DE1543860B2 - Verfahren zur Aufarbeitung und Reinigung von l-Thiacyclopenten-1,1dioxide enthaltenden Reaktionsgemischen - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung und Reinigung von l-Thiacyclopenten-1,1dioxide enthaltenden ReaktionsgemischenInfo
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Description
Bekanntlich können 1-Thiacyclopenten-1,1-dioxide
(Sulfolene) durch Umsetzung von konjungierten Diolefinen, wie Butadien, Isopren oder trans-Piperylen, mit
Schwefeldioxid in einem flüssigen inerten Lösungsmittel hergestellt werden. 1-Thiacyclopent(3)en-I,ldioxid
(3-Sulfolen) wird auf diese Weise großtechnisch als Zwischenprodukt zur Herstellung von 1-Thiacyclopenten-1,1-dioxid
(SuIfolan) hergestellt, das als Lösungsmittel zur Extraktion von aromatischen Kohlenwasserstoffen
aus Erdölkohlenwasserstoffen verwendet wird.
Zur Herstellung von 3-Sulfolen wird Schwefeldioxid mit Butadien in· flüssiger Phase unter Druck bei einer
Temperatur über 700C, vorzugsweise bei 80 bis 1200C,
umgesetzt. Bei diesem Verfahren wird im allgemeinen ein Lösungsmittel für das Schwefeldioxid und das
Butadien verwendet, da 3-Sulfolen bei Temperaturen oberhalb seines Schmelzpunktes instabil ist. Die Reaktion
ist reversibel, und in dem erhaltenen sulfolenhaltigen Umsetzungsprodukt ist nichtumgesetztes Ausgangsmaterial
anwesend, dessen Menge von der Reaktionstemperatur dem Mengenverhältnis der Reaktionsteilnehmer
und der Reaktionszeit abhängt.
Bei der Herstellung von 3-Sulfolen tritt als Nebenreaklion
die Bildung polymerer Verbindungen des Butadiens mit Schwefeldioxid auf, die als Polysulfone
bezeichnet werden. Diese polymeren Verbindungen sind sowohl im Lösungsmittel als auch im 3-Sulfolen
unlöslich und können die Reaktionsvorrichtung verschmutzen. Die Bildung von Polysulfonen kann erheblich
eingeschränkt werden, wenn man die Umsetzung von Schwefeldioxid mit Butadien bei einer Temperatur
ίο zwischen 80 und 120° C unter Ausschluß von Sauerstoff
und in Gegenwart enies Inhibitors durchführt, der die Bildung von Peroxiden verhindert, deren Anwesenheit
die Polysulfonbildung zu fördern scheint. Solche Inhibitoren sind z. B. Antioxydationsmittel,
wie Pyrogallol oder tert.-Butylbrenzkatechin. Es wurde festgestellt, daß durch diese Maßnahmen die Bildung
von Polysulfonen bei der Herstellung von 3-Sulfolen auf weniger als 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das
gebildete 3-Sulfolen, verringert werden kann.
Es ist demnach erforderlich, das bei der an sich bekannten Herstellung von Sulfolen erhaltene .Reaktionsgemisch
so aufzuarbeiten und zu reinigen, daß sich das Sulfolen besonders gut für eine anschließende
katalytische Hydrierung eignet.
Zu diesem Zweck muß das Reaktionsgemisch von den störenden Verunreinigungen, nänilich nicht umgesetztem
Diolefin und SO2, befreit werden, wobei jedoch das Problem der Wiedergewinnung der wertvollen
Diolefine bzw. einer Luftverseuchung durch SO2 besteht, falls man die Verunreinigungen durch
z. B. eine Vakuumdestillation abtrennt und die Abgase einfach in die Atmosphäre abläßt.
Erfindungsgemäß lassen sich diese Schwierigkeiten in überraschend einfacher und wirkungsvoller Weise
beheben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Aufarbeitung und Reinigung eines Rekationsgemisches, welches bei
der Herstellung von Sulfolenen aus konjugierten Diolefinen und SO2 bei einer Temperatur oberhalb 70° C in
Anwesenheit eines Lösungsmittels erhalten worden war, ist dadurch gekennzeichnet, daß man nicht umgesetzte
Diolefine und/oder SO2 mit Hilfe der Dämpfe des bei der Umsetzung angewandten niedrigsiedenden
inerten Lösungsmittels abstreift, das Gemisch aus Abstreifdampf und abgestreiften Dämpfen kondensiert
und dieses Kondensat gegebenenfalls erneut in der Sulfolenherstellungsstufe einsetzt.
Als niedrigsiedende, inerte Lösungsmittel für Schwefeldioxid
und das Diolefin und damit auch als Abstreifdampf werden z. B. aliphatische Alkohole, insbesondere
Isopropanol, verwendet.
