DE1555435B - Druckregler für hydraulische Bremsbetätigungsanlagen in Fahrzeugen - Google Patents
Druckregler für hydraulische Bremsbetätigungsanlagen in FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Druckregler für hydraulische Bremsbetätigungsanlagen in Fahrzeugen,
mit einem tragen Körper, der sich zur Anpassung der
■ Bremskräfte an dynamische Achslastverlagerungen bei
Bremsungen relativ zum Fahrzeug bewegt und dabei ein in der Leitung zwischen dem Hauptbremszylinder
und den Radbremszylindern der einen Fahrzeugachse angeordnetes Ventil steuert, und mit einem Stufenkolben,
der räumlich von dem das Ventil enthaltenden Leitungsteil getrennt angeordnet ist und einen
mit dem Hauptbremszylinder verbundenen Zylinderraum von einem mit den Radbremszylindern verbundenen Zylinderraum trennt.
: Ein bekannter Druckregler (USA.-Patentschrift 3 097 018) dieser Gattung ist mit dem Hauptbremszylinder
in der Weise zusammengefaßt, daß die den Stufenkolben aufnehmende Stufenbohrung sich
gleichachsig an die Hauptzylinderbohrung anschließt und die größere Stirnfläche des Stufenkolbens dem
Hauptkolben zugekehrt ist. Vom Zylinderraum zwischen dem Hauptkolben und der größeren Stirnfläche
des Stufenkolbens zweigt eine Leitung ab, die das vom trägen Körper gesteuerte Ventil enthält und in
den Ringraum zwischen den beiden Enden des Stufenkolbens mündet. An diesen Ringraum ist die zu
den Hinterradbremszylindern führende Leitung angeschlossen, während die zu den Vorderradbremszylindern
führende Leitung an den von der kleineren Stirnfläche des Stufenkolbens begrenzten Raum angeschlossen
ist. Der Stufenkolben ist zwischen zwei Druckfedern normalerweise in einer Stellung gehalten,
in der er vom Hauptkolben einen gewissen Abstand hat und sich noch weiter von diesem weg bewegen
kann.
Wenn bei diesem bekannten Druckregler der Hauptkolben durch Betätigen des Bremspedals in
Richtung zum Stufenkolben hin verschoben wird, strömt ein Teil des verdrängten Druckmittels über
das Ventil in den Ringraum zwischen den beiden Enden des Stufenkolbens und von dort zu den Hinterradbremszylindern;
gleichzeitig wird der Stufenkolben von dem auf seine größere Stirnfläche einwirkenden
Druck gegen den Widerstand des im Ringraum herrschenden gleich großen Druckes, also mit einer Differenzkraft,
die dem Produkt dieses Druckes und der kleineren Stirnfläche des Stufenkolbens entspricht, in
der Bewegungsrichtung des Hauptkolbens verschoben, so daß in der von seiner kleinen Stirnfläche begrenzten
Kammer und somit in den Vorderradbremszylindern zunächst der gleiche Druck entsteht wie im
Hauptzylinder und in den Hinterradbremszylindern.
Sobald die Verzögerung des Fahrzeugs einen be- ; stimmten Betrag erreicht, bewegt sich der träge Körper
gegen den Widerstand einer das Ventil offenhaltenden Feder nach vorn und schließt das Ventil. Von
nun an steigt bei weiterer Betätigung des Bremspedals
der Druck im Ringraum und damit in den Hinterradbremszylindern langsamer, der Druck in der
von der kleineren Stirnfläche des Stufenkolbens begrenzten Kammer und somit in den Vorderradbremszylindern
dagegen schneller als der Druck im Hauptzylinder. Diese Vorgänge sind unabhängig von dem
Betrag, den der Druck im Hauptzylinder bei dem Schließen des Ventils erreicht. Der Druckverlauf in
den Vorderradbremszylindern einerseits und den Hinterradbremszylindern andererseits ist also bei jeder
Bremsung der gleiche, unabhängig davon, ob die Verzögerung, bei der das Ventil schließt, infolge
leichter Beladung des Fahrzeugs schon bei mäßiger Betätigung des Bremspedals und infolgedessen mäßi-
gem Druckaufbau im Hauptzylinder oder infolge starker Beladung des Fahrzeugs erst bei starker
Bremsbetätigung und infolgedessen hohem Druckaufbau im Hauptzylinder erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Druckregler der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß die Druckverhältnisse in den Radbremszylindern der Beladung des Fahrzeugs angepaßt werden.
