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Abzugseinrichtung für Schüßwaffen Die Erfindung betrifft eine Abzugseinrichtung
für Schußwaffen, bei der sich einp' den Schlagbolzen haltender an der Gewehrhülse
gelagerter, gegen Federwirkung schwenkbarer Fänger auf einer durch ein Abzugesüngel
vergehwenkbaren, durch Federkraft in der Ruhelage gehaltenen Abzugsklinke abstützt:
wobei das Abzugszüngel ein zweiarmiger, an der mit einer Abzugssohiene abschließenden
Gewehrunterseite gelagerter Hebel ist, der einseitig in ein Fingerauflagehorn ausläuft,
und wobei das Lösen des Schlagbolzens durch Zurückziehen des Fingerauflagehorns,
bis über einen Druckpunkt hinaus, bewirkt wird. Derartige Abzugseinrichtungen sind
in den verschiedensten Ausführungsformen., gegebenenfalls mit einer
#'Stechereinrichtung"
bekannt. Von der waffentechnischen Seite aus werden folgende Bedingungen an einen
solchen Abzug gestellte a) Vorzugs Als Vorzug wird der Weg von der Ruhelage des
Fingerauflagehorn bis zum Druckpunkt bezeichnet. Dieser Weg muß einstellbar und
gleichbleibend sein. Gleiches gilt für die Kraft, die zur Überwindung dieses Weges
aufzuwenden ist und die zwischen einigen Pond bis etwa 3 000 pond liegen soll (z.Zt.
ist für das Standardgewehr eine Abzugskraft von 500 Pond vorgeschrieben). Der Kraft/Weg-Verlauf
muß nicht unbedingt vollständig. linear sein; die Kraft kann zum Druckpunkt hin
etwas zunehmen. Der einmal festgelegte Kraft/Weg-Verlauf muß jedoch beibehalten
werden, b) Druckpunktt Bei Überschreiten des Druckpunktes soll der Schlagbolzen
ohne "Nacheohleifen" gelöst werden. Dies bedingt einen für den Schützen praktisch
nicht mehr
bemerkbaren Weg bzw, eine nur noch geringfügige Unterstützung des
den Schlagbolzen haltenden Fängers. Die Kraft beim Zurückziehen
des fingerauflagehorna soll
sich am Druckpunkt sprunghaft
vergrößern und zwar in einem gleichbleibenden Verhältnis zu der Vorzugskraft. Eine
Einstellbarkeit dieser Kraft ist nicht erforderlich, jedoch eine Justief-ung hinsichtlich
der@Stellung der Abzugsklinke relativ zum Fänger.
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Hinzu kommt, daß der Abzug sicher sein muß, sich also nicht unbeabsichtigt,
auch nicht bei Erreichen des Druckpunktes, wenn also die Abzugsklinke nur noch knapp
unterstützt ist, ohne willkürliche Betätigung des Abzugszüngels, lösen darf. Diese
Sicherheit muß auch bei geringem Abzugsgewicht und insbesondere dann gegeben sein,
wenn die Waffe mit der Schaft-Stirnfläche, also mit dem lauf nach oben weisend,
hart aufschlägt.
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In wirtschaftlicher Hinsicht ist eine geringe Anzahl von leicht zu
bearbeitenden und einfach zu montierenden Bauelementen anzustreben, deren Zusammenspiel
auch nachträglich noch zu überprüfen und zu verändern ist.
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Von den meisten der bekannten Abzugseinrichtungen werden die genannten
Bedingungen erfüllt, bis auf die der Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Lösen
des Schusses beim Aufschlagen der Schaft-Stirnseite. Bei entsicherter Waffe
wird
durch das Aufschlagen in dieser Richtung die verhältnismäßig große I;Iasse des Fingerabzughorns
nach unten bewegt, also in Richtung "Abziehen", so daß hierdurch die an sich schon
geringe Unterstützung des Fängers durch die Abzugsklinke gelöst wird. Dieser Vorgang
wird durch Schwingungen, die sich durch den harten Schlag auf die Schaft-Stirnseite
ergeben, unterstützt.
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Es stellt sich somit die Aufgabe, eine Abzugsvorrichtung anzugeben,
die neben den sonstigen waffentechnischen Voraussetzungen auch noch die Sicherheit
gegen ein unbeabsichtigtes Lösen des Schusses beim Aufschlagen der Schaft-Stirnseite
bietet und die außerdem einfach und mit geringem Aufwand herzustellen, zu justieren
und zu warten ist.
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Ausgehend von einer Abzugseinrichtung für Schußwaffen, bei der sich
ein den Schlagbolzen haltender, an der Gewehrhülse gelagerter, gegen Federwirkung
schwenkbarer Fänger auf einer durch ein Abzugszüngel verschwenkbaren, durch Federkraft
in der Ruhelage gehaltenen Abzugsklinke abstützt, wobei das Abzuggzüngel ein zweiarmiger,
an der mit einer Abzugsschiene abschließenden Gewehrunterseite gelagerter Hebel
ist, der einseitig in ein
Fingerauflagehorn ausläuft, und wobei
das lösen des Schlagbolzens durch Zurückziehen des Fingerauflagehorns, bis über
einen Druckpunkt hinaus, bewirkt wird, wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß sich
das Abzugszüngel im wesentlichen senkrecht oder nahezu senkrecht zur Laufachse erstreckt,
d aß die Masse des Fingerauflagehorns gleich oder kleiner ist 'als diejenige des
jenseits der Lagerung liegenden Hebelarms, d aß dieser Hebelarm ,mit Spiel über
einen Schiebesitz mit einem weiteren, einseitig bei der Gewehrhülse gelagerten Hebel
verbunden ist, daß die Masse des Hebelarmes und des Hebels annähernd gleich ist,
und daß die Abzugsklinke als in der Nähe der Abzugszüngellagerung gelagerter Winkelhebel
ausgebildet ist, dessen einer Schenkel etwa parallel zum Abzugezüngel angeordnet
ist.
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Bei einer derart ausgebildeten Abzugsvorrichtung ist die Sicherheit
gegen ein unbeabsichtigtes Lösen des Schusses beim Aufschlagen der Schaft-Stirnseite
dadurch gegeben, daß'die Masse des Fingerauflagehorns immer kleiner ist als die
ihr bei einem Stoß in der erwähnten Richtung entgegenwirkende Masse. Dies trifft
auch dann zu, wenn die Abzugsklinke nicht durch Federkraft auf das
Abzugszüngel
gedrückt wird, was beispielsweise bei falscher Einstellung oder gebrochener Feder
der Fall sein kann. Das Abzugszüngel alleine betrachtet wird sich im Gegenteil bei
einem Stoß in dieser Richtung eher entgegen der Abzugsrichtung verdrehen, dann nämlich,
wenn die Masse des Fingerauflagehorns kleiner ist als die des jenseits der Lagerung
liegenden Hebelarmes. Da einem Verdrehen des Abzugszüngels entgegen der Abzugsrichtung
ein justierbarer Ruheanschlag entgegenwirkt, kann es allerdings bei einem derartigen
Stoß zu einem Rückprellen kommen, wodurch wiederum der gefürchtete Effekt des Verdrehens
des Abzugszüngels in Richtung "Abziehen" stattfindet. Dem wirkt der erfindungsgemäß
vorgesehane Hebel entgegen, der nur einseitig und zwar so gelagert ist, daß er sich
ebenfalls bei einem Stoß in der angegebenen Richtung mit dem Abzugszüngel entgegen
der Abzugsrichtung bewegt. Erreicht das Abzugszüngel seinen Ruheanschlag und prellt
zurück, so wirkt dieser, dem Abzugszüngel folgende Hebel als Naehschlagmasse und
vernichtet-durch seine Schlagenergie die Rüekprellenergie des Abzugezüngels. Diese
Wirkung wird dadurch ermöglioht, daS der Hebel unter Belassung eines Spiels mit
dem Hebelarm
verbunden ist und daß die Masse des Hebelarmes
und des Hebels annähernd gleich ist.
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Die geschilderten Maßnahmen wären natürlich dann wirkungslos, wenn
die Abzugsklinke für sich ein lösen des Schusses durch eine Verschiebung der Abstützung
vornehmen könnte. Es ist daher notwendig, daß auch die Abzugsklinke so ausgebildet
ist, daß sie sich bei einem Stoß, dessen Richtung in gleicher Richtung wie das normale.
Abziehen verläuft, nicht so bewegt, d aß die Abstützung des Fängers dadurch verringert
wird. In erfindungsgemässer Weise ist dies dadurch erreicht, daß die Abzugsklinke
ein 'Ninkelhebel ist mit einem sich längs des Abzugszüngels erstreckenden Schenkel
und einem weiteren Schenkel, der nahezu in Längsrichtung der Schußwaffe liegt. Der
sich entlang des Abzugszüngels erstreckende Schenkel bewirkt bei einem Stoß in Längsrichtung
der Schußwaffe ein Verdrehen des Winkelhebels, bei einem Stoß, der durch das Aufschlagen
der Schußwaffe auf die Schaft-Stirnseite entsteht, also entgegen der Abzugsrichtung;
der zweite Schenkel gibt bei einem derartigen Stoß keine Bewegungsenergie, da er
sich auf seiner Achse abstützt.
Durch diese Maßnahme ist daher gewährleistet,
daß der Schuß sich nicht unbeabsichtigt beim Aufschlagen der Schußwaffe auf.die
Schaft-Stirnseite lösen kann. Es ergeben sich jedoch aus dieser Anordnung auch noch
weitere wirtschaftliche und waffentechnische Vorteile. Beim Zurückziehen des Fingerauflagehorns
bewegt sich der jenseits der Lagerung liegende Hebelarm und auch der über einen
Schiebesitz mit ihm verbundene Hebel in Richtung der Abzugsklinke. Beide `eile,
Hebelarm oder Hebel, können somit zum Verschwenken der Abzu`sklinke herangezogen
werden. Werden beispielsweise auf dem Hebel zwei Warzen vorgesehen, die mit Abstand
untereinander angeordnet sind, so wird die Warze mit dem größeren Abstand von dem
Schwenkpunkt der Abzugsklinke zuerst die Abzugsklinke verdrehen und erst nach einem
gewissen Schwenkwieg des Abzugszüngels die zweite, näher zu dem Schwenkpunkt deAAbzugsklinke
liegende Warze angreifen. Durch das Angreifen der zweiten Warze wird jedoch, da
der Angriffspunkt näher bei der Schwenkachse liegt, eine sprunghafte Erhöhung der
Kraft beim Weiterbewegen des Abzugszüngels gefordert. Dadurch ergibt sich ein eindeutiger
Druckpunkt. Die gleiche Wirkung ergibt sich selbstverständlich auch dann, wenn eine
Warze zum Verdrehen der Abzugsklinke auf dem Hebel und
eine weitere
auf dem jenseits des Fingerauflagehorns liegenden Hebelarm angebracht ist. Werden
beide Varzen auf diesem Hebelarm angeordnet, so muß der Schwenkpunkt der Abzugsklinke
um einen gewissen Betrag in Richtung des Hebelarmes von dem Schwenkpunkt des Abzugszüngels
verschoben sein. Zweckmäßic.;er.#ieise wird die Warze mit dem kleineren Abstand
zum Schwenkpunkt der Abzugsklinke auf einem um das Abzugszüngel-Lager bzw. das Hebellager
schwenk- und am Abzugszüngel bzw. Hebel feststellbaren Einstellbock angebracht,
Dadurch kann diese Warze relativ zum Abzugszüngel bzw. zu dem mit ihm verbundenen
Hebel verschoben werden, wodurch der durch diese 'harze gebildete Druckpunkt auf
einfachste und zuverlässigste Weise zu justieren ist.
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Eine Justierung der Abzugsvorrichtung- hinsichtlich der Ruhelage des
kbzugszüngels ist'dadurch möglich, daß am Abzugszüngel etwa in flöhe seiner Lagerung
ein annähernd ' parallel zur Abzugsschiene nach hinten verlaufender Lappen angebracht
ist, und daß unterhalb des Lappens ein Justierstift in die Abzugsschiene eingeschraubt.
ist, oder dadurch, daß der Lappen nach vorne verläuft und in ihn eine mit ihrem
Kopf an der Abzugsschiene anschlagende Justierechraube eingedreht iat. In beiden
Fällen ist das
Einstellen der Ruhelage ohne Schwierigkeiten auch
noch nach Einsetzen der Abzugsvorrichtung möglich. Insbesondere der individuellen
Anpassung der Abzugsvorrichtung an den Schützen dienlich ist es, daß das Abzugsgewicht
veränderbar ist. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß entweder die,
die Abzugsklinke belastende Federkraft eine Zugfeder ist und daß die Zugfeder an
einem bei der Abzugsschiene gelagerten und durch eine Einstellschraube in seiner
Zage fixierbaren Winkelhebel befestigt ist, oder dadurch, daß diese Federkraft eine
zwischen Fänger und Abzugsklinke eingespannte einstellbare Druckfeder ist. Selbstverständlich
ist es auch möglich, eine Druckfeddr zu verwenden, die zwischen dem etwa in Längsrichtung
der Schußwaffe liegenden Hebel der Abzugsklinke und der Druckschiene ans greift,
jedoch kann von dieser Möglichkeit nur bei grösseren Schußwaffen Gebrauch gemacht
werden,@da nur dann der Abstand zwischen Abzugsklinke und Abzuguschiene so groß
ist, daß eine genügend weiche Feder zusammen mit ihrer Einstellung unterzubringen
ist. In allen Pä'l= len läßt sich die Federkraft durch entspreetiende Einstellschrauben
kontinuierlich zwischen einigen pönd und etwa 3 000 Pond verändern, wozu die Abzugsvorriotitung
nicht auseinandergenommen werden muß. Die Möglichkeit der Einstellung am bereits
montierten Abzug ist besonders
für die Wartung der Abzugsvorrichtung
notwendig, da eine exakte Einstellung dann auch ohne größere Hilfsmittel vorgenommen
werden kann. Ist der Fänger durch eine Druckfeder belastet, so ist üblicherweise
in der Abzugsschiene-eine Öffnung zum Verdrehen der Einstellschraube dieser Druckfeder
vorgesehen. ZweclcuäßiL:erweise wird man bei Anordnung einer Druckfeder zwischen
Fänger und Abzugsklinke die gleiche Öffnung zum Verdrehen dieser Einstellschraube
vorsehen, die Achse der Druckfeder also, in Richtung auf die sowieso schon vorhandene
Öffnung legen. Ist einem weiteren Merkmal der Erfindung nach die den Fänger belastende
Federkraft eine Zugfeder, die zwischen dem Fänger und einem den Winkelhebel zu einem
T-förmigen Hebel ergänzenden Lappen angeordnet ist, wobei der Dreh-Punkt des Hebels
bei dem Verbindungspunkt aller Schenkel liegt, so kann gleichzeitig mit einem Justieren
des Abzugsgewichtes auch die auf den Fänger wirkende Federkraft-erhöht oder vermindert
werden. Da die Feder jedoch an dem kurzen Schenkel des T-förmigen Hebels angebracht
ist, bewirkt ein Verschwenken des Hebels nur eine geringfügige Änderung in der Spannung
der Zugfeder, gegenüber einer großen Änderung der die Abzugsklinke belastenden
Zugfeder, die am Ende des langen Schenkels angreift. |
Da, außerdem der Winkelhebel bzw. T-förmige Hebel ein |
einfaches Stanzteil ist, ergibt sich noch ddr Vorteil, |
daß für die den Fänger belastende Zugfeder kein nur |
unter großem Aueland zu schaffender Befestigungspunkt |
an der Abzugsschiene geschaffen werden muß. |
Die gesamte Abzugsvorrichtung kann in ein Abzugsgehäuse |
eingesetzt, dort vormontiert und justiert und anschlies- |
send an der Gewehrhülse befestigt werden. In diesem |
Falle wird man zwecknäßigerweise den Fänger jenseits |
seiner Lagerung mit einer Zugfeder belasten und auf die |
durch ihre notwendige Einstellbarkeit aufwendige Druck- |
feder verzichten. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit |
können jedoch auch in erfindungsgemäßer Weise sämtliche |
Lager bzw. Achsen der Abzugsvorrichtung an der Gewehr- |
hülse bzw. der Abzugsschiene vorgesehen sein, wodurch |
sich die Herstellung eines separaten Abzugsgehäuses |
erübrigt. Außerdem wird hierdurch die idontage der Abzugsvorw |
richtung sehr erleichtert, da das Abzugszüngel als letztes |
zu montierendes Glied durch die montierte Abzugsschiene |
hindurchgesteckt und nach Einführen in den Schiebesitz |
,des Hebels mit seinem Lagerzapfen fixiert werden kann. |
Durch die besondere Ausbildung der Abzugsvorrichtung nach der
Erfindung sind die an eine solche Vorrichtung zu stellenden Bedingungen erfüllt
bzw. die eingangs gestellte Aufgabe gelöst, Der Weg des Vorzuges ist gleichbleibend
und ebenso wie die Abzugskraft justierbar; der Druckpunkt kann exakt eingestellt
werden; die Abzugskraft am Druckpunkt wächst sprunghaft an und ist in einem stets
gleichbleibenden Verhältnis zu der Vorzugskraft; die Abzugsvorrichtung ist einfach
und billig herzustellen und auf wirtschaftlichste Weise zu montieren; der Abzug
ist sicher, insbesondere kann ein Dösen des Schusses beim Aufschlagen der Schußwaffe
auf die Schaft-Stirnseite nicht stattfinden.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt und zwar zeigt Fig. 1 die Abzugsvorrichtung mit den auf
die '4bzugsklinke einwirkenden Warzen an dem mit dem Abzugszüngel verbundenen Hebel
und Fig. 2 mit diesen Warzen am Hebelarm des Abzugszüngels. An einer Gewehrhülse
1, die in sich eine Kammer 2 mit Sahloßwerk und Schlagbolzen 3 aufnimmt, ist ein
Fänger
der sich im wesentlichen entlang der Gewehrhülse 1 erstreckt,
gelagert. Der Fänger 4 trägt einseitig eine Nase 5 sowie eine in das Schloß 2 eingreifende
Warze 6. Auf die andere Seite des Fängers wirkt ein Sicherungsbügel 7, der in drei
Raststellungen mittels der Raste 8 zu bringen ist und damit die möglidhe Ausschwenkung
des Fängers 4 bestimmt. Unterhalb der Nase 5 des Fängers 4 ist eine Druckfeder 9,
gelagert in einer Einstellhülse 10, vorgesehen. Bei der Lagerung des Fängers 4 erstreckt
sich im wesentlichen senkrecht zur Laufachse ein Arm 11 von dem Fänger weg, der
an seinem Ende eine Gleitfläche für eine Abzugsklinke 12 bildet. Zwischen dieser
Abzugsklinke 12 und dem Arm 11 ist ebenfalls eine durch eine Schraube 13 justierbare
Druck£eder 14 vorgesehen. Die Abzugsklinke 12 ist als Winkelhebel ausgebildet, der
auf einer Abzugsschiene 15 gelagert ist und sich mit einem Schenkel etwa entlang
dieser Abzugsschiene und mit dem anderen Schenkel entlang eines Abzugszüngels, das
aus dem Fingerauflagehorn 16 und einem Hebelarm 17 gebildet wird, erstreckt. Dieses
Abzugszüngel ist ebenfalls auf der Abzugsschiene 15 gelagert und trägt am Ende des
Hebelarms 17 einen Zapfen 18, der in die Aussparung 19 eines Hebels 20 eingreift.
Der Hebel 20 ist wiederum an der
Gewehrhülse 1 gelagert und wird
durch die Verbindung (Zapfen 18, AussI.rung 19) mit dem Abzugszüngel 16, 17 mit
verschwenkt. An der Vorderseite des Hebels 20 sind hinter der Abzugsklinke 12 zwei
Warzen 21, 22 angebracht, wovon die der Gewehrhülse 1 näherliegende (21) der Abzugsklinke
12 anliegt.
