DE1558461B1 - Verwendung einer titanlegierung fuer gegenstaende die ein geringes spezifisches gewicht hochwarmfestigkeit kriech festigkeit gute zaehigkeit schweissbarkeit und verform barkeit erfordern und tieftemperaturbeanspruchungen stand halten - Google Patents
Verwendung einer titanlegierung fuer gegenstaende die ein geringes spezifisches gewicht hochwarmfestigkeit kriech festigkeit gute zaehigkeit schweissbarkeit und verform barkeit erfordern und tieftemperaturbeanspruchungen stand haltenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Titanlegierung als Werkstoff für Gegenstände, die ein geringes
spezifisches Gewicht, Hochwarmfestigkeit, Kriechfestigkeit, gute Zähigkeit, Schweißbarkeit und
Verformbarkeit erfordern und auch bei tiefen Temperaturen den Beanspruchungen, wie sie insbesondere
im Flugzeug- und Raketenbau auftreten, standhalten nach Patent P 14 58 354.1-24.
Legierungen auf Titanbasis finden häufig bei der Herstellung von Flugzeugen und Düsentriebwerken
Verwendung. Für diesen Verwendungszweck muß die jeweilige Legierung spezifisch leicht und stabil sein,
hohe Festigkeit bei erhöhter Temperatur, Zeitstandfestigkeit und Zähigkeit besitzen sowie gleichzeitig verformbar
und schweißbar sein, damit aus ihr das gewünschte Profil geformt werden kann. Die durch herkömmliche
Legierungselemente erzielten Eigenschaften sind bis zu einem gewissen Grad bekannt, doch
haben die Wirkungen der Zugabe derartiger Einzelelemente, obwohl sie eine oder mehrere bestimmte
Eigenschaften verbessern mögen, oftmals einen nachteiligen Einfluß auf irgendeine andere Eigenschaft. So
läßt sich beispielsweise die Festigkeit von Titan bei erhöhten Temperaturen durch Zugabe des die α-Phase
stabilisierenden Elements Aluminium merklich verbessern, doch geht dies über einen bestimmten Höchstwert
hinaus auf Kosten der Verformbarkeit und Wärmestabilität im allgemeinen.
Aus diesem Grund besteht Bedarf für eine Titanlegierung vom α-Typ, welche die obengenannten
Eigenschaften aufweist.
In dem Hauptpatent P 14 58 354.1-24, dem die vorveröffentlichte belgische Patentschrift 654 466 entspricht,
ist zur Lösung dieses Problems die Verwendung einer Titanlegierung mit 5,5 bis 6,5% Aluminium,
1,7 bis 2,3% Zinn, 0,7 bis 3,0% Zirkonium, 0,7 bis 3,0% Molybdän, bis zu 0,16%, vorzugsweise
0,08 bis 0,16% Sauerstoff, Rest Titan und übliche Verunreinigungen vorgeschlagen worden bzw. aus der
belgischen Patentschrift 654 466 bereits bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, die Festigkeit und Kriechfestigkeit der gemäß Hauptanmeldung
zu verwendenden Titanlegierung unter Beibehaltung der sonstigen guten Eigenschaften jener
Legierung weiter zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Verwendung einer Titanlegierung mit
5,5 bis 6,5% Aluminium,
1,7 bis 2,3% Zinn,
0,7 bis.5,0% Zirkonium,
0,7 bis 3,0% Molybdän,
0,1 bis 0,4% Silizium,
1,7 bis 2,3% Zinn,
0,7 bis.5,0% Zirkonium,
0,7 bis 3,0% Molybdän,
0,1 bis 0,4% Silizium,
0 bis 0,25% insgesamt an Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff, Rest Titan,
als Werkstoff für Gegenstände vorgeschlagen, die ein . geringes spezifisphes , Gewicht, Hochwarmfestigkeit,
Kriechfestigkeit, gute Zähigkeit, Schweißbarkeit und Verformbarkeit erfordern und auch bei tiefen Temperaturen
den Beanspruchungen, wie sie-insbesondere im Flugzeug- und Raketenbau auftreten, standhalten
nach Patent P 14 58 354.1-24.
Aus der zuvor genannten belgischen Patentschrift 466 ist eine Titanlegierung mit 5,5 bis 6,5% Aluminium,
1,7 bis 2,3% Zinn, 0,7 bis 3,0%Zirkonium, 0,7 bis 3,0% Molybdän und bis zu 0,16% Sauerstoff
bekannt. Demgegenüber weist die erfindungsgemäß zu verwendende Titanlegierung einen auf maximal
5,0% erhöhten Zirkoniumgehalt und einen zusätzlichen Siliziumgehalt von 0,1 bis 0,4% auf. Sowohl die
Erhöhung des Zirkoniumgehalts gegenüber der aus der belgischen Patentschrift 654 466 bekannten Titanlegierung
als auch der zusätzliche Siliziumgehalt in der erfindungsgemäß zu verwendenden Titanlegierung
haben sich zur Erhöhung der Festigkeit und Kriechfestigkeit als notwendig erwiesen. Ein entsprechender
Hinweis ist dem belgischen Patent 654 466 nicht zu entnehmen. Die Erhöhung des Zirkoniumgehalts auf
Werte von 3,0 bis 5,0% allein bewirkt eine Festigkeitssteigerung bei Raumtemperatur von über 10% und
bei höheren Temperaturen von nahezu 100%. Der Zusatz von Silizium in der Größenordnung von 0,1 bis
0,4% zu einer Titanlegierung mit der erfindungsgemäß zu verwendenden Zusammensetzung bewirkt, wie sich
aus Tabelle II ergibt, eine Erhöhung der Kriechfestigkeit und gemäß Tabelle III auch eine Erhöhung der
Festigkeitseigenschaften. DieseZusammenhängekonnten aus der belgischen Patentschrift 654 466 nicht hergeleitet
werden.
Titanlegierungen der erfindungsgemäß zu verwendenden Zusammensetzung sind an sich bekannt
(schweizerische Patentschrift 340 633). Die bekannten Titanlegierungen können unter anderem bis 10% Aluminium,
bis 10% Zirkonium, bis 8% Zinn, bis 10% Molybdän und bis 2% Silizium, 0,02 bis 0,3% Sauerstoff,
0,02 bis 0,2% Stickstoff, Rest Titan, enthalten. Diese Titanlegierungen sind als fest, kriechfest bei
30. höheren Temperaturen, schweiß- und schmiedbar bekannt. Aus dem vorgenannten bekannten Bereich ist
erfindungsgemäß eine Titanlegierung für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck beansprucht, deren
Eigenschaften insgesamt auf optimale Werte ausgerichtet sind. Da die aus der schweizerischen Patentschrift
340 633 vorbekannte Titanlegierung eine Vielzahl von Legierungselementen in sehr weit gesteckten
Grenzen enthalten kann, war es nicht ohne erfinderische Leistung möglich, eine Titanlegierung der erfindungsgemäß
zu verwendenden Zusammensetzung mit den guten Eigenschaften zu schaffen, wie sie unten an
Beispielen aufgezeigt werden.
Weiterhin sind Titanlegierungen mit 2,5% Aluminium und Zinngehalten zwischen 7 und 14% bekannt,
die außerdem 1 bis 10% Zirkonium, 1 bis 5% Molybdän und übliche Verunreinigungen an Sauerstoffenthalten
können (USA.-Patentschrift 3 049 425). Diese bekannte Legierung ist fest und kriechfest,
bleibt jedoch insbesondere im Hinblick auf die Zugfestigkeit unter den Werten, die von der erfindungsgemäß
zu verwendenden Titanlegierung gefordert werden. Infolge des hohen Zinngehalts der bekannten
Legierung ist auch ihr spezifisches Gewicht im Vergleich zu der erfindungsgemäß zu verwendenden
Legierung höher, was bei Bauteilen, die spezifisch leicht sein ,müssen, insbesondere für Flugzeugbau,
nachteilig ist. Der USA.-Patentschrift 3 049 425 ist kein Hinweis auf eine Titanlegierung der erfindungsgemäß
zu verwendenden Zusammensetzung zu entnehmen.
Für die Bemessung der Gehaltsgrenzen der Zusatzelemente in der erfindungsgemäß zu verwendenden
Titanlegierung waren folgende Überlegungen bestimmend:
Aluminium wird in Mengen zwischen 5,5 und 6,5% zugesetzt mit dem Hauptziel, eine erhöhte Temperaturbeständigkeit
zu gewährleisten. Bei Verwendung von weniger als 5,5% Aluminium werden die Möglich-
keiten hinsichtlich eines spezifisch leichten Gewichts und der Festigkeit verleihenden Eigenschaften dieses
Elements nicht voll ausgenutzt, während Mengen von mehr als 6,5% thermische Instabilität hervorrufen.
Wie bekannt ist, dient Aluminium zur Stabilisierung der a-Titanphase, wobei sein Vorhandensein in einer
Menge wie hierin beschrieben — selbst bei Vorhandensein der geringen Menge an Molybdän als /S-Stabili- ,
sator — zu einer fast reinen α-Legierung führt. Eine solche Legierung wird für die Verwendungszwecke
bevorzugt, bei denen geschweißt werden muß, da die Erhitzung und Abkühlung infolge der eigentlichen
Schweißbehandlung bzw. Behandlung nach dem Schweißen zu keiner nachteiligen Versprödung führt.
Der Zinngehalt der Legierung wirkt ergänzend zum Aluminium zur Erzielung einer stark erhöhten Temperaturbeständigkeit
und Zeitstandfestigkeit ohne Beeinträchtigung der Verformbarkeit. Bei einer Menge
von weniger als 1,7% Zinn kommt seine Wirkung nicht zum Tragen, während ein Gehalt von mehr als
2,3% nicht notwendig ist, um optimale Werte zu erzielen. Eine höhere Menge als 2,3% Zinn ist auf Grund
des dann eintretenden nachteiligen Einflusses auf das spezifische Gewicht nicht wünschenswert.
Zirkonium wirkt als α-Stabilisator und Verfestiger, obwohl es in einem gewissen Grade die α + ß/ß-Urawandlungstemperatur
verringert. Sein maximaler Verfestigungseinfluß ohne nachteilige Wirkung auf das
spezifische Gewicht ergibt sich zwischen 0,7 und 5,0%. Sowohl Zinn als auch Zirkonium sind α-Titan-Bildner.
Die Molybdänmenge ist ebenfalls kritisch, weil einerseits eine ausreichende Menge verwendet werden
muß, um die Mischkristallverfestigung zu steigern und eine schwache /?-Phase zu erhalten, die für eine gewisse
Wärmebehandlungsfähigkeit erforderlich ist. Zur Erzielung dieses Ergebnisses sollte daher die vorhandene
Menge nicht unter 0,7% liegen, während bei mehr als 3% die verbleibende ß-Phase einen nachteiligen
Einfluß auf die Schweißbarkeit hat und in einem gewissen Grade auch die Zeitstandfestigkeit beeinträchtigt.
Darüber hinaus ist Molybdän ein spezifisch schweres Element, welches das doppelte spezifische
Gewicht von Titan hat, und sollte daher nur bis zu einer solchen Menge zugesetzt werden, bei der der
Nutzen den Gewichtsnachteil noch überwiegt.
Der Sauerstoffgehalt der Legierung ist ebenfalls kritisch und sollte eine Höchstmenge von 0,20% und
bei Hochtemperatureinsatzzwecken möglichst eine solche von 0,16% nicht übersteigen. Kohlenstoff,
Stickstoff und Sauerstoff sollten insgesamt nicht mehr als 0,25% betragen, wobei der Sauerstoffgehalt innerhalb
der vorerwähnten Grenzen gehalten werden muß. Auch der Gehalt an Stickstoff sollte auf Grund seiner
Versprödungstendenz nicht mehr als 0,1 % ausmachen. Die Verunreinigungen sollten insgesamt nicht mehr
als 0,4% ausmachen.
Es wurde nun gefunden, daß die Zeitstandfestigkeit verbessert und die Kriechdehnung bei hohen Temperaturen
verringert werden kann, wenn man der gemäß der Hauptanmeldung P 14 58 354.1 zu verwendenden
Titanlegierung noch Silizium in Mengen von 0,1 bis 0,4% zusetzt. Dadurch werden die anderen günstigen
Eigenschaften dieser Legierung nicht verschlechtert. Eine bevorzugte Zusammensetzung der erfmdungsgemäß
zu verwendenden Titanlegierung besteht aus 6% Aluminium, 2% Zinn, 2% Zirkonium, 1% Molybdän,
0,1 bis 0,25% Silizium, Rest Titan und übliche Verunreinigungen. Eine weitere Legierung für den
erfindungsgemäßen Verwendungszweck kann aus 6% Aluminium, 2% Zinn, 4% Zirkonium, 2% Molybdän,
0,1 bis 0,25% Silizium, Rest Titan und übliche Verunreinigungen bestehen. Die letztgenannte Legierung ist
weitaus fester als die erstere. Die in den angegebenen Bereichen vorhandenen Mengen an Legierungselementen
sind erforderlich, um die Kombinationswirkung zu erzielen, welche zu den Festigkeitseigenschaften
der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung führt.
Um eine Kriechdehnung von nicht mehr als 0,1% nach 150stündiger Belastung mit 21 kp/mm2 bei
540° C zu erreichen, kann die erfindungsgemäß zu verwendende Legierung bei einer Temperatur oberhalb
der α + |8//?-Umwandlungstemperatur lösungsgeglüht
werden. Nach dem Lösungsglühen soll die Legierung auf Raumtemperatur abgeschreckt werden.
Um die Kriecheigenschaften weiter zu verbessern, soll die erfindungsgemäß zu verwendende Titanlegierung,
beginnend bei einer Temperatur oberhalb der α + /?//S-Um Wandlungstemperatur und endend bei einer
Temperatur im α + /Ϊ-Temperaturgebiet, plastisch verformt,
bei einer Temperatur hoch im α + /3-Temperaturgebiet
geglüht und anschließend auf Raumtemperatur abgeschreckt werden.
Das spezifische Gewicht der erfindungsgemäß zu verwendenden Titanlegierung liegt zwischen 4,5 und
4,7 kg/dm3, wobei der tatsächliche Wert im wesentlichen von den Gehalten der Legierung an Aluminium
und Molybdän abhängt, von denen das erstere das spezifisch leichteste und das letztere das spezifisch
schwerste ist. Die Zugfestigkeit der Legierung beträgt mindestens 85 kp/mm2, gemessen bei Raumtemperatur.
Die Streckgrenze ist gut und liegt im Bereich von 70 kp/mm2 und höher. Auch die Verformbarkeit ist
gut. So bietet die Legierung also hohe Festigkeit, Duktilität, Stabilität, verbunden mit guter Verformbarkeit.
Die sich durch den Zusatz von Silizium zu der Titanlegierung gemäß der Hauptanmeldung P14 58 354.1-24
in bezug auf die Kriechdehnung ergebenden Verbesserungen gehen aus den nachfolgenden Tabellen hervor.
In Tabelle I sind zwei Legierungen der erfindungsgemäß zu verwendenden Zusammensetzung mit einer
gemäß der Hauptanmeldung zu verwendenden Legierung in bezug auf ihr Kriechverhalten im lösungsgeglühten
Zustand bei verschiedenen Temperaturen und unter einer 150stündigen Belastung bei 5400C 'mit
21 kp/mm2 verglichen:
Legierung
Ti-6Al-2Sn-4Zr-2Mo
Ή-6Α1-2 Sn-4 Zr-2 Mo-0,125 Si
Ti-6 Al-2 Sn-4 Zr-2 Mo-0,25 Si
Ή-6Α1-2 Sn-4 Zr-2 Mo-0,125 Si
Ti-6 Al-2 Sn-4 Zr-2 Mo-0,25 Si
Kriechdehnung
Lösungsglühtemperatur
Lösungsglühtemperatur
910°C
%
%
0,546
0,949
1,860
0,949
1,860
9851C
%
%
0,331
0,380
0,507
0,380
0,507
1040X
0,134 0,071 0,037
Aus Tabelle I ist ersichtlich, daß die Kriechdehnung der Titanlegierung sowohl ohne als auch mit Siliziumzusätzen
sich mit steigender Lösungsglühtemperatur
verringert. Es ist weiter ersichtlich, daß sich die weitaus niedrigsten Kriechdehnungswerte bei einer Titanlegierung
mit Siliziumzusatz ergeben, wenn diese einer Lösungsglühbehandlung oberhalb 1000° C unterworfen
wird.
Die sich aus der Kombination der Wärmebehandlung oberhalb der α +/5//S-Umwandlungstemperatur
und des Zusatzes an Silizium ergebende Verbesserung gegenüber einer gemäß der Hauptanmeldung
P 14 58 354.1-24 zu verwendenden Titanlegierung ist nicht auf die unter Belastung bei 540° C gemessene
Kriechdehnung begrenzt, wie die nachfolgende Tabelle II zeigt. In ihr sind die Kriechdehnung und
mechanischen Eigenschaften einer erfindungsgemäß zu verwendenden Titanlegierung vom Typ
ΤΪ-6Α1-2 Sn-4 Zr-2 Mo-0,25 Si
nach einer Wärmebehandlung bei 1020° C für die Dauer einer halben Stunde mit anschließender Luftabkühlung,
Glühung bei 5950C während der Dauer von 8 Stunden mit anschließender Luftabkühlung enthalten
und zum Vergleich Kriechdehnungswerte einer entsprechenden Legierung, aber ohne Siliziumgehalt
eingetragen. Die Versuche wurden bei verschiedenen Temperaturen und verschiedenen Belastungen jeweils
während der Dauer von 150 Stunden durchgeführt.