Diese Aufgabenstellung beruht auf der Tatsache, daß bei schwer beladenem Fahrzeug der Druck in
den Hinterradbremszylindern weniger stark hinter dem Druck in den Vorderradbremszylindern zurückzubleiben
braucht als bei leicht beladenem Fahrzeug, wenn in beiden Fällen gleiche Sicherheit gegen Blokkieren
der Hinterräder bestehen soll.
Die beschriebene Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Leitung, in der das vom trägen
Körper gesteuerte Ventil angeordnet ist, in an sich bekannter Weise die von den beiden äußeren Stirnflächen
des Stufenkolbens begrenzten Räume miteinander verbindet und daß der Stufenkolben, wie für sich
bekannt, durch eine Feder, die dem auf seine größere Stirnfläche sov/ie auf die Radbremszylinder einwirkenden
Druck entgegenwirkt, vorgespannt ist.
Hierdurch wird erreicht, daß der Stufenkolben sich bei jedem Bremsvorgang vor dem Schließen des Ventils
eine Ausgangsstellung sucht, die von dem bis zum Schließen des Ventils im Hauptbremszylinder und somit
auch in den Radbremszylindern aufgebauten Druck abhängig ist. Da bei starker Beladung des
Fahrzeugs zum Erreichen einer bestimmten Verzögerung, bei der das Ventil schließt, im Hauptbremszylinder
ein starker Druck aufgebaut werden muß, wird der Stufenkolben in der ersten Phase des Bremsvorgangs
um einen erheblichen Betrag gegen die Kraft der ihn vorspannenden Feder verschoben, so daß in
dieser Feder eine entsprechende Energiemenge gespeichert wird. Nach dem Schließen des Ventils steht
diese gespeicherte Federenergie zur Verfügung, um den Stufenkolben wieder zurück zu verschieben und
dabei den Druck in dem einen der beiden durch ihn voneinander getrennten Zylinderräume und in den
daran angeschlossenen Radbremszylindern zu verstärken.
Bei einem bekannten Druckregler (USA.-Patentschrift 2 242 297), bei dem die Leitung, in der das
vom tragen Körper gesteuerte Ventil angeordnet ist, ebenfalls die von den beiden äußeren Stirnflächen des
Stufenkolbens begrenzten Räume miteinander verbindet, erstreckt sich diese Leitung axial durch den
Stufenkolben selbst hindurch, und der träge Körper sowie das zugehörige Ventil sind im Stufenkolben
selbst angeordnet. Der Stufenkolben ist von einer Feder
im Sinne des auf seine größere Stirnfläche einwirkenden hydraulischen Druckes vorgespannt. Der Stufenkolben
kann sich unter dem Druck, mit dem die an seiner kleineren Stirnfläche begrenzte Zylinderkammer
beaufschlagt wird, erst dann gegen den Druck der Feder bewegen, wenn das Ventil geschlossen
ist. Mit diesem bekannten Druckregler, der nicht der eingangs beschriebenen Gattung angehört, ist die
dem Gegenstand der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe nicht lösbar.
Bei einem anderen bekannten Druckregler (deutsche Patentschrift 1 091 884) ist ein entgegen dem
auf seine größere Stirnfläche einwirkenden Druck von einer Feder belasteter Stufenkolben innerhalb
eines mit ihm gleichachsigen, hohlen Ventilkörpers angeordnet, der bei einem bestimmten Schaltdruck,
also nicht unmittelbar abhängig von einer bestimmten Verzögerung der Fahrzeugbewegung, den Durchfluß
des Druckmittels durch den Druckregler sperrt. Auch dieser Druckregler gehört nicht der eingangs beschriebenen
Gattung an.
'. Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Druckregler läßt sich die zu Beginn der Bremsbetätigung, vor
dem Schließen des Ventils, auftretende Bewegung des Stufenkolbens, bei dem dieser sich eine dem im
Hauptbremszylinder herrschenden Druck entsprechende Ausgangsstellung sucht, noch weiter ausnutzen,
um die Abhängigkeit des Regelverhaltens von diesem Druck und damit von der Beladung des Fahrzeugs
noch zu verstärken.
