DE156728C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Nach dem durch Zusatz - Patent 152188 zum Patent 113597 geschützten Verfahren wird geschmolzenes Gußeisen zur zweckdienlichen Abkühlung eisernen Koquillen zugeführt. Dieses Verfahren erweist sich als kostspielig, indem, abgesehen von den Kosten der Beschaffung einer Menge teurer Koquillen, das Gießen in Formen als zeitraubend sich herausgestellt hat. Hierzu tritt der weitere

Übelstand, daß nicht immer eine gründliche Abkühlung gelingt, da sich vielfach Stellen in den dünnen Platten befinden, die nicht durch und durch weißes Eisen bilden, also eine durchgehende Härtung nicht erfahren haben. Dies ist aber Bedingung, da sonst das Schleifmittel durch die ungleichmäßige Härtung minderwertig wird. Aus diesem Grunde müssen die nicht durchgehärteten Stellen entfernt werden, wodurch besondere Kosten entstehen.

Vorliegende Neuerung betrifft ein Verfahren, welches geeignet ist, die Kostspieligkeit des Koquillengusses, sowie die Unsicherheit einer durchaus nötigen Durchhärtung zu beseitigen, mit welchem aber doch der gleiche Zweck, dünne plattenähnliche Körper der leichten Zerkleinerung wegen herzustellen, zu erreichen ist, ohne daß die übrigen Vorteile des Verfahrens nach Zusatz-Patent 152188 berührt werden.

In einem nach Bedarf temperierten großen Wasserbehälter wird eine Platte, am besten aus Eisen, in der Weise angeordnet, daß dieselbe unter dem Wasserspiegel eine schiefe Ebene bildet. Wenn man nun das geschmolzene Eisen dieser schiefen Ebene derart zuführt, daß der Eisenstrahl, an einer Breitseite der Platte anfangend, über die ganze Breite der Platte geleitet wird, so entstehen, da das Eisen während des Abwärtsstrebens erstarrt, plattenähnliche Körper. Je nach dem schnellen oder langsamen Lauf des flüssigen Eisens kann die schiefe Ebene durch entsprechend größeres oder geringeres Neigen der Platte. geregelt werden; es muß aber darauf geachtet werden, daß das flüssige Eisen sich möglichst schnell auf der Platte sowohl von oben nach unten als auch von der einen Breitseite der Platte zur anderen hin ausbreitet, weshalb die Größenverhältnisse der Platte entsprechend gewählt werden müssen. Sogleich nach geschehener Abkühlung und

Früheres Zusatzpatent 152.188.

nach Entfernung der gewonnenen Platte kann das Verfahren so oft wiederholt werden, als der Bedarf es erfordert.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Patent 113597 zur Herstellung körnigen Gußeisens für Schleif-, Schneide- und Sägezwecke, dadurch gekennzeichnet, daß geschmolzenes Gußeisen auf eine Platte, welche unter dem Spiegel eines Wasserbades eine schiefe Ebene bildet, geleitet und dadurch schnell abgekühlt wird.