DE1570597B2 - Verfahren zur herstellung von waermeformbestaendigerem polyvinylchlorid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von waermeformbestaendigerem polyvinylchloridInfo
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Description
3 4
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch der genannten Maleinimide unter 7 Gewichtsprozent
gelöst, daß in einem Verfahren zur Herstellung von senken zu können. Man erhält bei dieser Arbeitsweise
Mischpolymerisaten des Vinylchlorids mit N-substi- Mischpolymerisate, die auffallend hohe Erweichungs-
tuierten Maleinimiden als Maleinimid eine Verbin- punkte von oberhalb 100° C aufweisen, sich gut
dung der allgemeinen Formel 5 verarbeiten lassen und außerdem unverfärbt sind.
O Die Verfahrensprodukte sind auch den bekannten,
,/ bei tiefen Temperaturen hergestellten Homopolymeri-
**■ \ säten des Vinylchlorids weit überlegen, da sie sich
. NR zusätzlich durch erhöhte Schlagzähigkeit auszeichnen.
■aiir Q' ίο Die Polymerisation kann in Masse, Suspension
\. oder Emulsion vorgenommen werden, wobei die
O Technik der heterogenen Reaktionsführung, worunter
wobei R eine der folgenden verzweigten alipha- die Polymerisation bei zwei oder mehr unterschiedtischen
Gruppen darstellt: hchen Temperaturen bzw. das portionsweise oder
* 15 kontinuierliche Nachschleusen des einen Reaktions-—
CH(CH3)2;—CH2CH(CH3)2;—C(CH3)3; partners während der Polymerisation zu verstehen
-C(CH3), CH2C(CH3)2CH3; ist einbezogen ist. _'.,,.. .+ß .,
rR r\x(r H vrw ^ rw Die Polymerisation wird radikahsch mit Peroxiden
Uü^ü^tiB^ti^tis und Azoverbindungen durchgeführt. Auch Peroxide
und worin R' und R", gleich oder verschieden, a° oder Hydroperoxide, die erst im Reaktionsmedium
Wasserstoff, Chlor, Brom, Fluor oder —CN oder gebildet werden, eignen sich vorzüglich für die PoIyeine
Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen sein können, merisationsaktivierung. So ist z. B. das System Borin
einem Anteil von 1 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen alkyl—H2O2 ein geeigneter Aktivator, wobei das
auf das Gesamtgewicht der Monomeren, eingesetzt H2O2 portionsweise während der Polymerisation
und die Polymerisation bei Temperaturen zwischen 25 nachgegeben werden kann, um den Reaktionsablauf
—40 und +65° C durchgeführt wird. Die Produkte konstant zu halten.
des Verfahrens zeichnen sich durch im Vergleich Die Polymerisation wird zwischen—40 und+650C
zu den handelsüblichen Polyvinylchloriden wesentlich durchgeführt; bei geringeren Anteilen von N-substi-
höhere Erweichungspunkte aus. tuiertem Maleinimid als 7 Gewichtsprozent sind
Überraschenderweise kann der Anteil an Malein- 30 Temperaturen unterhalb O0C zu bevorzugen,
imid mit einem der genannten, stark verzweigten Als Hilfsmittel für die Emulsions- und Suspensions-
aliphatischen Reste R relativ niedrig gehalten werden polymerisation kommen die gebräuchlichen Emul-
und bewegt sich zwischen 1 und 15 Gewichtsprozent, gatoren und Suspendierhilfsmittel in Frage. Gut
vorzugsweise 2 und 7 Gewichtsprozent. Die genannten geeignet sind Alkylsulfonate, -sulfate, Alkylarylsulfo-
stark verzweigten Reste R tragen, vermutlich auf 35 nate, Sulfobernsteinsäureester u. a. Als Suspendier-
Grund sterischer Hinderung, wesentlich zur Erhöhung hilfsmittel dienen methylierte Cellulose, Polyvinyl-
