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Vorrichtung zur Messung von Querschnittsdeformationen der Innenwand
zylindrischer Rohre Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung von Querschnittsdeformationen
der Innenwand zylindrischer Rohre, bei denen zumindest die Innenwand aus einem clektrisch
lcitenden, insbesonderc einem metallischen Material besteht.
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Zur Ubertragung elektromagnetischer Energie im Bereich sehr kurzer
elektromagnetischer Wallon werden häufig Hohlleiter
kreisrunden
Querschnitts verwendet. Für die einwandfreie Funktion ist es dabei unter anderem
wesentlich, da# derartige Hohlleiter eine möglichst @ gleichmä#ige Querschnittskontur
haben, da an Stellen, an denen der Querschnitt inhomogen ist, störende Wellentypen
insbesondere in solchen Hohlleitern angeregt crerden können, in denen mehr als ein
Wellentyp existenzfähig:Es tritt daher die Aufgabe auf, die Abweichung der Querschnittskortur
vom Sollwert entlang der Innenfläche eines Rohres einwandfrei zu messen. Mit. mechanischen
Me#einrichtungen lä#t sich eine derartige Messung praktisch nur sehr schwer durchführen,
da die Meßobjekte mehrere Meter lang sein können. Für die Hohlleitertechnik ist
es jedoch wichtig, die Deformation des Querschnitts als Funktion der Lange zu kennen,
weil man die Längsausdehnung einer Störung zur Beurteilung der elektrischen Ubertragungsgüte
in Beziehung zur Wellenlänge bzr. zur sogenannten Schwebungswellenlänge zu bringen
hat. Ferner muß man zur Beurteilung der in solchen Hohlleitern, in denen mehrere
Wellentypen existenzfähig sind, oder zur Beurteilung der Polarisationskopplung in
Hohlleitern, die mit zwei Polarisationen betrieben werden, die Form bzw. die Symmetrieklasse
der Deformation des Innenquerschnitts kennen. Darüberhinaus ist ein einfach und
sicher arbeitendes Meßverfahren zur Bestimmung von Guerschnittsdeformationen innerhalb
eines Rohre" auch ganz allgemein dort Von technischem Interesse, wo es darauf ankommt,
Rohre mit möglichst hoher Präzision der Innenabmessungen herzustellen.
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Durch die schweizerische Patentschrift 235 060 ist bereits ein Verfahren
zur Ermittlung der Lage und der Größe von Maßabweichungen an langgestreckten Prüflingen
bekannt geworden, bei den der Prüfling relativ zu einer Abtastvorrichtung verschoben
wird.
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@ Den Zeitplatten eines Kathodenstrahloszillographen wird dabei eine
von einen @ durch die Relativbewegung der Abtastvorrichtung und des Prüflings gesteuerten
Potentiometer geliefertc Gleichspannung und den Mcßplatten die von der Abtastvorrichtung
beeinflu#te Brückenspannung einer Wechselstrombrückc zugeführt. Dic Abtastung selbst
erfolgt auf mechanischen Wege, so daß Querschnittsdeformationen jes7eils nur entlang
ciner Mantellinic des Prüflings erfaßt werden können. Um Querschnittsdeformationen
entlang dem ganzen Umfang des Prüflings auszumessen, miuß die Messung häufig wiederholt
werden, so daß dieses Verfah ren verhältnismäßig langwierig ist. Darüberhinaus gestattet
es die Abtastung auf mechanischen Wege nicht, die für hohe Genauigkcitnanforder-ungen
des Prüflings erforderlichen Meßgenauigkciten zu erreichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den vorstehend geschilderten
Schwierigkeiten in verhältnismäßig einfacher Weise zu begegnen und Querschnittsdeformationen
an der Innenwand zylindrischer Rohre auch dann einer Messung zuganglich zu. machen,
wenn diese Querschnittsdeformationen außerordentlich klein gegenüber dem Innendurchmesser
des zu messenden Rohres sind.
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Ausgehend von einer Vorrichtung zur Messung von Querschnittsder Innenwand
deformationen/zylindrischer Rohre, bei denen zumindest die
Innenwand
aus einem elektrisch leitenden, insbesondere einen metallischen Material besteht,
wird diese Aufgabe gemä# der Erfindung dadurch gelöst, daß an einer von einem Motor
getricbenen Welle mit der Drehzahl f eine kapazitive Meßelektrode befestigt ist,
die auf einer senkrecht zur Rohrachse liegenden Kreisbahn umlauft, deren Durchmesser
geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des Rohres ist, und daß die Mcßeiektrodc
mit einer Kapazitatsmeßeinrichtung verbunden ist, die mit der Me#frequenz fo gespeist
wird und an die ein auf die e Frequenzen fo~nfm(n = 1,2, 3...) abstimmbarer frequcnzselektiver
Empfänger anschlie#bar ist.
