DE1548321C3 - Vorrichtung zur Messung von Querschnittsdeformationen der Innenwand zylindrischer Rohre - Google Patents
Vorrichtung zur Messung von Querschnittsdeformationen der Innenwand zylindrischer RohreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung von Querschnittsdeformationen der Innenwand
zylindrischer Rohre, bei denen zumindest die Innenwand aus einem elektrisch leitenden, insbesondere
einem metallischen Material besteht.
Zur Übertragung elektromagnetischer Energie im Bereich sehr kurzer elektromagnetischer Wellen
werden häufig Hohlleiter kreisrunden Querschnitts verwendet. Für die einwandfreie Funktion ist es dabei
unter anderem wesentlich, daß derartige Hohlleiter eine möglichst gleichmäßige Querschnittskontur
haben, da an Stellen, an denen der Querschnitt inhomogen ist, störende Wellentypen insbesondere
in solchen Hohlleitern angeregt werden können, in denen mehr als ein Wellentyp existenzfähig ist. Es
ίο tritt daher die Aufgabe auf, die Abweichung der Querschnittskontur vom Sollwert entlang der Innenfläche
eines Rohres einwandfrei zu messen. Mit mechanischen Meßeinrichtungen läßt sich eine derartige
Messung praktisch nur sehr schwer durchführen, da die Meßobjekte mehrere Meter lang sein
können. Für die Hohlleitertechnik ist es jedoch wichtig, die Deformation des Querschnitts als Funktion
der Länge zu kennen, weil man die Längsausdehnung einer Störung zur Beurteilung der elektrisehen
Übertragungsgüte in Beziehung zur Wellenlänge bzw. zur sogenannten Schwebungswellenlänge
zu bringen hat. Ferner muß man zur Beurteilung der Wellentypenumwandlung in solchen Hohlleitern, in
denen mehrere Wellentypen existenzfähig sind, oder zur Beurteilung der Polarisationskopplung in Hohlleitern,
die mit zwei Polarisationen betrieben werden, die Form bzw. die Symmetrieklasse der Deformation
des Innenquerschnitts kennen. Darüber hinaus ist ein einfach und sicher arbeitendes Meßverfahren zur
Bestimmung von Querschnittsdeformationen innerhalb eines Rohres auch ganz allgemein dort von
technischem Interesse, wo es darauf ankommt, Rohre mit möglichst hoher Präzision der Innenabmessungen
herzustellen.
Durch die schweizerische Patentschrift 235 060 ist bereits ein Verfahren zur Ermittlung der Lage und
der Größe von Maßabweichungen an langgestreckten Prüflingen bekanntgeworden, bei dem der Prüfling
relativ zu einer Abtastvorrichtung verschoben wird. Den Zeitplatten eines Kathodenstrahloszillographen
wird dabei eine von einem durch die Relativbewegung der Abtastvorrichtung und des Prüflings
gesteuerten Potentiometer gelieferte Gleichspannung und den Meßplatten die von der Abtastvorrichtung
beeinflußte Brückenspannung einer Wechselstrombrücke zugeführt. Die Abtastung selbst
erfolgt auf mechanischem Wege, so daß Querschnittsdeformationen jeweils nur entlang einer Mantellinie
des Prüflings erfaßt werden können. Um Querschnittsdeformationen entlang dem ganzen I Imfang
des Prüflings auszumessen, muß die Messung häufig wiederholt werden, so daß dieses Verfahren
verhältnismäßig langwierig ist. Darüber hinaus gestattet die Abtastung auf mechanischem Wege nicht,
die für hohe Genauigkeitsanforderungen des Prüflings erforderlichen Meßgenauigkeiten zu erreichen.