Eine Möglichkeit hierzu besteht nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung darin, daß der
Stufenkolben mit einer Rampe, deren Neigung sich einer Bewegung des trägen Körpers im Sinne des
Schließens des Ventils widersetzt, in der Weise verbunden ist, daß sich die Neigung der Rampe bei einer
Bewegung des Stufenkolbens in Richtung des auf seine größere Stirnfläche einwirkenden Druckes vergrößert.
Diese Ausführungsform kann in der Weise noch weiter ausgestaltet sein, daß die Rampe von der
Oberseite eines Hebels gebildet ist, der um einen quer zur Fahrtrichtung angeordneten Bolzen schwenkbar
ist und der sich mit seiner in Längsrichtung des Hebels konvex gewölbten Unterseite an einem axialen
Ansatz des mit seiner Achse in Fahrtrichtung liegenden Stufenkolben abstützt.
Eine andere Möglichkeit, die zu Beginn der Bremsbetätigung stattfindende Einstellbewegung des Stufenkolbens
zur weiteren Beeinflussung des Regelvorgangs auszunutzen, besteht nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung darin, daß der Stufenkolben mit einem Magneten, dessen Anziehungskraft
sich einer Bewegung des trägen Körpers im Sinne des Schließens des Ventils in an sich bekannter
Weise widersetzt, derart verbunden ist, daß sich die Wirkung des Magneten auf den trägen Körper
bei einer Bewegung des Stufenkolbens in Richtung des auf seine größere Stirnfläche einwirkenden
Druckes vergrößert. Diese . Ausführungsform kann auf raumsparende Weise derart ausgestaltet sein, daß
die Verbindung zwischen dem Stufenkolben und dem Magneten durch einen im Gehäuse schwenkbar gelagerten
Hebel hergestellt ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt, jeweils in einem senkrechten Längsschnitt ·
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Druckreglers,
F i g. 2 eine Weiterbildung des in F i g. 1 dargestell- - ten Druckreglers in vereinfachter Darstellung,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Druckreglers und
F i g. 4 eine Weiterbildung des in F i g. 3 dargestellten Druckreglers.
Der in F i g. 1 dargestellte Druckregler ist dazu bestimmt, in die Druckmittelleitung zwischen dem
Hauptbremszylinder und den Hinterradbremszylindern eines Fahrzeugs eingebaut zu werden. Das hydraulische
Druckmittel gelangt in den Druckregler durch einen Stopfen 10, der in das Druckreglergehäuse 11
eingebaut ist und eine Gewindebohrung zum Befestigen der vom Hauptzylinder kommenden Leitung auf-
weist. Durch den Stopfen 10 hindurch führt ein Kanal
12 in eine Kammer 13 mit geneigter Bodenfläche 14. An die Kammer 13 schließt sich eine Stufenbohrung
15 mit ihrem den kleineren Durchmesser aufweisenden Zylinderraum an; der den größeren Durchmesser
aufweisende Zylinderraum der Stufenbohrung 15 ist mit einer weiteren Kammer 16 verbunden. In der Stufenbohrung
15 arbeitet ein Stufenkolben 17 unter der Vorspannung einer Feder 18, die bestrebt ist, ihn zu
einem die Kammer 16 begrenzenden Stopfen 19 hin zubewegen.
An die Kammer 13 schließt sich oben eine weitere Bohrung 20 an, in die ein Ventilgehäuse 21 eingebaut
ist. Im Ventilgehäuse 21 ist ein Ventilsitz 23 mit einer zentralen Öffnung 22 ausgebildet. Die öffnung 22 ist
von einem in Schließrichtung vorgespannten, kippbaren Ventilkörper 24 gesteuert, der sich an der Unterseite
des Ventilsitzes 23 abstützt. Das obere Ende der Bohrung 20 ist mit einem Stopfen 25 verschlossen;
axial durch diesen Stopfen hindurch führt ein Auslaßkanal 26 zu einer Gewindebohrung 27, in der sich
das Ende einer zu den Hinterradbremszylindern führenden Leitung befestigen läßt. Die Bohrung 20 ist
durch eine in der Wand des Druckreglergehäuses 11 angeordnete Bohrung 28 mit der Kammer 16 verbunden.
