DE1544168B1

DE1544168B1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entgasen von Fluessigkeiten und Schmelzen innerhalb eines unter Vakuum stehenden Behaelters

Info

Publication number: DE1544168B1
Application number: DE1965W0039586
Authority: DE
Inventors: Ocker Dipl-Ing Dr Herbert
Original assignee: Werner and Pfleiderer GmbH
Current assignee: Werner and Pfleiderer GmbH
Priority date: 1965-07-20
Filing date: 1965-07-20
Publication date: 1970-02-19
Also published as: GB1139639A; AT263705B; FR1486970A; DE1544168C2; CH439227A; NL6610133A

Description

1 2

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor- jedem Fall wird ein Abstreifen der durch das richtung zum Entgasen von Flüssigkeiten und Schmel- Vakuum geführten Schichten und ein zwangläufiges zen innerhalb eines unter Vakuum stehenden Fördern des zu entgasenden Gutes von der Eintritts-Behälters, welcher nur zum Teil seines Volumens mit stelle zur Austragsstelle im Gehäuse bewirkt. Um die dem zu entgasenden Gut gefüllt ist. 5 aus dem zu entgasenden Gut herausgezogenen

Das Entgasen verschiedener Produkte wirft in der Schichten sicher dem Vakuum zuzuführen, ist min-Praxis insbesondere dann besondere Schwierigkeiten destens eine der Schnecken so groß bemessen, daß auf, wenn eine genaue Kontrolle während des Ent- sie den Spiegel des zu entgasenden Gutes innerhalb gasungsvorgangs erforderlich ist und das Entgasen des Behälters überragt.

innerhalb einer bestimmten Zeit auf einen gegebenen io Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Form Mindestwert durchgeführt werden muß. Bei einem der den Schnecken zugekehrten Gehäuseinnenwand bekanntgewordenen Verfahren wird das zu ent- unterhalb des Spiegels des zu entgasenden Gutes der gasende Gut unter gleichzeitigem Rühren in einen Außenform der angrenzenden Schnecken angepaßt Behälter geleitet, an den ein Vakuum angesetzt ist. ist und daß der gegenseitige Abstand der Schnecken Da bis zu dem vorgegebenen Füllstand des Gutes 15 im Bereich ihres Ineinandergreifens gleich oder in dem Behälter eine bestimmte Zeit erforderlich ist, kleiner ist als der Abstand der Schnecken zu der anergibt sich eine ungleiche Verweilzeit und damit eine grenzenden Gehäuseinnenwand,
ungleichmäßige und unkontrollierte Entgasung des Der Abstand kann verhältnismäßig klein gewählt

Gutes, welche ein ungleichmäßiges Endprodukt zur werden, so daß in Durchsatzrichtung des Gutes eine Folge hat. ao jeweils stärkere Entgasung stattfindet und auch die

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Förderung des Gutes zum Austragende ohne Rück-Verfahren und eine Einrichtung zum Entgasen von stände an der Gehäusewand bewirkt wird. GeFlüssigkeiten und Schmelzen zu schaffen, bei welchen gebenenfalls kann der Abstand zwischen den Schnek-Mängel der vorerwähnten Art zuverlässig ausge- ken und der angrenzenden Gehäuseinnenwand unterschaltet werden und der Entgasungsvorgang konti- 25 halb des Spiegels des zu entgasenden Gutes so nuierlich bei einer genau bestimmbaren Entgasungs- festgelegt werden, daß praktisch eine Dichtwirkung zeit und einem festlegbaren Entgasungsgrad gewähr- erzielt wird,
leistet sind. Die Drehzahl der Schnecken kann nach Maßgabe

Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, der gewünschten Durchsatzgeschwindigkeit gegebedaß von der Eintrittsstelle das zu entgasende Gut 30 nenfalls in Abhängigkeit von dem jeweils angesetzten durch mindestens zwei Schnecken derart durch den Vakuum veränderbar sein. Ferner können die Längsevakuierten Behälter gefördert wird, daß die zum achsen der Schnecken und die Längsachse des zu-Teil aus dem zu entgasenden Gut herausragenden geordneten Gehäuses gegenüber der Horizontalen geSchnecken während der Beförderung des zu ent- neigt angeordnet werden, um ein sicheres Fördern des gasenden Gutes vom Ein- zum Auslaß durch die 35 Gutes zur Austragsstelle im Gehäuse zu unterstützen. Schneckendrehung stetig sich erneuernde, dünne In Ausgestaltung der Erfindung greifen die Schnek-

Schichten der zu entgasenden Flüssigkeiten oder ken unterhalb des Spiegels des zu entgasenden Gutes Schmelzen über dem Flüssigkeitsspiegel bilden. abstreifend ineinander.

Diese Maßnahme bewirkt ein intensives Entgasen In der Zeichnung ist die Erfindung in Ausführungs-

des jeweiligen Gutes innerhalb kurzer Zeit, wobei 40 beispielen veranschaulicht; dabei zeigt
die Durchsatzgeschwindigkeit und damit der gesamte F i g. 1 eine Vorrichtung zur Ausübung des erfin-

Produktionsablauf genau bestimmbar sind. dungsgemäßen Verfahrens in schematischer Dar-

Infolge der durch das erfindungsgemäße Ver- stellung im Längsschnitt,

fahren bewirkten intensiven Entgasung des jeweiligen F i g. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung

Gutes kann eine entsprechend gedrungene Bauart 45 gemäß F i g. 1 in schematischer Darstellung,
einer Vorrichtung gewählt werden, die geringe Be- Fig. 3 bis 8 Abwandlungsmöglichkeiten einer

triebskosten gewährleistet. Vorrichtung in einem der F i g. 2 entsprechenden

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durch- Querschnitt.

führung des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, Ein mit einem oder mehreren Heiz- oder Kühl-

daß in einem evakuierten Behälter zwei oder meh- 50 mänteln versehenes Gehäuse 1. nimmt an beiden rere, gleich- oder gegenläufige Schnecken mit Enden gelagerte Wellen 2 von zwei Schnecken 3 auf, gleichen oder verschiedenen Durchmessern und ver- die an einem Ende mittels eines schematisch angeänderbarer Drehzahl ineinandergreifend angeordnet deuteten Motors 4 mit gegebenenfalls dazwischensind, wobei das Gehäuse und/oder mindestens eine geschaltetem Getriebe angetrieben werden. An seiner der Schnecken beheizbar oder kühlbar sind. 55 dem Motor 4 zugekehrten Seite weist das Gehäuse 1

Beim Ineinandergreifen der Schnecken werden die einen Eintrittsstutzen 5 zum Einführen des zu entjeweils an ihnen anhaftenden Schichten des zu ent- gasenden Gutes auf, welches innerhalb des als Begasenden Gutes abgestreift und neue, nicht entgaste hälter dienenden Gehäuses bis zu einem strichpunk- oder weniger entgaste Schichten dem über dem tiert angedeuteten Flüssigkeitsspiegel 7 ansteigt, so Spiegel des zu entgasenden Gutes angesetzten 60 daß die Schnecken 3 nur zum Teil über den Spiegel 7 Vakuum zugeführt. Die Festlegung der jeweiligen hinausragen und infolge des Ineinandergreifens der Durchmesserverhältnisse und Drehrichtungen der Schnecken 3 das Gut kontinuierlich zu einer Auseinzelnen Schnecken kann sich nach dem zu behan- tragsstelle 8 im Gehäuse 1 fördern. Auf dem Weg des delnden Gut richten und diesem in einfacher Weise zu entgasenden Gutes von der Eintrittsstelle 5 zur angepaßt werden, da die Schnecken bei gleichem 65 Austragsstelle 8 erfolgt die Entgasung mittels eines Außendurchmesser und entsprechend gleichem Ge- über dem Flüssigkeitsspiegel 7 angesetzten Vakuums, häuse gegen Schnecken mit verschiedener Steigung welches die austretenden Gase über einen Stutzen 9 und/oder Gangzahl ausgetauscht werden können. In des Gehäuses 1 abzieht.

Nach Fig. 2 der Zeichnung ist das Gehäuse 1 unterhalb des Spiegels 7 des zu entgasenden Gutes innenseitig mit einer der Formgebung der einander zugekehrten Schnecken 3 angepaßten Wand 10 versehen, so daß gegebenenfalls Dichtstellen geschaffen werden, und das zu entgasende Gut in jedem Fall zur Austragsstelle 8 zwangläufig weitergefördert wird. Im Bereich 3' wird das zu entgasende Gut von den ineinandergreifenden Schnecken 3 abgestreift, nachdem es in dünnen, den Schnecken 3 anhaftenden Schichten durch den über dem Spiegel 7 befindlichen evakuierten Raum V des Gehäuses 1 gebracht und entgast worden ist.

In F i g. 3 der Zeichnung ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der innerhalb eines Gehäuses 1, zu dem die hier nicht dargestellte Eintrittsstelle 5 und die Austrittsstelle 8 für das zu entgasende Gut sowie der Stutzen 9 zum Ansetzen des Vakuums gehören, vier gleich große Schnecken 13 untergebracht sind, die im gleichen Drehsinn umlaufen. Die Entgasungs- ao wirkung innerhalb des evakuierten Raumes V wird durch diese Maßnahme vergrößert. Die Innenwand 10 des Gehäuses unterhalb des Spiegels 7 ist dabei gleichfalls der Form der Schnecken 13 angepaßt.