kp/mm2 | Kriechversuch | % | 2) % |
3) , kp/mm2 |
Zugfestigkeitseigenschaften nach Kriechversuch |
5) % |
6) % |
|
0C | 42 | Stunden | 0,048 | 115 | kp/mm | 8 | 6 | |
426 | 45,5 | 150 | 0,056 | (0,07) | 114 | 100 | 12 | 10 |
426 | 45,5 | 150 | 0,104 | (0,22) | 115 | 98 | 10 | 6 |
454 | 35 | 150 | 0,072 | (0,40) | 112 | 100 | 11 | 9 |
482 | 21 | 150 | 0,072 | (0,38) | 113 | 98 | 10 | 6 |
537 - | 24,5 | 150 | 0,112 | (0,60) | 112 | 98,5 | 7 | 6 |
537 | 21 | 150 | 0,320 | — | 112 | 101,5 | 6 | 4 |
565 | 150 | 103,5 | ||||||
x) Kriechdehnung.
2) Typische Kriechdehnung einer entsprechenden Legierung ohne Si.
3) Zugfestigkeit.
*) Streckgrenze.
*) Streckgrenze.
3) Brucheinschnürung.
6) Bruchdehnung (Meßlänge J0 = Ad).
Die gute Verformbarkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung mit Siliziumgehalt, wie sie
aus Tabelle II zu entnehmen ist, kann noch weiter verbessert werden, wenn eine abschließende plastische
Verformung vom /J-Temperaturgebiet bis hinein in das
α + jß-Temperaturgebiet durchgeführt wird, gefolgt von einem Lösungsglühen hoch im α + /S-Temperaturgebiet.
Die dann erzielten Ergebnisse sind in der Tabelle III niedergelegt.
Den Versuchen lag eine Titanlegierung Ti-6 Al-2 Sn-4 Zr-2 Mo-0,15 Si
zugrunde, die nach einer Wärmebehandlung (1 Stunde bei 955°C, Luftabkühlung und 8 Stunden bei 595° C,
Luftabkühlung) vom ß-Temperaturgebiet ausgehend bis ins α + /J-Temperaturgebiet fertiggewalzt wurde.
Die in Klammern gesetzten Werte in der Tabelle sind Vergleichswerte einer entsprechenden Legierung, aber
ohne Siliziumgehalt.
Belastung | Kriechversuch | Kriechdehnung | % | l) | Zugfestigkeitseigenschaften | % | 4) | |
kp/mm2 | • % | (0,111) | kp/mm2 | nach Kriechversuch | 29 (37) | % | ||
49 | 0,068 | (0,089) | 111 (105) | 2) | 30 (38) | 16 (18) | ||
0C | 49 | Std. | 0,073 | (0,259) | 110 (105) | kp/mm2 | 28 (36) | 18 (19) |
426 | 21 | 150 | 0,069 | (0,268) | 113 (106) | 98 (97) | 26 (38) | 17 (19) |
426 | 21 | 150 | 0,052 | (0,608) | 112 (106) | 101 (97,5) | 19 (36) | 16 (19) |
537 | 10,5 · | 150 | 0,253 | (0,447) | 109 (103) | 102 (97,5) | 16 (21) | 13 (17) |
537 | 10,5 | 150 | 0,435 | 107 (107) | 101 (99) | 14 (14) | ||
593 | 150 | 101 (97,5) | ||||||
593 | 150 | 102 (101) | ||||||
*) Zugfestigkeit.
2) Streckgrenze.
3) Brucheinschnürung.
*) Bruchdehnung (Meßlänge /0 = Ad).
Aus Tabelle III ist ersichtlich, daß man auch gute Verformungswerte ohne eine Glühung oberhalb der
α + /?//?-Umwandlungstemperatur der Legierung, die
bei 980° C liegt, erreicht, wenn man dafür nach einer Wärmebehandlung unterhalb der α + /?//?-Umwandlungstemperatur
eine plastische Verformung der Legierung vornimmt.
Somit können geringe Kriechdehnungen der erfindungsgemäß zu verwendenden siliziumhaltigen Legierung
erreicht werden, wenn man sie einer ß-Glühbehandlung
oder einer plastischen Verformung, ausgehend vom ^-Temperaturbereich, unterwirft.
Die erfindungsgemäß zu verwendende Titanlegierung kann auf irgendeine geeignete Weise hergestellt
werden, z. B. indem das Titan und die Legierungselemente homogen geschmolzen werden. Bevorzugt
wird Titanschwamm der erforderlichen Reinheit, insbesondere im Hinblick auf seinen Sauerstoffgehalt,
dem zerkleinertes Aluminium, Zinn, Zirkonium, Molybdän und Silizium in den entsprechenden Mengen
zugesetzt wird, wobei dann die Mischung zu kompakten Körpern verdichtet wird. Diese Körper werden
zu einer Elektrode miteinander verschweißt, die in einem Elektro-Lichtbogenschmelzofen zu einem Legierungsblock
umgeschmolzen wird. Der auf diese Weise hergestellte Legierungsblock kann bei einer weiteren
Umschmelzung selbst wieder als Elektrode verwendet werden, um in einem endgültigen Legierungsblock die
Homogenität zu verbessern.
Die Eigenschaften der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung machen sie als Werkstoff für
eine Vielzahl von Gegenständen geeignet. So kann sie z. B. für die Herstellung von Düsentriebwerken verwendet
werden, wo ihre Zähigkeit, Verformbarkeit und Zeitstandfestigkeit von Bedeutung sind. Für Flugzeugteile
erweisen sich ihre Schweißbarkeit und Stabilität als vorteilhaft. Auch für den Schiffsbau sind
ihre Festigkeit, ihr geringes spezifisches Gewicht, Schweißbarkeit und vor allem ihre Korrosionsbeständigkeit
wichtig. Für den Einsatz bei niedrigen Temperaturen wie beispielsweise in kryogenen Flaschen und
Raketenflüssiggasbehältern kommen ihre guten Tieftemperatureigenschaften
zu ihren sonstigen guten Eigenschaften hinzu.
Claims (3)
1. Verwendung einer Titanlegierung mit
5,5 bis 6,5% Aluminium,
1,7 bis 2,3% Zinn,
0,7 bis 5,0% Zirkonium,
0,7 bis 3,0% Molybdän,
0,1 bis 0,4% Silizium,
0 bis 0,25% insgesamt an Kohlenstoff,
Sauerstoff und Stickstoff,
Rest Titan,
als Werkstoff für Gegenstände, die ein geringes spezifisches Gewicht, Hochwarmfestigkeit, Kriechfestigkeit,
gute Zähigkeit, Schweißbarkeit und Verformbarkeit erfordern und auch bei tiefen Temperaturen
den Beanspruchungen, wie sie insbesondere im Flugzeug- und Raketenbau auftreten, standhalten,
nach Patent P 14 58 354.1-24.
2. Verwendung einer Legierung der im Anspruch 1 angegebenen Zusammensetzung, bestehend
aus 6% Aluminium, 2% Zinn, 2% Zirkonium, 1% Molybdän, 0,1 bis 0,25% Silizium, Rest
Titan, für den im Anspruch 1 genannten Zweck.
3. Verwendung einer Legierung der im Anspruch 1 angegebenen Zusammensetzung, bestehend
aus 6% Aluminium, 2% Zinn, 4% Zirkonium, 2% Molybdän, 0,1 bis 0,25% Silizium, Rest
Titan, für den im Anspruch 1 genannten Zweck.
109535/37
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US55856066A | 1966-06-20 | 1966-06-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1558461B1 true DE1558461B1 (de) | 1971-08-26 |
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ID=24230009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671558461 Pending DE1558461B1 (de) | 1966-06-20 | 1967-04-18 | Verwendung einer titanlegierung fuer gegenstaende die ein geringes spezifisches gewicht hochwarmfestigkeit kriech festigkeit gute zaehigkeit schweissbarkeit und verform barkeit erfordern und tieftemperaturbeanspruchungen stand halten |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1558461B1 (de) |
SE (1) | SE336471B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2316891A1 (de) * | 1972-04-05 | 1973-10-18 | Nat Distillers Chem Corp | Verfahren zur verbesserung der kriecheigenschaften von titanlegierungen |
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-
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- 1967-04-18 DE DE19671558461 patent/DE1558461B1/de active Pending
- 1967-06-07 SE SE797067A patent/SE336471B/xx unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE336471B (de) | 1971-07-05 |
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