-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Drehen von stehenden
Flaschen für flüssiges brennbares Gas, wie Butan oder Propan, um ihre Standachse
an einer Arbeitsstelle, z. B. in einer Malerei, die sich im Verlaufe der Förderbahn
dieser Flaschen befindet. Es sind bereits Vorrichtungen dieser Art bekannt, die
eine rotierende Scheibe aufweisen, deren Mittelpunkt sich auf der Achse des Förderers
befindet und deren Durchmesser genügend groß ist, um die Stabilität der Flasche
zu gewährleisten, die durch einen Wagen der Scheibe zugeführt und von dieser entfernt
wird, während die Förderbänder umgeleitet sind, um sie unterhalb der rotierenden
Scheibe vorbeizuführen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Vorrichtung durch
Vermeidung der vertikalen Ablenkung des Förderers und der Verwendung eines Wagens
zum Zuführen und Entfernen zu vereinfachen, wobei alle Vorgänge vollkommen automatisch
erfolgen sollen. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Vorrichtung aus einer rotierenden und in senkrechter Richtung bewegbaren, relativ
kleinen Durchmesser aufweisenden Scheibe besteht, die muldenförmig der Form des
Flaschenbodens angepaßt ist und zwischen den beiden zu diesem Zweck leicht gespreizten
Kettenbändem des Förderers und zwischen zwei festen Eintritts- und Austrittsplatten
angeordnet ist und ferner eine in der Mitte dieser Scheibe angeordnete magnetische
Stabilisationsvorrichtung aufweist.
-
Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Förderkettenbänder
im Bereich der rotierenden Scheibe leicht gespreizt sind, um die senkrechte Bewegung
dieser rotierenden Scheibe zu ermöglichen, wird der Vorteil erreicht, daß durch
diese Förderbänder die einzelnen Flaschen der rotierenden Scheibe zugeführt und
auch von ihr entfernt werden, so daß also bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
der bei der bekannten Vorrichtung notwendige Wagen und ein Umleiten der Förderbänder
entfallen. Außerdem ist dadurch die Möglichkeit gegeben, alle Vorgänge automatisch
ablaufen zu lassen. Durch die Stabilisationsvorrichtung wird ein Kippen der Flaschen
bei ihrer Rotation verhindert. Auch die festen Eintritts-und Austrittsplatten verhindern
ein Kippen der Flaschen bei ihrem Zuführen zu der rotierenden Scheibe und bei ihrem
Entfernen.
-
Es ist bereits eine Drehvorrichtung bei einem endlosen Bandförderer
bekannt (deutsches Gebrauchsmuster 1 893 068), bei dem das Fördergut auf einem Tragbrett
ruht, das unmittelbar auf die Kettenglieder der beiden im Abstande voneinander und
parallel zueinander laufenden endlosen Förderketten aufgesetzt ist. Damit das Fördergut
an beliebiger Arbeitsstelle des endlosen Bandförderers um etwa 1800 um eine senkrechte
Achse gedreht werden kann, weil der Bedienende etwa an der Vorder- und Rückseite
des Fördergutes zu arbeiten hat, läuft parallel zur Förderrichtung unterhalb des
Bandförderers ein als Drehvorrichtung dienender Heberwagen, der durch einen Fußschalter
betätigt und durch Preßluft so betrieben werden kann, daß er das über ihm befindliche
Tragbrett mit dem Fördergut anhebt und es um 1800 dreht und danach wieder auf die
Förderketten absetzt. Dieser bekannte Heberwagen ist zur Drehung von stehenden Flaschen
deshalb wenig geeignet, weil an ihm keine Mittel
zur konzentrischen Anordnung und
Halterung der Flaschen in bezug auf die Drehachse des Heberwagens vorgesehen sind.
