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Geschlossenzelliger Kunststoffschaum von niedriger Dichte für Isolier-
und Verpackungszwecks und Verfahren zur Herstellung desselben Die Erfindung betrifft
spezifisch leichte, zellenförmige Produkte, die sich besonders zur Wärme- und Schallisolierung
sowie fiir Verpackungszwecke eignen, und ein Verfahren zur Erstellung derselben
aus einem überwiegend wässrigen Medium.
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Preiswerte Faserstoffe, wie Steiewolle, Glasfasern und Celluleseprodukte,
werden weitgehend zur Wärmeisolierung von gewerblichen Gebäuden und Wohnhäusern
verwendet, Trotz ihrer mässigen Kosten Je Gewichteeinhett ist die Anwendung dieser
brennstoffsparenden Werkstoffe hinsichtlich ihrer Dicke oder des Ausmasses ihrer
Verwendung gegenwärtig durch die Gesamtkosten des erforderlichen
grossen
Volumens und auch duroh die Installierungskosten beschränkt.
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Viele organische und anorganische oder zementartige Isolierstoffe
eignen sich fUr verschiedene Isolierzwecke. Die organischen oder polymeren zellenförmigen
Stoffe waren bisher in kostspielig für die allgemeine Anwendung su Baurwecken mit
Ausnahme von besonderen Fällen, z.B. wenn es um die Erhaltung kostspieliger elektrischer
Wärmeenergie geht. Anorganische und zementartige Zellmassen stehen gewöhnlich su
niedrigen Kosta je Gewichtseinheit zur VerfUgung ; ihre Anwendung ist jedoch in@folge
ihrer hohen Dichte gewöhnl@oh auf besondere Arten von Bauwerken beschränkt.
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Ein Versuch zur Herstellung von weniger dichten und daher wirtschaftlicheren
polymeren Zellmassen erfordert die folgenden Verfahrensstufen: (1) In einer verdtlnnten
wässrigen Lösung eines filmbildenden Polymerisate mues ein Schaum erzeugt werden,
(2) der nasse Schaum mues in die betreffende Baustelle eingebracht werden, und (3)
san fluss dae Wasser verdunsten lassen.
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Die bisher zu dieser Zwecke bekannten Verfahren und Stoffe waren nicht
zufriedenstellend, da sie bei der praktischen Anwendung su übermässigem Nasswerden
oder Voll saugen der gewöhnliehen 3austoff, wie Faserplatten, Gips und elektrischen
Drahtisolierungen, führen. Disses Vollsaugen von mit Wasser benetzdarin
Stoffen
kann zur Beschädigung dieser Stoffe führen und erzeugt, was noch wichtiger ist,
eine gewisse Zerstörung des nass@n Schaumgefüges, wobei gewöhnlich die Unversehrtheit
der Bindung des Zellengefüges an die Bauteile verlorengeht.
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Zur Schaumerzeugung hat man bereits viele verschiedene wässrige Lösungen
von natürlichen und synthetischen Polymeren verwendet.
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Diese nassen Schäume sind für verschiedene Zwecke eingesetzt worden,
z.B. zur Feuerbekämpfung und zum Schlitz von Pflanzen gegen das Erfrieren. Es ißt
bekannt, dass die Beständigkeit @olcher Schäume von der Menge und Art von oberflächenaktiven
Mitt@ln $und Schaumstabilisierung@mitteln abhängt. Ferner nimmt die Schaumbeständigkeit
in allgemeinen mit steigender Vis@osität und mit abnehmender B@asengrösse zu. Für
diese Schäume ist es trotz ihrer Beständigkeit typisch, dass eie schliesslich durch
Zusammentreten der Blasen, Ablaufen der Flüssigkeit oder aus beiden Gründen zusammenbrechqn.
Deshalb konnte man aus den bisher bekannten wässrigen Schäumen von Polymerisatlösungen
keine ein geschlossenzellige@ Gefüge aufweisbndea Massen von teträchtlicher Tiefe
herstellen. Insbesondere bilden sich keine geschlossenzelligen Produkte, wenn die
Trocknung langsam oder beschränkt erfolgt, wie es der Fall ist, wenn der Schaum
zwischen der Innen- und der Aussenwand eines Gebäudes eingeschlossen ist.
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Man hat su Schäumen aus wässrigen Polymerisatlösungen auch schon Mittel
zum Unlöslichmachen sugesetst, um das Zellengefüge dauerhafter zu wachen, so dass
die Schäume ohne vollständige Zerstörung des geschlossenzelligen Gefüges getrocknet
werden können. So hat man Kunstschwämme aus wässrigen Polymerisatlösungen hergestellt,
wobei die Gelbildung während des Zusammenbruchs des geschlossenzelligen Gefüges
erfolgte und lnfolgedeesen ein getrocknetes offenzellige@ oder schwa@miges Produkt
entstand. Zu einen feinen Schaum geschlagene Alginatschäume wurden durch chemische
Zusätze in Gele übergeführt, die nach dem Trocknen korkähnliche Stoffe liefern.
Diese besitzen Jedoch keine geringere Dichte als viele andere der tibliohen Zellmassen.
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Man hat ewar auf diese Weise schon Wärmeisolierstoffe hergestellt;
die niedrigste Dichte dieser wässrigen Polymerixatschäume lag jedoch nach den Trocknen
bei etwa 0,016 g/cm3. Bei Versuchen mit niedrigeren Dichten, wie 0,008 g/cm3, waren
die getrockneten Schäume unbeständig und bzw. oder nicht geschlessenzellig und bzw.
oder zu schwach ftfr die praktische Anwendung.
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Spezifisch sehr leichte wässrige Schäume sind für Zwecke verwendet
worden, bei denen die natürliche Zersetzung und Verteilung dieser Schäume von Vorteil
ist. Diese Schäume sind aber notwendigerweise nur von vorübergehender Dauer und
wideretehen, wenn sie geschlossenzellig sind nicht ohne ernsthafte Schädigung den
atmosp@ärischen Druckänderungen. Xn keinem Falle eigneten
sich solche
Schäume zum direkten Einbringen in nassem Zustande in gewöhnliche Gebäudeteile,
die mit gewöhnlichen, wasserempfindlichen Baustoffen gebaut sind, um nach dem Trocknen
einen geschloseenæelligen Isolierstoff zu erhalten.