In F i g. 4 der Zeichnung ist eine gleichfalls mit vier Schnecken 13 ausgerüstete Vorrichtung mit gegenläufigem Drehsinn von je zwei Schnecken 13 veranschaulicht.

Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 5 und 6 ist ein Gehäuse 11 mit einem Eintrittsstutzen 5 sowie einer Austragsstelle 8 und einem Ansatzstutzen 9 für das Vakuum vorgesehen, welches mit zwei ihren Achsen in Vertikalrichtung versetzt angeordneten Schnecken 23,23' ausgerüstet ist. Diese laufen im gleichen Drehsinn um und bewirken im Bereich ihres Übergreifens ein Abstreifen der jeweils durch die über dem Spiegel 7 liegende evakuierte Zone 11' des Gehäuses 11 geförderten entgasten Schichten. In F i g. 6 ist eine entsprechende Ausführung mit entgegengesetzt umlaufenden Schnecken 23, 23' gezeigt. In beiden Fällen ist die den Schnecken 23, 23' zugekehrte Innenwand 10 des Gehäuses 11 der Außenform der zugekehrten Schnecken angepaßt.

Schließlich zeigen die F i g. 7 und 8 eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung mit jeweils drei innerhalb eines Gehäuses 11 angeordneten Schnecken 33, 33', wobei die Schnecke 33 einen größeren Außendurchmesser aufweist als die Schnecken 33'. Alle drei Schnecken greifen über den Spiegel 7 des zu entgasenden Gutes und sind so gestaltet, daß sie dieses gegenseitig voneinander abstreifen. Das Gehäuse 11 ist an seiner unterhalb des Spiegels 7 des zu entgasenden Gutes liegenden Innenwand 10 dem Außendurchmesser der zugekehrten Schnecken 33, 33' angepaßt. Die Schnecken laufen hier gleichsinnig in jeweils verschiedener Drehrichtung um.

Über dem Spiegel 7 des zu entgasenden Gutes ist auch bei der Ausführung gemäß den F i g. 7 und 8 ein evakuierter Raum 11' vorgesehen, in welchem das von den Schnecken 33, 33' in dünnen Schichten geförderte Gut entgast wird.

Die dargestellten Einrichtungen sind beispielsweise Möglichkeiten zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens, und es sind bei der Formgebung und/ oder Zahl der Schnecken sowie bei der Gestaltung des die Schnecken aufnehmenden Gehäuses Abwandlungen möglich. So könnten einzelne Trennwände innerhalb des evakuierten Raumes 1', 11' über dem Spiegel 7 des zu entgasenden Gutes vorgesehen werden, wobei die Trennwände gegenüber den Schnecken dichtend zu wirken vermögen. Jedem der dadurch geschaffenen Räume könnte ein Stutzen mit einem eingesetzten, zur Austragsstelle des zu entgasenden Gutes hin größer werdenden Vakuum zugeordnet werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Entgasen von Flüssigkeiten und Schmelzen innerhalb eines unter Vakuum stehenden Behälters, welcher nur zum Teil seines Volumens mit dem zu entgasenden Gut gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß von der Eintrittsstelle das zu entgasende Gut durch mindestens zwei Schnecken derart durch den evakuierten Behälter gefördert wird, daß die zum Teil aus dem zu entgasenden Gut herausragenden Schnecken während der Beförderung des zu entgasenden Gutes vom Ein- zum Auslaß durch die Schneckendrehung stetig sich erneuernde, dünne Schichten der zu entgasenden Flüssigkeiten oder Schmelzen über dem Flüssigkeitsspiegel bilden.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem evakuierten Behälter (V, 11') zwei oder mehrere, gleich- oder gegenläufige Schnekken (3,13, 23, 23', 33, 33') mit gleichen oder verschiedenen Durchmessern und veränderbarer Drehzahl ineinandergreifend angeordnet sind, wobei das Gehäuse (1) und/oder mindestens eine der Schnecken beheizbar oder kühlbar sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Form der den Schnecken zugekehrten Gehäuseinnenwand (10) unterhalb des Spiegels (7) des zu entgasenden Gutes der Außenform der angrenzenden Schnecken angepaßt ist und daß der gegenseitige Abstand der Schnecken im Bereich ihres Ineinandergreifens gleich oder kleiner ist als der Abstand der Schnecken zu der angrenzenden Gehäuseinnenwand (10).

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecken (3, 13,23,23', 33,33') unterhalb des Spiegels (7) des zu entgasenden Gutes abstreifend ineinandergreifen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen