DE1546445B1 - Verfahren zur Herstellung von geschichteten Kunstharzlaminaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von geschichteten KunstharzlaminatenInfo
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Claims (3)
1 2
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zwecken mit niedrigem Flammenfortpflanzungswert
zur Herstellung von Gegenständen aus harzimprä- ' ist dadurch gekennzeichnet, daß Phosphate von
gniertem, fibrösem Material, insbesondere von Kunst- Aminen, die ein Atomverhältnis Kohlenstoff/Stick-
harzlaminaten, beispielsweise von Dekorationslami- stoff von 1—3 haben, dem zur Imprägnierung des
naten. Das Ziel der Erfindung ist es, die Eigenschaften 5 fibrösen Materials verwendeten Harz zugegeben
dieser Produkte zu verbessern,. hauptsächlich, um werden.
die sogenannte Flammenfortpflanzung, d. h. die Nei- Diese Phosphate von Aminen haben die gewünschte
gung des Materials, Feuer in extrem heißer Umgebung Kombination von Eigenschaften, insbesondere, wenn
fortzupflanzen, zu vermindern. Der Ausdruck »fibröses das Äquivalenzverhältnis zwischen Amin und Phos-
Material« bezeichnet in erster Linie brennbare Stoffe, io phorsäure zwischen 1,2 : 3 und 2,5 : 3 liegt. Der
wie Papier und Textilfasern. Für die Verwendung von Aminbestandteil kann auch andere Ersatzstoffe, wie
Wandverkleidungsmaterialien in Diensträumen und Hydroxyl und Halogen, enthalten, die nicht aktiv an
in Nachrichtenanlagen müssen bestimmte Mindest- der Verbrennung teilnehmen,
erfordernisse im Hinblick auf die Brennbarkeit des
Materials erfüllt werden. In verschiedenen Ländern 15 Beispiel wurden Normen aufgestellt und Prüfverfahren zur
Bestimmung der Flammenfortpflanzungseigenschaften Herstellung von Dekorationslaminat
entwickelt. Ein Harz aus synthetischem Phenol wurde gemäß
Der Standardtyp des Dekorationslaminats besteht dem folgenden Rezept hergestellt:
aus einem Kern von verschiedenen laminierten, mit 20
Phenolharz imprägnierten Papierbogen und aus mit Phenol 1 Mol
Melamin imprägnierten Zierdeckschichten aus Papier. Formaldehyd 1,2MoI
Solche Laminate haben in mancherlei Hinsicht ausge- Wasser . .. ■ 4,5 Mol
zeichnete Eigenschaften und werden häufig als obere Natriumhydroxyd ............. 0,025 Mol
Abdeckungen fur Schreibtische, Tische und andere 25
Möbel sowie als Wandverkleidungsmaterial verwen- Die Kondensation wurde bei 80 bis 100° C ausdet.
Jedenfalls zeigen die Standardtypen der Deko- geführt und wurde unterbrochen, sobald die Menge
rationslaminate für gewöhnlich zu hohe sogenannte des freien Fonnaldehyds im Reaktionsgemisch auf
Flammenfortpflanzungswerte. Es wurde vorgeschla- 20 g pro Liter abgenommen hatte. Nachdem die
gen, diesen Nachteil durch bestimmte Maßnahmen, 30 Harzlösung auf 30° C abgekühlt worden war, wurde
unter anderem durch die Verwendung von beson- diese mit Sulfitalkohol auf einen Trockengehalt von
deren, feuerdämmenden Substanzen oder durch die 40% verdünnt, worauf 10 Teile Monoäthanolamin
Verwendung von unbrennbaren Füllstoffen, auszu- und, während des Abkühlens, etwa 4,53 kg Phosphorschalten.
Häufig werden Ammoniumphosphate als säure (85%) zu 10Ö Teilen des Harzes zugegeben
feuerdämmende Substanzen verwendet. Bei Verwen- 35 wurden, so daß der mit einer Glaselektrode gemesdung
einer solchen Substanz wird das fibröse Material sene pH-Wert des Harzes gleich 6,5 war. Das gezunächst
durch eine Wasserlösung des Phosphats wonnene Harz konnte länger als 30 Tage gelagert
imprägniert, worauf das fibröse Material getrocknet, werden, ohne daß sich die Qualität verminderte,
anschließend mit einem geeigneten wärmehärtbaren Das nach dem oben beschriebenen Verfahren her-Harz
imprägniert und wieder getrocknet wird. Bei 40 gestellte Harz wurde zum Imprägnieren von Papier
Kunstharzlaminaten, wo das fibröse Material die auf bekannte Art und Weise verwendet, so daß ein
Form von Papierbogen aufweist, wird eine bestimmte Harzgehalt von 45%, gerechnet nach dem Gewicht
Anzahl solcher auf die oben beschriebene Weise be- des imprägnierten und getrockneten Papiers, erzielt
handelter Bogen auf die herkömmliche Weise lami- wurde. Das imprägnierte Papier wurde getrocknet,
niert, wodurch ein Laminat erzielt wird,- welches die 45 und der Verlust von verflüchtigbaren Substanzen
vorher erwähnten Erfordernisse hoher Qualität be- während der Nachtrocknung bei 150° C auf die
züglich der Flammenfortpflanzurig erfüllt. Dieses Dauer von 10 Minuten betrug 5%. Dieses Papier
Zweistufenverfahren ist jedoch verhältnismäßig teuer wurde zum Aufbau des Kernes eines Bogens von
und kann durch Anwendung des erfindungsgemäßen Dekorationslaminat verwendet, welches in anderer
Verfahrens vermieden werden. · 50 Hinsicht nach bekannter Technik hergestellt wurde.
Erstaunlicherweise hat sich herausgestellt, daß Das erzielte Produkt entsprach mit guten Spiel-Phosphate
bestimmter Amine und Aminoalkohole in räumen den Erfordernissen bezüglich der Flammen-Phenolharzen
löslich sind, welche für die Herstellung fortpflanzung nach den bestehenden Normen (Bulletin
von geschichteten Kunstharzlaminaten Verwendung Nr. 123, herausgegeben vom amtlichen schwedischen
finden, wobei die Löslichkeit so hoch ist, daß die 55 Mäterialprüfinstitut Statens Provrdngsanstalt),
vorherrschenden Normen bezüglich der Flammen- Die Oberflächenlage des mit Melaminharz impräfortpflanzung
durch Imprägnieren des Papiers in gnierten Zierlaminats kann ebenfalls zur Verbesserung
einem Schritt mit einem solche Phosphate enthalten- der Qualität des Laminats bezüglich der Flammenden
Harz aufrechterhalten werden können. Dies- fortpflanzung gemäß der Erfindung behandelt werden,
bezüglich unterscheiden sich die genannten Phos- 60
phate bestimmter Amine und Aminoalkohole von Patentansprüche: den bekannten Phosphaten des Ammoiums. Von den
Aminverbindungen, die die gewünschten diesbezüg- 1. Verfahren zur Herstellung von geschichteten
liehen Eigenschaften zeigen, können Mono-, Di- und Kunstharzlaminaten zu Dekorationszwecken mit
Trimethylamin, Monoäthylamin, Diäthylentriamin 65 niedrigem Flammenfortpflanzungswert* dadurch
und Monoäthanolamin genannt werden. gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Phos-
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung phate von Aminen mit einem Atomverhältnis
von geschichtetem Kunstharzlaminat zu Dekorations- Kohlenstoff/Stickstoff von 1—3 dem zum Imprä-
3 4
gnieren des Kernteiles des Laminats verwendeten und Amin in einem Verhältnis zwischen 3 :1,2
Phenolharzlack beigegeben wird. und 3 :2,5 vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
kennzeichnet, daß Amin-Phosphorsäure-Verbin- gekennzeichnet, daß als Amin Monoäthanolamin
düngen zugesetzt werden, worin Phosphorsäure 5 verwendet wird.
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