Die vorstehenden Überlegungen treffen im wesentlichen auch auf Meßverfahren zum Bestimmen
der Innenmaße von Hohlleitern zu, wie sie beispielsweise durch die Zeitschrift »Frequenz«, 1960, Nr. 4,
S. 131 bis 134, und das deutsche Gebrauchsmuster 1 808 093 bekanntgeworden sind. Zwar wird bei diesen
Verfahren eine kapazitive Meßsonde im Innern des Hohlleiters verschoben, so daß eine mechanische
Abtastung nicht mehr erforderlich ist, jedoch muß ebenfalls eine Vielzahl von Messungen ausgeführt
werden, wenn die Querschnittsdeformationen entlang dem gesamten Umfang des Prüflings festgestellt
werden sollen. Kapazitiv wirkende Meßvorrichtungen der vorerwähnten Art sind ferner aus den
schweizerischen Patentschriften 241 934 und 246709 bekanntgeworden.
Aus der schweizerischen Patentschrift 410 443 und der USA.-Patentschrift 2 770 045 sind weiterhin
Meßvorrichtungen bekannt, mit denen die Innenabmessungen von Bohrungen oder Rohren od. dgl.
festgestellt werden können, und zwar in Abhängigkeit von der Eintauchtiefe, wobei die Meßvorrichtung
im Innern des Rohres gedreht werden kann. Bei diesen bekannten Anordnungen erfolgt die Abtastung
der Innenmaße jedoch rein mechanisch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den vorstehend geschilderten Schwierigkeiten in verhältnismäßig
einfacher Weise zu begegnen und Querschnittsdeformationen der elektrisch leitenden
Innenwand zylindrischer Rohre auch dann einer Messung zugänglich zu machen, wenn diese Querschnittsdeformationen
außerordentlich klein gegenüber dem Innendurchmesser des zu messenden Rohres sind.
Ausgehend von einer Vorrichtung zur Messung von Querschnittsdeformationen der Innenwand zylindrischer
Rohre, bei denen zumindest die Innenwand aus einem elektrisch leitenden, insbesondere
einem metallischen Material, besteht, wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
an einer von einem Motor getriebenen Welle mit der Drehzahl /,„ eine kapazitive Meßelektrode befestigt
ist, die auf einer senkrecht zur Rohrachse liegenden Kreisbahn umläuft, deren Durchmesser geringfügig
kleiner als der Innendurchmesser des Rohres ist, und daß die Meßelektrode mit einer Kapazitätsmeßeinrichtung
verbunden ist, die mit der Meßfrequenz /0
gespeist wird und an die ein auf die Frequenzen
abstimmbarer frequenzselektiver Empfänger an- ! schließbar ist.
; Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Verbindung
! der Meßelektrode mit der Kapazitätsmeßeinrichtung
über eine kapazitive Drehkupplung erfolgt.
j Es ist weiterhin zweckmäßig, daß die kapazitive j Drehkupplung in Form von ineinandergesetzten parallel angeordneten Scheiben ausgebildet ist, die wechselweise an einer gemeinsamen Verbindung liegen, und daß mehrere Meßelektroden in gleichen Winkelabständen vorgesehen sind.
j Es ist weiterhin zweckmäßig, daß die kapazitive j Drehkupplung in Form von ineinandergesetzten parallel angeordneten Scheiben ausgebildet ist, die wechselweise an einer gemeinsamen Verbindung liegen, und daß mehrere Meßelektroden in gleichen Winkelabständen vorgesehen sind.
Weiterhin ist es günstig, wenn die kapazitive Meßelektrode aus einer Reihe feststehender, entlang der
Umfangslinie eines Kreises angeordneter einzelner Elektroden besteht, die vorzugsweise um gleiche
Winkelabstände in der Umfangsrichtung des Kreises gegeneinander versetzt sind und die durch einen von
der Motorwelle getriebenen rotierenden Schalter abtastbar sind.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung lassen sich in einfacher Weise Querschnittsdeformationen
der Innenwand in Abhängigkeit von der Länge des zu messenden Rohres feststellen, wenn die Vorrichtung
mittels eines Zugseiles im Innenraum des zylindrischen Hohlraumes verschoben wird, wobei der
Wechselspannungsgenerator und der frequenzselektive Empfänger außerhalb des zylindrischen Hohlraumes
angeordnet und mittels Leitungen mit den entsprechenden Anschlüssen der Meßvorrichtung
verbunden sind, sowie die Stellen der Querschnittsdeformationen mit Hilfe eines an den frequenzselektiven
Empfänger angeschlossenen Drehwinkelanzeigers bestimmt werden.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung sind insbesondere in folgendem zu sehen. Die Meßgeschwindigkeit
ist außerordentlich hoch und die Auswertungsarbeit auf ein geringes Maß reduziert.
Es ist möglich, in einem Meßempfänger mit fest abgestimmten Kreisen die Deformationsparameter dn
ίο simultan anzuzeigen, wodurch eine rechnerische
Analyse entfällt.
Der Analysator liefert unmittelbar die z. B. in der Theorie der Modenumwandlung bei Hohlrohrwellen
grundlegenden Parameter dn. Die Amplituden der
Störmoden Hmn sind nämlich diesen Größen proportional.
Da der Drehmelder kleineren Durchmesser als das Rohr hat, tritt eine Größe dx auf, die keiner Deformation
des Rohres entspricht, sondern nur von der exzentrischen Lage des Meßgerätes herrührt. Jeder
Parameter dn wird selektiv angezeigt, daher beeinflußt
die exzentrische Lage das Ergebnis für die Symmetriezahlen n>
1 nicht.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Die F i g. 1 zeigt das zu messende Rohr 1, in dessen Innenraum ein Motor 2 eingebracht ist. An der
Motorwelle 3 ist eine kapazitive Meßelektrode 4 angebracht, die gegenüber der Motorwelle isoliert ist.
Die Meßelektrode 4 läuft bei der Drehbewegung des Motors 2 auf einer senkrecht zur Längsachse des
Rohres 1 liegenden Kreisbahn. Der Abstand der Meßelektrode 4 von der Innenwand des Rohres 1
ist so gewählt, daß der Durchmesser der von der Meßelektrode beschriebenen Kreisbahn geringfügig
kleiner als der Durchmesser des zu messenden zylindrischen Rohres 1 ist. Die Kapazität der Meßelektrode
gegenüber der Rohrwand ist mit Cx bezeichnet. Ferner ist an der Motorwelle ein als kapazitive Drehkupplung
wirkender Kondensator C1 vorgesehen, dessen eine Elektrode unmittelbar mit der Motorwelle
3 verbunden ist und dessen andere Elektrode an eine Zuführungsleitung 5 angeschlossen ist, die
mit einem Wechselspannungsgenerator in Verbindung steht, der eine Wechselspannung U0 der Frequenz
/0 abgibt. An der Motorwelle liegt ferner eine Abtastsonde 7, die über eine Leitung 8 mit einem
frequenzselektiven Empfänger 14 in Verbindung steht.
Die elektrische Wirkungsweise sei im einzelnen noch an Hand der F i g. 2 erläutert. In der Zeichnung
ist mit 10 die undeformierte Kreiskontur (ausgezogene Linie) und mit 11 die deformierte Kreiskontur
(gestrichelte Linie) bezeichnet. (Die Deformierung der Kreiskontur 11 ist zur besseren Übersicht
stark übertrieben gezeichnet.) Die an der Motorwelle 3 befestigte kapazitive Meßelektrode 4 wird
vom Motor beispielsweise im Sinne des Pfeiles 12 gedreht. Zweckmäßig hat die Meßelektrode 4 die
Form einer zylindrisch gewölbten Platte, wie dies in der F i g. 2 schematisch angedeutet ist. Der Abstand
der Meßelektrode 4 von der deformierten Kreiskontur 11 ist mit d{(p) bezeichnet. Wenn die Motorwelle
mit der Frequenz /m rotiert, enthält die Spannung U{φ) die Spektrallinien
fo±L, /o±2/,„, ...
usw., aus deren relativen Amplituden die deformierte
usw., aus deren relativen Amplituden die deformierte
Kontur mit Hilfe einer Fourierentwicklung nach dem Winkel (/■ rekonstruiert werden kann.
Bei der mathematischen Behandlung dieses Problems geht man zweckmäßig davon aus, den Abstand
</(</■) der Sonde 4 von der Innenwand des Rohres in
eine Fourierreihe gemäß Gleichung (1) zu entwickeln.
η -= 1
(In — mittlerer Sondenabstand,
d„ = relative Deformation der Symmetriezahl n, Ί'η η = Anfangswinkel der Deformation mit der
Symmetriezahl n.
d„ = relative Deformation der Symmetriezahl n, Ί'η η = Anfangswinkel der Deformation mit der
Symmetriezahl n.
Die Meßspannung U(</) hängt mit der Sondenkapazität
Cx über die Gleichung
C,
C1 + Cx
zusammen, die für kleine Ankopplung C1 <
Cx in
C1
U (ff) = Un
Cx
(2 a)
übergeht. Da Cx proportional l/rf(</-) ist, wird die
Meßspannung
direkt proportional zum Abstand (k = Proportionalitätsfaktor).
Die Höhe der Spektrallinie /„ ± nf„, ist
mithin ein Maß für die Deformation d„. Zur Anpassung
der Meßvorrichtung an unterschiedliche Rohrdurchmesser ist es zweckmäßig, wenn die Länge der
Meßeleklrode 4 in radialer Richtung veränderbar ist.
Die F i g. 3 zeigt das elektrische Ersatzschaltbild der gesamten Meßvorrichtung. Der Wechselspannungsgeneralor
U0 gibt eine Frequenz /n ab. Diese
Wechselspannung wird über die Leitung 5 dem Koppelkondensator C1 zugeführt, der der kapazitiven
DrehkupplungC1 (vgl. Fig. 1) entspricht. Im Querzweig
der Schaltung folgt der Kondensator Cx, dessen Kapazität durch die Kapazität der kapazitiven
Meßsonde 4 gegenüber der Innenwand des Hohlrohres 1 bestimmt wird. Über die Leitung 8 wird die
Meßspannung dem frequenzselektiven Empfänger 14 zugeführt, an dessen Ausgang die Meßspannung
U(rf) abnehmbar ist.
Eine Fourieranalyse ist nicht nötig, wenn der Meßempfänger 14 auf die zu erwartende Reihe der
Linien /„ ±nf„, abgestimmt wird. Man kann umgekehrt
auch eine Reihe fest abgestimmter Kreise vorsehen und die Motorfrequenz /,„ durch Abschalten
des Motors allmählich auf Null abnehmen lassen. Dabei wird jeder Resonanzkreis fo + nfm einmal überstrichen
und ein zu d„ proportionaler Ausschlag erzeugt. Einer dieser fest abgestimmten Kreise ist im
Blockschaltbild der F i g. 3 symbolisch durch den Serienresonanzkreis 15 angedeutet.
Zur Messung zylindrischer Hohlräume (vgl. Fig. 1) ist es günstig, den Motor 2 mit einer Zugstange
oder einem Zugseil 17 zu versehen, mit dessen Hilfe der Motor durch längere Rohre hindurchgezogen
werden kann. Die gesamten übrigen Meßanordnungen sind dabei außerhalb des Rohres und
sind lediglich mit Hilfe von Leitungen mit der Meßanordnung verbunden. So ist beispielsweise ein Drehmelder
bekannter Bauart als Motor und als Drehwinkelübertrager brauchbar. Verbindet man diesen
mit einem Drehwinkelanzeiger außerhalb des Rohres, so kann man eine Deformation nach den Koordinaten
ζ und t/ (z = laufende Koordinate in Richtung
der Rohrachse) genau lokalisieren und auch den Anfangswinkel </„0 festlegen.
Die in der Fig. 1 gezeigte Meßanordnung ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn die Koppelkapazität C1 wesentlich kleiner als die Kapazität Cx der
Meßelektrode ist. Wenn die Koppelkapazität C1 größer als die Sondenkapazität Cx ist, dann kann die
Sondenkapazität Cx auch mit einer Meßbrücke ermittelt
werden. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist schematisch in der Fig. 4 gezeigt.
Ein Drehmelder Dr II bekannter Bauart, der in
dem zu messenden Rohr 1 mit Hilfe einer beweglichen Gliederschubstange 17 geführt wird, trägt auf
seiner Achse eine kapazitiv wirkende Sonde 4, deren Kapazität gegenüber der Innenwand des Rohres mit
Cx bezeichnet ist. Die Sonde 4 wird über einen rotierenden
Koppelkondensator 20' durch den Drehmelder DrII und durch die Schubstange 17 hindurch
mit einer Kapazitätsmeßbrücke MB verbunden. Der Gegenpol wird über das Rohr 1 zur Meßbrücke geführt.
An die zur Meßbrücke MB führende Leitung ist ferner eine Stellungsanzeige ST elektrisch angekoppelt,
die aus einem weiteren Drehmelder DrI besteht,
der einerseits von einem Synchronmotor M gctrieben wird und an dessen Ausgangswelle ein Phasenschalter
PS angekoppelt ist. Bei einem Ausführungsbeispiel waren die folgenden Verhältnisse gegeben.
Die Rotationsfrequenz der Meßsonde 4 beträgt /,„ = 40 Hz. Die Signalspannung, mit der die
Meßbrücke MB gespeist wird, hat eine Frequenz /„ = 800 Hz. Die zu messende Kapazität Cx zwischen
Sonde 4 und Rohrinnenwand ist umgekehrt proportional zum Abstand d(q)
A0+Σd„ cos (n 2 π /„, / + >,„)
Der axiale Vorschub der Sonde ist vernachlässigbar klein gegenüber der Rotationsgeschwindigkeit
gewählt. Deshalb ist die Querschnittskontur durch eine Fourierentwicklung des Abstandes rf für eine
bestimmte Achsenstellung bestimmt (t = Zeit). d0 und
A0 ist der mittlere Abstand der Sonde von der Wand.
d„ sind die Entwicklungskoeffizienten des Phasenwinkeis,
der sich mit der 72-fachen Rotationsfrequenz periodisch wiederholt. </>„ charakterisiert die Lage
der Deformationsstörung (z, B. bedeutet η = 2 eine elliptische Deformation). Es wird der mittlere Abstand
/In groß gegen die verschiedenen dn gewählt,
so daß für Cx der Ausdruck
K'
geschrieben werden kann, wobei K' = ; eine Gc-
rätekonstantc ist.
Im einzelnen ist die Meßbrücke MB nochmals in der F i g. 5 dargestellt. Von der Meßbrücke wird
eine Kapazität Cx gemessen, die sich gemäß der
Fig. 6 aus der Parallelschaltung einer Zuleitungskapazität Cjif,,/, (im ausgeführten Beispiel ist CKllh
33 pF) und einer Koppelkapazität CA-„ (CA„
ί» 150 pF), der die zu messende Kapazität Cx in
Serie geschaltet ist, zusammensetzt.
Cx' = C
Kab'
Cx
C Ko + Cx
■CKab+Cx (6)
Die Kapazitätsmeßbrücke gemäß der F i g. 5 besteht in bekannter Weise aus den Induktivitäten L1
und L2 und dem Kapazitätsnormal Cn, mit dem die
zu messende Kapazität Cx' verglichen wird. Der
Wechselstromgenerator U0 mit dem Innenwiderstand
R1 liegt an der einen Diagonale der Meßbrücke, an der anderen Diagonale der Meßbrücke
läßt sich die Ausgangsspannung UA abnehmen.
Der Einfluß der Meßbrücke auf die Signalspannung UA am Ausgang, bei einer Primärspannung CZ0
am Eingang der Schaltung wird durch den vereinfacht dargestellten teilweisen Brückenabgleich gezeigt.
Die Signalspannung UA ergibt sich dabei zu:
= Un
L1 | L2 | 1 Ί | L1 | b[L | Cr | + | L2 |
Cx' | Cn | Cn) | + L2) j | Cro> | Cn | ||
(L1 + L2)I | - + | ' 1 | 1 \ | ||||
\ ^x | Cn) | ||||||
' 1 | |||||||
C '
ν *sX |
(7)
Für den Teilabgleich ergibt sich (L1Cn = L2CKab)'·
L1
cos
= U0
Die Ausgangsspannung UA ist den Fourierkomponenten—f-proportional.
Für die Voraussetzung-/^ 1
ist der Modulationsgrad des Empfangssignals sehr klein. Es wird deshalb ein Teil der nichtmodulierten
Spannung U0Q in der Brücke kompensiert und somit
der Modulationsgrad in ein günstigeres Verhältnis gebracht. Im einzelnen ist dies noch an Hand der
F i g. 7 und 8 dargestellt. Die F i g. 7 zeigt dabei die Spannung vor der Meßbrücke, die F i g. 8 zeigt die
Spannung nach der Meßbrücke.
Für die später noch gezeigten verschiedenen Ausführungsformen rotierender Meßsonden für Rohre
mit 70 mm Durchmesser, die bevorzugt zur Übertragung elektromagnetischer Energie in Form der
H01-WeIIe verwendet werden, ist ein mittlerer Abstand
der Sonde von A0= 1 mm gewählt worden. Der Durchmesser der leicht konisch verlaufenden
Hohlleiter schwankt zwischen 69,9 und 70,05 mm. Diese Durchmesserstörung wirkt sich nicht auf die
Bestimmung periodischer Umfangsstörungen, sondern nur auf die Größe der Trägerfrequenz aus, solange
die Forderung -f- <ξ 1 erfüllt ist. Andererseits
ist die Vergrößerung der Trägerspannung nicht ohne Auswirkung bei einer nichtlinearen Verstärkung des
Signals UA, was im einzelnen noch an Hand der F i g. 9 erläutert wird. Die vom Sender S kommende
Trägerspannung der Frequenz /0 darf demnach über den ganzen Meßbereich, d. h. über die zu messende
Länge des Rohres, nicht so groß werden, daß der Verstärker Vl übersteuert wird. Dem Verstärker
Vl wird das Signal
Das zu übertragende Band ist somit: /0
/o + y (640 bis 960 Hz). Nach der Verstärkung wird
das Signal im Gleichrichter Gl 1 gleichgerichtet. Die verbleibenden Modulationsspannungen
UA = A
A0
(9)
zugeführt. Dementsprechend muß seine Bandbreite b sein. Bis zu η = 4 interessieren die Störungen. Daraus
folgt:
b = 8/m = 320Hz.
werden mit einem Bandfilter BF (Terzsieb) getrennt, im Gleichrichter GlI gleichgerichtet und einem
schreibenden Registriergerät Sch zugeführt. Der Gleichstrommittelwert entspricht dabei der Störungsgröße d„. Ein Teil des Signals wird nach der Gleichrichtung
in GlI einem Verstärker V2 mit Amplitudenbegrenzung
zugeführt. Es entstehen Rechteckimpulse mit der Folgefrequenz nfm. Das Tastverhält-
nis ist 1:1. In einem Phasenschalter, der mit der Abtastsonde 4 im Rohr 1 synchron läuft (Drehmelderprinzip),
wird eine Pulsdauermodulation erreicht. Der Gleichstromanteil dieser modulierten Rechteckimpulse
ist ein Maß für die Winkelstellung der Störung im Hohlleiter (z.B. im Hohlleiterquerschnitt
schräg liegende Ellipse). Die Modulation beruht im vorliegenden Beispiel auf einer mechanischen Schaltung
des Rechteckimpulses. Es wird hier das Signal über einen Zwei-, Drei- oder Viersegmentschalter
geführt. Die sogenannte Nullage kann auf die Hauptrichtungspolarisation der Störung im zu messenden
Rohr eingestellt werden.
In den Fig. 10, 11 und 12 sind verschiedene Ausführungsformen
rotierender Meßsonden dargestellt.
Im einzelnen ist die Einsonden- sowie Zwei- und Drei-Sondenanordnung gezeigt. Die Einsondenausführung
(F i g. 10) registriert sämtliche Störungen des Rohres, deren Umfangsperiodizität nicht zu groß
ist (d. h. Periodenausdehnung größer als Sonden-
abmessung). Die Ausführung mit zwei oder drei Sonden (Fig. 11, 12) sind Spezialmeßsonden für
besonders kleine Störungen durch zwei- oder dreizählige Unsymmetrien. Die Meßgenauigkeit hängt
509 620/24
von der wirksamen Kapazitätsänderung ab, die um so größer ist, je größer die jeweilige Sondenfläche
bzw. je kleiner der Wandabstand ist. Für einen relativ geringen Wandabstand ist der gegenseitige
Kopplungseinfluß verschiedenperiodischer Wandstörungen groß. Man kann durch spezielle Formgebung
der Sonden also nicht nur die Empfindlichkeit steigern, sondern auch die gegenseitige Beeinflußbarkeit
steuern und unwirksam machen. Im Ausführungsbeispiel ist es gelungen, in einem Rohr mit
70 mm Innendurchmesser elliptische oder dreizählige Deformationen bis zu 1 μΐη zu messen. Bei solch
geringen Störungen gelingt es dann jedoch nicht, die Phasenlage zu bestimmen. Hier muß dies mit einer
sogenannten statischen Messung vorgenommen werden (d. h. ohne Rotation der Meßsonde), wobei die
Winkelabhängigkeit der Störung am Vergleichsdrehmelder abgelesen werden kann.
Die Fig. 13 zeigt die Ausführungsform eines
Drehkoppelkondensators, der aus einzelnen Scheiben besteht und der in der F i g. 4 mit der Bezugsziffer
20' bezeichnet ist. Hierzu sind einzelne parallel angeordnete Scheiben wechselweise an eine gemeinsame
Verbindung angeschlossen. Die in Ruhe bleibenden Scheiben 20 sind über die elektrisch leitende
Verbindung 21 mit dem die Signalspannung führenden Kabel 22 verbunden, das die Signalspannung
der Meßbrücke MB zuführt. Der bewegliche Teil der kapazitiven Drehkupplung, deren Kapazität im
vorhergehenden mit Cko bezeichnet ist, wird von den
Scheiben 23 gebildet, die auf einem rohrförmigen Ansatz 24 der kapazitiven Meßsonde Cx befestigt
sind und die somit unmittelbar die von der Meßsonde Cx ermittelten Werte auf die Meßanordnung
übertragen.
Die Fig. 14 zeigt einen Phasenschalter, der im Blockschaltbild der F i g. 4 mit PS bezeichnet ist.
Der Phasenschalter ist dabei fest mit dem Drehmelder Dr I verbunden, und die Abtastschalter 25 werden
von teilweise aus leitendem und teilweise aus nichtleitendem Material bestehenden Scheiben gebildet.
Die Schaltung der Phasenschalter erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel auf mechanische Weise,
jedoch ist der Ersatz der mechanischen Schalter durch elektrische Schalter ohne weiteres möglich.
