DE1544890B2

DE1544890B2 - Gleitmittel fuer transparentes polyvinylchlorid

Info

Publication number: DE1544890B2
Application number: DE19641544890
Authority: DE
Inventors: Walter Dr 8906 Gerst hofen Runge Dietrich Dr 8901 Lei tershofen Albrecht Manfred Dr Brotz (verstorben)
Original assignee: Farbwerke Hoechst AG, vormals Mei ster Lucius & Brumng, 6000 Frankfurt
Priority date: 1964-12-02
Filing date: 1964-12-02
Publication date: 1972-12-07
Also published as: FR1459482A; CH471169A; US3442837A; AT263355B; BE673208A; GB1079269A; DE1544890A1

Description

Für die Verarbeitung von Hartpolyvinylchlorid auf dem Kalander, im Extruder oder im Spritzgußverfahren sind Gleitmittel zur Verbesserung des Flusses, der Thermostabilität und zur Verhinderung des Klebens sowie zur Ausbildung glatter und glänzender Oberflächen unerläßlich. Neben den bekannten Hilfsmitteln, wie Fettsäuren und deren Salzen, Fettsäureestern, Paraffinen und Wachsen sind bereits Polyäthylene mit niedriger Dichte und niedrigem Molekulargewicht vorgeschlagen worden, da diese Produkte eine besonders hohe Gleitwirkung zeigen. Nächteilig ist jedoch, daß sie das Polyvinylchlorid stark trüben. Die Opazität, die solche Polyäthylene verursachen, geht zwar mit steigendem Molekulargewicht etwas zurück. Andererseits ist aber ein möglichst niedriges Molekulargewicht erwünscht, da die Gleitwirkung zum Molekulargewicht in reziprokem Verhältnis steht.

Es wurde nun gefunden, daß man transparentes Polyvinylchlorid unter Verwendung eines Gleitmittels vorteilhaft herstellen kann, wenn man als Gleitmittel 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, eines Niederdruck-Polyäthylens mit einer Dichte von 0,93 bis 0,97 und einem Molekulargewicht von 3000 bis 20 000 verwendet.

Damit ist es möglich, schwer verarbeitbares weichmacherfreies Suspensions-Polyvinylchlorid mit einem K-Wert von 50 bis 90 zu transparenten Gegenständen wie Platten, Röhren, Fittings und Profilen zu verformen. Die Dichtegrenzen für das Polyäthylen liegen bei 20° C zwischen 0,93 und 0,97, vorzugsweise zwischen 0,94 und 0,96. Das Molekulargewicht liegt zwischen 3000 und 20 000, vorzugsweise'^!zwischen 6000 und 12 000.

Bereits bekannte, ebenfalls hochwirksame Verarbeitungshilfefi wie die Ester .der· Montansäuren, die jedoch das Polyvinylchlorid trüben, können durch

ίο Zumischen des Polyäthylens in Mengen zwischen 20 und 90%, bezogen auf die Ester der Montansäuren, in ihrer Opazität wesentlich verbessert werden, ohne ihre hohe Gleitwirkung einzubüßen. Unter Estern von

• Montansäuren werden verstanden, die ganz oder teil-

weise mit mehrwertigen Alkoholen, z. B. Äthylenglykol und Butylenglykol oder deren Gemischen veresterten, durch oxydative Bleichung, z. B. durch Chromschwefelsäure von harzhaltigem oder entharztem Rohmontanwachs erhaltenen Fettsäuren mit einer Säurezahl von 100 bis 160.

Weiterhin können Gleitmittel, die Polyvinylchlorid nicht trüben, wie niedermolekulare Fettsäuren von C₈ bis C₁₆, deren Ester mit Alkoholen von C₂ bis C₂₄ (Alkoholkomponente) und deren Salze mit Metallen der 2. und 3. Gruppe des Periodischen Systems, z. B. Stearinsäure, Calciumstearat, Cadmiumlaurat, Bariumlaurat, Al-Stearat, Blei-Palmitat, Stearyl-stearat, Stearin-Säurepropyl- und isopropylester, Stearyllaurat, Stearyloctoat, Glycerinstearat- und -palmitat, aber eine geringe Gleitwirkung besitzen, durch Zusatz des Polyäthylens, ohne die Trübung im Polyvinylchlorid zu erhöhen, in ihrer Gleitwirkung entscheidend verbessert werden und wie die obengenannten Ester von Montansäuren eingesetzt werden.

Bevorzugt werden daher als Gleitmittel 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung aus Polyvinylchlorid und Gleitmittel, einer Mischung aus 20 bis 90 Gewichtsprozent des obengenannten Polyäthylens und 80 bis 10 Gewichtsprozent von Estern der Montansäuren oder Fettsäuren mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, deren Estern oder Salzen eingesetzt.

Beispiel:

Dichte

Molekular-Gewicht

Gleit	0,5%	Opazität bei²)	3%
wirkung¹)	93	IVo
60	94	92
60	92	93
60	92	83
59	92	85
50	90

Zusatz

A) Polyäthylen

B) Vergleichsversuch mit Polyäthylen niedriger Dichte

0,95 0,95

0,92 0,91 0,92

20

') Gleitwirkung: Laufzeit (in Minuten) einer Mischung'von 1000 Teilen Suspensions-Polyvinylchlorid K-Wert 70,1 Teil Stabilisator

und 0,5 Teilen Gleitmittel auf der Zweiwalze bei 18O⁰C bis zur Zersetzung. ²) Opazität: Lichtdurchlässigkeit (in %) einer 0,5 mm starken Polyvinylchlorid-Folie im Vergleich zum ungefilterten Strahl (100%)·

Claims

Patentanspruch:

Verwendung von Niederdruckpolyäthylenen mit einer Dichte von 0,93 bis 0,97 und einem Molekulargewicht von 3000 bis 20 000, wobei gegebenenfalls 10 bis 80 Gewichtsteile dieser Polyäthylene durch Ester von Montansäuren, oder Fettsäuren mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen oder deren Ester oder Salze ersetzt sein können, als Gleitmittel für transparentes Polyvinylchlorid, in Mengen von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent bezogen auf die Gesamtmischung aus Polyvinylchlorid und Gleitmittel.