DE1555942C3 - Lenksteuergestänge für knickgelenkte Fahrzeuge mit zur Steuerung dienendem Regelventil und Rückführgestänge - Google Patents
Lenksteuergestänge für knickgelenkte Fahrzeuge mit zur Steuerung dienendem Regelventil und RückführgestängeInfo
- Publication number
- DE1555942C3 DE1555942C3 DE19661555942 DE1555942A DE1555942C3 DE 1555942 C3 DE1555942 C3 DE 1555942C3 DE 19661555942 DE19661555942 DE 19661555942 DE 1555942 A DE1555942 A DE 1555942A DE 1555942 C3 DE1555942 C3 DE 1555942C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- steering
- control
- lever
- control valve
- linkage
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 230000001264 neutralization Effects 0.000 claims description 15
- 239000012530 fluid Substances 0.000 description 8
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 8
- 230000004043 responsiveness Effects 0.000 description 6
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 4
- 238000006073 displacement reaction Methods 0.000 description 4
- 238000006243 chemical reaction Methods 0.000 description 3
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 3
- 230000004044 response Effects 0.000 description 3
- 230000035945 sensitivity Effects 0.000 description 3
- 230000001419 dependent Effects 0.000 description 2
- 241000282941 Rangifer tarandus Species 0.000 description 1
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 description 1
- 238000010276 construction Methods 0.000 description 1
- 230000001276 controlling effect Effects 0.000 description 1
- 238000000034 method Methods 0.000 description 1
- 230000001960 triggered Effects 0.000 description 1
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Lenksteuergestänge
für Fahrzeuge mit über ein vertikales Drehgelenk gelenkig verbundenen und über Kolben-Zylinder-Einheiten
gelenkig verbundenen und über Kolben-Zylinder-Einheiten
gegeneinander verschwenkbaren Vorder- und Hinterwagen, einer auf dem Vorderwagen angeordneten
manuell zu betätigenden Lenkeinrichtung und einem zur Steuerung der Kolben-Zylinder-Einheiten
dienenden, auf dem Hinterwagen angeordneten Regelventil sowie einem letzteres nach erfolgter Lenkbetätigung
in Neutralstellung bewegenden Rückführgestänge. Bei Fahrzeugen dieser Bauart befindet sich aus
Gründen besserer Sichtverhältnisse der Fahrer- und Steuerstand immer auf dem Vorderwagen, die Antriebsmaschine
mit der Hydraulikpumpe auf dem Hinterwagen.
Von der manuell zu betätigenden Lenkeinrichtung kann das zur Steuerung der Kolben-Zylinder-Einheiten
dienende Regelventil so gesteuert werden, daß entsprechend der Beaufschlagung dieser Einheiten mit Druckmittel
Vorder- und Hinterwagen relativ zueinander verschwenken. Das Rückführgestänge dient dazu, das
Regelventil nach erfolgter Lenkbetätigung wieder in seine Neutralstellung zu bringen. Da die Lenkeinrichtung
fest auf dem Vorderwagen und das Regelventil fest auf dem Hinterwagen angeordnet sind, andererseits
aber Vorder- und Hinterwagen relativ zueinander schwenken, kann das Lenksteuergestänge nur für eine
bestimmte Anordnung des Regelventils auf dem Hinterwagen ausgelegt werden, d. h., das Regelventil muß
an einer ganz bestimmten Stelle des Hinterwagens sitzen. Diese festgelegte Anordnung hat zur Folge, daß
bei kleinen Schwenkwinkeln zwischen Vorder- und Hinterwagen ein anderer Lenkradausschlag erforderlieh
ist als bei größeren Schwenkwinkeln. Dies ist deshalb der Fall, weil bei kleineren Schwenkwinkeln die
Relativlage des Lenksteuergestänges zu Vorder- und Hinterwagen eine andere ist als bei größeren Schwenkwinkeln.
Diese unterschiedliche Ansprechbarkeit bzw. Empfindlichkeit des Lenksystems führt zu Unzulässigkeiten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Lenksteuergestänge so auszubilden, daß unabhängig
von der Winkelstellung des Vorderwagens zum Hinterwagen gleiche Lenkradeinschläge stets auch eine hiermit
konform verlaufende Verstellung des Regelventils zur Folge haben.