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Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Verbindung der Me#elektrodo mit
der Kapazitätsmeßeinrichtung über eine kapazitive Drehkupplung erfolgt.
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Es ist vreiterhin daran gedacht, daß die kapazitive Drchkupplung in
Form von ineinander gesetzten parallel angeordneten Scheiben ausgebildet ist, die
wechselweise an einer gemeinsamen Verbindung liegen, oder daß mehrere Meßelektroden
in gleichen Winkelabständen vorgesehen sind.
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Weiterhin ist es günstig, wenn die kapazitive Me#elektrode aus einer
Reihe feststehender, entlang der Umfangslinic eines Kreises angeordneter einzelner
Elektroden besteht, die vorzugsweise um gleiclle Winkelabstande in der Umfangsrichtung
des Kreises
gegeneinander versetzt sind und die durch einen von
der Motorv : elle getriebenen rotierenden Schalter abtastbar sind.
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Bei einem Verfahren zur Messung von Querschnittsdcformationen zylindrischer
Rohre, bei denen zumindest die Innenwand aus einem elektrisch leitenden, insbesondere
einem metallischen Material besteht, lassen sich unter Verwendung einer Vorrichtung
der vorbezeichneten Art in einfacher Weise Querschnittsdeformationen der Innenwand
in Abhängigkeit von der Lange des zu messenden Rohres feststellen, wenn die Vorrichtung
mittels eines Zugseiles im Innenraum des zylindrischen Hohlraumes verschoben wird,
wenn der Wechselspannungsgenerntor und der frequenzselektive Empfänger au#erhalb
des zylindrischen Hohlraumes angeordnet und mittels Leitungen mit den entsprechenden
Anschlüssen der Meßvorrichtung verbunden sind, und wenn die Stellen der Querschnittsdeformationen
mit Hilfe eines an den frcquenzselektiven Empfänger angeschlossenen Drehwinkelanzeigers
bestimmt werden.
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Nachstehend tvird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
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Die Fig. ! zeigt das zu messende Rohr 1, in dessen Innenraum ein Motor
2 eingebracht ist. An der Motorwelle 3 ist eine kapazitive Meßelektrode 4 angebracht,
die gegenüber der Motorwelle isoliert ist. Die Meßelektrode 4 läuft bei der. Drehbewegung
des
Motors 2 auf einer senkrecht zur Längsachse des Rohres 1 liegenden
Kreisbahn. Der Abstand der Mcßelektrodc 4 von der Innenrand des Rohres 1 ist so
gewählt, daß der Durchmesser der von der Meßelektrode beschriebenen Kreisbahn geringfügig
kleiner als der Durchmesser des zu messerden zylindrischen Rohren 1 ist. Die Kapazität
der Me#elektrode gegenüber der Rohrwand ist mit Cx bezeichnet. Ferner ist an der
Motorwellc ein aln kapazitive Drehkupplung wirkender Kondensator Cl vorgesehen,
dessen eine Elektrode unmittelbar mit der Motorwellc 3 verbundenist und dessen andere
Elektrode an eine Zuführungsleitung 5 angeschlossen ist, die mit einem Wechselspannungsgcncrator
in Verbindung steht, der eine Wechselspannung Uo der Frequenz fo abgibt. An der
Motorwelle liegt ferner eine Abtastsonde 7, die über eine Leitung 8 mit einen froquenzselektiven
Empfanger in Verbindung steht, den die Spannung U() zugeführt wird.
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Die clektrische Wirkungsweise sei in einzelnen noch anhand der Fig.
2 erläutert. In der Zeichnung ist mit 10 die underformierte Kreiskontur (ausgezogene
Linic) und mit 11 die deformierte Kreiskontur (gestrichelte Linic) bezeichnet. (Die
Deformierung der Kreiskontur 11 ist zur besseren Übersicht stark übertrieben gezeichnet.)
Die an der Motorwelle 3 befestigte kapazitive Me#-elektrode 4 wird vom Motor beispielsweise
im Sinne des Pfeiles 12 gedreht. Zweckmäßig hat die Meßelektrode 4 die Fora einer
zylindrisch gewölbten Platte, voie dies in der Fig. 2 schematisch angedeutet ist.
Der Abstand der Meßelektrode 4 von der deformicrton
Kreiskontur
11 ist mit d (#) bezeichnet. Wenn dic Hotorwcllc mit der Frequenz fm rotiert, enthält
die Spannung U(#) die Spektrallinien fo ~ fm, fo ~ 2fm, --- usw., aus deren relativen
Amplituden die deformierte Kontur mit Hilfe einer Fourierentwicklung nach dem Winkel
ç rekonstruiert werden kann.
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Bei der mathematischen Behandlung dieses Problems geht man zweckmäßig
davon aus, den Abstand d(#0 der Sonde 4 von der Innenwand des Rohres in eine Fourierreihe
gemäß Gleichung (1) zu entwickeln.
do = mittlerer Sondenabstand dn = relative Deformation der Symmetriezahl n #no =
Anfangswinkel der Deformation mit der Symmetriezahl n.
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Die Me#spannung U(#) hängt mit der Sondenkapazität Cx über dic Gleichung
Cl U(#) = Uo (2) C1+Cx zusammen, die für kleine Ankopplung C1«Cx in Cl U(#) = Uo
(2a) Cx
übergeht. Da. C proportional 1/d (y) ist, wird die Meßspannung
U(#) = k # d(#) (3) direkt proportional zum Abstand (k = Proportionalitätsfaktor).
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Die Höhe der Spektrallinie fo ~ nfm ist mithin ein Ma# für dic Deformation
d. Zur Anpassung der Meßvorrichtung an unterschiedliche Rohrdurchmesser ist es zweckmäßig,
wenn die Lange der Meßelektrode 4 in radialer Richtung veränderbar ist.
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Die Fig. 3 zeigt das clektrische Ersatzschaltbild der geiamten Meßvorrichtung.
Der Wechselspannungsgenerator U gibt eine Frequenz f ab. Diese Wechselspannung vrird
über die Leitung 5 dem Koppelkondensator 0 zugeführt, der der kapazitiven Drehkupplung
C1 (vergleiche Fig. 1) entspricht. Im Querzweig der Schaltung folgt der Kondensator
Cx, dessen Kapazität durch die Kapazität der kapazitiven Me#sonde 4 gegenüber der
Innenwand des Hohlrohres bestimmt wird. filer die Leitung 8 wird die Meßspannung
dem frequenzselektiven Empfanger 14 zugeführt, an dersen Ausgang die Meßspannung
U (ç) abnehmbar ist.
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Eine Fourieranalyse ist nicht notig, wenn ein Meßempfanger auf die
zu erwartende Reihe der Linien fo ~ nfm abgestimmt wird.
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Man kann umgekehrt auch eine Reihe fest abgestimmter Kreise vorsehen
und die Motorfrequenz fm durch Abschalten des Motos allmählich auf Null abnehmen
lassen. Dabei wird jeder Resonanzkreis
fo ~ nfm einmal überstrichen
und ein zu dn proportionaler Ausschlag erzeugt.'Einer dieser fest abgestimmten Kreise
ist im Blockschaltbild der Fig. 3 symbolisch durch den Serienresonanzkreis 15 angedeutet.
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Zur Messung zylindrischer Hohlräumc (vergleiche Fig. 1) ist es günstig,
den Motor mit einer Zugstange oder einem Zugseil 17 zu versehen, mit dessen Hilfe
der Motor durch längere Rohre hindurchgezogen werden kann. Dic gesamten übrigen
Meßanordnungen sind dabei außerhalb des Rohres und sind lediglich mit Hilfe von
Leitungen mit der Meßanordnung verbunden. So ist beispielsweise ein Drehmelder bekannter
Bauart als Motor und als s Drehwinkelübertrager brauchbar. Verbindet man diesen
mit einen Drehwinkelanzeiger außerhalb des Rohres, so kann man eine Deformation
nach den Koordinaten z und g z = laufende Koordinate in Richtung der Rohrachse)
genau lokalisieren und auch den Anfangswinkel #no festlegen.
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Die in der Fig. 1 gezeigte Meßanordnung ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn die Koppelkapazität C1 wesentlich kleiner als die Kapazität Cx der
Meßelektrode ist. Wenn die Koppelkapazität grö#er als die Sondenkapazitat ist, dann
kann die Sondenkapazität Cx auch mit einer Meßbrücke ermittelt werden. Ein entsprechendes
Ausführungsbeispiel ist schematisch in der Fig. 4 gezeigt.
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Ein Drehmelder DrII bekannter Bauart, der in den zu messenden Rohr
1 mit Hilfe einer bevreglichem Gliederschubstange 17 17 ; eführt wird, trägt auf
seiner Achse eine kapazitiv wirkende Sonde 4, deren Kapazität gegenüber der Innenwand
des Rohres mit CX bezeichnet ist. Die Sonde 4 wird über einen rotierenden Koppelkondensator
20'durch den Drehmelder DrII und durch die Schubstange 17 hindurch mit einer Kapazitätsmeßbrücke
MB verbunden. Der Gegenpol wird über das Rohr 1 zur Meßbrücke gefuhrt. An die zur
Meßbrücke MB führende Leitung ist ferner eine Stellungsanzeigc ST elektrisch angekoppelt,
die aus einem weiteren Drehmelder DrI besteht, der einerseits von einem Synchronmotor
M getrieben wird und an dessen Ausgangswelle ein Phasenschalter PS angekoppelt ist.
Bei einem Ausführungsbeispiel waren die folgenden Verhäj tnisse gegeben. Die Rotationsfrequenz
der Meßsonde beträgt fm = 40 Hz. Die Signalspannung n der die Meßbrücke MB gespeist
wird, hat eine Frequenz fo = 800 Hz.
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Die zu messende Kapazität Cx zwischen Sonde 4 und Rohrinnenwand ist
umgekehrt proportional zum Abstand d(#)
Der achsiale Vorschub der Sonde ist vernachlässigbar klein gegenüber der Rotationsgeschwindigkeit
gevrählt. Deshalb ist die Querschnittskontur durch eine Fourierentwicklung des Abstandes
d für eine bestimmte Achsenstellung bestimmt (t = Zeit). do
und
LO ist der mittlere Abstand der Sonde von der Wand. d sind die Entwicklungskoeffizienten
des Phasenwinkels der sich mit der n-fachen Rotationsfrequenz periodisch wiederholt.
#n charakterisiert die Lage der Deformationsstörung (z.B. bedeutet n = 2 eine elliptische
Deformation). Es vird der mittlere Abstand #o gro# gegen die verschiedenen dn gewählt,
so da# fü C der Ausdruck
K geschrieben werden kann, wobei K' = eine Gerätekonstante #o ist.
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Im einzelnen ist die Meßbrücke MB nochmals in der Fig.5 dargestellt.
Von der Meßbrücke wird eine Kapazität C'gemessen, die sich gemaß der Fig. 6 aus
der Parallelschaltung einer Zuleitungskapazität @ungskapazität CKab (im ausgeführten
Beispiel ist CKab = 33 pF) und einer Koppelkapazität CKo (CKo # 150pF), der die
zu messende Kapazität Cx in Serie geschaltet ist, zusammensetzt.
Die Kapazitätsmeßbrücko gemäß der Fig. 5 besteht in. bekannter Weise aus den Induktivitaten
L1 und L2 und dem Kapazitätsnormal CN, mit dem die zu messende Kapazität cl verge
wird.
Der Wechselstromgenerator Uo mit dem Innenwiderstand Ri liegt an der einen Diagonale
der Meßbrücke, an der anderen Diagonale der Me#brücke lä#t sich die Ausgangsspannung
UA abnehmen.
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Der Einfluß der Meßbrücke auf die Signalspannung U, an Ausgang, bei
einer Prinärspannung U am Eingang der Schaltung x/ird durch den vereinfacht dargestellten
teilweisen Brückenabgleich gezeigt.
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Die Signalspannung U. ergibt sich dabei zu :
Für den Teilabgleich ergibt sich (L1Cn = L2CKab) :
dn Die Ausgangsspannung UA ist den Fourierkomponenten propordn tional. Für die Voraussetzung
«1 ist der Modulationsgrad #o
des Empfangssignals sehr klein. Es
wird deshalb ein Teil der nichtmodulierten Spannung UoQ in der Brücke kompensiert
und somit der Modulationsgrad in ein günstigeren Verhältnis gebracht. In einzelnen
ist dies noch anhand der Fig. 7 und 8 dargestellt. Die Fig.7 zeigt dabei die Spannung
vor der Meßbrücke, die Fig. O zeigt die Spannung nach der Meßbrücke.
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Für die spalter noch gezeigten verschiedenen Ausführungsformen rotierender
Meßsonden für Rohre mit 70 mm Durchmesser, dic bevorzugt zur Übertragung elektromagnetischer
Energie in Forn der H-Uelle verwendet werden, ist ein mittlerer Abstand der Sonde
von dO = 1 mm gewählt worden. Der Durchmesscr der leicht konisch verlaufenden Hohlleiter
schwankt zwischen 69,9 und 70, 05 mm. Diese Durchmesserstörung wirkt sich nicht
auf die Bestimmung periodischer Umfangsstörungen, sondern nur auf dn die Grö#e der
Trägerfrequenz aus, s@lange die Forderung «1 #o erfüllt ist. Andererseits ist dic
Vergrößerung der ragerspannung nicht ohne Auswirkung bei einer nichtlincarcn Verstärkung
des Signals Ua, was in einzelnen noch anhand, der Fig. 9 erläutert wird. Die vom
S nder S kommende Trägerspannung der Frequenz fÓ darf demnach über den ganzen Meßbereich,
d. h. über die zu messende Lange des Rohres, nicht so gro# werden, daß der Verstärker
V1 übersteuert wird. Dem Verstärker V1 wird das Signal
zugeführt. Dementsprechend mu# seine Bandbreite b sein. Bis zu
n interessieren die Störungen. Daraus folgt : b = 8 fm:- 320 Hz.
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Das zu übertragende Band ist somit : fo - b/2 bis fo+b/2 (640-960
Hz). Nach der Verstärkung wird das Signal in Gleichrichter Gl1 gleichgerichtet.
Die verbleibenden Modulationsspannungen
werden mit einer. Bandfilter BP (Terzsieb) getrennt, im Gleichrichter G12 gleichgerichtet
und einen schreibenden Registriergerat Sch zugeführt. Der Gleichstrommittelwert
entspricht dabei der Störungsgröße dn. Ein Teil des Signals wird nach der Gleichrichtung
in Gl2 einem Verstärker V2 mit Amplitudenbegrenzung zugeführt. Es entstehen Rechteckimpulse
mit der Folgefrequenz nfm. Das Tastverhältnis ist 1:1. In einem Phasenschalter,
der mit der Ab astsonde 4 im Rohr1/sychron läuft (Drehmelderprinzip), wird eine
Pulsdauermodulation erreicht.
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Der Gleichstromanteil dieser modulierten Rechteckimpulse ist ein Btaß
ftir die Winkelstellung der Störung im Hohlleiter (z.B. in Hohlleiterquerschnitt
schräg liegende Ellipse). Die Modulation beruht im vorliegenden Beispiel auf einer
mechanischen
Schaltung des Rechteckimpulses. Es wird hier das Signal
über einen Zwei-, Drei-oder Viersegmentschalter geführt. Die sogenannte Nullage
kannaufdieHauptrichtungspolari.'ationder Störung in zu messenden Rohr eingestellt
7erden.
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In den Fig. 10, 11 und 12 sind verschiedene Ausführungsfornen rotierender
Me#sonden dargestellt. Im einzelnen ist die Einsonden-, sowie Zwei-und Drei-Sondenanordnung
gezeigt. Die Einsondenausführung (Fig. 10) registriert sämtiche Störungen des Rohres,
deren Umfangsperiodizität nicht zu gro# ist (d.h.
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Periodenausdehnung grö#er als Sondenabmessung). Die Ausführung mit
drei Sonden (Fig. 11,12) sind Spezialme#sonden für besonders kleine Störungen durch
zwei- oder dreizählige Unsymmetrien. Die Heßgenauigkeit hängt von der wirksamen
Kapazitätsänderung ab, die um so größer ist, je größer die jecilige Sondenfläche
bzw. je kleiner der Wandabstand ist. Für einen relativ geringen Wandabstand ist
der gegenseitige Kopplungseinfluß verschiedenperiodischer Wandstörungen groß. Man
kann durch spezielle Formgebung der Sonden also nicht nur dic Empfindlichkeit steigern,
sondern auch die gegenseitige Beeinflußbarkeit steuern und unwirksam machen. Im
A sführungsbeispiel ist es gelungen, in einen Rohr mit 70 mm Innendurchmesser elliptische
oder dreizählige Deformationen bis zu 1 µm zu messen.