Der kippbare Ventilkörper 24 weist einen nach unten in die Kammer 13 hineinragenden Schaft 29 auf,
an dem in der abgebildeten Ruhestellung eine als träger Körper dienende Kugel 31 derart anliegt, daß der
Ventilkörper 24 in seiner Kippstellung gehalten und somit von seinem Sitz 23 abgehoben ist. Die Kugel 31
kann auf der nach vorn ansteigenden Bodenfläche 14 der Kammer 13 gegen die Schwerkraft nach vorn rollen,
wenn das mit dem Druckregler ausgerüstete Fahrzeug und somit das Druckreglergehäuse 11 verzögert
wird. Zu diesem Zweck ist das Druckreglergehäuse 11 derart in das Fahrzeug eingebaut, daß die
Achse der Stufenbohrung 15 parallel zur Längsachse des Fahrzeugs verläuft, wobei der Stopfen 19 nach
vorn weisen muß.
Wenn dem beschriebenen Druckregler infolge einer Betätigung des Bremspedals vom Hauptbremszylinder
durch den Einlaßkanal 12 Druckmittel zugeführt wird, werden die beiden Stirnflächen des Stufenkolbens
17 mit dem gleichen, bei zunehmender ' Bremsbetätigung steigenden Druck beaufschlagt, solange
das Ventil 23, 24 geöffnet ist: Die kleine Stirnfläche des Stufenkolbens erhält den Druck unmittelbar
über die Kammer 13, die größere dagegen über die Ventilöffnung 22, die Bohrung 28 und die Kammer
16. Mit dem gleichen Druck werden über den Auslaßkanal 26 auch die Hinterradbremszylinder beaufschlagt.
Der Stufenkolben 17 nimmt eine vom Druck des Hauptzylinders abhängige Gleichgewichtsstellung ein, in der sich die Vorspannung der Feder
18 und die auf seine kleine Stirnfläche einwirkende Druckkraft einerseits mit der auf seine größere Stirnfläche
einwirkenden Druckkraft andererseits die Waage halten.
Wenn die von der Bremsbetätigung herbeigeführte Verzögerung des Fahrzeugs einen vorbestimmten
Wert überschreitet, bewirken die an der Kugel 31 angreifenden Trägheitskräfte, daß die Kugel längs der
nach vorn ansteigenden Bodenfläche 14 der Kammer
13 nach vorn rollt und den Ventilschaft 29 freigibt, so daß der Ventilkörper 24 unter der Wirkung seiner
Federvorspannung seine Schließstellung einnehmen kann. Nun bewirkt der bei weiterem Niederdrücken
des Bremspedals weitersteigende Druck des Hauptzylinders, daß sich der Stufenkolben 17 nach vorn — in
F i g. 1 nach links — verschiebt, da nach dem Schließen des Ventils 23, 24 nur noch die kleinere Stirnfläche
des Stufenkolbens mit dem Druckzuwachs beaufschlagt wird. Bei seiner Verschiebung bewirkt der
Stufenkolben 17 eine Druckzunahme in der Kammer 16 und — über die Bohrung 28 und den Auslaßkanal
ίο 26 — auch in den Hinterradbremszylindern. Wenn
man von der Rückstellkraft der Feder 18 absieht, steht der Druck in der Kammer 16 und somit in den
Hinterradbremszylindern zum Druck in der Kammer 13 und somit in dem Hauptbremszylinder und den
damit verbundenen Vorderradbremszylindern im selben Verhältnis wie die kleine Stirnfläche des Stufenkolbens
17 zur großen Stirnfläche. Tatsächlich kommt zu diesem vom Stufenkolben 17 infolge der
Beaufschlagung seiner kleinen Stirnfläche erzeugten Druck in der Kammer 16 noch der von der Feder 18
erzeugte Druck hinzu, der vor allem unmittelbar nach dem Schließen des Ventils 23, 24 von Bedeutung ist,
da er dafür sorgt, daß der Druck in der Kammer 16 und somit in den Hinterradbremszylindern stetig
weiterwächst, wenn auch mit geringerem Anstieg als der Druck im Hauptzylinder.