der Wärmeformbeständigkeit bei, wie nachstehend alkohol und teil verseiftes Polyvinylacetat,
gezeigt wird. Als Polymerisationsgefäße dienen Rührautoklaven
Während beispielsweise eine Folie mit einem Gehalt aus nichtrostendem Stahl bzw. emaillierte Rühr-
von 6 Gewichtsprozent N-(tert.Butyl)-maleinimid 40 behälter mit Mantelkühlung und -heizung,
einen Erweichungspunkt von 94,5° C aufweist, besitzt Die Aufarbeitung der Produkte geschieht auf dem
eine Folie mit einem Gehalt von 6 Gewichtsprozent üblichen Wege. Ein nach dem Emulsionsverfahren
N-(n-Butyl)-maleinimid nur einen Erweichungspunkt gewonnener Latex wird nach dem Sprüh- oder WaI-
von 86° C, bei gleichen Polymerisationsbedingungen zentrocknungsverfahren aufgearbeitet. Eine nach dem
und einer Temperatur von +50°C hergestellt. In 45 Suspensionsverfahren anfallende Dispersion wird im
beiden Fällen waren die Folien auf einem Zwei- Stromtrockner oder Drehrohr getrocknet. Ein nach
walzenmischwerk bei 170° C und unter einem Zusatz dem Masseverfahren anfallendes Pulver wird nach
von 1,5 Gewichtsprozent des handelsüblichen Organo- Entfernung des Restmonomeren lediglich abgesiebt,
zinnstabilisators Di - octyl - Sn - thioglykolsäureoctyl- Die Mischpolymerisate können im Extruder oder
ester durch lOminutiges Kneten hergestellt worden. 5° auf dem Kalander verarbeitet werden. Zur Stabili-
Überraschenderweise ist die Geliertendenz des sierung werden die üblichen Polyvinylchlorid-Stabili-
Produktes mit 6 Gewichtsprozent N-(tert.Butyl)- satoren sowie deren Abmischungen mit Epoxiden,
maleinimid, d. h. des Produktes mit dem höheren Phosphiten, Aufhellern und Farbstoffen zur Erzie-
Erweichungspunkt, gegenüber dem Vergleichsprodukt lung einer optimalen Wirkung eingesetzt,
mit 6 Gewichtsprozent N-(n-Butyl)-maleinimid oder 55 Die folgenden Beispiele veranschaulichen einige
einem normalen Suspensions-Polyvinylchlorid, welches Ausführungsformen des Verfahrens,
das gleiche Molgewicht (K-Wert) wie die beiden . -I1
Mischpolymerisate aufweist, nicht vermindert. Beispiel
Wird die Mischpolymerisation bei Temperaturen In einem 25-1-Rührbehälter mit Mantelkühlung
zwischen 40 und 50° C durchgeführt, so erhält man, 60 wird eine Flotte von 141 entsalztem Wasser, enthal-
wenn der Anteil der erfindungsgemäß einzusetzenden tend 0,2 Gewichtsprozent (bezogen auf Monomeres)
Maleinimide mehr als 7 Gewichtsprozent des Mono- = 12 g Methylcellulose (25 cPs), vorgelegt, evakuiert,
merenansatzes beträgt, Produkte, die nach der Ver- mit Stickstoff gespülte und unter Rühren eine Lösung
arbeitung eine schwache Eigenfärbung aufweisen. von 10 Gewichtsprozent (= 600 g) N-(tert. Butyl)-
Vorzugsweise wird daher die Polymerisation bei 65 maleinimid und 0,3 Gewichtsprozent (= 18 g) Lau-
Temperaturen unter 40°C oder sogar unter O0C roylperoxid in 5,4 kg Vinylchlorid eingepreßt und
durchgeführt, um eine syndiotaktische Anordnung unter Rühren bei 50° C polymerisiert. Nach 12 Stun-
,der Molekülketten zu begünstigen und den Anteil den ist die Reaktion beendet, und man erhält nach
5 6
dem Trocknen der Suspension einen mittelfeinen 5 Gewichtsprozent (= 1,0 kg) N-(tert.Butyl)-malein-
Grieß mit einer Ausbeute von 85 °/0 und einem imid beschickt und 19,0 kg Vinylchlorid eingelassen.
K-Wert von 63. Aus einem gesonderten Gefäß werden 0,3 Gewichts-
Das Produkt wird mit 1,5 Gewichtsprozent Organo- prozent (= 60 g) Tri-(n-Butyl)-bor in 100 ml Hexan
zinnstabih'sator (Dioctylzinnthiöglykolsäureoctylester 5 zugedrückt und aus einem weiteren Gefäß 18 g
in Glycerinoleat) stabilisiert und auf einem Misch- 33%iges H2O2 (= 0,03 Gewichtsprozent 100°/0iges
walzwerk bei 1700C verarbeitet. Die Gehertendenz H2O2). Der Rührbehälter wird mit einem über die
ist einem handelsüblichen normalen Suspensions- gesamte Welle verlaufenden Blattrührer, der nur
Polyvinylchlorid gleichzusetzen. Die Thermostabilität einen schmalen Spalt von 5 mm zwischen Blattende
beträgt unter diesen Bedingungen 50 Minuten. io und Reaktionsgefäßwand Spielraum läßt, bei
Bei einer zweiten Mischung wird nach 10 Minuten 50 Umdr./Min. gerührt. Nach 5 Stunden werden
Walzzeit eine FoUe von 0,3 mm abgezogen und der abermals 18 g 33°/oiges H2O2 nachgedrückt, ebenso
Erweichungspunkt nach der Torsionsschwingungs- nach 10, 15 und 20 Stunden. Nach 23 Stunden wird
methode (nach Schmieder und Wolff, KoI- die Innentemperatur auf +22°C erhöht und das
loid-Z., 127 [1952], S. 65 bis 78) bestimmt. Danach 15 überschüssige Vinylchlorid entfernt. Der Rührbehälter
liegt der Erweichungspunkt bei 1010C. Die im fol- wird geöffnet und ihm 15 kg eines staubfeinen Pro-
genden genannten Erweichungspunkte beziehen sich duktes entnommen, das über ein 300^-Sieb abgesiebt
auf die gleiche Methode. wird. Der K-Wert beträgt 85. Eine Probe von 300 g
. . wird wie im Beispiel 1 stabilisiert und bei 180° C
B e ι s ρ ι e 1 2 ao auf einer Mischwalze verarbeitet. Die Gelierzeit liegt
Man arbeitet nach Beispiel 1, verwendet aber doppelt so hoch wie im Beispiel 1. Die von der Walze /»-
5 Gewichtsprozent (=300 g) N-(1,1,3,3-Tetramethyl- abgezogene Folie von 0,3 mm hat einen Erweichungs- ν
butyl)-maleinimid in 5,7 kg Vinylchlorid und poly- punkt von 105 0C.
merisiert bei 50° C. Nach 17 Stunden erhält man Beispiel 7
ein mittelf eines Produkt, das zu einer Folie bei 17O0C 25
ein mittelf eines Produkt, das zu einer Folie bei 17O0C 25
verarbeitet, einen Erweichungspunkt von 95° C hat. Es wird wie im Beispiel 6 verfahren, jedoch bei
—30° C polymerisiert und der Rührautoklav mit
B e i s ρ i e 1 3 3 Gewichtsprozent (= 0,6 kg) N-(tert.Butyl)-malein-
Man arbeitet nach Beispiel 1, verwendet aber imid und 19,4 kg Vinylchlorid beschickt. Aus einem
5 Gewichtsprozent (= 300 g) N-(tert.Butyl)-malein- 30 separaten Gefäß werden 0,4 Gewichtsprozent (= 80 g)
imid in 5,7 kg Vinylchlorid und polymerisiert bei Tri-(n-butyl)-bor in 100 ml Hexan zugedrückt und
5O0C. Die Reaktionszeit beträgt 13,5 Stunden und sonst wie im Beispiel 6 verfahren. Die Laufzeit
der K-Wert 67. Der Erweichungspunkt einer bei beträgt 28 Stunden. Das staubfein anfallende Pro-
170°C hergestellten Folie liegt bei 94,5° C. dukt wird durch ein 300^-Sieb geschickt; der K-Wert
„ . . , . 35 beträgt 90,1.
.Beispiel 4 £me probe von 300 g wird wie im Beispiel 6 bei
In einem 25-1-Rührbehälter wird eine Flotte von 1800C auf einer Mischwalze verarbeitet. Die von
141 entsalztem Wasser, enthaltend 0,5 Gewichts- der Walze abgezogene Folie von 0,3 mm hat einen
prozent (= 30 g) teilverseiftes Polyvinylacetat, vor- Erweichungspunkt von 1100C.
gelegt, unter Rühren eine Lösung von 5 Gewichts- 40 . .
prozent (= 300g) N-(tert.Butyl)-maleinimid und Beispiel 8
0,3 Gewichtsprozent (= 18 g) Lauroylperoxid in In einem 10-1-Rührautoklav wird eine Emulgator-
2 kg Vinylchlorid eingepreßt und unter Rühren bei lösung mit 2,5 Gewichtsprozent (= 87,5 g) C12-Alkyl-
500C polymerisiert. sulfonat und 2,25 g Dinatriumphosphat in 4,51 ent-
Nach 3 Stunden werden 2 kg Vinylchlorid nach- 45 salztem Wasser vorgelegt und der pH-Wert mit Am-
gedrückt und nach weiteren 3 Stunden 1,7 kg Vinyl- moniak auf 9,5 eingestellt. Nach Evakuierung und
chlorid eingeschleust. Stickstoffspülung wird eine Lösung von 5 Gewichts-
Nach 15 Stunden ist die Reaktion beendet, und es prozent (= 175 g) N-(tert.Butyl)-maleinimid in 3,33kg
werden nach Abtrennung des Wassers und Trock- Vinylchlorid zugegeben und aus einem getrennten
nung 4,9 kg eines mittelfeinen Produktes mit einer 50 Gefäß 0,2 Gewichtsprozent (= 7,0 g) Tri-(n-butyl)-
mittleren Teilchengröße von 150 μ gewonnen. bor in 10 ml Äthanol, aus einem weiteren Gefäß
Der Erweichungspunkt einer Folie, die bei 1700C 0,15 Gewichtsprozent (= 15,7 g) H2O2 (33°/oig) zuhergestellt
worden ist, hegt bei 96°C. gedrückt. Die Polymerisation wird bei 300C unter
. -ic Rühren durchgeführt und nach 5, 10 und 20 Stunden
B e ι s ρ 1 e 1 5 55 jeweils 0,15% (= 15,7 g) H2O2 nachgedrückt.
Es wird wie im Beispiel 3 verfahren, aber die Nach 32 Stunden ist der Druck auf 0,2 atü abge-Polymerisationstemperatur
nach 10 Stunden auf 550C fallen, und man erhält einen Latex mit einem Festerhöht.
Nach 15,5 Stunden ist die Reaktion beendet, stoffgehalt von 39 Gewichtsprozent, das entspricht
und nach Isolierung des Produktes und Ermittlung einem Monomerenumsatz von etwa 88%. Der
der Ausbeute von 85% wird die Verarbeitbarkeit 60 K-Wert beträgt 82,5.
auf der Walze geprüft. Die Gehertendenz (K-Wert Der Latex wird auf einem Walzentrockner getrock-
des Produktes 64) hegt um 10 Sekunden günstiger net und das Produkt nach einer Stabilisierung — wie
als beim Produkt nach Beispiel 3. Der Erweichungs- im Beispiel 1 — bei 1750C verwalzt. Die nach 10 Mi-
punkt wird nach der üblichen Methode mit 94° C nuten abgezogene Folie hat einen Erweichungspunkt
ermittelt. . 65 von 97° C.
Beispiel 6 Ferner wurden im folgenden einige der Mischpoly-
Ein mit einer Solelösung auf —15°C gehaltener merisate des erfindungsgemäßen Verfahrens mit sol-
und mit N2 gespülter 25-1-Rührautoklav wird mit chen der belgischen Patentschrift 649 415 verglichen.
Dabei wurde in allen angegebenen Versuchen nach folgender Vorschrift gearbeitet:
In einem 25-1-Rührbehälter mit Mantelkühlung
und Blattrührer wird eine Flotte von 141 entsalztem Wasser, enthaltend 0,2 Gewichtsprozent, bezogen
auf Monomeres (= 12 g), Methylcellulose mit einer Viskosität von 25 cPs (2°/oige wässerige Lösung) vorgelegt;
dann wird evakuiert, mit Stickstoff gespült und unter Rühren eine Lösung von 5 bzw. 8 Gewichtsprozent
= 300 bzw. 480 g eines (in der folgenden Tabelle bezeichneten) N-substituierten Maleinimids
und 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomeres (= 18 g), Lauroylperoxid in 5700 bzw. 5520 g Vinylchlorid
eingedrückt und dann unter weiterem Rühren bei 200 Umdr./Min. und nach dem Aufheizen auf
eine Temperatur von 50° C bis zu einem Druckabfall auf 4 atü polymerisiert. Der Umsatz beträgt dann
85%, und die Reaktionszeit liegt zwischen 12 und 15 Stunden. Der Behälter wird abgekühlt, entspannt
und die feinkörnige Suspension mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 150 μ abgelassen und das
Produkt mit einer Nutsche von der wässerigen Phase getrennt. Die noch 20°/0 Wasser enthaltende Pulvermasse
wird anschließend im Umluftofen bei etwa 50°C getrocknet.
300 g des weißen Pulvers aus den Einzelansätzen werden mit 1,5 Gewichtsprozent Dioctylzinnthioglykolsäureoctylester
in Glycerinoleat (Zinnstabilisator 17 MOL® der Deutschen Adavance GmbH.) und 1 Gewichtsprozent eines handelsüblichen Gleitmittels,
bestehend aus einem Gemisch von Estern der Montansäure mit Äthanol und 1,3-Butandiol
(Wachs E®) innig vermischt und auf einem Mischwalzwerk, dessen Walzenpaar auf einer Temperatur
von 170° C gehalten wird, 10 Minuten lang geliert. Dabei bildet sich schon nach 2 Minuten ein zusammenhängendes
Walzfell, das ab und zu durch Einschneiden mit einem Kupfermesser homogenisiert wird. Nach 10 Minuten Walzzeit wird eine Folie
von 0,3 mm Dicke abgezogen und der Erweichungspunkt nach der bereits in den vorstehenden Beispielen
angewendeten Torsionsschwingungsmethode gemessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt.
Wie aus dieser Tabelle zu entnehmen ist, ergeben die N-arylsubstituierten Maleinimide nach der belgischen
Patentschrift 649 415 im Vergleich zum PVC-Homopolymeren im besten Fall nur unwesentlich
erhöhte Erweichungspunkte bei den aus den Mischpolymerisaten erhaltenen Walzfolien. In vielen Fällen
ist der Erweichungspunkt sogar etwas erniedrigt, was sich mit dem Befund in den Beispielen 4 bis 6
und 9 der genannten belgischen Patentschrift deckt, wobei die Ergebnisse der hier durchgeführten Vergleichsversuche
insbesondere mit dem dortigen Beispiel 4 vergleichbar sind, da etwa die gleichen K-Werte
und Verarbeitungsbedingungen zugrunde liegen. Die aus den Mischpolymerisaten gemäß der genannten
as belgischen Patentschrift hergestellten Folien sind
ferner durchweg gelbstichig bis gelb verfärbt.
Im Gegensatz dazu werden aus den Produkten des erfindungsgemäßen Verfahrens hellfarbene und
transparente Folien erhalten, die einen wesentlich stärker angehobenen Erweichungspunkt besitzen; erst
dadurch wird ein anwendungstechnisch brauchbarer Effekt gegenüber dem reinen Polyvinylchlorid erzielt.
Maleinimid | Gewichts- | Polymeri | K-Wert | Erweichungs | Bemerkungen | |
Produkt | prozenx !N/Taleinimiii |
sationszeit | punkt | |||
JL τ _L Ti ifc-j HIi^ j im im Ansatz |
Stunden | 65,0 | 0C | Folie weiß | ||
Rein-PVC | N-Phenyl- | 0 | 13 | 64,0 | 85 | Folie gelb |
N-Phenyl- | 5 | 12 | 63,8 | 83,0 | Folie gelb | |
N-4-Chlorphenyl- | 8 | 15 | 66,0 | 82,5 | Folie leicht gelb stichig Folie leicht gelb |
|
N-4-Chlorphenyl- | 5 | 14 | 66,5 | 82,5 | stichig | |
8 | 12 | 82,0 | Folie gelbstichig | |||
N-4-Carbäthoxy- | 64,5 | |||||
phenyl- | 5 | 13 | 83,0 | Folie gelbstichig | ||
Mischpolymerisat | N-4-Carbäthoxy- | 65,0 | ||||
nach belgischer | phenyl- | 8 | 15 | 82,5 | Folie gelbstichig | |
Patentschrift | N-Benzyl- | 66,0 | Folie gelbstichig | |||
649 415 | N-Benzyl- | 5 | 14 | 66,6 | 84,0 | — |
N-/5-Naphthyl- | 8 | 14 | nicht | 85,0 | — | |
N-0-Naphthyl- | 5 | hemmt stark | nicht | gemessen | Folie leicht gelb | |
N-[4-tert.Butyl- | 8 | hemmt stark | 64,0 | gemessen | stichig | |
phenyl]- | 5 | 14 | 86,0 | Folie leicht gelb | ||
N-[4-tert.Butyl- | 66,5 | stichig | ||||