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Bei solch geringen Störungen gelingt es dann jedoch nicht die Phasenlage
zu bestirmen. Hier muß die mit einer sogenannten statischen Messung vorgenomen werden
(d. ll. ohne Rotation der
Me#sonde), wobei die Winkelabhängigkeit
der Störung am Vergleichsdrehmelder abgelesen werden kann.
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Die Fig. 13 zeigt die Ausführungsform eines Drehkoppelkondensators,
der aus einzelnen Scheiben besteht und der in der Fig. 4 mit der Bezugsziffer 20'
bezeichnet ist. hierzu sind einzelne parallel angeordnete Scheiben wechselweise
an eine gemeinsame Verbindung angeschlossen. Die in Ruhe bleibenden Scheiben 20
sind über die elektrisch leitende Verbindung 21 mit den die Signalspannung führenden
Kabol 22 verbunden, das die Signalspannung der Meßbrücke zuführt. Der bewegliche
Teil der kapazitiven Drehkupplung, deren Kapazität im vorhergehenden mit Cko bezeichnet
ist, wird von den Scheiben 23 gebildet, die auf einen rohrförmigen Ansatz 24 der
kapazitiven Me#sonde Cx befestigt sind und die somit unmittelbar die von der Me#sonde
C ermittelten Werte auf die Meßanordnung übertragen.
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Die Fig. 4 zeigt einen Phasenschalter, der in Blockschaltbild der
Fig. 4 mit PS bezeichnet ist e Der Phasenschalter ist dabei fest mit dem Drehmelder
DrI verbunden und die Abtastschaltcr 25 werden vc-n teilweise aus leitenden und
teilweise aus nichtleitendem Material bestehenden Scheiben gebildet. Die Schaltung
der Phasenschalter erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel auf mechanische Weise,
jedoch ist der Ersatz der mechanischen Schalter durch elektrische Schalter ohne
weiteres möglich.
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Die Eichung der Störungsamplituden dn kann auf statischem bzw. dynamischem
Wege ausgeführt werden. Die statische Eichung erreicht man durch schrittweise Kapazitätsbestimmung
mit Hilfe der Meßbrücke und errechnet sich damit den Sondenabstand in Abhängigkeit
des Drehwinkols aus. Diese Eichung ist relativ zeitraubend und dient nur der Überprüfung
der dynamischen Eichung. Hierzu wird die rotierende Meßsonde in einen Probekörper
eingeführt, der am Ende des zu messenden Hohlleiters angebracht ist und der eine
vorgegebene Deformationsstörung aufweist. Auf dem @ Registriergerät werden dann
die Eichmarken eingetragen. In ähnlicher Weise wird die Phasenlage der Störung geeicht.
Hier kann man durch Verdrehen des Probekörpers s die 0°- bis 180°-Lagen bestimmen.
Die Fig. 15a bia e zeigen einige mit einer rotierenden Meßsonde für Rohre mit 70
mm Innendurchmesser aufgenommene Kurven (Rohrlänge Die Kurve der Burchmesseranderungen
zeigen einen konusförmigen Verlauf in einem Spezialfall. Die elliptischen und dreizähligen
Störungen sind jeweils mit einer Phasenkurvc versehen.
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Anstelle einer umlaufenden Meßelektrode ist noch eine Reihe feststehender
Elektroden denkbar, die mit einem umlaufenden Schalter abgegriffen werden.
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Die Vorteile der erfindungsgemä#en Anordnung sind insbesondere in
folgendem zu sehen. Die Meßgeschwindigkeit ist außerordentlich hoch und die Ausvwertungsarbeit
auf ein geringes ma# reduziert.
Es ist möglich, in einen Meßempfänger
mit fest abgestimmten Kreisen die Deformationsparameter d simultan anzuzeigen, wodurch
eine rechnerische Analyse entfLillt.
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Der Analysator liefert unmittelbar die z. B. in der Theorie der Modenumwandlung
bei Hohlrohrwellen grundlegenden Parameter dn.
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Die Amplituden der Störmoden Hmn sind nämlich diesen Größen proportional.
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Da der Drehmelder kleineren Durchmesser als das Rohr hat, tritt eine
Größe d1 auf, die keiner Deformation des Rohres entspricht, sondern nur von der
exzentrischen Lage des Me#gerätes herrührt. Jeder Parameter dn wird @lektiv angezeigt,
daher beeinflußt die exzentrische Lage das Ergebnis f@ die Symmetriczahlen n>1
nicht.
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G Patentansprüche 15 Figuren