Bei der Beschreibung der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist davon ausgegangen worden, daß das
Druckreglergehäuse 11 im Fahrzeug derart befestigt ist, daß die von der Bodenfläche 14 der Kammer 13
gebildete Rampe für die Kugel 31 eine ein für allemal festgelegte Neigung aufweist. Die Neigung der
Rampe, auf die beim Bremsen die Kugel aufläuft, kann jedoch auch selbsttätig dem Beladungszustand
des Fahrzeugs angepaßt werden. Ein Druckregler mit dieser Eigenschaft ist in F i g. 2 dargestellt.
Die in F i g. 2 dargestellte Weiterbildung beruht darauf, daß der zum Erzielen einer bestimmten Verzögerung
des mit dem Druckregler ausgerüsteten Fahrzeugs erforderliche Hauptzylinderdruck und die
damit verbundene Verschiebung des Stufenkolbens in Richtung des auf seine größere Stirnfläche einwirkenden
Druckes von der Belastung des Fahrzeugs abhängig ist und daß diese Abhängigkeit dazu benutzt werden
kann, um die Rampe für die als träger Körper vorgesehene Kugel bei jeder Bremsung um so steiler
zu stellen, je stärker das Fahrzeug belastet ist. Auf diese Weise läßt sich erreichen, daß das vom trägen
Körper gesteuerte Ventil bei starker Belastung des Fahrzeugs erst bei einer größeren Verzögerung
schließt als bei geringer Belastung; dies ist deshalb vorteilhaft, weil die Gefahr, daß die Hinterräder
blockieren und das Fahrzeug dadurch ins Schleudern gerät, bei starker Belastung geringer ist.
Der in F i g. 2 dargestellte Druckregler weist ein Druckreglergehäuse 62 mit einer Stufenbohrung 61
auf, deren den kleineren Durchmesser aufweisender Zylinderraum an eine Kammer 63 angeschlossen ist,
die einen mit dem Hauptbremszylinder verbindbaren Druckmitteleintrittskanal 64 aufweist. Die Kammer
63 ist über Kanäle 65 und 66 mit einem Austrittskanal 67 verbunden, der zu den Hinterradbremszylindern
des Fahrzeugs führt. Der Austrittskanal 67 ist außerdem über einen Kanal 68 mit dem im Durchmesser
größeren Zylinderraum der Stufenbohrung 61 verbunden. Der Kanal 65 wird von einem in Schließrichtung
vorgespannten Ventilkörper 69 gesteuert, dessen Schaft nach unten in die Kammer 63 ragt und
in Ruhestellung von einer Kugel 71 in einer Kippstellung gehalten ist, in der das Ventil 65, 69 geöffnet
ist. ' '■-.■■; . ':·- ■';'■'. ■■'_ ■ ■
Die Kugel 71 liegt auf der glatten Oberseite eines
Hebels 72, der um einen die Kammer 63 in Querrichtung durchsetzenden Bolzen 73 schwenkbar gelagert
ist. Der Hebel 72 weist an seiner Unterseite eine in
Richtung zu seinem freien Ende ansteigende Krümmung
auf und stützt sich mit dieser Unterseite an V; einem nach hinten "ragenden axialen Ansatz 74 eines io'
in der Stufenbohrung 61 geführten Stufenkolbens 75 ab. Der Stufenkolben 75 ist durch eine Druckfeder 76
entgegen dem auf seine größere Stirnfläche einwirkenden Druck, in Fig. 2 ;also nach links, vorgespannt.
:
Auch bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2
nimmt der Stufenkolben 75 bei jeder Bremsbetätigung vor dem Schließen des Ventils 65, 69 eine Ausgangsstellung
ein, die dem auf seinen beiden Seiten zunächst. gleich großen hydraulischen Druck ~ ent- ao
spricht; dies bedeutet, daß der Stufenkolben 75 sich vor dem Schließen des Ventils gegen den Druck der
Feder 76 um so weiter nach hinten, in der Zeichnung also nach rechts bewegt, je größer der vom Hauptbremszylinder
zugeführte Druck ist. Bei der nach hinten gerichteten Bewegung des Stufenkolbens 75 gleitet
sein Ansatz 74 an der Unterseite des Hebels 72' entlang und schwenkt diesen um so weiter nach oben,
■ je weiter der Stufenkolben sich nach hinten bewegt.
• Das Bestreben der Kugel 71, trotz der beim Bremsen auf sie einwirkenden Massenträgheitskräfte in ihrer
hinteren Endstellung zu verharren und dadurch das Ventil 65, 69 offenzuhalten, ist um so größer, je
weiter der Hebel 72 nach oben' geschwenkt, je steiler also die vom ihm gebildete Rampe ist. Die Verzögerung
des Fahrzeugs, die erforderlich ist, um das Ven-' til 65,69 zu schließen, ist daher, um so größer, je größer
der zu Beginn des Bremsvorgangs im Hauptbremszylinder und somit auch im Druckregler entsprechend
der Belastung des Fahrzeugs aufgebaute Druck ist. '"■"■■:'■■ '"■ ■'..■ '■■■■" i . : '■-'■■■' ■·"'·■■"' ■"; '■■.;
Der in F i g. 3 dargestellte Druckregler unterscheidet sich von F i g. 1 und 2 vor allem dadug±, daß der
beim Bremsen von den Massenkräften nach vorn bewegbare träge Körper hier zugleich Ventilkörper ist.
Als träger Körper ist in Fig. 3 ebenso wie in Fig. 1
und 2 eine Kugel 84 vorgesehen, die in einer Kammer 85 des Druckreglergehäuses 86 angeordnet ist. Von
.'■ der Kammer 85 erstreckt sich ein Längskanal .87 zu
einer am vorderen Ende des Druckreglers angeordneten Kammer 88, von der aus ein Kanal 89 zu den
,Hinterradbremszylindern des Fahrzeugs führt. Am hinteren Ende des. Längskanals 87 ist ein nachgiebiger,
ringförmiger Ventilsitz 91 für die zugleich als ; Ventilkörper dienende Kugel 84 angeordnet.
Vom oberen Teil der Kammer 85 erstreckt sich ein Kanal 92 zu der im Durchmesser kleineren Zylinder-
; kammer einer Stufenbohrung 93. In diese Zylinderkammer
mündet ein an den Hauptbremszylinder an- , geschlossener Eintrittskanal 94. In der.Stufenbohrung
93 arbeitet ein Stufenkolben 95, der von einer Druckfeder 96 entgegen dem aufweine größere Stirnfläche
einwirkenden hydraulischen Druck vorgespannt ist. Der Stufenkolben 95 weist an seiner größeren Stirnfläche
einen Ansatz 97 auf, mit dem er bei unbetätigter Bremse unter dem Druck der Feder 96 an einem
die Kammer 88 verschließenden Stopfen 98 anliegt. Der. Stufenkolben 95 besteht bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aus zwei Teilen, könnte aber . auch aus einem Stück bestehen. : .'■'■■
Der in Fig. 3 dargestellte Druckregler wird derart ;
in das Fahrzeug eingebaut, daß sein Stopfen 98 nach vorn oben weist und die Kugel 84 unter der Wirkung·
der Schwerkraft am rechten Ende der Kammer 85 anliegt und somit den Ventilsitz 91 frei laßt, solange das
Fahrzeug nicht über ein von der Neigung des Druckreglers abhängiges Maß hinaus verzögert wird. Die'
Kugel 84 ist in Längsrichtung des Druckreglers, für ihre Bewegungen zum Ventilsitz 91 hin und von diese'm
weg durch drei in Winkelabständen gegeneinander versetzte' Längs rippen geführt; zwischen diesen
Rippen ist ein erheblicher Spielraum vorhanden. Die untere dieser Längsrippen liegt in der senkrechten
Mittelebene der Kugel 84 und wird als einzige der Längsrippen von der Kugel berührt, wenn diese am
Ventilsitz 91 anliegt, ...