phenyl]- | 8 | 15 | 87,5 | Folie hellfarben | ||
N-tert.Butyl- | 67,0 | Folie hellfarben | ||||
N-tert.Butyl- | 5 | 13,5 | 64,0 | 94,5 | Folie hellfarben | |
N-Isopropyl- | 8 | 13,0 | 66,0 | 98,5 | Folie hellfarben | |
N-Isopropyl- | 5 | 14,0 | 65,0 | 90,0 | Folie hellfarben | |
Mischpolymeri | 1,1,3,3-Tetramethyl- | 8 | 15,5 | 66,5 | 92,0 | |
sat nach erfin | butyl- | 5 | 17 | 95,0 | Folie hellfarben | |
dungsgemäßem | 1,1,3,3-Tetramethyl- | 64,5 | ||||
Verfahren | butyl- | 8 | 15,5 | 97,5 | Folie hellfarben | |
2-Äthylhexyl- | 64,5 | Folie hellfarben | ||||
2-Äthylhexyl- | 5 | 13,0 | 64,0 | 87,0 | ||
8 | 13,5 | 88,5 | ||||
209526/543
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Mischpoly- möglichst die sonstigen vorteilhaften Eigenschaften
merisaten des Vinylchlorids mit N-substituierten des Polyvinylchlorids erhalten bleiben, so insbeson-Maleinimiden
in der Masse, in Emulsion oder 5 dere die Festigkeitswerte, die Schlagzähigkeit, die
in Suspension in Gegenwart von freie Radikale leichte Stabilisierbarkeit und Verarbeitbarkeit bei
bildenden Katalysatoren, dadurch gekenn- höheren Temperaturen und die helle Farbe,
zeichnet, daß als Maleinimid eine Verbin- So hat man Polyvinylchlorid nachchloriert, um dung der allgemeinen Formel durch den höheren Chlorgehalt den Erweichungs-
zeichnet, daß als Maleinimid eine Verbin- So hat man Polyvinylchlorid nachchloriert, um dung der allgemeinen Formel durch den höheren Chlorgehalt den Erweichungs-
ίο punkt heraufzusetzen, oder man geht von Polyole-
y flnen aus und chloriert diese über Chlorgehalte von
R'C — C. 55 %. Solche Produkte sind aber im allgemeinen
! NR schwer gegen Hitzeeinwirkung zu stabilisieren und
I / erfordern weitere Zusätze, damit eine ausreichende
R"C — C. 15 Gelierbarkeit gewährleistet wird.
O Nach einem weiteren Vorschlag wird Vinylchlorid
bei tieferen Temperaturen als O0C polymerisiert,
wobei R eine der folgenden verzweigten alipha- um durch eine in erster Linie syndiotaktische Kettentischen
Gruppen darstellt: struktur die Neigung zur Kristallitbildung und damit — CH(CHg)2; — CH2CH(CHs)2; —C(CH3J3; 20 den· Erweichungspunkt zu erhöhen. Solche Produkte
haben aber den großen Nachteil verschlechterter /-■
Verarbeitbarkeit und erhöhter Sprödigkeit. (
Aus den deutschen Patentschriften 540101 und
und worin R' und R", gleich oder verschieden, 708 131 war bekannt, daß sich innere Imide von
Wasserstoff, Chlor, Brom, Fluor oder — CN oder 25 «-/J-Äthylendicarbonsäuren und deren am Stickstoff
eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen sein substituierten Produkte mit Vinylchlorid leicht mischkönnen,
in einem Anteil von 1 bis 15 Gewichts- polymerisieren lassen. Es wurden jedoch nur in
prozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der chlorierten Kohlenwasserstoffen lösliche Produkte
Monomeren, eingesetzt und die Polymerisation mit hohen Gehalten der Mischpolymerisationskombei
Temperaturen zwischen —40 und +650C 30 ponente hergestellt, deren Erweichungspunkte auf
durchgeführt wird. der Höhe des normalen Polyvinylchlorids lagen.