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An dem Hebelarm nach hinten verlaufend ist ein Lappen 23 vorgesehen,
der sich auf eine Justierschraube 24, die in die Abzugsschiene 15 eingeschraubt
ist, abstützt.
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In der in Figur 1 gezeigten Darstellung ist das Schloß gespannt, wobei
sich die Nase des Schlagbolzens 3 an der Nase 5 des Fängers 4 abstützt. Nach Vorschieben
des Sicherungsbügels 7 durch die Raste 8 bis in die 'Teuer"-Stellung würde sich
der Fänger 4 um seine Lagerung drehen, da die Schlagbo lzenfeder den Fänger 4 über
die schräge Auflagefläche -zwischen den beiden Nasen 3, 5 gegen die Kraft der Feder
9 bzw. 14 nach unten wegdrückt. Diese Bewegung des Fängers 4 kann jedoch erst dann
erfolgen, wenn die Abzugsklinke 12 den Arm 11 des Fängers 4 freigibt. Das Schwenkender
Abzugsklinke 12 erfolgt nun bei dem erfindungsgemäßen Abzug durch die Warzen 21,
22 über die
Bewegung des Abzugszüngels 16, 17. Wird das Fingerauflagehorn
16 nach hinten gezogen, so wird der Hebel 20 über den Zapfen 18 des Hebelarms 17
nach vorne geschwenkt, wobei die an der Abzugsklinke 12 anliegende Warze 21 die
Abzugsklinke verdreht. Bei einem bestimmten gleichbleibenden Schwenkwinkel dieser
drei miteinander verschwenkenden Teile trifft die weiter vom Schwenkpunkt des Hebels
20 angeordnete Warze auf die Abzugsklinke 20 auf und führt deren Schwenkbewegung
weiter durch. Dadurch, daß die VTarze 22 weiter vom Schwenkpunkt des Hebels 20 entfernt
angeordnet ist, wird nunmehr eine größere Kraft zum Verschwenken der Abzugsklinke
12 benötigt und dadurch der Druckpunkt gebildet. Das Auftreffen der Warze 22 auf
die Abzugsklinke 12 wird so justiert, daß die Abzugsklinke 12 gerade noch den Arm
11 des Fängers 4 unterstützt, ein weiteres Durchziehen des Fingerauflagehorns 16
also den Arm 11 und damit den Fänger 4 und dieser wiederum den Schlagbolzen 3 freigibt.
Das Justieren dieser Warze kann durch das seitliche Eindrehen einer Konusschraube
oder auf ähnliche Weise wie in Figur 2 gezeigt geschehen. (Der Übersichtlichkeit
halber wurde die Justiermöglichkeit in dieser Figur nicht eingezeichnet.) Zum Justieren
der Ruhelage des Abzugszüngels dient der Lappen 23 zusammen mit der Justierschraube
24.
Bei einem Schlag auf die Schaft-Stirnfläche der gespannten
und entsicherten Waffe haben die Teile das Bestreben, zu der Schaft-Stirnfläche
hinzuwandern. Bei der erfindungsgemäßen-Abzugseinrichtung löst eine Drehbewegung
der Abzugsteile in dieser Richtung jedoch den Schuß nicht aus, sondern bewirkt allenfalls
eine noch festere Abstützung zwischen dem Arm 11@ und der Abzugsklinke 12. Hierbei
werden durch die mit Spiel zusammengefügten Teile, dem Hebelarm 17 und dem Hebel
20, evtl. auftretende Schwingungen oder Prellungen so gedämpft, daß keinesfalls
diese sichere Abstützung gemindert wird. Selbst bei einem Bruch der Feder 14 würde
ein solcher Schlag nicht zu einem Lösen des Schusses führen, da auch die Masse der
Abzugsklinke sich bei diesem Schlag nach hinten, also entgegen der Abziehrichtung,
bewegen würde.
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Die Feder 9 dient lediglich zur feinen Abstimmung des Fängers 4 auf
die Kraft der den Schlagbolzen 3 belastenden Feder. Selbstverständlich kann diese
Feder 9 auch zur vereinfachten Herstellung der Abzugsvorrichtung weggelassen werden,.
da der Fänger 4 sowieso durch die Druckfeder 14, die zwischen dem Arm 11 des Fängers
4 und der Abzugsklinke 12 justierbar eingespannt ist, belastet ist.
Sämtliche
Teile dieser Abzugsvorrichtung sind entweder an der Gewehrhülse 1 oder der Abzugsschiene
15 gelagert. Diese Abzugsvorrichtung nach der Erfindung benötigt also kein separates
Abzugsgehäuse, was die Herstellung wesentlich verbilligt.
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In Figur 2 ist eine weitere Ausführung des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei die auf die Abzugsklinke 12 wirkenden Warzen am Hebelarm 17 des
Abzugszüngels angebracht sind. Hierbei ruht die Warze 22 auf einem Einstellbock
25, der sich auf einerEinstellschraube 26, die in einen in der Nähe des Schwenkpunktes
des Abzugszüngels am Hebelarm angebrachten nach hinten weisenden Lappen 27 eingeschraubt
ist, abstützt. Die Justierung des Abzugszüngels selbst ist gegenüber der Ausführung
nach Figur 1 nach vorne verlegt. In einen weiter am Abzugszüngel in der Nähe des
Schwenkpunktes angebrachten jedoch nach vorne weisenden Lappen 28 ist eine Justierachraube
29 eingedreht, die durch eine Bohrung in der Abzugsschiene 15 hindurchgeführt ist
und mit-ihrem Kopf gegen die Abzugsschiene 15 schlägt. Die Abzugsklinke 12 ist bei
dieser Ausführung durch eine Zugfeder 30 belastet, die an dem langen Schenkel
31 eines T-förmigen Hebels befestigt ist. Der Schwenkpunkt
dieses
T-förmigen Hebels liegt auf dem Verbindungspunkt aller Schenkel. Auf den kleinen
Schenkel 32 dieses Hebels, der von der Lagerung aus nach vorne weist, wirkt ein
Justierstift 33, der in die Abzugsschiene 15 eingeschraubt ist. An dem jenseits
liegenden kurzen Schenkel 34 ist eine weitere Zugfeder 35 befestigt, die den Fänger
4 belastet.
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Auch bei dieser Ausführung wird die Abzugsklinke 12 durch die beiden
Warzen 21, 22 beim Zurückziehen des Fingerauflagehorns 16 verschwenkt. Die in Ruhelage
an der Abzugsklinke 12 anliegende Warze verschwenkt zuerst die Abzugsklinke 12,
bis sich auch die Warze 22 an die Abzugsklinke 12 anlegt. Da die Warze 22 in einem
kürzeren Abstand vom Schwenkpunkt der Abzugsklinke 12 angeordnet ist, wird beim
weiteren Durchziehen des Fingerauflagehorns eine größere Kraft benötigt$ wodurch
sich bei dieser Ausführung der Druckpunkt ergibt. Auch hier wird der Druckpunkt
so gelegt, daß gerade noch.der Arm 11 des Fängers 4 durch die Abzugsklinke
12 abgestützt wird. Das Justieren dieses Druckpunktes erfolgt durch das Verdrehen
der Einstel19chraube 26, das Einstellen des Weges des Abzugezüngels durch die Justierschraube
29. Das
Abzugsgewicht wird bestimmt durch die Spannung der Feder
300 Dieses Abzugsgewicht kann an dem Justierstift 33 durch Verschwenken des T-förmigen
Hebels eingestellt werden. Gleichzeitig mit dem Verschwenken dieses Hebels wird
auch die Feder 35 mehr oder weniger gespannt.
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Da bei dieser Ausführung der erfindungsgemäßen Abzugsvorrichtung das
Zager der Abzugsklinke 12 außerhalb der Abzugsschiene liegt, da auch die Zugfedern
schlecht von außen einzuhängen sind, empfiehlt sich die Unterbringung der Vorrichtung
in einem Abzugsgehäuse. Trotzdem ist das nachträgliche Einstellen-sämtlicher entscheidender-Funktionen
auch hierbei ohne weiteres nach dem Einbau der Abzugsvorrichtung möglich.