Zur Lösung dieser Aufgabe bei dem eingangs beschriebenen Lenksteuergestänge sind in an sich bekannter
Weise zwei um einen gemeinsamen Drehzapfen zueinander verschwenkbare Hebel vorhanden, deren
einer Hebel an seinem einen Ende mit der Lenkeinrichtung verbunden, und mit seinem anderen Ende an
einem in der Achse des Drehgelenks liegenden Drehzapfen angelenkt ist und deren anderer Hebel mit seinem
einen Ende an dem freien Ende eines am Hinterwagen gelenkig gelagerten Hebels und mit seinem anderen
Ende an einer Betätigungsstange für das Regelventil angelenkt ist.
Bei einem so ausgebildeten Lenksteuergestänge bewirkt
die Lenkradbetätigung sowohl bei kleinen Winkelstellungen des Vorder- und Hinterwagens, und zwar
bei der einleitenden Winkelbewegung, eine exakt genaue Schiebersteuerung des Regelventils als auch die
Zurückführung des Ventilschiebers in seine Neutralstel- : lung. Hieraus ergibt sich, daß das Regelventil auf dem
Hinterwagen angeordnet sein muß.
Zwei um einen gemeinsamen Drehzapfen zueinander verschwenkbare Hebel sind aus der US-PS 30 16 047
für ein vornehmlich zur Flugsteuerung dienendes Lenksteuergestänge,
bekannt, bei. dem. über eine Zylinder-Kolben-Einheit ein zu. steuerndes Oberflächenelement
: verstellt werden kann, durch welches bei Verstellung Reaktionskräfte ausgelöst werden. Entsprechend der
Größe dieser Reaktionskräfte wird eine Abstützstrebe durchgebogen und eine Rückführstange verschoben.
Dies führt zu einer ungewollten Verschiebung des mit dem.Lenksteuergestänge verbundenen Ventilschiebers,
der, statt in Neutralstellung in Offenstellung gehalten wird, so daß in unerwünschter Weise weiterhin Druckflüssigkeit in den Ventilzylinder eintreten und dadurch
das Oberflächenelement in nicht beabsichtigter Weise verstellen kann, welches dadurch in eine falsche Position
gelangt. Zur Behebung dieses Nachteils ist dort das Oberflächenelement flexibel ausgebildet, so daß den
.. Reaktionskräften entgegengewirkt und der Ventilschieber in seine genaue Neutralstellung gebracht wird, wodurch
dann jeglicher Flüssigkeitszufluß unterbunden ist. Um dies zu erreichen,, ist dort der die einleitende
Steuerbewegung ausführende Hebel an seinem anderen Ende direkt mit dem Ventilschieber und der andere
Hebel mit der Abstützstrebe verbunden.
Dieses von einer Flugsteuerung her bekannte Steuersystem ist für eine Lenksteuerausbildung eines knickgelenkten
Fahrzeugs deshalb nicht geeignet, weil die einleitende Steuerbewegung an dem einen Ende des einen
Hebels und die abgehende Steuerbewegung zur Verstellung des Steuerschiebers des Regelventils am ande-
ren Ende desselben Hebels erfolgt. Das hat zur Folge, daß in Anwendung bei einem knickgelenkten Fahrzeug
die gleichen Nachteile wie bei dem eingangs beschriebenen Rückführgestänge auftreten, d. h., daß sich bei
unterschiedlichen Winkelstellungen des Vorder- und Hinterwagens keine dem Lenkradeinschlag konform
verlaufenden Bewegung des Steuerschiebers erzielen lassen. Außerdem müßte in einem solchen Fall das Regelventil
an einer genau festgelegten Stelle des Hinterwagens angeordnet sein.
