DE1567508C - Vorrichtung zur Chloralkalielektrolyse nach dem Amalgam verfahren - Google Patents
Vorrichtung zur Chloralkalielektrolyse nach dem Amalgam verfahrenInfo
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Description
Die Erfindung zielt auf eine Vorrichtung, die für Betrieb mit hoher Spannung und niedrigem Strom
zur elektrolytischen Dissotiation aller Elektrolyten geeignet ist. Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt,
eine besonders wirtschaftliche Bauart einer solchen Vorrichtung bzw. Anlage zu schaffen.
Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art sind die Chlorzellen — Seite an Seite mit den entsprechenden
Zersetzern — unabhängig voneinander arbeitend nebeneinander aufgestellt, und zwar meistens in zwei
Reihen, so daß für den elektrischen Strom eine Kreisleitung gebildet wird, um in den Stromschienen durch
ihre Kürze möglichst geringe Verluste zu haben. Die Chlorzellen sind dabei in elektrischer Hinsicht
in Reihe geschaltet, so daß der Strom nacheinander durch die Chlorzellen tritt. Der Stromweg verläuft
von einem Satz metallischer Anodenschienen (aus Kupfer oder Aluminium) zu elektrisch mit diesen
verbundenen Graphitanoden. Dann tritt der Strom durch den Elektrolyten, wo er die Elektrolyse bewirkt,
und aus dem Elektrolyten in die Quecksilberkathode, die ihrerseits in elektrischem Kontakt mit der eisernen
Kathodenwanne- steht. In dieser Wanne sind nach oben führende Stromschienen zur Weiterleitung des
Stromes an die Anodenschienen im Deckel der nächsten Chlorzelle angebracht. Die Anodenschienen
verlaufen oberhalb der Abdeckung der Elektrolysegefäße, die Kathodenschienen unter diesen. An den
Seiten laufen die Verbindungsschienen zwischen Anode und Kathode, so daß man weitere Schienen anschließen
kann, die zum Kurzschließen einer Chlorzelle über einen entsprechenden Schalter dienen.
Um jede Chlorzelle und jeden Zersetzer muß Platz für die Bedienungsmannschaft sein, weshalb die
Verbindungsschienen im wesentlichen unter dem Boden der Arbeitsfläche hindurchgeführt werden.
Damit müssen die Chlorzellen und die Zersetzer auf einer Platte -beispielsweise aus Beton gestellt
sein, wobei eine entsprechend schwere Bauart dieser Unterfangung erforderlich ist, da die ganze Vorrichtung
ziemlich schwer ist. Bekannte Anlagen dieser Bauart haben also ein Zwischenstockwerk unter der
Fläche, auf welcher die Einzelteile der Anlage stehen.
Die Erfindung schafft eine Anordnung, bei welcher die Verbindungsschienen im wesentlichen an der
Oberseite der Chlorzellen angebracht werden können, womit vermieden wird, daß zur Durchführung dieser
Schienen die ganze Anlage unterkellert werden muß. Dies wird dadurch ermöglicht, daß bei einer Vorrichtung
zur Chloralkalielektrolyse nach dem Amalgamverfahren mit in Reihe geschalteten Chlorzellen und
zugeordneten Zersetzern, bei denen die Quecksilbermengen sowohl in den Chlorzellen als auch in den
Zersetzern elektrisch voneinander isoliert sind, einerseits die Chlorzellen zu einem Block und andererseits
die zugehörigen Zersetzer zu einem von diesem räumlich getrennten Block zusammengefaßt sind und die
Chlorzellen je Block sowie die Zersetzer je Block hinsichtlich des Stoffumlaufs parallel geschaltet und
die Stromschienen oberhalb der Tröge angeordnet sind.
Die Wirtschaftlichkeit der ganzen Vorrichtung bzw. Anlage wird also einmal dadurch verbessert,
daß keine zwei »Stockwerke« zur Aufstellung erforderlich sind. Weiterhin werden elektrische Verluste
durch die sehr kurzen Stromschienen vermieden. Damit werden wiederum die Aufwendungen für die
Gleichrichter kleiner. Man kann die Tröge erheblich massiver und fester bauen. So kann in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung der Trog einer jeden Chlorzelle eine längsgerichtete, im Querschnitt im wesentlichen
rechteckige Vertiefung zum Hineinlegen der Kathodenschiene erhalten. Die Kathodenschiene in
jedem Trog ist elektrisch mit einer nach oben über den Deckel des Troges ragenden Säule verbunden,
welche ihrerseits mit der oberhalb der Tröge liegenden Anodenschiene der nächsten Chlorzelle verbunden
ist. Um die Stromausnutzung noch weiter zu verbessern, kann bei einer solchen Konstruktion der
elektrisch leitende Querschnitt sowohl der Anodenais auch der Kathodenschiene sich, ausgehend von
der Säule, in Längsrichtung im Sinne gleichbleibender Strombelastung verringern.
Dank der durch die Erfindung geschaffenen besseren Zugänglichkeit zu den Zellen eines Blocks lassen
sich die Graphit-Elemente leichter und in kürzerer Zeit austauschen. Die Einstellung der einzelnen
Elektroden ist einfacher. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß weniger Fachleute für die Bedienung
der Anlage erforderlich sind.
Da bei der Anlage nach der Erfindung die Chlorzellen einerseits und die Zersetzer hinsichtlich des
Stoffumlaufes parallel geschaltet sind, hat man-nur einen einzigen Soleeintritt und einen einzigen
Cl2 + Anolit-Austritt je Blockeinheit; ebenso ist für einen Zersetzerblock nur ein Wassereintritt und ein
NaOH + H2-Austritt vorhanden. Man erhält reineres Chlor und verringert dadurch die Explosionsgefahr.
Zur Veranschaulichung der durch die Erfindung erzielten wirtschaftlichen Vorteile seien nachfolgend
die Ersparnis an Installationskosten aufgezählt, die gegenüber einer am Anmeldetag üblichen Anlage
mit Betriebswerten zu erzielen sind, wie sie z. B. den »Reinhold Electrochemical Enciclopedia« Verlag
CA. Hampel, 1963, zu entnehmen sind:
Eisenkonstruktionen 31%
Kupferstromschienen ·.". 28%
Zubehör 20%
Quecksilber 8%
Konstruktion des Gebäudes 50%
Montage 30%
Raumersparnis, m2 25%
Daß auch im Betrieb die Anlage wirtschaftlicher arbeitet als bekannte Anlagen, zeigt die Vergleichstabelle, in der in der Reihe a) Betriebsdaten einer
Anlage nach der Erfindung und in der unteren Reihe b) Vergleichsdaten eingetragen sind, die den zuvor genannten
»Reinhold Electrochemical Enciclopedia«, 1963, entnommen sind. Für die drei Felder mit einem
X konnten keine Vergleichsdaten in dieser Literaturstelle gefunden werden. Für die Anlage nach der
Erfindung gelten außerdem die Werte:
1. Kathodenfläche =
100 000 Δ
5000Jm2
5000Jm2
= 20 m2.
' 2. Quecksilberdurchlauf: 0,65 1 Hg/Sek.
3. Zersetzer (kein Stromdurchfluß) Wasserzusatz bei einer Produktion von NaOH = 3433 kg/Tag:
3. Zersetzer (kein Stromdurchfluß) Wasserzusatz bei einer Produktion von NaOH = 3433 kg/Tag:
NaOH 50% = 4977 kg H2O/Tag,
NaOH 70% = 3014 kg H2O/Tag.
NaOH 70% = 3014 kg H2O/Tag.
Zellenpannung
Stromstärke
Amp.
Stromdichte
Anode
Amp./m2
Kathode
Amp./m2
Amp./m2
Stromausbeute
(Durchschnitt) Produktion
Cl
je Tag NaOH
kg
kg
je 1000 kWh
NaOH
kg
kg
Cl2
kg
kg
je m
Bodenfläche
Cl2
kg
Bodenfläche
Cl2
kg
Temperatur
Sole
"C
Dünnsole
Zers.-Lauge
3,6 100000 5500 5000 96/98 3043 3433 351,5 396,8 152
Fortsetzung 85
85
Dünnsole
Gehalt
Zers.-Lauge
NaCI
g/I
g/I
NaOH
Reinheit
Cl2
H2
Graph.-Anoden
Lebensdauer
tage
Verschleiß je t Cl2
kg Quecksilber Inhalt
je Zelle je
1000 Amp.
1000 Amp.
kg
Verlust
je t Cl2
je t Cl2
kg
Betriebs- ■
dauer
im Mittel
im Mittel
Tage .
Stromverbrauch je t/Tag Cl2
kWh -
Bodenfläche je t/Tag Cl2
50/70
99;·
99,9
450
18
0,1
330
2844
6,6
Zellen spannung |
Strom stärke |
Strom Anode |
dichte Kathode |
Strom ausbeute |
je Tag | NaOH kg |
Produktion je 1000 kWh |
NaOH kg |
je m2 Boden fläche |
T Sole |
emperati -Dünn sole |
ir Zers.- 1 Lauge |
V | Amp. | Amp./m2 | Amp./m2 | (Durch schnitt) |
Cl2 kg |
6758 | Cl2 kg |
369 | Cl2 . kg |
"C | 0C | 0C |
4,02 | 200000 | 5500 | 5000 | 95 | 5994 | 327 | 149 | •55 | 75 | 80/100 |
Fortsetzung
Dünnsole
NaCl
g/l
g/l
Gehalt
Zers,-Lauge
NaOH
NaOH
Reinheit
Cl2
H2
Graph.-Anoden
Lebensdauer
Tage
Verschleiß je t Cl2
kg Quecksilber Inhalt
je Zelle je
1000 Amp.
1000 Amp.
kg
Verlust
je t Cl2
je t Cl2
kg
Betriebsdauer
im Mittel
im Mittel
Tage
Stromverbrauch je t/Tag Cl2
kWh
Bodenfläche je t/Tag Cl2
•270
50/73
300
2,27
0,09
3000
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung -geben sich aus der nun folgenden Beschreibung
:nes Ausführungsbeispiels unter Hinweis auf die Zeichnung. In dieser zeigen
F i g. I und II eine Draufsicht auf Chlorzelle (I) und ^ersetzer (II) mit Stoffkreislauf,
Fig. III einen Querschnitt durch die Chlorzelle ur Darstellung der Elektrodenanordnung,
F i g. IV einen Querschnitt durch die Chlorzelle η Bereich der Stromschienen,
F i g. V einen Querschnitt durch den Zersetzer,
F i g. VI einen Längsschnitt durch die Chlorzelle nd
Fig. VII einen Längsschnitt durch den Zersetzen In den F i g. I und II sind in Draufsicht je vier
hlorzellen und vier entsprechende Zersetzer mit nem Fließplan der Stoffe dargestellt. Die Anzahl
on Chlorzellen bzw. Zersetzern in jedem derart isammengefaßten Block ist unbegrenzt.
In F i g. IV ist nun ein Querschnitt durch die vier hlorzellen auf demjenigen Längenabschnitt gezeigt,
af dem nach einem Merkmal der Erfindung die zur erienschaltung der einzelnen Zellen dienenden Strom-.hienen
angebracht sind.
Der Trog 1 einer jeden Chlorzelle ist unten abjschlossen
und bildet eine längsverlaufende kanalrmige öffnung 2 (es können auch mehrere solche
anale vorgesehen sein), in/welche die Kathodenhiene 3 einfach eingesetzt ^vird bzw. hineingelegt
ird, so daß sie einfach ausgetauscht werden kann. Die Schiene besteht aus einem hohlen Eisenkörper,
in welchem plattenförmige Schichten 4 aus Kupfer oder einem anderen gut leitenden Material angeordnet
sind.
über der Kathode ist ein säulenartiges Element
(oder mehrere bei langen Trögen) 5 angeordnet, welches elektrisch mit der ganzen Kathode in Verbindung
ist und über den Deckel 6 hinausführt. Mit der Oberseite der Säule 5 ist eine Schiene 8 jeweils
verbunden, die elektrisch die Verbindung zur Anode der nächsten (in Serie liegenden) Chlorzelle herstellt.
Die Anodenschiene 7 (s. auch F i g. III) ist U-förmig im Querschnitt ausgebildet und von solchen Abmessungen,
daß möglichst geringe elektrische Verluste entstehen. Die Anodenschiene 7 trägt die eigentlichen
aus Graphit bestehenden Anodenplatten 9 über entsprechende Säulen 10. Die Schiene hat seitlich
ragende Tragarme 11, welche ihrerseits zur vertikalen Verstellung der Schiene Stellschrauben 13 haben,
die mit ihrer Unterseite in geeigneter Weise auf den Seiten wänden der Träger aufliegen. Die jeder Graphitplatte
9 zugeordnete Säule 10 ist beispielsweise mit Gewinde versehen, und durch die Stellung der
Schraube 14 wird die Höhe der Graphitplatte 9 über dem Boden des Troges eingestellt.
In F i g. I ist eine (elektrische) Serienschaltung von vier nebeneinanderliegenden Chlorzellen dargestellt,
wobei die Darstellung so gewählt ist, daß man den Aufbau der Chlorzellen sehr schön sehen
kann. In der untersten (in Fig. I) Zelle sind nur der
Trog mit dem kanalartigen Teil für die Aufnahme der Kathodenschiene zu sehen. Bei dem darüberiiegenden
Element sieht man die darüberhängenden Anodenelemente 9 aus Graphit. In der von unten
dritten Chlorzelle sieht man den Deckel 6, der übrigens nicht aus Blech sein muß, sondern beispielsweise aus
Gummi bestehen kann. Dieser Deckel deckt die Elektroden 9 ab. Bei der obersten der vier dargestellten
Chlorzellen sieht man die Anodenschiene 7 mit cien entsprechenden Halterungen 11. Jede Chlorzelle
ist dabei mit dem Bezugszeichen 15 versehen.
Unter weiterer Bezugnahme auf F i g. I bezeichnet der Kreis 16 den Querschnitt derjenigen Säule
oder Säulen 5, welche den Kontakt zur Kathodenschiene 3 herstellt und. an welcher die bündelartig
ausgebildeten Stromschienen zur Verbindung der einen Kathode mit der Anode der folgenden Chlorzeile.
Der in Fig.II in teilweiser Draufsicht gezeigte
-Zersetzer weist eine Vielzahl von hintereinander ungeordneten Platten. 17 auf, die zur Gewinnung
uer Metallbestandteile der zersetzten Lösung aus üem Amalgam dienen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Chloralkalielektrolyse nach dem Amaigamverfahren mit in Reihe geschalteten
Chlorzellen und zugeordneten Zersetzen!, bei
25 denen die Quecksilbermengen sowohl in den Chlorzellen als auch in den Zersetzern elektrisch
voneinander isoliert sind, dadurchgekennzeichnet,
daß einerseits die Chlorzellen zu einem Block und andererseits die zugehörigen
Zersetzer zu einem von diesem räumlich getrennten Block, zusammengefaßt, die Chlorzellen je
Block sowie die Zersetzer je Block hinsichtlich des Stoffumlaufs parallel geschaltet und die Stromschienen
oberhalb der Tröge angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trog einer jeden Chlorzelie
eine längsgerichtete im Querschnitt rechteckige Vertiefung zum Hineinlegen der Kathodenschiene
aufweist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathodenschiene
elektrisch mit einer nach oben über den Deckel des Troges einer jeden Chlorzelle ragenden Säule
verbunden ist, welche ihrerseits elektrisch mit der oberhalb der Tröge liegenden Anodenschiene der
nächsten Chlorzelle verbunden ist.
4. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische
Querschnitt sowohl der Anoden- als auch der Kathodenschiene sich ausgehend von der
Säule (5) in Längsrichtung im Sinne gleichbleibender Strombelastung verringert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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