-
Es ist weiterhin eine Drehvorrichtung bei einem Bandförderer bekannt
(USA.-Patentschrift 1914806), der an einer vorbestimmten Arbeitsstelle einen Arbeitstisch
aufweist, dessen Tischplatte etwa in der Mitte eine kreisförmige Aussparung hat,
in der eine als Drehvorrichtung dienende Kreisscheibe aus nichtmagnetisierbarem
Material drehbar gelagert ist. An der Unterseite dieser Kreisscheibe sind in der
Nähe ihres Umfanges als Stabilisierungsvorrichtung dienende Elektromagnete so befestigt,
daß die Oberseite dieser Elektromagnete mit der Oberseite der Kreisscheibe bündig
abschneidet. Diese Kreisscheibe dient zum Drehen von magnetisierbaren Metallplatten
um 900, das durch ein Malteserkreuzgetriebe bewirkt wird. Auch diese bekannte Drehvorrichtung
ist zum Drehen von stehenden Flaschen wenig geeignet, weil nämlich auf der Kreisscheibe
Mittel zur konzentrischen Halterung von Flaschen nicht vorgesehen sind und diese
Kreisscheibe mit Hilfe des Malteserkreuzgetriebes jeweils lediglich um 900 gedreht
wird.
-
Es ist ferner eine als Kreisscheibe großen Durchmessers ausgebildete
Drehvorrichtung für stehende zylindrische Konservendosen bekannt (britische Patentschrift
920 763), der die Konservendosen mittels zweier waagerecht und parallel übereinander
angeordneter endloser Bänder über eine V-förmige Rinne zugeführt werden, wobei die
Dosenmittelachse in Richtung der Förderbewegung liegt. Am Ende der Rinne wird jede
Konservendose um 900 gekippt und fällt so auf die sich drehende Kreisscheibe in
der Nähe ihres Umfanges, daß ihre Achse senkrecht zu dieser Kreisscheibe steht.
Unterhalb der Kreisscheibe ist ortsfest ein als Stabilisierungsvorrichtung dienender
Dauermagnet so angeordnet, daß sein einer Pol gerade unterhalb der von der Rinne
herunterfallenden Konservendose liegt. Aucb diese bekannte Drehvorrichtung ist zum
Rotieren von Flaschen nicht geeignet, weil einerseits ihre Kreisscheibe zur konzentrischen
Anordnung von Flaschen nicht bestimmt ist und andererseits Mittel zur konzentrischen
Halterung von Flaschen nicht vorgesehen sind.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß der Erfindung, F i g.
2 einen Axialschnitt durch die rotierende Scheibe, Fig. 3 einen Schnitt nach der
LinieIII-m der Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach der LinieIV-IV der Fig. 1, Fig.
5 einen Axialschnitt durch die Antriebsvorrichtung zum Drehen und Anheben der Scheibe,
Fig. 6 einen Schnitt nach der LinieVI-VI der Fig. 5, Fig. 7 im Schnitt die Steuerung
eines einziehbaren Anschlages und F i g. 8 ein Schaltschema für die pneumatische
Steuerung der Vorrichtung.
-
Gemäß den F i g. 1, 3 und 4 weist die Anordnung einen Förderer mit
zwei Kettenbändern 1, 1' auf, die zwischen zwei Führungswinkeleisen 2, 2' angeordnet
sind und auf denen die Flaschen mit ihrem kragenförmigen zylindrischen Fuß 3 (F
i g. 5) ruhen,
der um ihren konvexen Boden 4 befestigt ist. Bei
der Ankunft an der Arbeitsstelle, z. B. in einer Malerei, wo die Förderbewegung
der Flaschen unterbrochen werden soll und die Flaschen um ihre Achse gedreht werden,
sind die Förderkettenbänder 1, 1' bei 5, 5' leicht gespreizt, ohne daß der Fuß der
Flasche außer Kontakt mit ihnen gelangt. Eine rotierende Scheibe 7 ist zwischen
den bei 5, gespreizten Förderbändern und zwischen einer festen Eintrittsplatte 8
und einer festen Austrittsplatte 9 angeordnet, die beide einige Millimeter unterhalb
der Ebene des Förderers (Fig. 3) derart angeordnet sind, daß die Flaschen auf diesen
Platten gleiten können, wobei jede Flasche durch den Förderer so gezogen wird, daß
sie trotz der gespreizten Förderbänder nicht kippt. Auf der Austrittsplatte 9 ist
ein einziehbarer Anschlag 10 angeordnet, der die Flasche 11 in einer Stellung nahezu
in der Mitte auf der Scheibe 7 festlegt, während oberhalb der Eintrittsplatte8 eine
einziehbare Anhaltevorrichtung auf dem Förderer angeordnet ist, die von zwei geknickten
Armen 12, 12'gebildet wird, die mittels Langlöchern 13, 13' mit der Stange eines
Kolbens 14 einer pneumatischen Stellvorrichtung 15 verbunden sind, die die Aufgabe
hat, die nachfolgenden Flaschen festzuhalten, während sich die Flasche 11 auf der
rotierenden Scheibe 7 befindet Die Steuerungen dieser Vorrichtungen für den Durchgang
der Flaschen sind weiter unten beschrieben.