Sind bei der erfindungsgemäßen Ausbildung die beiden Hebel in ihrer Längsmitte an dem sie verbindenden
Drehzapfen angelenkt, bewegen sich die Anlenkzapfen des Gestänges auf gleichgroßen Kreisbögen. Es kann
aber auch dieser Drehzapfen zur Änderung des Über-Setzungsverhältnisses zwischen der Lenksteuerung der
Regelventilsteuerung verstellbar sein. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Hebel
eine Mehrzahl übereinander in Flucht bringbarer Bohrungen beidendigen Aufnahme des Drehzapfens aufweisen.
Ein Ausführungsbeispiel des gemäß der Erfindung ausgebildeten Lenksteuergestänges ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in folgendem näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer selbstfahrenden, gummibereiften Arbeitsmaschine mit
einem Planierschild als Arbeitsgerät,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Maschine, ebenfalls teilweise im Schnitt,
F i g. 3 das Lenksteuergestänge in perspektivischer, schematischer Ansicht,
F i g. 4 eine vergrößerte Ansicht des Lenksteuergestänges in Draufsicht bei ungeknickter Lage von
Vorder-und Hinterwagen,
F i g. 5 eine der F i g. 4 entsprechende Draufsicht bei geknickter Lage von Vorder- und Hinterwagen,
F i g. 6 das Lenksteuergestänge mit geänderter Übersetzung in Draufsicht,
F i g. 7 eine der F i g. 4 entsprechende Draufsicht mit
nochmals geänderter Übersetzung.
Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte, mit einer Räumschaufel 24 versehene Baumaschine 10 besteht aus
einem Vorderwagen 12 und einem Hinterwagen 14, die durch ein Knickgelenk, d. h. durch die Bolzen 16 und 18,
gelenkig miteinander verbunden sind. Beide Fahrzeugteile sind in der üblichen Weise mit gummibereiften Rädern
20 bzw. 22 ausgerüstet. Auf dem Vorderwagen ist ein Fahrerstand 26 mit einer ein Lenkrad 40 aufweisenden
Steuersäule 28 angeordnet. Die Steuersäule 28 ist über ein Lenkradgetriebe 42 und einen Lenkstockhebel
44 an ein allgemein mit 30 bezeichnetes Lenksteuergestänge angeschlossen, über welches ein in einem Gehäuse
34 auf dem Hinterwagen angeordnetes Regelventil 32 steuerbar ist. Durch dieses Ventil wird über
Leitungen 70,72 der Zulauf von Druckflüssigkeit zu der Lenkung bewirkenden Hydraulikzylindern 36 bzw. 38
gesteuert, die beidseitig des Fahrzeugs angeordnet und deren Zylinder- bzw. Kolbenstangenenden gelenkig mit
den Fahrzeughälften verbunden sind.
In Fig.3 ist das Lenksteuergestänge in größerem
Maßstab dargestellt. Es besteht aus einer Hebelarmgruppe, die zwei um einen lotrechten Drehzapfen 54
gegenseitig verschwenkbare, übereinander angeordnete Hebel 48 und 52 aufweist. Das Ende des einen, in der
Zeichnung des unteren Hebels 48 ist über eine Steuerstange 46 mit dem Lenkstockhebel 44 verbunden. Sein
anderes Ende ist an einem in der Schwenkachse der Bolzen 16, 18 liegenden systemfesten Drehzapfen 50
angelenkt. Das eine Ende des zweiten, in der Zeichnung oberen Hebels 52 ist über eine an einen Zapfen 68 angelenkte
Betätigungsstange 66 mit dem Lenkarm 69 des Regelventils 32 verbunden. Sein anderes Ende ist
über einen Zapfen 62 an einen Hebel 60 angeschlossen, der systemfest am Hinterwagen an einen Drehzapfen
64 gelenkig angeschlossen ist. Zur Aufnahme des die beiden Hebel 48,52 verbindenden Drehzapfens 54 weisen
sie eine Mehrzahl übereinander in Flucht bringbarer Bohrungen 56,56', 56" bzw. 58,58', 58" auf.
Die bei einem Lenkausschlag des Lenkrades 40 erfolgende axiale Verschiebung der Steuerstange 46 läßt
den Hebel 48 um den Drehzapfen 50 verschwenken, und diese Verschwenkung wirkt sich auf den zweiten
Hebel 52 aus, der dann über die Betätigungsstange 66 das Regelventil 32 verstellt, welches hiernach die
Druckflüssigkeit über die Leitungen 70 und 72 den Hydraulikzylindern 36 und 38 zugeführt und dadurch die
gewünschte Lenkbewegung herbeiführt.
Das Regelventil 32 ist so aufgebaut, daß bei einem rückwärtigen Verschwenken des Lenkarmes 69 Flüssigkeit
in die Leitung 70 strömt, während eine nach vorn gerichtete Bewegung die Leitung 72 beaufschlagt.
Dabei steht die Leitung 70 über die Leitung 74 mit dem Zylinderende des Lenkzylinders 38 in Verbindung, während
durch die Leitung 76 das Kolbenstangenende des Lenkzylinders 36 mit Druckflüssigkeit versorgt wird.
Umgekehrt stellt die Leitung 78 eine Verbindung mit dem Kolbenstangenende des Lenkzylinders 38 her,
während der Leitungsteil 80 die Zylinderseite des Lenkzylinders 36 beaufschlagt. Im Falle einer Rechtslenkung wird das Regelventil 32 also Flüssigkeit über
die Leitung 70 und die Zweigleitungen 74 und 76 so verteilen, daß der Lenkzylinder 36 verkürzt und .der
Lenkzylinder 38 verlängert wird. Der drucklose Flüssigkeitsanteil fließt in den Leitungen 78 und 80 in das
Regelventil 32 zurück,'■ und zwar über.die Sammelleitung
72. Eine Linkslenkung kommt dadurch zustande, daß Druckflüssigkeit über das Regelventil 32 durch: die
Leitung 72 in die Zweigleitungen 78 und 80 strömt; so daß sich der Zylinder 36 verlängert und der Zylinder 38
verkürzt. In diesem Falle strömt· drucklose Flüssigkeit
aus den Lenkzylindern über die Leitung 74 und 76 sowie
die Sammelleitung 70 in das Regelventil zurück.
Die Winkelgeschwindigkeit, mit der die beiden Fahrzeugteile gegeneinander verschwenkt werden, ist der
den beiden Lenkzylindern zugeführten Flüssigkeitsmenge direkt verhältig. Wird in dem Regelventil 32 ein
Steuerschieber mit Mittelableitung verwendet,.gelangt
die von einer Pumpe gelieferte Druckflüssigkeit in den Steuerkreis mit einem Volumen, das der Verdrängung
des Steuerschiebers verhältig ist; diese wiederum ist umgekehrt abhängig von der Größe des von der Stange
66 gelieferten Ausgangssignals, wie es durch den Lenkarm 69 von dem Regelventil 32 erhalten wird. Ist
dagegen das Regelventil mit einer Pumpe veränderlicher Verdrängung ausgerüstet, wie diese beispielsweise
bei einem Taumelscheibenantrieb der Pumpe möglich ist, erhält die Pumpe ihren Antrieb vom Fahrzeugmotor.
Auch in diesem Falle wird das Hubvolumen der Pumpe so eingestellt, daß die gelieferte Flüssigkeitsmenge der jeweiligen Winkelbewegung des Lenkarmes
69 vor seiner Neutralstellung verhältig ist. Die Winkelbewegung ist umgekehrt abhängig von der Größe des
Ausgangssignals der Stange 66.
