckmeßgerät niedrigeren Bereiches hin
erneut aufgebaut werden kann.
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Ein AusfUhrungsbeXpiel der Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis
3 näher erläutert.
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Figur 1 zeigt die Druckleitung 1, an die die Druckmeßgeräte 2 und
3 angeschlossen sind. Dabei ist das Druckmeßgerät 2 für den höheren Druckbereich
und das Druckmeßgerät 3 als sogenanntes Feinmeßgerät für den niedrigeren Druckbereich
bestimmt. Das Druckmeßgerät 3 ist am Uberdruckventil 4, welches aus dem Zylinder
5 und dem Kolben 6 besteht, angeschlossen. EineDruckReder 7, deren Druck durch eine
Verstellschraube 8 einstellbar ist, hält den Kolben 6 in der gezeichneten Stellung.
Der Kolben 6 weist eine Verbindungsleitung 9 auf sowie als Bohrungen ausgebildete
weitere Verbindungsleitungen 10, 10a, lOb, die in einem Ringraum 11 enden, wodurch
die Verbindung von der Druckleitung 1 zum Druckmeßgerät 3 hergestellt wird. Das
Überdruckventil 4 weist außerdem eine Druckentlastungsleitung 12 auf und der Kolben
6 einen weiteren Ringraum 13, der mit der Druckentlastungsleitung 12 in Verbindung
steht.
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In der in Figur 1 gezeichneten Stellung des Kolbens 6 besitzt das
Druckmedium in der Druckleitung 1 einen niedrigen Druck, der höchstens dem Meßbereich
des Druckmeßgerätes 3 und gleichzeitig der Kraft der Druckfeder 7 entspricht. In
dieser Stellung ist am Druckmeßgerät 3 der niedrigere Druck mit wesentlich größerer
Genauigkeit abzulesen als am Druckmeßgerät 2.
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Überschreitet der Druck in der Druckleitung 1 den vorbestimmten Maximaldruck,
d. h. den Meßbereich des Druckmeßgerätes 3, so wird der Kolben 6 entgegen der Kraft
der Druckfeder 7 so weit nach links verschoben, daß entsprechend Figur 2 die Zuführleitung
14 zum Druckmeßgerät 3 abgedichtet wird, also kein Druckmedium mehr in diese Leitung
eintreten kann.
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Figur 3 zeigt die Endstellung des Kolbens 6 im Zylinder 5 nach Überschreiten
des vorbestimmten Maximaldruckes. Es ist ersichtlich, daß der Druckstau, der sich
in der Zuführleitung 14 zum Druckmeßgerät 3 gebildet hat, über den Ringraum 13 durch
die Druckentlastungsleitung 12 abgebaut wird.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So können beispielsweise je nach Bedarf mehrere Druckmeßgeräte unterschiedlicher
Meßbereiche und verschiedener Genauigkeitsklassen an die Druckleitung 1 angeschlossen
werden.