Die Arbeitsweise des in F i g. 3 dargestellten Druckreglers ist im wesentlichen vergleichbar mit
derjenigen des in F i g. 1 dargestellten Druckreglers mit dem Unterschied, daß bei einer bestimmten, von
der Neigung des Druckreglergehäuses 86 abhängigen Verzögerung des Fahrzeugs die Kugel 84 unmittelbar
den Ventilsitz 91 verschließt. Der Stufenkolben 95, der sich wie bei "der Ausführungsform gemäß F i g. 1
vor dem Schließen des Ventils 84, 91 um ein von dem bis dahin aufgetretenen hydraulischen Druck gegen
den Druck der Feder 86 nach hinten bewegt hat, kann sich nach dem Schließen des Ventils nur so weit
nach vorn zurückbewegen, bis sein Ansatz 97 am Stopfen 98 anliegt; von dieser Stellung des Stufenkolbens
an wirkt der Druckregler wie ein Absperrventil, läßt also kein weiteres Druckmittel mehr zu den Hinterradbremszylindern
gelangen. - ,
Die Neigung des Druckreglergehäuses 86 könnte ebenso wie oben im Zusammenhang mit dem Druckregler 'gemäß Fig. 1 beschrieben in Abhängigkeit,
von der Belastung des Fahrzeugs derart einstellbar" sein, daß die Kugel 84 bei starker Belastung des
Fahrzeugs beim-Bremsen auf eine stärker geneigte ■
Rampe auflaufen muß als bei einer entsprechenden Bremsung des nur leicht belasteten Fahrzeugs. '
In Fig. 4 ist bei einem mit Fig. 3 vergleichbaren Druckregler eine von F i g! 2 verschiedene Möglichkeit
dargestellt, das Verhalten des Druckreglers von dem zu Beginn der Bremsbetätigung im Hauptbremszylinder
erzeugten Druck — und damit von der Fahr-. zeugbelastung — abhängig zu machen. Bei dem
Druckregler gemäß Fig. 7 ist als träger Körper wieder eine Kugel 101 vorgesehen, die in einer Kammer '
.102 eines Druckreglergehäuses ^103 angeordnet' ist . und als Ventilkörper mit einem Ventilsitz 1Ö4 zusammenwirkt.
Der Ventilsitz 104 umschließt das hintere Ende eines Längskanals 105, dessen vorderes Ende
über einen Querkanal 106 mit dem den größeren Durchmesser aufweisenden Zylinderraum einer ebenfalls
in Längsrichtung angeordneten Stufenbohrung 107 verbunden ist. Mit demselben Zylinderraum der
Stufenbohrung 107 ist ein. Auslaßkanal 108 verbunden, an den eine zu den Hinterradbremszylindern des
Fahrzeugs führende Leitung anschließbar ist. In der Stufenbohrung 107 arbeitet .ein Stufenkolben 109, der
von der Vorspannung einer Feder 111 bei unbetätigter Bremse an einem Gewindestopfen 112 am vorderen
Ende des Druckreglergehäuses 103 anliegend gehalten ist. . ■
Der den kleineren Durchmesser aufweisende Zy-
209 652/174
linderraum der Stufenbohrung 107 ist über einen Kanal 113 mit einem Auslaß 114 verbunden, an den die
, Vorderradbremszylinder anschließbar sind, und außerdem über einen Kanal 115 mit der Kammer
102. Die Verbindung mit dem Hauptbremszylinder ist über einen Eintrittskanal 116 herstellbar, der in
einen Raum 117 mündet, von dem aus ein mit dem Längskanal 105 gleichachsiger Kanal 118 zu der
,Kammer 102 führt. .
Im Kanal 118 ist ein Magnet 119 in Längsrichtung beweglich angeordnet. Mit dem Magneten 119 ist der
eine Arm eines im Druckreglergehäuse 103 um eine Achse 122 schwenkbar gelagerten zweiarmigen Hebels
121 gelenkig verbunden. Der zweite Arm dieses Hebels 121 ist gelenkig mit einer Verlängerung 123
des Stufenkolbens 109 verbunden.