Wie sich die Hebelarmgruppe 30 nach einer ausgeführten Rechtslenkung eingestellt hat, veranschaulicht
die F i g. 4. Dieser Endstellung vorausgegangen war eine Drehung des Lenkradgetriebes 42 mit einer entsprechenden
Bewegung des Lenkstockhebels 44 und der Steuerstange 46 um einen Betrag, der in F i g. 4 mit
a bezeichnet ist. Die Steuerstange 46 verschiebt den Hebel 48 um seinen Drehzapfen 50, wodurch über den
Drehzapfen 54 auch der obere, zweite Hebel 52 um seinen Drehzapfen 62 bewegt wird. Dadurch werden
der Lagerzapfen 68 und die Betätigungsstange 66 um den Betrag b verschoben. Der Abstand b läßt sich in
einem festen Verhältnis zum Abstand a einstellen, und zwar auf Grund der jeweiligen Lage des Drehbolzens
54. Die Stange 66 dreht den Lenkarm 69 in seinem oberen Ende ebenfalls um den Betrag b. Auf die Funktionen
des Regelventils 32 wirken sich diese Bewegungen dahingehend aus, daß Druckflüssigkeit zu den Lenkzylindern
gelangt, die im Falle einer Rechtslenkung verkürzt bzw. verlängert werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung der Hebelarmgruppe 30 stellt eine automatische Folgesteuerung dar,
so daß das Regelventil 32 neutral gestellt wird, nachdem die Fahrzeugteile 12 und 14 ihre Steuerbewegung
ausgeführt haben. Durch diese Einrichtung bleibt ein gewisses Lenkgefühl des Fahrers erhalten, d. h. es ist
nicht erforderlich, das Lenkrad immer in Mittellage zu bringen, wenn eine Lenkbewegung beendet werden
soll. Nachdem die Hebelarmgruppe 30 die in F i g. 4 dargestellte Lage eingenommen hat und die Fahrzeughälften
ihre Rechtsbewegung begonnen haben, bewirkt die Steuersäule 28, daß sowohl die Stange 46 wie auch
der untere Hebel 48 in bezug auf den Vorderwagen 12 ihre Lage beibehalten. Da der Hinterwagen 14 während
der Lenkbewegung schwenkt, wird die Stange 60 in bezug auf den Hebel 48 nach hinten bewegt. Dadurch
wird der obere Hebel 52 entgegen dem Uhrzeigersinn relativ zum ersten Hebel 48 um seinen Drehzapfen
54 bewegt.
Da nun das von der Betätigungsstange 66 abgelegene Ende des oberen Hebels 52 über den Hebel 60 einen
stets gleichbleibenden Abstand zu dem am Hinterwagen 14 angeordneten Drehzapfen 64 beibehält, wird im
Verlauf der beschriebenen Knickschwenkung auf den oberen Hebel 52 eine Zugkraft (bei entgegengesetzter
Schwenkung eine Druckkraft) ausgeübt und er dadurch verschwenkt, bis er eine zum unteren Hebel 48 etwa
parallele Lage einnimmt, wie diese in F i g. 5 veranschaulicht ist. Gleichzeitig mit dieser Hebelverschwenkung
wird über die an dessen anderem Ende angreifende Betätigungsstange 66 der Lenkarm 69 des Regelventils
32 in zu der einleitenden Bewegung entgegengesetzter Richtung betätigt, und dies bedeutet, daß, wenn
der obere Hebel 52 eine zum unteren Hebel 48 parallele Lage eingenommen hat, sich der Lenkarm 69 in der
die Neutralstellung des Regelventils kennzeichnenden Lage befindet.
Durch den Lenkausschlag am Lenkrad 40 wird also über die Steuerstange 46 eine Schwenkbewegung des
unteren Hebels 48 herbeigeführt; durch den bei dieser Schwenkbewegung mitgeführten, seinerseits eine entgegengesetzte
Schwenkbewegung ausführenden oberen Hebel 52 wird die Betätigungsstange 66 axial verschoben
und dadurch das Regelventil 32 betätigt, welches daraufhin den Zu- und Abfluß zu den Hydraulikzylindern
36, 38 im Sinne der gewünschten Knickverschwenkung steuert, während bei der Durchführung auf
dem oberen Hebel 52 eine Zug- bzw. Druckkraft ausgeübt wird, welche den Lenkarm 69 und damit das Regelventil
32 zwangläufig in die Neutralstellung zurückführt. Die letztere Steuerung stellt also ein Rückführgestänge
bzw. eine Nachfolgesteuerung dar, die ausgelöst wird durch den Schwenkausschlag am Lenkrad und
eine Verschwenkung des unteren Hebels bewirkt, wodurch erreicht wird, daß das Regelventil, nachdem es
die beiden Hydraulikzylinder 36, 38 in der für den Lenkausschlag erforderlichen Weise mit Druckmitte!
versorgt hat, in seine Neutralstellung zurückgeführt wird. Das Regelventil 32 bleibt so lange in Neutralstellung,
bis von der Lenkeinheit 28 ein neues Steuersignal gegeben wird.