-
Die rotierende Scheibe 7 hat eine konkave Form, die sich der konvexen
Form des Bodens 4 der Flaschell anpaßt, und sie ist mit einem Gleitschutzbelag versehen,
z. B. einer Kautschukschicht, die gerillt oder wabenförmig ausgebildet sein kann.
Da angenommen wird, daß es zu schwierig ist, eine vollkommene Zentrierung der Flasche
auf der Scheibe 7 mit Sicherheit zu erreichen, ist diese Scheibe mit einer Stabilisierungsvorrichtung,
d. h. mit einem Stabilisator versehen, der ohne Sicherstellung einer wirklichen
Befestigung der Flasche auf der Scheibe 7 dennoch ein Kippen der Flasche verhindert,
wenn diese leicht geneigt ist. Der Stabilisator besteht aus einem Stück, das einen
Kolben 17 an seiner Oberseite bildet, in die ein ringförmiger Dauermagnet 18 eingebettet
ist. Der Kolben 17 gleitet in einer Hülse 19, die in einer zentralen Öffnung der
Scheibe 7 befestigt ist. Bleche 19' versteifen das Ganze. Eine schwache Feder 20
genügt, um den Teil 17 bei Abwesenheit einer Flasche in der oberen Stellung zu halten.
In dieser Stellung wird dieser Teil durch den Kopf 21 arretiert, der an dem Ende
seiner Stange 22 befestigt ist, die durch eine Öffnung der Querwand 23 der Hülse
19 verschoben werden kann.
-
Die Scheibe 7 rotiert dauernd und wird durch Mittel unterstützt,
die ein Anheben der Scheibe 7 erlauben, derart, daß eine durch den Anschlag 10 arretierte
Flasche 11 unterstützt wird und sich danach senkt, wenn der Arbeitsvorgang beendet
ist. Zu diesem Zweck ist die starr mit der Scheibe 7 verbundene Hülse 19 auf eine
senkrechte Hohlwelle 24 aufgeschraubt, die mittels zweier Kugellager 25, 25' (Fig.
5 und 6) in einem Schlitten 32 drehbar gelagert ist, mit dem sie in axialer Richtung
verschoben werden kann und welcher selbst senkrecht an zwei Führunossehienen 26,
26'verschiebbar ist, die in einem Rahmen 27 befestigt sind. Diese Verschiebung des
Schlittens 32 wird durch einen pneumatischen Heber 28 mit Hilfe seitlicher Stangen
29, 29' gesteuert, die einerseits mit der Stange des Hebers und
andererseits mit
einer t festen Achse 30 gelenkig verbunden sind. Diese Stangen sind andererseits
auf zwei festen Lagerzapfen 31, 31' des Schlittens32 schwenkbar angeordnet. Die
Hohlwelle24 ist an ihrem inneren Ende durch eine Keilgleitverbindung 33 mit einer
senkrechten Welle 34 verbunden, die von einem Motor 35 mit Untersetzungsgetriebe
mittels einer flexiblen Kupplung 36 angetrieben wird.
-
Die F i g. 7 zeigt die Anordnung des einziehbaren Anschlages 10 auf
der Austrittsplatte 9. Dieser Anschlag 10 besteht aus einer Stange, die eine Öffnung
37 der Platte 9 durchsetzt und durch ein Kniegelenk 38 mit der Stange 39 eines pneumatischen
Hebers 40 gelenkig verbunden ist. Eine Feder 41 drückt die Stange bei Abwesenheit
einer Flasche gegen die linke Seite der Öffnung 37 gemäß F i g. 7, während bei der
Ankunft einer Flasche diese den Anschlag gegen die rechte Seite der Öffnung drückt.