2. Verfahren zur Herstellung von Mischpoly- Damals war nicht in Erwägung gezogen, zu höheren
merisaten des Vinylchlorids mit N-substituierten Erweichungspunkten als dem des Polyvinylchlorids
Maleinimiden nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zu gelangen.
zeichnet, daß die genannten N-substituierten 35 In der belgischen Patentschrift 649 415 werden
Maleinimide in einem Anteil von unter 7 Gewichts- Mischpolymerisate von Vinylchlorid mit N-Aryl-
prozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der maleinimiden beschrieben, wobei der Arylrest ein
Monomeren, eingesetzt werden und die Poly- Phenylrest, ein substituierter Phenylrest oder ein
merisation bei Temperaturen unterhalb O0C durch- Naphthylrest sein kann. Diese Mischpolymerisate
geführt wird. 4° weisen jedoch nur geringe Erhöhungen des Erwei-
3. Verwendung der nach Anspruch 1 und 2 chungspunktes auf; erst bei höheren Gehalten an
hergestellten Mischpolymerisate zur Herstellung N-Arylmaleinimiden treten solche Erhöhungen ein,
von Formkörpern und Folien nach dem Kalan- insbesondere dann, wenn die Produkte direkt aus f ;
drier- oder Extrusionsverfahren. dem Pulver verpreßt werden und der N-Arylmalein- :
45 imid-Gehalt mehr als 10 Gewichtsprozent beträgt.
Solche Mischpolymerisate mit höheren N-Arylmalein-
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur imid-Gehalten neigen jedoch zu Stippen- und Schlie- ι
Herstellung von Mischpolymerisaten des Vinylchlo- renbildungen und zeigen mit steigendem Anteil an
rids mit N-substituierten Maleinimiden nach der solchen Maleinimiden eine zunehmende Tendenz zu j
Masse-, Emulsions- oder Suspensionspolymerisation 5° Verfärbungen. j
in Gegenwart von Katalysatoren, die freie Radikale Solche Verfärbungen wurden nach Aussagen der
bilden. . genannten belgischen Patentschrift insbesondere an
Reines Polyvinylchlorid erweicht erheblich unter- den direkt aus Pulver verpreßten Proben beobachtet;
halb des Siedepunktes des Wassers. Der Erweichungs- sie werden aber auch beobachtet bei sonstigen üblichen
punkt, die sogenannte Glastemperatur, wird je nach 55 Verarbeitungsprozessen unter erhöhten Temperaturen,
Meßmethode, je nach Art des gemessenen Objektes wie Kalandrieren oder Extrudieren. Bei Mischpoly-
und in gewissem Ausmaß auch je nach der Herstel- merisaten mit niedrigen Anteilen an N-Arylmalein- ;
lungsart des jeweiligen Polyvinylchlorids in der imiden, die nach üblichen Verarbeitungsmethoden j
Literatur zwischen 80 und 85°C angegeben. beispielsweise zu Folien weiterverarbeitet werden,
Für viele praktische Gebrauchseigenschaften des 60 sind die Erhöhungen der Erweichungspunkte so
Polyvinylchlorids ist der Siedepunkt des Wassers gering, daß damit die erwähnten Forderungen hin-
von beträchtlicher Bedeutung. Es wurde daher seit sichtlich einer erhöhten Wärmeformbeständigkeit nicht
langem angestrebt, Polyvinylchlorid so zu modifi- befriedigend erfüllt werden.
zieren, daß sein Erweichungspunkt sich der Grenze Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde,
von 1000C möglichst weit annähert oder diese sogar 65 ein modifiziertes Polyvinylchlorid mit erheblich erhöhüberschreitet,
so daß beispielsweise tief gezogene ter Wärmeformbeständigkeit zu schaffen, wobei die
Formkörper der Einwirkung von kochendem oder sonstigen vorteilhaften Gebrauchseigenschaften erhalzumindest
sehr heißem Wasser ohne Erweichung ten bleiben sollen.
Applications Claiming Priority (3)
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DEF0046995 | 1965-08-26 | ||
DEF0046995 | 1965-08-26 | ||
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1570597B2 true DE1570597B2 (de) | 1972-06-22 |
DE1570597C DE1570597C (de) | 1973-01-18 |
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Also Published As
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