Die durch die beschriebene Einrichtung ermöglichte Änderung der Ansprechbarkeit des Lenksteuergestänges
ist das Verhältnis der Bewegung b der Stange 66 zur Bewegung a der Stange 46. Dabei wird das Verhältnis
bla durch die jeweilige Lage des Drehzapfens 54 bestimmt.
Bei der in den F i g. 1 bis 5 dargestellten Ausführung ist das Verhältnis a/b annähernd eins, so daß eine normale
Ansprechbarkeit erzielt wird. Zur Erreichung einer höheren Ansprechbarkeit muß die Lage des
Drehzapfens 54 verändert werden, wie das z. B. in F i g. 7 dargestellt ist; darin ist das Verhältnis bla grö- (
ßer als eins. Umgekehrt verlangt eine niedrige Ansprechrate eine Bolzenlage nach F i g. 6, die zu einem
Verhältnis bla kleiner als eins führt. Für den Fahrzeugführer
hat die Variierung der Ansprechbarkeit (Empfindlichkeit) insofern eine Bedeutung, als bei beginnender
Lenkung nur ein bestimmter Betrag der Lenkradbewegung erforderlich ist. Daher ist auch eine größere
Ansprechbarkeit mit einer geringeren Lenkradbewegung verbunden, als bei einer niedrig eingestellten Ansprechbarkeit.
Die zuerst genannte Einstellung ist beim Befahren unebenen Geländes wichtig, während die zuletzt
genannte Einstellung einem Verkehr auf glatten, ausgebauten Straßen entspricht. Hier ist es insbesondere
die höhere Geschwindigkeit, die mit derartig eingestellten Lenksystemen erreichbar ist.
Die in F i g. 6 gezeigte Einstellung der Hebel entspricht
einer niedrigen Empfindlichkeit. Bei dieser Einstellung wird eine verhältnismäßig kleine Bewegung
der Stange 66 eine um so größere Bewegung der Stange 46 am anderen Ende des Hebels 48 hervorgerufen.
Als Beispiel sei eine Linkslenkung beschrieben, bei der das Lenkrad 40 entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt <
wird, was zu einer Verschwenkung des Lenkstockhebels 44 nach vorn um den Betrag ä führt. Dabei verdreht
die Stange 46 den Hebel 48 um den Drehzapfen 50, wodurch über den Drehzapfen der Hebel 52 nach
vorwärts bewegt wird. In diesem Augenblick verschiebt sich die Stange 66 um den Betrag b' nach vorn und
nimmt gleichzeitig den Lenkarm 69 des Regelventils 32 mit.
Aus der schematischen Darstellung geht hervor, daß der Abstand b' wesentlich kleiner ist als der entsprechende
Abstand b der F i g. 4. Es ergibt sich aus diesen Bewegungsverhältnissen ferner, daß das Regelventil 32
eine verhältnismäßig kleine Flüssigkeitsmenge durch die Leitungen 70 und 72 den Lenkzylindern 36 und 38
zuführt, und zwar entsprechend dem von der Steuersäule 28 gegebenen Impuls. Bei einer vorgegebenen
Winkelbewegung der Fahrzeugteile 12 und 14 führt also die Hebelarmgruppe 30 dazu, daß die Stange 66
nur einen kleineren Weg zurückzulegen braucht, um das Regelventil 32 in Neutralstellung zu bringen. Ohne
die Differentialhebel wäre ein größerer Hebelweg erforderlich.
In F i g. 7 ist ein anderer Betriebszustand der Hebel-
armgruppe 30 dargestellt. Diese entspricht einer schnelleren Ansprechbarkeit des Lenksteuergestänges.
In diesem Falle befindet sich der Drehzapfen 54 auf der anderen Hebelseite, d. h. in den Bohrungen 58" bzw.
