DE1545225B1 - Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen durch selektive Extraktion von Kohlenwasserstoffgemischen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen durch selektive Extraktion von KohlenwasserstoffgemischenInfo
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- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
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Description
Es ist bekannt, aus Kohlenwasserstoffgemischen von Paraffinen und Aromaten mit Hilfe von Lösungsmitteln
aromatenreiche Extrakte zu gewinnen. Als geeignete Lösungsmittel sind z. B. y-Butyrolacton,
N - Alkylpyrrolidone sowie N - Hydroxyalkylpyrrolidone, a,w-Bis-l-(pyrrolidonyl)-alkane, Oxazolidone,
Tetramethylensulfon, Alkandinitrile, Propylencarbonat, Dimethylhydantoin und Tri- oder Tetraäthylenglykole
bekannt. Bei der Auswahl eines geeigneten Lösungsmittels kommt es vor allem darauf an, die
aromatischen Anteile im Extrakt zu erhöhen. Daneben sind noch andere Eigenschaften des selektiven
Lösungsmittels zu berücksichtigen, wie eine möglichst einfache Herstellung oder Zugänglichkeit der Verbindung
und ihre Beständigkeit unter den Verfahrensbedingungen gegen hydrolytische Einflüsse. Dies gilt
besonders dann, wenn man beispielsweise zur Erhöhung
der Selektivität dem Lösungsmittel Wasser zusetzt.
Weiterhin ist bei der Auswahl geeigneter selektiver Lösungsmittel die Herkunft der zu verarbeitenden
Kohlenwasserstoffgemische zu beachten. Da die heute gewöhnlich der Technik zur Verfügung stehenden
Kohlenwasserstoffgemische nach petrochemischen Verfahren hergestellt werden, enthalten sie neben
Aromaten und Paraffinen meist mehr oder weniger große Mengen an Olefinen und/oder Naphthenen.
Um aus diesen Ausgangskohlenwasserstoffgemischen durch selektive Extraktion reine Aromaten zu gewinnen,
ist es Voraussetzung, daß das Lösungsmittel neben einem ausreichenden Aufnahmevermögen für
die Aromaten auch eine genügende Selektivität für die
Trennung von Aromaten und Olefinen bzw. Naphthenen besitzt. Eine große Zahl der bekannten und
gebräuchlichen Lösungsmittel besitzt jedoch keine ausreichende Selektivität für die gleichzeitige Abtrennung
der olefinischen und bzw. oder naphthenischen Anteile von den aromatischen Anteilen. Es ist
deshalb häufig erforderlich, vor der Abtrennung der aromatischen Bestandteile zur Entfernung der Olefine
eine selektive Hydrierung vorzunehmen.
Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher
Weise und ohne Vorschaltung einer selektiven Hydrierung aromatische Verbindungen in hoher Reinheit
und guten Ausbeuten aus Kohlenwasserstoffgemischen erhält, die gegebenenfalls neben aromatischen und
paraffinischen Anteilen auch Olefine und Naphthene enthalten, wenn man als selektive Lösungsmittel
Ester eines N-Hydroxyalkylsuccinünids bzw. eines
N-Hydroxyalkylglutarsäureimids mit Monocarbonsäuren
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, N-Alkoxyalkylsuccinimide
bzw. N-Alkoxyalkylglutarsäureimide
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe bzw. Mischungen dieser Lösungsmittel verwendet.
Für die Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen
nach dem Verfahren der Erfindung kommen alle an sich bekannten Arbeitsweisen für die
Trennung von Kohlenwasserstoffen mit selektiven Lösungsmitteln in Frage. So können außer einer
FIüssig-Flüssig-Extraktion oder Gegenstromverteilung auch die Verfahren der extraktiven Destillation
oder der Gegenstromwäsche angewendet werden. Es kann auch zweckmäßig sein, diese Arbeitsweisen miteinander
zu kombinieren.
Um reine Aromaten zu erhalten, ist es zweckmäßig, im Falle der FIüssig-Flüssig-Extraktion mit einem
Rückstrom, z. B. aus Aromaten, zu arbeiten. Für den Fall, daß die Aromaten und das Extraktionsmittel
miteinander unbegrenzt mischbar sind, wird dem Extraktionsmittel vorteilhaft so viel Wasser zugesetzt,
daß eine Mischungslücke auftritt. Es kann auch zweckmäßig sein, mit einem Rückstrom einer anderen
Verbindung, z, B. eines Kohlenwasserstoffs vom geeigneten Siedepunkt, zu arbeiten. Man kann aber
auch Wasser oder ein anderes Lösungsmittel der Trennapparatur zugeben und den Rückstrom innerhalb
der Kolonne selbst erzeugen. Als sogenannte ίο Hilfslösungsmittel verwendet man vorteilhaft aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Propan, Butan, Pentan oder Hexan. Es kann auch zweckmäßig sein, zwei
oder mehrere der Verfahren zur Erzeugung dieses Rückstromes in geeigneter Weise miteinander zu
kombinieren. Daneben können den erfindungsgemäßen
Lösungsmitteln auch andere, für die selektive Extraktion geeignete Stoffe, z. B. N-substituierte
Pyrrolidone, Piperazine oder mehrwertige Alkohole und Harnstoff bzw. Harnstoffderivate oder Stoffe,
die für sich allein nicht für die selektive Extraktion geeignet sind, wie beispielsweise Kohlenwasserstoffe,
zugesetzt werden. M
Als Lösungsmittel verwendet man die Ester des ™
N-Hydroxyalkylsuccinimids bzw. des N-Hydroxyalkylglutarsäureirnids
mit Monocarbonsäuren mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, die N-Alkoxyalkylsuccinimide,
in denen die Alkylgruppe 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthält, und die entsprechenden Glutarsäureimidverbindungen,
z. B-. N-Hydroxyäthylsuccinimidessigester, N-Hydroxyäthylsuccinimidpropionsäureester,
N-Methoxyäthylsuccinimid, N-Methoxypropylsuccinimid,
N-Äthoxyäthylsuccinimid, N-Äthoxypropylsuccinimid, N-Hydroxyäthylglutarsäureimidessigester,
N - Hydroxyäthylglutarsäureimidpropionsäureester, N-Methoxyäthylglutarsäureimid, N-Methoxypropylglutarsäureimid,
N -Äthoxyäthylglutarsäureimid und N-Athoxypropylglutarsäureimid.
Die beim Verfahren der Erfindung als selektive Lösungsmittel verwendeten Verbindungen sind technisch
in einfacher Weise aus den Dicarbonsäureanhydriden durch Umsetzung mit Alkanolaminen
und nachfolgende Verätherung bzw. Veresterung herzustellen. ^
Die Lösungsmittel können sowohl in reiner Form %
als auch als Gemische angewendet werden. Zur Erhöhung der Selektivität kann man bis zu 30, vorzugsweise
5 bis 10 Gewichtsprozent Wasser dem Lösungsmittel zugeben. Man kann aber auch die
oben angeführten Hilfslösungsmittel mitverwenden. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man
zur Gewinnung von Aromaten, z. B. zur Gewinnung von Benzol, Toluol, Xylol, Äthylbenzol, Styrol, Naphthalin
und anderen Derivaten des Benzols und Naphthalins, die verschiedensten Mineralölfraktionen,
wie Straight-run-Benzine, Spaltbenzine, Pyrolysebenzine,
Schwelbenzine, reformierte Benzine, Dieselöle, Gasöle, Schmieröle oder Schweröle aufarbeiten.
Der besondere Vorteil der Verwendung der erfindungsgemäßen selektiven Lösungsmittel für die Gewinnung
aromatischer Kohlenwasserstoffe aus den genannten Mineralölfraktionen liegt besonders in der
Isolierung neuer Stoffe aus den obengenannten Ausgangsstoffen, die neben aromatischen und paraffmischen
Anteilen Olefine und Naphthene enthalten, die sonst zu einem großen Teil gemeinsam mit den
Aromaten extrahiert werden. Nach dem Verfahren der Erfindung werden die extrahierten aromatischen
Kohlenwasserstoffe in Reinheitsgraden bis zu 99,9% erhalten.
Das Verfahren ist sowohl bei Normaldruck als auch
bei erhöhtem Druck, z. B. bei 1 bis 5 at, durchführbar. Man kann aber auch bei vermindertem Druck arbeiten.
Die Temperatur wird dem jeweils verwendeten Lösungsmittel angepaßt und liegt im allgemeinen
zwischen 00C und dem Siedepunkt des Lösungsmittels.
Die in dem nachfolgenden Beispiel angegebenen Teile sind, soweit nichts anderes vermerkt ist, Gewichtsteile.
In die Mitte einer 3 m langen Siebbodenkolonne wird eine Mischung, bestehend aus 50 Teilen n-Hexan,
60 Teilen Cyclohexan, 10 Teilen Cyclohexen und 30 Teilen Benzol, in einer Menge von 200 Teilen pro
Stunde eingeleitet. Am Kopf der Kolonne werden 2000 Teile N-Hydroxyäthylsuccinimidessigester pro
Stunde und am unteren Ende der Kolonne 400 Teile Isooctan pro Stunde zugegeben. Zur Verbesserung
der Extraktionswirkung wird die Flüssigkeitssäule in pulsierende Bewegung versetzt. Die Extraktionstemperatur beträgt 500C. Am oberen Ende der
Kolonne wird das Raffinat abgezogen, das nach Abtrennung von Isooctan weniger als 1 Gewichtsprozent
Benzol enthält. Der aus dem unteren Teil der Kolonne abgezogene Extrakt zeigt nach Entfernung des Isooctans
folgende Zusammensetzung:
Gewichtsprozent
Benzol ,. 99,6
Cyclohexen 0,2
Cyclohexan 0,1
Hexan 0,1
4
Tabelle 1
Tabelle 1
N-Hydroxyäthylsuccinimid | ' Monomethylformamid |
(10% H2O) (I) | (10% H2O) (II) |
p-Xylol 50 | 22 |
Benzol 74 | 100 |
Cyclohexen 1,7 | 10 |
Hexen-1 1,3 | 8 |
Cyclohexan < 0,5 | 4,7 |
η-Hexan < 0,3 | 4 |
Aus diesen Daten errechnen sich die in Tabelle 2 aufgeführten Quotienten der Löslichkeiten für Benzol
und Cyclohexen, Benzol und Hexen-1 sowie für p-Xylol und Cyclohexen bzw. Hexen-1. '
Benzol/Cyclohexen 43
Benzol/Hexen-1 57
p-Xylol/Cyclohexen 29,5
p-Xylol/Hexen-1 38
Benzol/Hexen-1 57
p-Xylol/Cyclohexen 29,5
p-Xylol/Hexen-1 38
II
10
12,5
2,2
2,7
2,2
2,7
30
35
Zum Nachweis der Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Lösungsmittel wurde die Löslichkeit von p-Xylol, Benzol, Cyclohexen, Hexen-1, Cyclohexan
und η-Hexan in N-Hydroxyäthylsuccinimid (I) und in dem bekannten Monomethylformamid (II) bei
50° C gemessen und verglichen. In Tabelle 1 sind die Milliliter des gelösten Kohlenwasserstoffs in 100 ml
des 10% Wasser enthaltenden Lösungsmittels angegeben.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen durch selektive Extraktion
von Kohlenwasserstoffgemischen, die neben aromatischen und paraffinischen Kohlenwasserstoffen
gegebenenfalls auch Olefine und Naphthene enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß
man als selektives Lösungsmittel Ester eines N-Hydroxyalkylsuccinimids bzw. eines N-Hydroxyalkylglutarsäureimids
mit Monocarbonsäuren mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, N-Alkoxyalkylsuccinimide
bzw. N-Alkoxyalkylglutarsäureimide
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe bzw. Mischungen dieser Lösungsmittel
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Lösungsmittel bzw. den
Lösungsmittelgemischen bis zu 30, vorzugsweise 5' bis 10 Gewichtsprozent Wasser zusetzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0080331 | 1965-01-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1545225B1 true DE1545225B1 (de) | 1970-07-23 |
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ID=6980672
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651545225 Pending DE1545225B1 (de) | 1965-01-30 | 1965-01-30 | Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen durch selektive Extraktion von Kohlenwasserstoffgemischen |
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Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE675749A (de) |
DE (1) | DE1545225B1 (de) |
GB (1) | GB1127971A (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2936325A (en) * | 1957-12-27 | 1960-05-10 | Pure Oil Co | Substituted amides as selective solvents for aromatic hydrocarbons |
-
1965
- 1965-01-30 DE DE19651545225 patent/DE1545225B1/de active Pending
-
1966
- 1966-01-28 BE BE675749D patent/BE675749A/xx unknown
- 1966-01-28 GB GB386066A patent/GB1127971A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2936325A (en) * | 1957-12-27 | 1960-05-10 | Pure Oil Co | Substituted amides as selective solvents for aromatic hydrocarbons |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB1127971A (en) | 1968-09-25 |
BE675749A (de) | 1966-05-16 |
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