Die Arbeitsweise des in Fig. 4 dargestellten Druckreglers entspricht bis zum Schließen1 des von ·
der Kugel 101 und dem Ventilsitz 104 gebildeten
Ventils der Arbeitsweise der Druckregler gemäß Fig. 1 bis 3 mit dem Unterschied, daß die vor dem
Schließen des Ventils auftretende Verschiebung, des Stufenkolbens 109 nach hinten zur Folge hat, daß der
Magnet 119 sich nach vorn bewegt und dabei den zwischen seiner vorderen Stirnfläche und der Kugel
101 in Ruhestellung bestehenden Abstand mehr oder weniger vollständig überwindet, je nach dem Betrag,
auf den der Druck im Hauptbremszylinder und somit auch im Druckregler in der ersten Phase der Bremsbetätigung steigt. Je mehr sich der Magnet 119 der
Kugel 101 nähert, desto stärker widersetzt er sich den Trägheitskräften, die beim Bremsen bestrebt sind, die
Kugel 101 nach vorn gegen den Ventilsitz 104 rollen zu lassen. ..■'·'
Der Magnet 119 kann ein Dauermagnet sein oder ein Elektromagnet, der dann eingeschaltet ist·, wenn
das Fahrzeug in Betrieb ist, beispielsweise dadurch, daß er mit der Zündeinrichtung verbunden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Druckregler für hydraulische Bremsbetätigungsanlagen in Fahrzeugen, mit einem tragen
Körper, der sich zur Anpassung der Bremskräfte an dynamische Achslastverlagerungen bei Bremsungen
relativ zum Fahrzeug bewegt und dabei ein in der Leitung zwischen dem Hauptbremszylinder
und den Radbremszylindern der einen Fahrzeugachse angeordnetes Ventil steuert, und
mit einem Stufenkolben, der räumlich von dem das Ventil enthaltenden Leitungsteil angeordnet
ist und einen mit dem Hauptbremszylinder verbundenen Zylinderraum von einem mit den Radbremszylindern
verbundenen Zylinderraum trennt, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (22, 28; 65, 66; 87; 105), in der das vom
tragen Körper (Kugel 31; 71; 84; 101) gesteuerte Ventil (29; 69; 91; 104) angeordnet ist, in an sich
bekannter Weise die von den beiden äußeren Stirnflächen des Stufenkolbens (17; 75; 95; 109)
begrenzten Räume miteinander verbindet und daß der Stufenkolben (17; 75; 95; 109) wie für
sich bekannt durch eine Feder (18; 76; 96; 111), die dem auf seine größere Stirnfläche sowie auf
die Radbremszylinder einwirkenden Druck entgegenwirkt, vorgespannt ist.
2. Druckregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (75) mit einer
Rampe (Hebel 72), deren Neigung sich einer Bewegung des als Kugel ausgebildeten trägen Körpers
(71) im Sinne des Schließens des Ventils (69) widersetzt, in der Weise verbunden ist, daß sich
die Neigung der Rampe (Hebel 72) bei einer Bewegung des Stufenkolbens (75) in Richtung des
auf seine größere Stirnfläche einwirkenden Drukkes vergrößert.
3. Druckregler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rampe von der Oberseite
eines Hebels (72) gebildet ist, der um einen quer zur Fahrtrichtung angeordneten Bolzen (73)
schwenkbar ist und der sich mit seiner in Längsrichtung des Hebels (72) konvex gewölbten Unterseite
an einem axialen Ansatz (74) des mit seiner Achse in Fahrtrichtung liegenden Stufenkol-■
bens (75) abstützt.
4. Druckregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (109) mit
einem Magneten (119), dessen Anziehungskraft sich einer Bewegung des tragen Körpers (101) im
Sinne des Schließens des Ventils (101, 104) in an sich bekannter Weise widersetzt, derart verbunden
ist, daß sich die Wirkung des Magneten (119) auf den tragen Körper bei einer Bewegung des
Stufenkolbens (109) in Richtung des auf seine größere Stirnfläche einwirkenden Druckes vergrößert.
5. Druckregler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen dem
Stufenkolben (109) und dem Magneten (119) durch einen im Gehäuse (103) schwenkbar gelagerten
Hebel (121) hergestellt ist.
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3201255A1 (de) * | 1982-01-16 | 1983-08-04 | Volkswagenwerk Ag, 3180 Wolfsburg | "hydraulische bremsanlage fuer fahrzeuge, insbesondere kraftfahrzeuge" |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3201255A1 (de) * | 1982-01-16 | 1983-08-04 | Volkswagenwerk Ag, 3180 Wolfsburg | "hydraulische bremsanlage fuer fahrzeuge, insbesondere kraftfahrzeuge" |
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