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Die Erfindung stellt ein spezifisch äusserst leichtes, geschlossenzellige@
Produkt zur Verfügung, das sich wirtschaftlich in Gebäudeteile einftihren lässt,
eine wirksame Isolierung liefert und Beständigkeit gegen Erschütterungen, Temperaturschwankungen
und normale atmosphärische Druckschwankungen autweist.
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Ferner stellt die Erfindung ein wäsertges Medium iur Verfügung, das
sich mit Luft oder anderen Gasen in einen Schaum überführen lässt, der beim Einbringen
in nassem Zustande in gewöhnlich Gebäudehohlräume nicht tier in die porösen Baustoffe
eindringt und durch natürlichos Verdunsten zu einer starren oder elastin schen,
geschlossenzelligen Isoliermasse trocknet. Das wässrige Medium gemäss der Erfindung
kann zur Herstellung eines Schaumes verwendet worden dessen Zellengefüge mindestens
24 Stunden beständig bleibt, s V bst wenn während dieeer Zeit die Verdunstung des
Wassers vollständig verindert wird, und der dann zu einem dauerhaften, zusammenhängenden,
etarren oder elastischen, geschlossenzelligen Gefüge trocknet. Perner stellt die
Erflndung ein trockenes Gemisch zur Verfügung, welches in Wasser dispergiert
und
dann durch Erhitzen in ein wässriges Medium übergeführt werden kann, du sich zur
Herstellung eines spe@ifisch leichten, geschlossenzelligen Produktes eignet.
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Die geschlossenzelligen Massen gemjss der Erfindung weisen eine hohe
Bohallabsorption und bzw. oder eine geringe S@halldurchlässigkeit auf. Sie eignen
sich ferner für Verpackungszwe@ke.
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Schlies@lich stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung geschlossenzelliger
Massen nur Verfügung, mit deren Hilfe eine gute Isolierung nach weniger u@ständlichen
Verfahren erzielt werden kann, als sie sur Zeit Anwendung finden.
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Es wurde gefunden, dass wässrige Lösungen von organischen Poly-@erisaten,
die entweder selbst oder in Kombination mit einem Gelbildungsmittel sur Bildung
eines Gelgefüges unter gesteuerten Bedingten fähig sind, mit Hilfe von Gasen in
Schäume tibergeführt werden können, die Blasengrössen im Bereich von 1,52 bis 10
@m aufweisen und durch Einfliessenlassen oder Eingessen unmittelbar in eine begrenzte
Zone, s.fl. Hohlräume zwischen Gebäudewänden oder -decken, eingebracht werden können,
worauf ma@ sie durch Diffusion des Wassers als Dampf, nicht al Flüssigkeit, in und
durch die benachbarte Umgebung, z.B. gewöhnliche Baustoffe, trocknen lässt. So erhält
man einen wärme- und sohalllxollerenden, geschlossenzelligen Schaum, der 0,16 bis
3,2
g Polynerisat Je Liter enthält und ausreichende Festigkeit und Elastizität besitst,
um der Schrumpfung@spanung bot Trocknen, den stärksten vorkommenden Gebäud@erschütterungen
und atmosphärischen Druckschwankungen zu widerstehen. Durch Zusatz eines Mittels
zur Beeinflussung der Ultrarotdurchlässigkeit, s,B. von Ultrarotstr@hlung absorbierenden
oder refl@ktierenden Pig@enten, zu solchen Schaungemischen erhält z@n E@dprodukte
von ausgezeichnetem Isoliervermögen mit Dichten, im Bereich von 0,0008 bis 0,0048
g/cm3 einschlie@slich des Polymerisats und dar Pigmente.
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Im Rahmen der Erfindung können verschiedene wasserlösliche Polyneriate
oder Gemische derselben verwendet werden Wes@ntlich ist aber die Wahl eines Polymerisates,
das im Falle von zellenförmigen Produkten, die 0,16 bis 3,2 g Polymerisat Je Liter
und gegebenenfalls ausreichende Mengen von Pigmenten enthalten, ohne Zerstörung
der Zellen oder sonstige Beschädigung atmosphärischen Druckänderungen von 100 @m
Quecksilbersäule, gemessen durch Anlegung eines Gasdruckes, widersteht. Diese erforderliche
Mindestkompressionnsfestigkeit, die nachst@hend als pneu@atische Kompressionsfestigkeit
von 100 mm Quecksilbersäule bezeichnet wird, entspricht etwa dem Eöohatwert der
atmosphärischen Druckschwankungen, die an einem gegebenen Ort vorkommen können.
Diese Festigkeit ist ein wesentliches Erfordernis für das sufriedenstellende
Verhalten
der spezifisch leichten Zellmassen als Wärme- und Schallisolierstoffe sowie flir
Verpackungszwecke.
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Bin typisches, für dis Zwecke der Erfindung geeignetea Polymerisat
ist Polyvinylalkohol. Hierunter sind die wasserlöslichen Produkte zu verstehen,
die durch teilweise (mindestens 75 %ige) oder vollständige Alkoholys@ oder Hydrolyse
von Polyvinylestern, z.B. Polyvinyl@cetat, erhalten werden. Zin bevor@ugter Stoff
tot der im. Handel erhältliche, vollständig hydroly@ierte Polyvinylalkohol von hohem
Mol@kulargewicht, der in i %igen wässriger Lösung eine Visco@ität von 55 bis 65
oP be@itzt. !>n kann auch andere wasserlösliche natürliche oder @ynthetische
Polymerisate oder Gemische derselben verwenden. Die Wahl goeigneter Polymerisate
wird aa der physikalischen Festigkeit und an der Elastizität von aus wässrigen Lösungen
gegossenen Filmen dieser Polymerisate gemessen, und zwar, genauer gesagt, an da
physikalischen Eigenschaften, die an Filmen besti@mt werden, welche das jeweils
gewählte Gelbildungsmittel enthalten. Im Interesse der Dauerhaftigkeit der Isolierung
verwendet man tor zugsweise Polymerisate, die in Gegenwart von Wasser oder hoher
Luftfeuchtigkeit nicht einem hydrolytischen oder enzymatischen Abbau unterliegen.
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Solche Polymerisate kennen Je nach ihrer besonderen Natur auf verschiedenen
Wegen in gesteuerter Weise zur Gelbildung gebracht
werden. Z.B.
können sie mit thermisch reversiblen Gelbildungsmitteln in Gele übergeführt werden.
