DE1546850C - Verfahren zum beseitigen Beschichten einer Bahn mit einem flussigen Beschichtungsmittel - Google Patents
Verfahren zum beseitigen Beschichten einer Bahn mit einem flussigen BeschichtungsmittelInfo
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Description
Beim Abstreifen des im Überschuß aufgetragenen ίο Bahn, um die Bahn außer Berührung mit dem fest-Beschichtungsmittels
mittels eines als Luftmesser stehenden Körper zu halten, wobei die das Luftwirkenden
scharfen Luftstrahles muß die Bahn von messer erzeugende Luftdüse auf die um den festder
anderen Seite her entsprechend abgestützt sein. stehenden Körper geführte Bahn gerichtet ist.
Es war, deshalb bisher üblich, vor dem Beschichten Nach dem Abstreichen der Beschichtung auf der
und Abstreifen der zweiten Seite der Bahn so lange 15 zuletzt beschichteten Fläche wird die beschichtete
abzuwarten, bis die beschichtete und abgestreifte Bahn auf beiden Seiten getrocknet, vorzugsweise
erste Seite so weit getrocknet war, daß sie ohne Be- durch Durchlaufen, einer Trockenkammer, die etwa
Schädigung des Überzugs durch Stützelemente mit durch Infrarotstrahler beheizt sein kann,
mechanischer Berührung, z. B. Rollen, abgestützt Das Verfahren gemäß der Erfindung kann verwen-
werden konnte. Dies bedingt lange Wartezeiten und ao det werden zum Beschichten von biegsamen Bahnen, ■
dementsprechend entweder sehr lange Laufstrecken wie z. B. Papier, Folien aus cellulosem Material, wie
der Bahn zwischen den Beschichtungen oder eine regenerierte Cellulose, Celluloseester, Cellulosesehr
geringe Arbeitsgeschwindigkeit. äther und andere Cellulosederivate sowie Folien aus
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese synthetischen Kunststoffen, wie Polyäthylen, PolyWartezeit
abzukürzen und eine Möglichkeit zu 25 propylen, Polyamiden, Polyvinylderivaten od. dgl.
schaffen, die zweite Seite der Bahn schon beschichten Das Beschichtungsmittel kann aus einer wäßrigen
und vor allem abstreifen zu können, solange die erste Lösung oder Dispersion eines Beschichtungsstoffes
Seite noch naß ist. Diese Aufgabe wird erfindungs- bestehen. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist
gemäß bei einem Verfahren der genannten Art da- insbesondere geeignet zum beiderseitigen Beschichten
durch gelöst, daß, während die Beschichtung auf der 30 einer Folie aus Cellulose mit heißsiegelfähigen, hochersten
Seite noch naß ist, die zweite Seite der Bahn feuchtigkeitsfesten Beschichtungsmitteln. Hierzu gemit
dem Beschichtungsmittel beschichtet und über- hört eine wäßrige Dispersion von Vinylidenchloridschüssiges
Beschichtungsmittel mit einem Luftmesser Copolymeren, die hergestellt werden durch Copolyentfernt
wird, wobei die Bahn von einem Kissen aus merisierung von zwischen 80 und 96 Gewichtsteilen
einem gasförmigen Medium unterstützt wird, wobei 35 Vinylidenchlorid, mit zwischen 20 und 4 Gewichtsdie
zuerst beschichtete Seite dem Kissen zugekehrt teilen eines oder mehrerer copolymerisierfähiger, beist.
züglich Äthylens ungesättigter Monomere, wie z. B.
Es ist zwar bereits bekannt, runde Gegenstände, Acrylnitril, Methacrylnitril, Alkylestern von Acryl
wie Golfbälle, während des Beschichtens und Trock- und Methacrylsäure, Phenylmethacrylat, Cyclonens
der Überzugsschicht auf einem Luftkissen 40 hexylmethacrylat, Methylvinylketon, Vinylchlorid
schwebend zu halten. Hierbei wird jedoch die ganze oder Vinylacetat.
Oberfläche des Gegenstandes gleichmäßig beschichtet Eine Ausführungsform des Verfahrens zum Be-
und der Überzug nicht abgestreift. Das .Luftkissen schichten einer Bahn sowie einer Vorrichtung zu
hat nur die Aufgabe, das Gewicht des Gegenstandes - seiner Durchführung gemäß.der Erfindung wird im
zu kompensieren. Es tritt hier nicht, das Problem 45 folgenden an Hand der Zeichnungen beschrieben,
auf, einem auf die eine Seite einer Bahn einwirkenden Es zeigt '
werkzeugartigen Luftstrahl eine Abstützung von der F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer Beanderen
Seite der Bahn her entgegenwirken zu las- Schichtungsvorrichtung,
sen, ohne den noch feuchten Überzug auf dieser F i g. 2 eine perspektivische Ansicht des in F i g. 1
anderen Seite zu beeinträchtigen. Die Erfindung be- 50 dargestellten feststehenden Körpers 8.
ruht auf der Feststellung, daß man den scharfen Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird eine Bahn 1 aus
Luftstrahl durch ein Luftkissen das Gleichgewicht Cellulosefolie, 1,25 m breit und 0,02 mm dick, mit
halten kann, ohne daß es zu Schwingbewegungen der einer Geschwindigkeit von 60 m/min über eine BeBahn
kommt. Schichtungsrolle 2 geführt, die in einem Bad 3 ro-Vorzugsweise wird das Verfahren so durchgeführt, 55 tiert. Dieses enthält ein Beschichtungsmittel, das auf
daß die Viskosität der Beschichtung auf der zuerst einer wäßrigen Dispersion von Vinylidinchlorid und
beschichteten Seite der Bahn durch Entfernen eines . Methylmethacrylat im Verhältnis von 92: 8„ und
Teiles des flüssigen Bestandteiles erhöht wird, bevor zwar bei einem Feststoffgehalt von 30%, besteht,
die Bahn von dem Kissen aus gasförmigem Medium Die Bahn 1 wird über ihre ganze Breite mit einer
unterstützt wird. Hierdurch kann die Wartezeit bzw. 60 überlänge von Beschichtungsmittel beschichtet und
die Laufstrecke zwischen den beiden Beschichtungs- dann über eine drehbare Stützwalze 4 geführt. Ein
Luftmesser, gebildet aus einem scharfen Luftstrahl aus einer Luftdüse 5, welcher Luft unter einem Druck
von 0,15 atü zugeführt wurde, wurde auf die be-65
schichtete Oberfläche der Bahn 1 gerichtet, und zwar unter einem Winkel von 80° zur Tangente an die
Walze, gemessen in Richtung der Bewegung der Bahn 1. Die Bahn 1 wird um die Rolle 4 herum-
stationen weiter verringert werden, denn die beschichtete erste Seite darf selbstverständlich, wenn
sie das Luftkissen erreicht, nicht mehr so naß sein, daß sie vom Luftkissen zusätzlich abgestreift wird.
Es ist vorteilhaft, wenn der das Luftmesser zum Abstreifen des Beschichtungsmittels auf der zweiten
Seite der Bahn bildende Luftstrahl in einem Winkel
geführt, und das Luftmesser entfernt den Überschuß an Beschichtungsmittel. Die Bahn 1 mit noch nasser
Beschichtung läuft dann um eine zweite Walze 6, die in einem Bad 7 rotiert, welches ebenfalls Beschichtungsmittel
enthält, so daß die unbeschichtete Seite der Bahn 1 über ihre ganze Breite mit Beschichtungsmittel
beschichtet wird. Die Bahn 1 wird dann um den feststehenden Körper 8 um einen Winkel von
etwa 90° herumgeführt, wobei die zuerst beschichtete Seite dem Körper zugekehrt ist. Die Beschichtung
auf der zuerst beschichteten Seite ist hier wesentlich zähflüssiger als das Beschichtungsmittel beim
Auftragen auf Grund einer Absorption von Wasser aus der aufgebrachten Dispersion. Der Abstand zwischen
der Luftdüse 5 und dem feststehenden Körper 8 beträgt etwa 1,5 m. Der feststehende Körper 8
(vgl. F i g. 2) besteht aus einem feststehenden Rohr, welchem von einem (nicht dargestellten) Kompressor
Druckluft unter einem Druck von etwa 0,07 atü zugeführt wird. Die Luft strömt aus dem feststehenden
Körper 8 durch drei parallele Reihen von Öffnungen 9 aus, die mit Abständen über die ganze Breite
angeordnet sind. Die aus den Öffnungen 9 ausströmende Druckluft bildet ein etwa 0,25 mm dickes
Luftkissen zwischen der Außenfläche des feststehenden Körpers 8 und der gegenüberliegenden Oberfläche
der Bahn 1.
Das Luftkissen hält die Bahn 1 außer Berührung mit dem feststehenden Körper 8 und verhindert so,
daß die Beschichtung auf der zuerst beschichteten Seite durch eine Berührung mit dem feststehenden
Körper 8 beschädigt wird.
Ein zweites Luftmesser, gebildet aus einem Luftstrahl aus einer Luftdüse 10, die bei einem Druck
von 0,14 atü arbeitet, wird auf die zuletzt beschichtete Seite der um den feststehenden Körper 8 geführten
Bahn 1 gerichtet und entfernt den Überschuß an Beschichtungsmittel. Die Luftdüse 10 ist so angeordnet,
daß der Luftstrahl mit der Tangente an den Körper 8 im Auftreffpunkt des Luftstrahls auf
die Bahn 1 einen Winkel von 50° bildet, gemessen in der Bewegungsrichtung der Bahn 1.
Die Bahn 1 wird dann durch eine Trockenkammer 11 geführt, wo die Beschichtung auf beiden Seiten
mittels einer Infrarotheizung völlig getrocknet wird, und dann auf einer Rolle 12 aufgewickelt.
Die hiermit erzielte Beschichtung auf beiden Seiten der Bahn ist ausgezeichnet, von glattem und glänzendem
Aussehen und völlig frei von Streifen, Flecken oder anderen Fehlern.
Claims (4)
1. Verfahren zum Beschichten einer biegsamen, bewegten, fortlaufenden Bahn mit einem flüssigen
Beschichtungsmittel, bei dem eine Seite der Bahn mit dem Beschichtungsmittel beschichtet wird,
überschüssiges Beschichtungsmittel von der ersten Seite der Bahn entfernt wird und dann die zweite
Seite der Bahn beschichtet und überschüssiges Beschichtungsmittel mit einem Luftmesser entfernt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß, während die Beschichtung auf der ersten Seite noch naß ist, die zweite Seite der Bahn mit
dem Beschichtungsmittel beschichtet und überschüssiges Beschichtungsmittel mit einem Luftmesser
entfernt wird, wobei die Bahn von einem Kissen aus einem gasförmigen Medium unterstützt
wird, wobei die zuerst beschichtete Seite dem Kissen zugekehrt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität der Beschichtung
auf der zuerst beschichteten Seite der Bahn durch Entfernung eines Teils des flüssigen Bestandteils
erhöht wird, bevor die Bahn von dem Kissen aus gasförmigem Medium unterstützt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der das Luftmesser zum Abstreifen
des Beschichtungsmittels auf der zweiten Seite der Bahn bildende Luftstrahl in einem
Winkel zwischen 60 und 20°, gemessen in der Bewegungsrichtung der Bahn, auf die Bahn gerichtet
wird.
4. Vorrichtung zum Beschichten einer biegsamen, bewegten, fortlaufenden Bahn mit einem
flüssigen Beschichtungsmittel nach Anspruch 1, bestehend aus einer ersten und einer zweiten Beschichtungsvorrichtung
und einer ersten und einer zweiten Abstreifluftdüse zum Beschichten und zum Entfernen von überflüssigem Beschichtungsmittel
von jeder Seite der Bahn, gekennzeichnet durch einen feststehenden Körper (8), um den
die auf einer Seite beschichtete Bahn geführt wird, wobei die zuerst beschichtete Seite dem
festen Körper zugekehrt ist, und durch eine Einrichtung zum Erzeugen eines Gaskissens zwischen
dem festen Körper und der Bahn, um die Bahn außer Berührung mit dem feststehenden Körper
zu halten, wobei die Luftdüse (10) auf die um den feststehenden Körper (8) geführte Bahn gerichtet
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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