DE1564594C - Prellfrei arbeitende elektrische Kontaktvorrichtung für Relais - Google Patents
Prellfrei arbeitende elektrische Kontaktvorrichtung für RelaisInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine prellfrei arbeitende elektrische Kontaktvorrichtung für Relais unter
Verwendung eines Ankers mit Reibflächen aufweisenden Kontaktfedern.
Bekanntlich lassen sich Prellungen bei Kontaktvorrichtungen für Relais dadurch weitgehend vermeiden,
daß man die beim Schließen der Kontakte frei werdende kinetische Energie des Ankers in Reibungsenergie umwandelt. Dies geschieht in der einfachsten
Form dadurch, daß am Relaisanker Reibflächen aufweisende Kontaktfedern angebracht sind, wobei betriebsmäßig
die Schwingungsenergie des Ankers durch das bei Verformung der Kontaktfedern eintretende
Aufeinanderreiben vernichtet wird. Die kinetische Energie des bewegten Ankers wird dabei durch
die Reibung in Wärme umgesetzt und dadurch dem Schwingungssystem entzogen.
Da durch Metallverschleiß und Reiboxydation die Reibverhältnisse zwischen den Kontaktfedern, insbesondere während der ersten Betriebszeit, nicht konstant
bleiben, war bei den bisherigen Kontaktvorrichtun'gen der eingangs näher genannten Art erst
eine gewisse Einlaufzeit erforderlich, bevor die Endjustage des Relais überhaupt möglich war.
Diese Gegebenheit hängt vor allem damit zusammen, daß im Neuzustand einer derartigen Kontaktvorrichtung
die Berührung der Reibflächen zuerst nur an wenigen Punkten erfolgt. Dadurch entsteht ein
relativ hoher spezifischer Flächendruck, der dazu führt, daß Metallteile aus den Reibflächen herausgerissen
werden. Bei bekannten Kontaktvorrichtungen mit Reibdämpfung der Kontaktfedern ist zwar nach
einer gewissen Einlaufzeit ein relativ konstanter Zustand hinsichtlich der Reibdämpfung erreicht. Bei
längerem Betrieb entsteht jedoch allmählich ein bestimmter Abrieb an den Reibflächen; daher sind auch
dann noch die Reibkräfte bestimmten Veränderungen unterworfen. Auch die Verwendung einer Indium-Verbindung
für die Reibflächen, die in der deutschen Auslegeschrift 1 022 328 vorgesehen ist,
kann dieses Problem nicht endgültig beseitigen. Über extrem lange Betriebszeiten, wie sie insbesondere bei
Relais im Telegrafiebetrieb gefordert werden, ist daher ein prellfreier Betrieb nicht erreichbar. Aus diesem
Grunde muß bei bekannten Ausführungsformen nach einer bestimmten Zahl von Schaltspielen eine
Wartung in Form der Reinigung der Reibstellen erfolgen. Die notwendigen Wartungsarbeiten stellen
neben den dabei sich ergebenden technischen Forderungen auch ein wirtschaftliches Problem dar.
Weiterhin ist in der deutschen Auslegeschrift 1021077 vorgesehen, an der Berührungsstelle zwisehen
den aneinanderreihenden Metallstreifen einen Körper· mit harter und glatter Oberfläche einzuführen.
Auf diese Weise erhält man zwar eine sehr gleichmäßige, absolut gesehen jedoch nur eine sehr
geringe Reibung zwischen den Kontaktfedern. Damit wird aber auch nur wenig Bewegungsenergie in Reibungswärme
umgewandelt, so daß auch die Prellschwingungen der Kontakte nur wenig gemindert werden.
Die Verwendung von Kunststoffen an den Reibflächen zwischen den Kontaktfedern wurde schließlich
auch erprobt, jedoch in den meisten Fällen mit geringem Erfolg. Die meisten Kunststoffe sind nämlich
nicht abriebfest, insbesondere bei einer höheren Temperatur, wie sie durch ständige Reibung in einem
Relais hervorgerufen werden kann. Da der Kunststoffstaub aber sehr leicht eine isolierende Schicht
an den Kontaktstellen bildet, ist seine Verwendung als Reibungselement sehr problematisch. Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Kontaktvorrichtung der eingangs näher bezeichneten Art zu
schaffen, bei der eine gleichbleibende und gute Reibdämpfung ohne störenden Abrieb über einen solchen
Zeitraum erhalten werden kann, der in der Größenordnung der Lebensdauer eines Relais liegt.
Diese Aufgabe läßt sich erfindungsgemäß dadurch lösen, daß auf mindestens eine der Reibflächen ein
dünner, wenige Molekülschichten umfassender Überzug eines Polytetrafluoräthylens oder eines in den
Eigenschaften entsprechenden Kunststoffes aufgebracht ist. Wie Versuche bewiesen haben, steigt durch
das Einbringen einer derartigen Kunststoffschicht zwischen die Reibflächen die Stabilität der Reibverhältnisse
erheblich an, so daß wartungsfreie Betriebszeiten entstehen, die um mindestens eine Größenord-
nung höher sind als bei den bekannten Kontaktanordnungen. Durch die gleichbleibende Dämpfungswirkung der Reibflächen treten auch nach längeren
Betriebszeiten keine Prellungen mehr auf, die auch aus Gründen der sonst stark sich auswirkenden Funkenbildung
vermieden werden sollen. ■
Wichtig für die erfindungsgemäße Ausführung der Reibflächen ist auch, daß das Polytetrafluoräthylin,
bekannt unter dem Warennamen »Teflon«, nur sehr dünn aufgetragen wird. In Schichtdicken, die nor-
malerweise als Folien hergestellt werden können, ist auch das Teflon nicht genügend abriebfest. Es ist
deshalb zweckmäßig, daß der Kunststoffüberzug durch Aufdampfen oder durch ein gleichwertiges
Verfahren erzielt wird.
Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht eine Anordnung vor, bei der durch eine symmetrisch
zwischen den Kontaktfedern angeordnete mittlere Reibfeder zwei getrennte Reibflächenpaare
3 4
entstehen, zwischen denen dann je eine Kunststoff- Die in Fig. 3 gezeigte Kontaktvorrichtung mit
schicht eingefügt ist. Herstellungsgemäß ist es dabei Reibflächen aufweisenden Kontaktfedern und einer
besonders günstig, die Kunststoffschicht lediglich auf mittleren Reibfeder stellt die Kontaktanordnung eines
beiden Reibseiten der Mittelfeder anzubringen. Ein- handelsüblichen gepolten Relais dar. Wegen der einzelheiten
der Erfindung sind an Hand eines Ausfiih- 5 fächeren zeichnerischen Darstellung sind hier ledigrungsbeispiels
im folgenden näher beschrieben. Es lieh die Kontaktfedern 3 und 4 mit ihrem dachförmizeigen
gen Verlauf und ihren parallelen Enden sowie die F i g. 1 und 2 je eine Kontaktvorrichtung nach der zwischen diesen Federn angeordnete Reibfeder 5 ge-Erfindung
in schematischer Darstellung, zeigt. Die zwischen diesen Federn vorhandene Kunst-F
i g. 3 ebenfalls schematisch die Kontaktvorrich- io Stoffschicht ist hier nicht gesondert dargestellt, sie
tung nach F i g. 2 als Teil eines handelsüblichen ge- entspricht jedoch der Anordnung, wie sie in der verpolten
Relais, größerten Darstellung nach Fig. 2 gezeigt ist. An F i g. 4 die Gesamtansicht eines gepolten Relais in den Kontaktfedern 3 und 4 sind die Kontakte 3 α und
schaubildlicher Darstellung, bei der die Erfindung 4 a sichtbar, denen die durch Schraubverstellung jurealisierbar
ist. 15 stierbaren Gegenkontakte 6 und 7 gegenüberstehen. Die in Fig. 1 schematisch dargestellte elektrische Als Lagerung des Ankers 1 ist hierbei nur das obere
Kontaktvorrichtung soll das Wesen der Erfindung Lagerende Ib erkennbar, wobei von einer üblichen
aufzeigen. An den Anker 1 eines Relais, das hier der Spannbandlagerung ausgegangen werden kann.
Einfachheit halber nur mit seinen Polschuhen 8 a und Ein gepoltes elektromagnetisches Relais, bei dem Sb dargestellt ist, sind gabelförmig die Kontakt- 20 die erfindungsgemäße Kontaktvorrichtung anwendfedern 3 und 4 angebracht, die sich vor ihren Enden bar ist und sich die ergebenden Vorteile besonders dachförmig schließen. Die Enden 3b und 4b der auswirken, ist in Fig. 4 in schaubildlicher Darstel-Kontaktfedern 3 und 4 verlaufen parallel und bilden lung gezeigt. Der Anker 1 ist hierbei in der Zuorddie Reibflächen der Kontaktvorrichtung. Den Kon- nung zu dem gesamten Relaissystem sichtbar. Er betakten 3 a und 4 a der Kontaktfedern 3 und 4 stehen 25 findet sich mit dem der Kontaktvorrichtung abgeentsprechende, an Einstellschrauben befestigte wandten Ende zwischen den Polschuhen 8 a und Sb Gegenkontakte 6 und 7 gegenüber. Zwischen den des Elektromagnetsystems, das die Erregerspule 8 c parallelen Enden 3 b und 4 b der Kontaktfedern 3 aufweist. Wird der Erregerspule 8 c beispielsweise und 4 befindet sich eine Kunststoffschicht 2, wobei eine Betriebsspannung wechselnder Richtung zugevorzugsweise ein unter dem Warennamen »Teflon« 30 führt, so pendelt der Anker 1, der in der Nähe des bekannter Werkstoff verwendet wird. Bügels 9 seinen Drehpunkt besitzt, zwischen den Pol-Wenn der Anker 1 um den Drehpunkt la eine Be- schuhen 8 a und 8 b. Entsprechend werden die in wegung ausführt, wie sie durch die beiden Pfeile an- Fig. 3 sichtbaren Kontaktverbindungen 3a/6 bzw. gedeutet ist, dann entsteht beim Auf treffen der Kon- 4 a/7 hergestellt. Durch das in Fig. 2 im einzelnen takte 3 a bzw. 4 a auf die Gegenkontakte 6 bzw. 7 35 gezeigte Einfügen zweier Kunststoffschichten 2 zwieine kinetische Energie, die durch die Reibwirkung sehen der Mittelfeder 5 und die Kontaktfedern 3 zwischen den Kontaktfedern und der Kunststoff- bzw. 4 wird die Bewegung des Ankers 1 beim Schlieschicht in Reibungsenergie umgewandelt wird. Da ßen der Kontkate so stark gedämpft, daß nach der sich bei Verwendung von Kunststoff praktisch kein ersten Berührung der Kontakte keine Prellerschei-Abrieb ergibt, ist eine gleichbleibende Reibdämpfung 40 nungen mehr auftreten.
Einfachheit halber nur mit seinen Polschuhen 8 a und Ein gepoltes elektromagnetisches Relais, bei dem Sb dargestellt ist, sind gabelförmig die Kontakt- 20 die erfindungsgemäße Kontaktvorrichtung anwendfedern 3 und 4 angebracht, die sich vor ihren Enden bar ist und sich die ergebenden Vorteile besonders dachförmig schließen. Die Enden 3b und 4b der auswirken, ist in Fig. 4 in schaubildlicher Darstel-Kontaktfedern 3 und 4 verlaufen parallel und bilden lung gezeigt. Der Anker 1 ist hierbei in der Zuorddie Reibflächen der Kontaktvorrichtung. Den Kon- nung zu dem gesamten Relaissystem sichtbar. Er betakten 3 a und 4 a der Kontaktfedern 3 und 4 stehen 25 findet sich mit dem der Kontaktvorrichtung abgeentsprechende, an Einstellschrauben befestigte wandten Ende zwischen den Polschuhen 8 a und Sb Gegenkontakte 6 und 7 gegenüber. Zwischen den des Elektromagnetsystems, das die Erregerspule 8 c parallelen Enden 3 b und 4 b der Kontaktfedern 3 aufweist. Wird der Erregerspule 8 c beispielsweise und 4 befindet sich eine Kunststoffschicht 2, wobei eine Betriebsspannung wechselnder Richtung zugevorzugsweise ein unter dem Warennamen »Teflon« 30 führt, so pendelt der Anker 1, der in der Nähe des bekannter Werkstoff verwendet wird. Bügels 9 seinen Drehpunkt besitzt, zwischen den Pol-Wenn der Anker 1 um den Drehpunkt la eine Be- schuhen 8 a und 8 b. Entsprechend werden die in wegung ausführt, wie sie durch die beiden Pfeile an- Fig. 3 sichtbaren Kontaktverbindungen 3a/6 bzw. gedeutet ist, dann entsteht beim Auf treffen der Kon- 4 a/7 hergestellt. Durch das in Fig. 2 im einzelnen takte 3 a bzw. 4 a auf die Gegenkontakte 6 bzw. 7 35 gezeigte Einfügen zweier Kunststoffschichten 2 zwieine kinetische Energie, die durch die Reibwirkung sehen der Mittelfeder 5 und die Kontaktfedern 3 zwischen den Kontaktfedern und der Kunststoff- bzw. 4 wird die Bewegung des Ankers 1 beim Schlieschicht in Reibungsenergie umgewandelt wird. Da ßen der Kontkate so stark gedämpft, daß nach der sich bei Verwendung von Kunststoff praktisch kein ersten Berührung der Kontakte keine Prellerschei-Abrieb ergibt, ist eine gleichbleibende Reibdämpfung 40 nungen mehr auftreten.
garantiert. Abschließend soll noch erwähnt werden, daß bei
In Anlehnung an bekannte elektrische Kontaktvor- der in den F i g. 2 bis 4 sichtbaren Reibfeder 5, deren
richtungen für gepolte Relais ist in F i g. 2 unter Ver- Werkstoff bisher sowohl unter Berücksichtigung günwendung
eines Ankers mit Reibflächen aufweisenden stiger Gleiteigenschaften als auch einer bestimmten
Kontaktfedern gezeigt, wie hier durch Einfügen je 45 Federcharakteristik gewählt werden mußte, durch die
einer Kunststoffschicht zwischen die vorhandenen Erfindung nur noch der letztgenannten Eigenschaft
beiden Reibflächenpaare eine entsprechend verbes- eine Bedeutung zukommt. Für die Dämpfungswirserte
und konstante Reibwirkung erzielt werden kann. kung spielt nämlich nicht mehr der Werkstoff der
Die symmetrisch zwischen den Kontaktfedern 3 und 4 mittleren Reibfeder eine Rolle, sondern nur die zwi-.ingeordnete
mittlere Reibfeder 5 ist dabei auf beiden 5° sehen Kunststoffschicht und Kontaktfedern auftre-Reibseiten
mit einer Kunststoffschicht 2 versehen, wie tende Reibdämpfung, die praktisch konstant ist.
»ie beispielsweise durch Sintern aufgebracht werden Naturgemäß ist die Erfindung nicht auf das Aussann. Dadurch entstehen zwischen den Enden der führungsbeispiel beschränkt. Die gleiche Wirkungs-Kontaktfedern 3 und 4 und der Reibfeder 5 zwei ge- weise hinsichtlich der erzielbaren Reibdämpfung tritt !rennte Reibstellen, die sich in ihrer Dämpfungswir- 55 auch bei einer Anordnung ein, bei der die Kontaktkung ergänzen. Auch hier ist die mögliche Bewegung federn nicht unmittelbar mit dem Anker verbunden les Ankers 1 um den Drehpunkt la durch Pfeile an- sind, sondern der Anker nur mittelbar auf die Kon- ;edeutet. taktfedern einwirkt.
»ie beispielsweise durch Sintern aufgebracht werden Naturgemäß ist die Erfindung nicht auf das Aussann. Dadurch entstehen zwischen den Enden der führungsbeispiel beschränkt. Die gleiche Wirkungs-Kontaktfedern 3 und 4 und der Reibfeder 5 zwei ge- weise hinsichtlich der erzielbaren Reibdämpfung tritt !rennte Reibstellen, die sich in ihrer Dämpfungswir- 55 auch bei einer Anordnung ein, bei der die Kontaktkung ergänzen. Auch hier ist die mögliche Bewegung federn nicht unmittelbar mit dem Anker verbunden les Ankers 1 um den Drehpunkt la durch Pfeile an- sind, sondern der Anker nur mittelbar auf die Kon- ;edeutet. taktfedern einwirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Prellfrei arbeitende elektrische Kontaktvorrichtung für Relais unter Verwendung eines
Ankers mit Reibflächen aufweisenden Kontaktfedern, dadurch gekennzeichnet, daß
auf mindestens eine der Reibflächen ein dünner, wenige Molekülschichten umfassender Überzug
eines Polytetrafluoräthylens oder eines in den Eigenschaften entsprechenden Kunststoffes aufgebracht
ist.
2. Kontaktvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffüberzug
durch Aufdampfen oder durch ein gleichwertiges Verfahren erzielt ist.
3. Kontaktvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine symmetrisch
zwischen den Kontaktfedern (3, 4) angeordnete mittlere Reibfeder (5) zwei getrennte
Reibflächenpaare entstehen, zwischen denen je eine Kunststoffschicht (2) eingefügt ist.
4. Kontaktvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kunststoffschicht
(2) auf beiden Reibseiten der Mittelfeder (5) befindet.
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