ίο Die Eichung der Störungsamplituden d„ kann auf
statischem bzw. dynamischem Wege ausgeführt werden. Die statische Eichung errreicht man durch
schrittweise Kapazitätsbestimmung mit Hilfe der Meßbrücke und errechnet sich damit den Sondenabstand
in Abhängigkeit des Drehwinkels aus. Diese Eichung ist relativ zeitraubend und dient nur der
Überprüfung der dynamischen Eichung. Hierzu wird die rotierende Meßsonde in einen Probekörper eingeführt,
der am Ende des zu messenden Hohlleiters
ao angebracht ist und der eine vorgegebene Deformationsstörung aufweist. Auf dem Registriergerät werden
dann die Eichmarken eingetragen. In ähnlicher Weise wird die Phasenlage der Störung geeicht. Hier
kann man durch Verdrehen des Probekörpers die 0°- bis 180°-Lagen bestimmen. Die Fig. 15a bis
15 e zeigen einige mit einer rotierenden Meßsonde für Rohre mit 70 mm Innendurchmesser aufgenommene
Kurven (Rohrlänge = L). Die Kurve der Durchmesseränderungen zeigen einen konusförmigen
Verlauf in einem Spezialfall. Die elliptischen und dreizähligen Störungen sind jeweils mit einer Phasenkurve
versehen.
An Stelle einer umlaufenden Meßelektrode ist noch eine Reihe feststehender Elektroden denkbar,
die mit einem umlaufenden Schalter abgegriffen werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Messung von Querschnittsdeformationen der Innenwand zylindrischer
Rohre, bei denen zumindest die Innenwand aus einem elektrisch leitenden, insbesondere einem
metallischen Material besteht, dadurch gekennzeichnet, daß an einer von einem Motor
(2) getriebenen Welle (3) mit der Drehzahl /,„ eine kapazitive Meßelektrode (4) befestigt ist,
die auf einer senkrecht zur Rohrachse liegenden Kreisbahn umläuft, deren Durchmesser geringfügig
kleiner als der Innendurchmesser des Rohres (1) ist, und daß die Meßelektrode (4) mit
einer Kapazitätsmeßeinrichtung verbunden ist, die mit der Meßfrequenz /0 gespeist wird und an
die ein auf die Frequenzen
fo± nfm(n = 1,2, 3...)
abstimmbarer frequenzselektiver Empfänger (14) anschließbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der Meßelektrode (4) mit der Kapazitätsmeßeinrichtung über eine kapazitive Drehkupplung (C1, 20') erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kapazitive Drehkupplung
(C1, 20') in Form von ineinandergesetzten, parallel angeordneten Scheiben (20, 23) ausgebildet
ist, die wechselwehe an einer gemeinsamen Verbindung
(21, 24) liegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Meßelektroden in
gleichen Winkelabständen vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kapazitive Meßelektrode
(4) aus einer Reihe feststehender, entlang der Umfangslinie eines Kreises angeordneter einzelner
Elektroden (25) besteht, die vorzugsweise um gleiche Winkelabstände in der Umfangsrichtung
des Kreises gegeneinander versetzt sind und die durch einen von der Motorwelle getriebenen
rotierenden Schalter (PS) abtastbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
mittels eines Zugseiles od. dgl. (17) im Innenraum des zylindrischen Hohlraumes verschiebbar
ist, daß der Wechselspannungsgenerator (S) und der frequenzselektive Empfänger
(14) außerhalb des zylindrischen Hohlraumes angeordnet und mittels Leitungen mit den entsprechenden
Anschlüssen der Meßvorrichtung verbunden sind, und daß die Stellen der Querschnittsdeformationen
mit Hilfe eines an den frequenzselektiven Empfänger angeschlossenen Drehwinkelanzeigers (DrI) bestimmbar sind.
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1966
- 1966-11-23 DE DE19661548321 patent/DE1548321C3/de not_active Expired
Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |