DE154891C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bekanntlich gerinnt beim Kochen von Milch kurz vor Erreichung der Siedetemperatur das Eiweiß und bildet an der Oberfläche derselben eine Haut, welche den entstehenden Dampf so lange zurückhält, bis die zunehmende Spannung desselben die gebildete, inzwischen noch verdickte und mit den Rändern am Gefäß festklebende Haut sprengt. Der entweichende gespannte Dampf reißt dabei einen

ίο großen Teil der Milch mit sich, wodurch das sogenannte Überlaufen oder Überkochen eintritt.

Die bisher vorgeschlagenen Vorrichtungen, welche dieses Überlaufen oder Überkochen der Milch verhindern sollen, bestehen aus in das Kochgefäß einstellbaren oder in dasselbe hineinragenden Teilen. Diese Teile, mögen dieselben nun anf das Kochgefäß aufgesetzt oder aber in dasselbe eingesetzt sein, schaffen zwischen ihrem äußeren Umfang und der Gefäßwand einen mehr oder weniger schmalen Ringraum, in welchem die Milch emporsteigen und sodann über den Gefäßrand austreten kann, so daß der durch derartige Vorrichtungen zu beseitigende Nachteil keineswegs behoben erscheint.

Zweck vorliegender Erfindung ist, diesen Übelstand zu beseitigen und die Vorrichtungen zur Verhinderung des Überkochens von Milch derart auszugestalten und zu verbessern, daß ein Verlust an Milch beim Kochen derselben auch nicht durch den Austritt der Milch in den zwischen der Vorrichtung und der Wandung des Kochgefäßes befindlichen Raum stattfindet.

In der Zeichnung ist die Vorrichtung im Längsschnitt dargestellt.

Der in das Kochgefäß α eingesetzte trichterförmige Einsatz b besitzt in seiner Durchgangsöffnung keilförmige Leisten c, die mit ihren nach unten ragenden Schneiden oder scharfen Kanten beim Aufsteigen der Milch das Durchschneiden der gebildeten Haut bewirken, um dem das Überkochen verursachenden Dampf den Austritt durch die dadurch geschaffenen Risse in der Haut zu ermöglichen.

Da aber die Haut an die Schneiden mit einem größeren Druck angepreßt werden muß, ehe das Durchschneiden derselben stattfindet, wird die Milch auch zwischen dem Einsatz b und der Gefäßwand emporsteigen, wo besonders dann, wenn der Einsatz in seinem Durchmesser wesentlich von dem inneren Durchmesser des Gefäßes α abweicht, ein beträchtlicher Teil der Milch überlaufen kann.

Damit nun die Milch an dieser Stelle nicht überläuft, sondern wieder in das Kochgefäß zurückgeführt wird, sind gemäß vorliegender Erfindung an dem Einsatz b einer solchen

das Überkochen verhindernden Vorrichtung Schlitze d angeordnet, durch welche die zwischen Einsatz und Gefäß aufsteigende Milch, noch ehe sie den Gefäßrand erreicht, in das Kochgefäß zurückfließen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Vorrichtung zur Verhinderung des Überkochens der Milch mit nach unten ragenden Schneiden oder scharfen Kanten zum Zerschneiden der die Milch überziehenden Haut, dadurch gekennzeichnet, daß an dem in das Kochgefäß (a) hineinragenden, die Schneiden (c) o. dgl. tragenden Einsatze (b) Öffnungen (d) oberhalb der Schneiden angeordnet sind, durch welche die zwischen diesem Einsatz und der Gefäßwand aufsteigende Milch in das Kochgefäß zurückfließt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.