56". Unter der Annahme, daß das Lenkrad 40 entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt wird, und zwar in einem
Ausmaß, wie in den Fig.4 und 6 dargestellt, wird durch das Getriebe 42 der Lenkstockhebel 44 entsprechend
verstellt, so daß die Stange 46 eine Bewegung a" ausführt. Dabei wird die Stange 46 auch den Hebel 48
um seinen Lagerzapfen 50 drehen, wodurch umgekehrt über den Drehzapfen 54 auch der Hebel 52 um seinen
Lagerzapfen 62 verdreht wird. Die Stange 66 wird also durch den Hebel 52 um den Betrag b" aus ihrer Neutralstellung
verschoben. Da nun aber die Strecke b" größer ist als die Strecke b, und zwar gilt dies für einen
normalen Lenkvorgang, verstellt sich der Lenkarm 69 auch über einen größeren Winkelbetrag, was sich auf
das Regelventil 32 dahingehend auswirkt, daß den Lenkzylindern 36 und 38 auch eine größere Flüssigkeitsmenge
zugeführt wird.
Mit der Anordnung nach F i g. 7 ist ferner allgemein eine intensivere Bewegung des ganzen Lenksteuergestänges verbunden. Im Anfang der Lenkbewegung, wenn beide Fahrzeughälften 12 und 14 eine gewisse Winkelverschwenkung ausgeführt haben, wird durch die Hebelarmgruppe 30 eine stärkere Bewegung der Stange 66, die eine Neutralstellung des Regelventils 32 herbeiführen soll, verursacht als bei einer normalen Steuerung mit dem Drehzapfen 54 in Mittelstellung, wie sie in den F i g. 4 und 5 dargestellt ist.
Mit der Anordnung nach F i g. 7 ist ferner allgemein eine intensivere Bewegung des ganzen Lenksteuergestänges verbunden. Im Anfang der Lenkbewegung, wenn beide Fahrzeughälften 12 und 14 eine gewisse Winkelverschwenkung ausgeführt haben, wird durch die Hebelarmgruppe 30 eine stärkere Bewegung der Stange 66, die eine Neutralstellung des Regelventils 32 herbeiführen soll, verursacht als bei einer normalen Steuerung mit dem Drehzapfen 54 in Mittelstellung, wie sie in den F i g. 4 und 5 dargestellt ist.
Wenn auch in den gezeigten Ausführungsbeispielen nur jeweils drei Bohrungen in den Hebeln 48,52 dargestellt
sind, ist es selbstverständlich möglich, weitere Bohrungen und diese in beliebigen Abständen anzuordnen.
Entsprechend lassen sich dann auch feiner abgestufte Bewegungen innerhalb des Steuergestänges erzielen.
An Stelle der Bohrungen können in den Hebeln kulissenartige Längsschlitze vorgesehen sein, in denen
der Drehzapfen 54 an beliebiger Stelle durch geeignete Mittel fixiert werden könnte. Mit einer solchen Einrichtung
wären praktisch unendlich viele Verstellmöglichkeiten, wie sie durch die linke und rechte Begrenzung
der Längsschlitze gegeben sind.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen 609 624/23
Claims (2)
1. Lenksteuergestänge für Fahrzeuge mit über ein vertikales Drehgelenk gelenkig verbundenen und
über Kolben-Zylinder-Einheiten gegeneinander verschwenkbaren Vorder- und Hinterwagen, einer
auf dem Vorderwagen angeordneten manuell zu betätigenden Lenkeinrichtung und einem zur Steuerung
der Kolben-Zylinder-Einheiten dienenden, auf dem Hinterwagen angeordneten Regelventil sowie
einem letzteres nach erfolgter Lenkbetätigung in Neuträlstellung bewegenden Rückführgestänge,
gekennzeichnet durch zwei in an sich bekannter Weise um einen gemeinsamen Drehzapfen
(54) zueinander verschwenkbare Hebel (48, 52), deren einer Hebel (48) an seinem einen Ende mit der
Lenkeinrichtung (28) verbunden und mit seinem anderen Ende an einem in der Achse des Drehgelenks
(16,18) liegenden Drehzapfen (50) angelenkt ist und deren anderer Hebel (52) mit seinem einen Ende an
dem freien Ende eines am Hinterwagen (14) gelenkig gelagerten Hebels (60) und mit seinem anderen
Ende an einer Betätigungsstange (66) für das Regelventil (32) angelenkt ist.
2. Lenksteuergestänge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die beiden Hebel (48, 52)
verbindende Drehzapfen (54) zur Änderung des Übersetzungsverhältnisses zwischen der Lenksteuerung
und der Regelventilsteuerung verstellbar ist und die Hebel (48, 52) beispielsweise eine Mehrzahl
übereinander in Flucht bringbarer Bohrungen (56, 56', 56" bzw. 58, 58', 58") zur beidendigen Aufnahme
des Drehzapfens (54) aufweisen.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US477219A US3312301A (en) | 1965-08-04 | 1965-08-04 | Articulated vehicle steering system |
US47721965 | 1965-08-04 | ||
DEJ0031477 | 1966-08-04 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1555942A1 DE1555942A1 (de) | 1970-08-13 |
DE1555942B2 DE1555942B2 (de) | 1975-11-06 |
DE1555942C3 true DE1555942C3 (de) | 1976-06-10 |
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE924727C (de) | Steuerventil fuer eine durch Fluessigkeitsdruck betaetigte Lenkvorrichtung fuer Motorfahrzeuge | |
DE69418858T2 (de) | Vierradlenkungssystem für fahrzeuge | |
DE3031601C2 (de) | ||
DE19917879A1 (de) | Lenkvorrichtung | |
DE1634767C3 (de) | Erdbewegungsmaschine | |
DE69617787T2 (de) | Lenkung für ein Knickrahmenfahrzeug | |
DE2745561A1 (de) | Einhebel-betaetigungseinrichtung fuer zweikreisgetriebe | |
DE3938801C1 (de) | ||
DD235441A5 (de) | Oeldynamische steuervorrichtung zur steuerung der schwenkbaren raeder von mit geradeausfahrt-stabilisator versehenen fahrzeugen | |
EP0262471B1 (de) | Hydrauliksystem mit zwei doppelseitig beaufschlagbaren Verbrauchern, einer Dosierpumpe und einer an einen Sammelbehälter angeschlossenen Pumpe | |
DE1481777B2 (de) | Lenkvorrichtung für einen fahrbaren Portalkran | |
DE1162213B (de) | Lenkvorrichtung fuer einen Schlepper | |
DE1195178B (de) | Kraftfahrzeug, insbesondere Gleiskettenfahrzeug | |
EP2138720A2 (de) | Verstellvorrichtung für die Verstellung von Axialkolbenmaschinen. | |
DE69201598T2 (de) | Hydrostatisches Getriebe mit zwei Steuerungsbetriebsarten. | |
DE1555942C3 (de) | Lenksteuergestänge für knickgelenkte Fahrzeuge mit zur Steuerung dienendem Regelventil und Rückführgestänge | |
DE2140611C3 (de) | Schalt- und Lenk-Bremsbetatigungsvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit nicht schwenkbaren Rädern bzw. Gleisketten | |
DE2729766C2 (de) | Hydrostatische Fahrzeug-Lenkhilfe | |
DE2004395A1 (de) | Räumvorrichtung für einen Schlepper, insbesondere Planierraupe o.dgl | |
DE2842896A1 (de) | Handbetaetigte steuervorrichtung fuer das hydrostatische getriebe eines fahrzeugantriebes | |
DE3148982A1 (de) | Hydraulisch betaetigbare einrichtung an greifern zum daempfen von schwingbewegungen des greiferarmrahmens | |
DE1530476A1 (de) | Fahrzeug mit Differentialsteuerung durch Steuersaeule | |
DE1555942B2 (de) | Lenksteuergestänge für knickgelenkte Fahrzeuge mit zur Steuerung dienendem Regelventil und Rückführgestänge | |
DE3707700A1 (de) | Mehrachslenkanlage | |
DE69805157T2 (de) | Lenkung für ein fahrzeug mit knickrahmen |