In diesem Palle soll der Schaum in warmem, nicht geliertem Zustande, d.h. bei einer
Temperatur über dem Gelbildungspunkt, erzeugt und an die endültige Stelle gebracht
werden, worauf sich beim Erkalten unter don Gelbildungspunkt das Gelgefüge rasch
in dem wässrigen Nedium ontwickelt. Der Schaut kann auch mit einem Gas erseugt oder
nach der Erzeugung behandelt werden, welches einen Katelysator, wie ein saures Gas,
oder einen Reaktionsteilnehmer, wie Sauerstoff, enthält, der eine Vernetzung des
Polymerisate in der Lösung herbeiführt, durch die die Gelbildung in der Lösung,
erfolgt. Ebenso können zwei oder mehrere Flüssigkeiten oder Schäume miteinander
gemiecht werden, die zur Gelbildung ftthrende Reaktionsteilnehmer enthalten.
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;an kann die verschiedensten Polymerisate und Gelbildungsmittel verwenden;
ea ist aber wichtig, sie so auszuwählen, dass die Gelbildung noch nicht bei der
Schaumerzeugung, sondern erst einige Sekunden oder höchstens wenige Minuten, nachdem
der Schaum an die endgültige Stelle überführt worden ist,, stattfindet. Dies hat
sich aus mindestens drei Gründen als wesentlich herauegetellt : (1) um die Beständigkeit
des Schaumgefüges unabhängig davon zu gewährleisten, wie langsam die Trooknung vor
sich geht, die mehrere Tage oder sogar Wochen in Anspruch nehwen kann; (2) um das
Absickern wesentlicher Flüssigkeitsmengen
nach tieferen Stellen
hin zu verhindern; (3) um das eindringen der Schaumflüssigkeit in proöse Baustoffe,
wie Gipsplatten, Wandplatten, elektrische Drahtisolierung usw., zu verhindern.
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Das rasche Erstarren der flüssigen Phase in dem Schaum von einem praktisch
flüssigen Zustand sum Gelzustand ist für das letztgenannte Erfordernis besonders
wichtig. Wenn der Übergang vom flüssigen Zustand zum Gelzustand nicht schnell @tattfindet,
dringt der Schaum nicht nur in solche porösen Stoffe ein, sondern kann auch teilweise
zusammenbrechen, so dass das richtige Bindevermögen des Zellengeftiges an die Gebäudewände
verlorengeht. Die Gelbildung soll aber erst stattfinden, wenn der Schaum erzeugt
und an die beabsichtigte Stelle verbracht worden ist, weil ein Schaum im Gelzustand
nicht leicht ohne Beschädigung des Zellengefüges durch Schläuche, Öffnungen, Düsen
usw. fliesst. I:n Gegeneats dazu lässt sich ein Schaum, bei dem die flüssige Phase
noch nicht in den Gelzustand übergegangen ist, leicht durch Schläuche und Rohre
fördern und an Ort und Stelle ausbreiten.
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Das Gelgefüge, du sich in dem wässrigen Medium entwickeln muss, nachdem
der Schaum erzeugt und an Ort und Stelle verbracht worden ist soll "nicht-fliessfähig"
sein. Dieser Ausdruck bedeutot, dass das Golgeftige unter einer kleinen aber endlichen
darauf ausgeübten Kraft nicht fliessen darf. Beispiele für wässrige Gele, die dieser
Definition der "Nicht-Fliessfähigkeit" nicht
entsprechen und daher
für die Zwecke der Erfindung ungeeignet sind, ninA Polyvinylalkohol-Borax-Gel und
das charakteristische Gel wässriger Methylcelluloselösungen.
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Ein Beispiel für ein g@eignetes Polymerisatgelsystem ist das bekannte,
thermisch reversible Gel aus Polyvinylalkohol und Kongorot. Die Geschwindigkeit
und Stärke sowie auch die Temperatur der Gelbildung kann bei diese Gemisch je nach
den Verwendungsbedingungen bis zu einem gewünschten Grade erhöht werden, indem man
die Konzentration den Kongorots und bzw. oder dee Polyvinylalkohols erhöht, oder
indem man einen Polyvinylalkohol mit einem höheren Molekulargewicht verwendet. Es
wurde gefunden, dass die Geschwindigkeit und die Stärke der Gelbildung Dei diesem
Gem@sch vorteilhaft auch durch Steuerung des pH-Wertes, z.B. mit Hilfe einer geringen
Menge eines Puffers aus Es-@igsäure und Alkaliacetat, verbessert werden können.
Das Gel lässt sich leicht schmelzen, worauf der Schaum durch Einblasen von Luft
erzeugt wird. Wenn der Schaum durch den Förderschlauch gepumpt wird und in den Gebäudehohlraum
gelangt, bleibt er warm und flsaig. Durch die Wände, die er benetzt, wird er abgekühlt;
hierbei bildet sich aber rasch eine Gelschicht, die den Schaum cm Eindringen in
poröse Stoffe oder sogar u Hindurchtreten durch sichtbare Sprünge hindert.
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Es sind viele Gemische aus wässrigen Polymerisatlösungen und Gelbildungsmitteln
bekannt, die sich hinsichtlich der Pestigkeit, Elastizität des Gel, Geschwindigkeit
der Gelbildung und anderer Eigenschaften stark unterscheiden. Da die Gelbildungsgeschwindigkeit
durch Katalysatoren, Temperaturerhöhung usw. beeinflusst werden kann. lässt sioh
keine einfache allgemeine Vorschrift geben. PUr Jede. besondere wasserlösliche Polymerisat
und Jede Geschwindigkeit der Schaumeinbringung @üssen die günstigsten Bedingungen
hinsichtlich des Gelbildungsmittels, der Temperatur, der Art des Mischens usw. gewählt
werden. Diese Wahl eoll nach den Gesichtspunkt erfolgen, dass eine rasche Umwandlung
in den Gelzustand, gewöhnlich innerhalb weniger Sekunden bis weniger Minuten, gewährleistet
wird, insbesondere unter gleichzeitiger hinreichender anhaftender Benetzung von
porösen Stoffen ohne wesentliches Eindringen in dieselben. Unter Umständen braucht
ein besonderes Gelbildungsmittel nicht zugesetzt zu werden, wenn das Polymerisat
selbst die Fähigkeit besitzt, in wässriger Lösung eine steuerbare und reversible
Gelbildung zu erleiden. Werden Jedoch thermisch reversible Gelbildungamittel verwendet,
dann sollen sie so ausgewählt werden, dass die Geibildung oberhalb etwa 350 @ erfolgt,
damit sich das Gel auch bei normalen Sommertemperaturen bildet.
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Das Polymerisat-Gelsystem soll ferner so ausgowählt werden, dass das
in den Gelzustand übergegangene Polymerisat@nicht schwach
und spröde,
sondern gummielastisch ist. Das wässrige Polymeriaatgel soll daher so beschaffen
sein, dass es eine bettichtliche Dehnung erleiden kann, ohne ru brechen. Dies ist
notwendig* weil das wässrige Medium beim Trocknen eine Schrumpfung bis zu 95 bis
98 Vol.-% erleiden kann. Diese Schrumpfung darf in keiner Verfahrensstufe von dem
vollständig nassen Gel bis zum trookenen Endprodukt zum Bruch des Zellengefüges
im Gelzustand führen.
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Die Schaumbildung kann durch chemische Gasentwicklung oder durch mechanisches
Einführen von Luft oder anderen Gasen in die Flüssigkeit erfolgen. Das Gas soll
vorzugsweise bei 250 C und einem Druck von 1 at eine Wasserlöslichkeit von weniger
als 1 Raumteil Gas je 10 Raumteile Wasser haben. Ein bevorzugtes Gas ist Luft. Die
Schaumbildungsmethode soll so gewählt werden, daee @i@. hinreichend gleichmässige
Blasen von gesteuerter Grösse im Bereich von 1,52 bis 10 mm liefert. Eine geeignete
Methode besteht darin, dass man Luft unter Druck in die Flüssigkeit, d.h. das nieht-gelierte
wässrige Medium, durch eine Vielzahl kleiner gleichmässiger Offnungen oder Kapillaren
einleitet. Die Methoden des Schaum- oder Schneeschlagens zum Einbringen von Luit,
die zur Herstellung der meisten feinen rahmartigen Schäume angewandt werden, eignen
sich für den vorliegenden Pall nicht, weil sie zur Bildung von Blasen mit regellosen
Grössen oder von äusserst kleinen Blasen führen und der getrocknete Schaum dann
eine
zu hohe Dichte und bzw. oder eine schlechte physikalische Beschaffenheit aufweist.
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Um di. erforderlichen niedrigen Dichten zu erreichen, werden vorzugsweise
Schäume mit Nassdichten im Bereich von 0,016 bis 0,08 g/cm3 in Lösungen mit Polymerisatgehalten
von 0,5 bis 5 % erzeugt. Um die notwendigen Dichten zu erreichen, muss der Schaum
mit niedrigeren Dichten erzeugt werden, wenn Lösungen mit höherer Polymerisatkonzentration
verwendet werden, und umgekehrt @uss die Polymerisatkonzentration entsprechend niedriger
sein, wenn der Schaum eine höhere Nassdichte besitzt. Die Nassdichte des Schau@es
lässt stich in, einfacher Weise dadurch unter Kontrolle halten, dass man den Schaum
in ungeliertem Zustande in eine Absetzzone leitet, wo sich die ilberschüasige Flüssigkeit
abtrennt. Dies kann z.B. erfolgen, indem man den ungelierten Schaum senkrecht nach
oben durch eine Säule oder ein Gefäss von erhebliches Querschnitt leitet, so das
der Schaum darin eine Verweilzeit von 1/2 bis 5 Minuten hat, und die sich aus dem
Schaum im der Säule absetzende Plüssigkeit in die Schaumerzeugungszone zurückleitet.
Durch Änderung der Säulengrösse und bzw. der der Schaumerzeugungsgeschwindigkeit
lässt sich die Menge der ablaufenden Flüssigkeit und mithin die Nassdichte des Schaumes
auf den jeweils gewünschten Wert einstellen.
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Eine besondere Ausfuhrungeform einer Vorrichtung, die sich zur Schaumerzeugung
im Laboratorium eignet und sich leicht mi einem Schaumerzeuger von grösserem Fassungevermögen
umgestalten lässt, besteht aus einem senkrechten Gefäss mit einem zylindrischen
Mittelteil von etwa 15 cm Durchmesser und 14 om Länge mit kegelstumpfförmigen Abschnitten
über und unter dem zylindrischen Teil. Der obere Kegelstumpf ist etwa 11,4 cm lang
und endet in einem Auslassroh@ von 2,54 om Durchmesser, durch das der nasse Schaum
austritt,. Der untere Kegelstumpf ist etwa 17,8 cm lang und endet in einem zylindrischen
Abschnitt von etwa 5 cm Länge und 5 cm Durchmesser. Der Auslass aus diesem unteren
zylindrischen Abschnitt ist so ausgebildet, dass er eine Lufteinspritzplatte aufnehmen
k@nn, der Luft unter einem Druck bis 0,35 kg/cm2 zugeführt werden @@. Die Lufteinspritzplatte
besteht aus 0,76 @@ dickem rostfrei@n Stahl und hat 19 Löcher mit je 0,203 mm Durchmesser,
die in Abständen von 6,35 - voneinander stehen. Andere Lufteinspritzplatten mit
anderen Lochgrössen und bzw. oder -anordnungen lassen sich ebenfalls leicht einsetzen.
Der untere zylindrische Abschnitt besitzt einen Einlass ftlr das zu verschäumende
wäsarige Medium. las Gesamtvolumen des Gefässes zwischen der Lufteinspritzplatte
und dem Auslassrohr beträgt etwa 4 Liter.
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Bei der Schaumerzeugung wird der Spiegel des wässrigen Mediums etwa
12,7 cm über der Lufteinspritzplatte gehalten. Das entspricht
einem
Flüssigkeitsvolumen von etwa 0,4 Liter. Der freie Raum über dem Flüssigkeitsspiegel,
der els Absetzzone wirkt, hat ein Volumen von etwa 3,6 Liter. Durch ein Drosselventil
in der zur Lufteinspritzplatte führenden Luftleitung wird der Luftstrom durch den
Schaumerzeuger auf den tUr die jeweilige Vorrichtung geeigneten Wert, nämlich etwa
1 bis 2 Liter/Minute, eingestellt. Die Vorrichtung lässt sich auf der gewün5,chten
Temperatur halten, indem sie in ein Gehäuse einem setzt wird, durch welches Luft
oder Wasser von dieser Temperatur umläuft. Die sur Schaumerzeugung dienende Luft
soll vor ihren Eintritt in den Schaumerzeuger durch einen b dem Gehäuse befindlichen
Wassersättiger geleitet werden. Dies ist notwendig, um die an sich geringe Neigung
der Löcher in der Lufteinspritzplatte, sich zu verstopfen, zu beseitigen.
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Das wasserlösliche Polymerisat und das steuerbare Gelbildungsmittel
für dasselbe können zusammen mit Wasser ohne irgendwelohe anderen Bestandteile verwendet
werden, ur spezifisch letohte, geschlo@senzellige Schallisolierstoffe von dem besonderen
Zellengrössenbereich und den besonderen Dichten herzustellen.
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Um aber Zellmassen von niedriger Dichte mit dem besten Wärmeisoliervermögen
ru erhalten, werden in deu zu verschäumenden wässrigen Medium vorzugsweise gewisse
Pigmente dispergiert, die ultrarote Strahlung im Wellenlängenbereich von 5 bis 25
µ stark absorbieren, oder Pigmente, die in dem gleichen Wellenlängenbereich
ein
hohes Reflexionsvermögen haben. Es ist bekannt, daos solche, die Ultrarotdurchlässigkeit
beeinflus@ende Mittel mässige Wirkungen, nämlich etwa 20 *, auf die Wärmeleitfähigkeit
von Isolierzellstoffen üblicher Art haben; sie weisen jedoch viel stärkere günstige
Wirkungen, ,nlilich bis etwa80 % und mehr, auf, wenn sie in den Zellmassen gemäss
der Erfindung gleichmässig verteilt sind. Für diesen Zweck geeignete Pigment. können
durch Messung der Ultrarotreflexion oder der Bltrarotabsorption oder nach den in
der Literatur beschriebenen Werten für die Lichtabsorption und Lichtreflexion ausgewählt
werden.
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Aluminiumpulver und Russ sind Beispiele für geeignete, die U1-trarotdurchlässigkeit
beeinflussende Mittel in Teilchenform.
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Die Menge des Pigments im Verhältnis zu den Polymerisaten wird zweckmässig
in Abhängigkeit von dem Pigment so gewählt, dass eine ausreichende Erhöhung des
Widerstandes gegen die Wärmeleitung ersielt wird. Grosse Überschüsse sollen aber
vermieden werden, da sie du Zellengefügo schwächen und es zu durchlässig für Wasserdampf
machen können. Ein bevorzugter Bereich für die Pigmontierung ist eine Menge an dem
die Ultrarotdurchlässigkeit beeinflussenden Mittel von 20 bis 70 Gew.-% des trockenen
Schaum mes oder eine solche Menge, dass der Schaum 0,32 bis 3,2 g an dem die Ultrarotdurchlässigkeit
beeinflussenden Mittel Je Liter enthält.
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Das fUr die Umwandlung in einen stabilen, nassen, gesohloasen° zelligen,
ru einem spezifisch leichten, geschlossenzelligen Isolierstoff trocknenden Schaum
geeignete wässrige Medium enthält also als wesentliqhe Bestandteile Wasser, ein
wasserlösliches organisches Polymerisat, ein Gelbildungsmittel für das Polymerisat
und Teilchen eines die Ultrarotdurchlässigkeit beeinflussenden Mittels. Wenn du
Gewicht der 8toffe zu Versand-Zwecken vermindert werden soll. kann man auch ein
inniges, trokkenes Gemisch eines wasserlöslichen o@ganischen Polymerisat., eines
thermisch revereiblen Gelbildungsmittels für das Polymerisat und eines die Ultrarotdurchlässigkeit
beeinflussenden Mittels verwenden. Das in einen Schaum überzuführende wässrige Nedium
kann dann an Ort und Stelle hergestellt werden, indem das trockene Chemisch in Wasser
dispergiert und die Dispersion zwecks Lösung dor wasserlöslichen Bestandteile erhitzt
wird.
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Ein trockenes Gemisch, welches ein unter gesteuerten Bedingungen sur
Gelbildung in einem wässrigen Medium befähigte@ wasserlösliches organsiches Polymerisat
(wosu Polymerisate gehören, die aus sich selbst herau@ sur Gelbildung befähigt sind,
sowie auch solche, die in Kombi@ation mit Gelbildungsmitteln in Gelo übergeführt
werden können und ein Mittel zur Beeinflussung der Ultrarotdurchlässigkeit enthält,
dann in gleicher Weis zur @erstellung des su versch@umendon wässrigen Medium. verwendet
werden. Für Anwendungszwe@ke, bei denen ein besonders guts
Isoliervermögen
nicht erforderlich ist, s,B. zur Schallisolatien, kann das strockene Gemisch als
wesentliche Bestandteile ein wasserlösliches @rganisches Polynerisat und ein thermisch
reversible. elbildungemittel für das Polymerisat enthalten.
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Sie Beatandteile dieser trockenen Gemische liegen in Teil@henform
und in den ia den fertigen Schaum gewünschten Mengenverhältnissen vor.
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Ausser den oben angegebenen wesentlichen oder bevorzugten Bestandteilen
kann das zu verschäumende wässrige Medium nooh ander. Zusätze enthalten, s. B. Schaumbildungs-
oder Schaumstabilisiermittel. Diese Zusätze sollen Jedoch nicht wahllos verwendet
werden. Es wurde z.B. gefunden, dass Natriumlauryl@ulfat, ein bekanntes Schaumbildungsmittel,
im Palle des Gemisches aus.
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Polyvinylalkohol und tongovot zwar die Schaumbildung erl@ichtert,
aber au,ch die Zerstö@ung und den spontanen Zerfall des Schaumes begünstigt.
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Unter Umständen können Hilfsverdickungsmittel zweckmässig sein, un
den Schaum zeitweilig zu stabilisieren, bevor die Gelbildung eintritt. Eine sehr
hohe V@scosität der Lösung soll Jedoch vermieden werden, weil sie zu einen übermässigen
Einschlu@s von Flüssigkeit in dem Schaum und einem zu langsamen Absetzen der Flüssigkeit
daraus führt, so dass der schliesslich erhaltene Schaum selbst bei dem angegebenen
Zellengrössenbereich zu dicht wird.
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Der SchaumflUssigkeit können verschiedene Reagenzien zuge@etzt werden,
die bekannter@assen die Unlöslichkeit der Polymerisatfilme beim Trocknen herbeiführen.
Diese können verwendet werden, um die fertige Zellmasse widerstandsfähig gegen Beschädigung
durch zufällige Einwirkung von flüssigem Wasser zu machen. Verschiedene bekannte
Peuer- und Flammenverhütungsmittel könnten ebenfalls zugesetzt verden.' Z.B. liefert
ein Zusatz von 10 % Borsäure auf Trockenbasis zu einem Gemisch aus 40 % Russ, 40
% Polyvinylalkohol und 10 % Kongorot eine Zellmasse, die nach dem Anzünden und Entfernen
der flamme von selbst verlöscht. Nach Wunsch können auch @agetierabwei@ung@mittel,
Bactericide und Fungicide zugesetzt werden. Faserförmige, unlösliche Bestandteile
können verwndet werden, um die Festigkeit bei gleich bleibender Gesamtdichte der
Zellmasse unterhalb 0,0048 g/cm3 zu erhöhen.
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Die oben angegebenen bevor@ugten Dichten beziehen sich auf die duroh
Abwiegen in Luft bes@immten Dichten. So enthält z.B. eine Zellmasse mit einer angegebenen
Dichte von 0,0008 g/cm3 0,0008 g Feststoffe und 0,00144 g Luft. Wenn es sich um
stark pigmentierte Zellmassen handelt, werden zwei Dichten angegeben, Die Gesamtdichte
ist der Quotient aus dem festgestellten Gewucht und dem festgestellten Volumen.
Die Polymerisatdichte ist das Product aus der Gesamtdichte und demjenigen Bruchteil
der trockenon Zellmasse, der ams dem wasserlöslichen Polymerisat
und
dem Gelbildungsmittel besteht. zur Bestimmung der Zellengrösse der Zellmassen stehen
viele Nethoden zur Verfügung. Die Zellmassen bestehen immer aus verschieden geformten
Zellen mit verschieden geformten Wandungen.
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Selbst bei den gleichmässigeren Zellmassen bestehen gewisse Unterschiede
zwischen den einzelnen Zellen. Die typischste Zelle ist ein 14-seitiges Vieleck
mit nahe zu ebenen Flächen; die typischste Fläche ist ein Fünfeck; es sind aber
auch einige 4- und 6-uettige und weniger 3- und 7-seitige flächen vorhanden.
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Die Zellengrösse wird folgendermassen bestimmt: Eine Zellmasse wird
erzeugt und in ein Gefäs@ mit Glawanduagen eingebracht.
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An das Gefäss wird ein Mas@stab angeklebt, und es wird eine vorgrösserte
photographische Anfnahme hergestellt. Auf diesem Bild worden die senkrechten Abstände
von einem Zellenseitenrand zum gegenüberliegenden Zellenseitenrand (im Falle eines
Sechseckes) oder zur gegenüberliegenden Ecke (im Palle eines Fünfeckes) gemessen.
Auf diese Weise werden viele Zellenflächen gemessen, und es wird der Mittelwert
genommen. Diese Messmethode ist einfach, zuverlässig und reproduzie@bar und dient
zur Bestimmung der Zellengrösse für die Zweoke der Erfindung. Andere Zellengrössenbestimmungen
können zu dieser Definition nach geometrischen Grundsätzen in Beziehung gesetzt
werden. Z.B. beträgt der "Durchmesser", d.h. die längste Linie, die der vieleckigen
Zel-@e einbeschrieben werden kann, etwa das 1,6-fache der oben definierten Zellengrösse.
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Im Rahmen der Erfindung werden möglichst gleichmässige Zellengrössen
bevorzugt. Der oben angegebene Bereich von 1,52 bis 10 mm bedeutet nicht etwa eine
ungleichmässige Zellmasse, sondern eine Vielzahl gleichmässiger Zellmassen, deren
mittlere Zellengrösse nur 1,52 mm zu betragen braucht, aber auch 10 mm betragen
kann. Es wurde gefunden, dass das Isoliervermögen in dem angegebenen Zellengrös@enbereich
um so besser ist, je kleiner die Zellengrösse ist. In der Nähe der unteren Grenze
des Bereichs wird es jedoch schwierig, die wesentlichen niedrigen Dichten innesuhalten
Nahe dem eberen Ende des Zellengrössenbereichs kann das Isoliervermögen leicht unter
einen far praktische Zwecke in Betracht kommenden Wert sinken.
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Ausser den geringen Materialkosten je Raumeinheit, die sich aus der
äusserst wirksamen Verwendung des Polymerisats in einer leichten zellenartigen Form
ergeben, bieten diese aussergewöhnlich leichten Zellmassen n@ch weitere Vorteile.
Ein Beispiel ist die gute widerstandsfä@igkeit gegen Beschädigung durch Gebäudeers@hütterungen.
Ein @eiteres Beispiel ist die gute Haftfestigkeit an den Wänden v@ n Gebäudehohlräumen
ohne die Erscheinungen des Ablaufens, der @lumpenbildung und des Absetzen., die
durch Schwerkraft bei höhe@en Dichten verursacht werden können.
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Ein weiterer Vorteil ist die Verminderung von Gewicht und Volumn dor
zu Isolierzwecken zu versendenden, zu bewegenden und zu hantierenden Stoffe. Die
Verminderung des Gewichtes des ganzen
Gebäudes durch die Wahl dieser
äusserst leichten Zellmassen ist von besonderem Vorteil beim Versand vorgefertigter
Gebäudeteile. Auch das gute Schallisoliervermögen steht mit den niedrigen Dichten
der erfindungsgemäss hergestellten Zellmassen in Zusammenhang. Diese Massen wird
zwar stark genug,, um ihre Lage in Gebäudehohlräumen unbegren@t la@ge bei@ubehalten;
sie lassen sich aber auch sehr leicht durchbrechen, wenn dies z.B. sur In-@tallierung
zusätzlicher elektrischer Leitungen erforderlich ist. Das Verfahren des Verlegens
dieser Isolierstoffe führt zu einer' sehr wirksamen Abdichtung von Sprüngen, Löchern
und Poren in Wand- und Deckenkonstruktionen jeder Art, wodurch der Durch tritt von
Wfnd und Staub vermindert wird.
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Die bevo@zugte Ausführungsform der Erfindung führt zu Zellmassen von
aussergewöhnlich niedriger Polymerisatdichte von 0,00016 bis 0,0032 g/cm3 im Zellengrössenbereich
von 1,52 bis 10 mm. Es können zwar Zellmassen sit Dichten unterhalb der oben angegebenen
unteren Grenze hergestellt werden; von diesen kann @en jedoch keine hinreichande
Beständigkeit über lange Zeit räume hinweg erwarten, in denen der atmosphärische
Druck unter Umständen so stark und plötzlich schwanken kann, dass diese Zellengefüge
beschädigt werden. Bei Polymerisatdichten von mehr als 0,0032 g/cm3 gehen viele
Vorteile dieser leichten Isolieratoffe in zunehmendem Masse verloren. Die bevorzugten
Zellmassen e@fordern zur Erzielung der besten Ergebnisse Polymerisatdichten
von
nicht über 0,0016 g/cm3. Die oben beschriebenen Vorteile machen diese zellenförmigen
Produkte besonders geeignot, für neue und bessere Arbeitsweisen zur Wärme- und Sohallisolierung
in Bauwerken. Die Nassen eignen sich ferner zum Verpacken von spezifisch leichten,
empfindlichen Stoffen. Durch Anwendung kenzentriertere@ Polymerisatlösungen, c.B.
solcher von 10 %, bei dem erfindungsgemässen Verfahren ist ee möglich, Zellmassen
herzustellen, die den eben beschriebenen ähnlich sind, Jedooh Polymerisatdichten
bis zu 0,008 g/em3 bei gleiohmässigen Zellengrössen im Bereich von 1,52 bis 10 mm
aufweisen.
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Diese höheren Dichten von 0,0032 bis 0,008 g/cm3 eignen sich nicht
gut für Wärme- oder Schallisolierstoffe; die Massen sind Jedoch fester und für andere
Zwecke geeignet, fUr die üblicherweise bekannte geschlosse@zellige Stoffe mit Dichten
von 0,016 bis 0,05 g/cm3 verwondet werden.
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In den folgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozentzahlen
auf Gewichtsmengen.
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Beispiel 1 Dieses BeispieL erläutert ein einfaches Verfahren zur Schaumherstellung
und einige der Eigenschaften wässriger Schäume, stellt aber keine Ausführungsform
der Erfindung dar.
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Es werden Schäume hergestellt, indem Luft bei verschiedenen Überdrucken
bis zu 0,35 kg/cm2 durch eine oder mehrere Offaungen in eine 4,5 ige wässrige Polyvinylalkohollösung
eingeleitet wird, wobei man die Blasen durch' die Lösung hindurch aufsteigen und
den nassen zellenförmigen Schaum durch ein Rohr austreten lässt. Als Polyvinylalkohol
wird ein vollständig (zu mehr als 99 %) hydrolysiertes Produkt verwendet, welches
in 4 %iger wässriger Lösung eine Viscosität von 55 bis 65 oP aufweist. Durch Änderung
der Lochgrösse una des Luftdruckes geliegt es, nasse Schäume mit hinreichend gleichmässigen
Zellen mit beliebigen Grössen von 1.52 bis 10 mm zu erhalten. Durch Vervielfa@hung
der Anzahl der sämtlich gleichgrossen Austrittsöffnungen bei Konstanthaltung des
Luftdruckes ist es möglich, die Scha@merzeugungsgeschwindigkeit bis zu jedem gewünschten
Grad entspr@chend zu vervielfachen. Die überschüssige Flüssigkeit in dein Schaum
wird abgesogen und zur Wiederverwendung surückgeführt, indem man den Schaum vor
seinem Austritt aufwärts durch eine Absetzzone leitet. Beim Aufsteigen der Blasen
strömt die Flüssigkeit dann in die Polyvinylalkohollösung zurtlck, aus der der Schaum
erzeugt wird.
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Es werden Schaumproben in verschiedenen Behältern gesammelt und untersucht,
@ierboi stellt sich heraus, dass sich infolge der Wahl dieses besonderen wasserlöslichen
Polymerisats und der Konzentration der Lösung verhaltnismässig beständige Schäume
bilden,
Wenn Jedoch flache (2,5 cm tiefe) Behälter mit dem Schaum
gefüllt und der Luft ausgesstzt werden, setzt sich ein Teil der Flüssigkeit am Boden
der Behälter ab, und der Best trocknet su einem starren, etwas elastischen Zellengefltge
ein. Wenn tiefere (10 cm tiefe) Behälter geftillt und der Luft ausgesetzt werden,
trocknet nur der obere Teil zu einer zellenförmigen Kruste ein.
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Weiter unten in dem Behälter bricht das Zellengefüge zusammen, und
es bildet sich eine flüssige Masse oder sohlieasliah ein nicht-zellenförmiges Polymerisat
auf dem Boden des Behälters.
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Selbst wenn die Zellmasse in flache Behälter eingebracht wird, fällt
sie in wesentlichen zussmmen und zerfällt zu einer nichtzellenförmigen flüssigen
Masse, wenn die Trocknung durch Verdunsten des Wassers 24 Stunden lang verhindert
wird. Wenn der nasse zellenförmige Schaum in dünner Schicht auf einem porösen Cellulosestoff,
wie dicken Papierlagen, ausgebreitet und sofort der Luft ausgesetzt wird, bricht
die Zellmasse rasch zusammen, und das Material dringt tief in das Papier ein.
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3 e is p i e 1 2 Eine wäss@ige Lösung von 3,00 * des in Beispiel 1
verwendeten Polyvinylalkohols und 0,5 ffi Kongorot (Rest Wasser) wird durch Rühren
der Bestandteile bei 90 bis 1800 C hergestellt. Die wässrige Lösung kann auch hergestellt
werden, indem man ein trockenes Ge@isch aus Polyvinylalkohol und Kongorot, beide
in
Form kleiner Teilchen, in Wasser dispergiert und dann auf 90
bia 100° C erhitzt. Die Lösung wird auf 400 C gekühlt. Bach Beispiel 1 wird ein
Schaum erzeugt, wobei die Temperatur auf 400 C gehalten wird. Die Zellengrösse des
Schaums beträgt etwa 4,76 mm. Der aus dem Auslaseroh@ des Schaumerzeugers austretende
Schaum besitzt eine Gesamtnas@dichte von 0,029 g/cm3.
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Nach dem Trocknen hat die Zellmasse eine Dichte von 0,001 g/cm3.
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Sie ist durchsichtig, rot, zwllenförmig, starr-elastisch cd besitzt,
wenn man ihre äusserst niedrige Dichte in Betracht @ieht, eine überraschende Festigkeit.
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Der nasse Schaum und das getrocknete zwllenförmige Endprodukt werden
in verschiedenen llinsichtcn untersucht. Wellp@ppeschachteln werden mit dem Schaum:
gefüllt und stehen gelassen. Es @ringt keine Flüssigkeit in die Pappe ein, und es
sickert auch keine Flüssigkeit durch die Fugen der-Schachtel hindurch, @bwohl die
Zellmasse die Papp@berflaäche benetzt und schliesnlioh eine sehr starke Bindung
zwischen der Masse und der Pappe sustande kommt. Der Schaum trocknet ru einem starr-elastischen
Zellengefüge, welches durch die ganze Schachtel hinduroh völlig gleichmässig ist.
Eine Probe des nassen Schaums wird auf eine doppelte Schicht eines Papierhandtuch@
aufgebracht. Nach dem Trooknen ist das Zellengefüge völlig stabil geblieben. Die
obere Schicht des Handtuchs ist durch die Schaumflüssigkeit befeuchtet und gefärbt;
es iat aber keine Flüssigkeit bis zur
zweiten Schicht des Papierhandtuchs
durchgedrungen. Eine Probe des frischen nassen Schauen behält in einet hermetisch
verschlossenen Glasgefäss, obwohl die Verdunstung vollständig verhindert wird, für
24 Stunden und sogar über 6 Wochen lang ein völlig stabiles Zellengefüge.
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Die getrockneten Zellmassen haben einen leicht wahrnehmbaren Einfluss
auf die Dämpfung von Schall und Geräusch. Bei 40 bis 100° C durchgeführte Wärmeieitfähigkeitsmessungen
nach einer abgeänderten Methode nach Northrup ergeben einen berechneten Wärmelei@fähigkeitskoeffizienten
K von etwa 58,5 Kcal . cm/Std. m2 # °C (0.97 B.t.u. inoh/hr. eq. ft. °F.). Dies
bedeutet ene günstige Wärmeisolierwirkung, die allerdings nicht so gut ist wie diejenige
der beeten, im Mandel erhältlichen Isolierstoffe.
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Beispiel 3 Eine 3,00 %ige Lösung des Polyvinylalkohols gemäss Beispiel
1, die 0,5 % Kongoret enthält, wird nach Beispiel 2 hergestellt.
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In der Lösung wird bei otw@ 400 a ein leicht in Wasser dispergierbares
Aluminiumschuppenpulver in einer Menge von 3 Gew.-% der Polyvinylalkohollösung dispergiert.
oemäes Beispiel 2 wird Schaum mit der dort beschr@ebenen Zellengrösse erzeugt. Der
nasse Schaum hat in nassem Zustand eine Dichte von 0,0456 g/cm3.
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Nach dem Trocknen beträgt die Dichte 0,003 g/cm3. Dan Produkt
ist
eine starr-elastische Zellmasse von leuchtend kupferrotem metallischem Aussehen
und überraschender Festigkeit und Zähigkeit in Anbetracht dea äusserst geringen
spezifischen Gewichts.
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Untersuchungen des volständig nassen Schaums zeigen ähnlich gtlnstige
E@gebnisse wie in Beispiel 2, indem das Produkt kein Wasser abscheidet, nicht in
poröse Stoffe eindringt und selbst nach mindestens 24 Stunden langer und sogar mehr
als 6 Wochen langer Lagerung in verschlossenen Behältern ein stabiles Zellengefüge
beibehält. Der bei etwa 40 bis 100° a gemessene Wärmeleitkoeffizient beträgt 21,7
Kcal e cm/Std. . m2 . °C (0.36 B.t.u. inch/hr. sq. ft. °F.). Da das Produkt die
gleiche Zellengrösse aufweist wie dasjenige gemäss Beispiel 2, ergibt sich,, dass
das Aluminiumpigment, welches' die Ultrarotstrahlung der Umgebung reflektiert, den
Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten verbessert, indem es ihn im vorliegenden Fale um
69 % herabsetzt.
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Beispiel 4 Es wird eine Lösung hergestellt, die 1,50 % des in Beispiel
1 beschriebenen Polyvinylalkohols, 0,125 % eines im Handel erhältlichen Polysac@harides
als Verdicker (Abbott Laboratories' B1459). 0,1 % Natriumacetat (NaO2CCH3#3H2O),
0,12 % Essigsäure und 0,15 % Kongorot enthält. Die Lösung wird mit 1,5 % Lampenruss,
oinem Ultrarotstrahlung absorbierenden Pigment, versetzt.
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In diesem Beispiel wird des Polysac@harid zugesetzt, um die
Viscosität
einzuregeln und die Neigung zur Schaumbildung su erhöhen. Der Acetatpuffer dient
sur Erhöhung der Gelbildungege-@@@windigkeit und der Gelfestigkeit des Systems aus
Polyvinylalkohol und Kongorot.
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Wie in den vorhergehenden Beispielen, wird ein Schaum hergostellt
und untersucht, jedoch unter Verwendung kleinerer tapillaröffnungen und infolgedessen
mit einer kleineren Zellengrösse, nämlich einer gleichmässigen Zellengruppe mit
einer mittleren Zellengrösse von 3,624 fl. Nachdem die Flüssigkeit ordnungsgemäss
aus dem Schaum abgölaufen und der Schaum aus dem Schaumerzeuger ausgetreten ist,
besitzt er eine Iassdichte von 0,025 g/cm3. Nach dem Trocknen hat er eine Gesutdichte
von 0,00083 g/cm3 oder eine berechnete Polymerisatdichte von etwa 0,00043 g/cm3.
Der nasse Schaum hat die gleichen ausgezeichneten Eigenschaften, wie die Produkte
der Beispiele 2 und 5 hinsichtlich Beständigkeit, Flüssigkeitsabgabe tand Widerstandsfä
higkeit gegen das Eindringen in poröse Stoffe.' Er wird mit Erfolg zum Füllen von
Prüfabschnitten typischer Wohnhäuser verwendet, die aus Holzdübeln, trockenen Gipswandplatten,
Cellulose-Faserplatten und Seitenverkleidungen aus Holz bestehen. Weder bei der
ersten Verlegung noch nach vollkommenem natürliohem Trocknen wird irgendeiner dioser
Stoffe beeinträchtigt. Die getrocknete Zellmasse ist schwarz, etwas empfindlich,
aber reichlich fest genug, um Erschütterungen zu widerstehen. Sie hält
ohne
sichtbare Wirkungen plötzliche atmosphärische Druckschwankungen von 100 mm Quecksilbersäule
aus, wie sie höchsten@ an einem Ort auftreten. Drtr bei 40 bis 1000 C gemessene
Wärmeleitfähigkeitskoeffizient beträgt 20,5 Koal . cm/Std. . m2 °C (0.34 B.t.u.
in./hr. sq. et. °F.). Dieses äusserst leichte Naterial ist, also den bisher am meisten
verwendeten Isolierstoffen praktisch -gleichwertig, obwohl seine. Dichte um das
50fa@he oder noch geringer ist.