Bei dieser Schwenkbewegung betätigt die Stange 10 einen Druckluftschalter 42. Ein
anderer Druckluftschalter 43 (Fig. 1 und 8) befindet sich in der Nähe des Förderers
1, 1' derart, daß er durch die auf der Platte 8 ankommende Flasche betätigt wird,
während ein Druckluftschalter 44 durch die Flasche betätigt wird, die die Austrittsplatte
9 verläßt. Schließlich werden Druckluftschalter45 und 46 (Fig. 8) durch den Schlitten
32 jeweils in der Nähe seines Endes bei seiner Aufwärtsbewegung und in der Nähe
seines Endes bei seiner Abwärtsbewegung betätigt. In dem Schaltschema der F i g.
8 sind die Verbindungen der Druckluftschalter und der Ventile zur Verteilung der
Druckluft durch die mit einem Kreis umgebenen Punkte bezeichnet, während die Pfeile
die Auslässe bezeichnen.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Im Augenblick der
Ankunft einer Flasche ist die einziehbzre Anhaltevorrichtung 12, 12' geöffnet. Die
Flasche setzt ihre Förderbewegung fort und betätigt bei der Ankunft auf der Platte
8 den Druckluftschalter 43, der über das Vierwegeventil 47 die Stellvorrichtung
15 speist, die die Anhaltevorrichtung 12, 12' schließt, wodurch die nachfolgenden
Flaschen an der Weiterbewegung gehindert werden. Bei der Weiterbewegung gelangt
die Flasche 11 über die Scheibe 7, wird dort durch den Anschlag 10 arretiert und
betätigt so den Druckluftschalter 42, welcher durch das Vierwegeventil 48 den Fieber
28 speist, der das Hochheben des Schlittens 32 bewirkt. Wenn der Schlitten ansteigt,
wird die rotierende Scheibe angehoben. Der magnetische Stabilisator legt stich gegen
den Boden 4 der Flasche 11. Darauf legt sich der Gleitschutzbelag 16 der Scheibe
7 gegen den Boden4 der Flasche, die nun etwas über die Förderbänder 1, 1' des Förderers
angehoben und in Rotation versetzt wird.
-
Beim Erreichen der oberen Stellung betätigt der Schlitten den Druckluftschalter
45, der einerseits durch das Vierwegeventil 49 auf den Heber 40 einwirkt, der den
Anschlag 10 zurückzieht, und zur gleichen Zeit die pneumatische Verzögerungsvorrichtung
50 auslöst, die die Dauer der Rotation der Flasche auf der Scheibe 7 bestimmt. Wenn
tatsächlich diese Verzögerungsvorrichtung in Gang gebracht worden ist, wirkt sie
auf das Ventil 48 ein, das die Beschickung des Hebers 28 umkehrt und die Senkbewegung
des Schlittens 32 und der rotierenden Scheibe 7 und damit über die Bauteile 21 bis
23 das Absenken des magnetischen Stabilisators 17 bewirkt,
der sich
von der Flasche loslöst, die sich erneut auf den Förderer niederläßt, von dem sie
zum Ausgang befördert wird.
-
Gegen Ende seiner Absenkbewegung betätigt der Schlitten 32 den Druckluftschalter
46, der durch das Ventil 47 die Beschickung des Hebers 15 umkehrt und das öffnen
der Anhaltevorrichtung 12,12' bewirkt, derart, daß die folgende Flasche der rotierenden
Scheibe zugeführt werden kann. Schließlich betätigt die Flasche beim Verlassen der
Austrittsplatte 9 den Druckluftschalter 44, der durch das Ventil 49 die Beschickung
des Hebers 40 umkehrt, der den Anschlag 10 in seine Arretierstellung zurückbringt,
so daß dann ein neuer gleicher Arbeitszyklus mit der nachfolgenden Flasche beginnen
kann.