Die Abstreifbehandlung kann in einer üblichen mit Füllkörpern bzw. Einbauten versehenen Kolonne, vorzugsweise
im Gegenstrom, erfolgen. Die über Kopf abgezogenen Dämpfe werden kondensiert, z. B. durch
rasches Abschrecken auf eine Temperatur, bei der praktisch das gesamte Diolefin und Schwefeldioxid in
gelöster Form in dem Lösungsmittelkondensat vorliegen. Dem Kondensat kann ein Oxydationsinhibitor
zugesetzt werden. Das Kondensat wird zusammen mit frischem Schwefeldioxid und Diolefin wieder der
Reaktionsstufe zugeführt, in der das Sulfolen gebildet wird.
Je nach der Menge des im Reaktionsgemisch enthaltenen nichtumgesetzten Schwefeldioxids und Diolefins
und insbesondere, wenn eine dieser beiden Komponenten in derjenigen Reaktionsstufe, in der das
Sulfolen gebildet wird, im Überschuß verwendet wird,
wird vor dem Abstreifen vorzugsweise ein Teil des Schwefeldioxids und/oder Diolefins durch eine sogenannte
»Flash«-Destillation von dem Reaktionsgemisch abgetrennt. Dabei wird zunächst das Gemisch
unter Druck erhitzt und dann ein Teil des im Gemisch enthaltenen, nichtumgesetzten Diolefins und/oder
Schwefeldioxids in Dampfform unter niedrigem Druck abgetrennt und dem flüssigen Reaktionsgemisch wieder
zugeführt. Dieser Dampf wird vorzugsweise mit den durch das Abstreifen erhaltenen Dämpfen vereinigt
und kondensiert. Beispielsweise kann ein 3-sulfolenhaltiges Reaktionsgemisch, dessen Temperatur
oberhalb 700C gehalten wird, durch Herabsetzen des Drucks einer »Flash«-Destillation unterworfen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden. Das
Abstreifen erfolgt bei erhöhter Temperatur und vorzugsweise unterhalb der Temperatur, bei der eine
merkliche Zersetzung des Sulfolens stattfindet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet bei der kontinuierlichen Herstellung von 3-Sulfolen
durch Umsetzung von Butadien mit Schwefeldioxid bei einer Temperatur zwischen 70 und 1200C in
Gegenwart eines gewöhnlich flüssigen inerten Lösungsmittels, vorzugsweise Isopropanol. Das Reaktionsgemisch
wird zur Gewinnung oder Weiterberarbeitung des 3-SulfoIens kontinuierlich oder diskontinuierlich
aus der Reaktionszone abgeführt und nicht umgesetztes Butadien und/oder Schwefeldioxid daraus zunächst
durch »Flash«-Destillation des Gemisches bei etwa Normaldruck und anschließendes Abstreifen des
»flash«-destillierten Gemisches mit dem dampfförmigen Lösungsmittel abgetrennt. Die durch die »Flash«-
Destillation und das Abstreifen erhaltenen Dämpfe werden vereinigt, kondensiert und als Flüssigkeit dem
Reaktionsgemisch wieder zugeführt. Der Ausdruck »gewöhnlich flüssig« bezeichnet hier eine Verbindung,
die bei 00C und 760 Torr flüssig ist.
Bei der Aufarbeitung und Reinigung eines 3-sulfolenhaltigen,
unter Verwendung von Isopropanol als Lösungsmittel hergestellten Reaktionsgemisches beträgt
das Gewichtsverhältnis von Lösungsmittel zu 3-Sulfolen in dem 3-sulfolenhaltigen Gemisch vorzugsweise
zwischen 1:10 und 5:1. Das 3-sulfolenhaltige Gemisch wird in einem Vorerhitzer, der der Abstreifkolonne
vorgeschaltet ist und der aus einem vertikal angeordneten Rohr oder einer Reihe Von parallel angeordneten
Röhren besteht, auf etwa 8O0C erhitzt und
bei dieser Temperatur auf etwa Normaldruck »flash«- destilliert. Die Röhren sind innen vorzugsweise mit
Prallblechen oder Packungen versehen, z. B. mit Vorsprünge aufweisenden, aus Metall bestehenden Pakkungen.
Das flüssige, 3-sulfolenhaltige Reaktionsgemisch wird vorzugsweise am Kopf der Kolonne aufgegeben
und man läßt es nach unten durch die Füllung rieseln. Gleichzeitig wird Isopropanoldampf unterhalb der
Packung der Kolonne in solcher Geschwindigkeit zugeführt, daß praktisch das gesamte Schwefeldioxid
vom flüssigen Reaktionsgemisch abgestreift wird. Die durch die »Flash«-Verdampfung des 3-sulfolenhaltigen
Gemisches entstehenden Dämpfe können zusammen mit dem aufzuarbeitenden flüssigen Gemisch in die
Abstreifkolonne geleitet werden, so daß sie im Kolonnenkopfraum mit den durch das Abstreifen entstehenden
Dämpfen vereinigt werden. Die vereinigten Dämpfe werden hierauf in einen Kondensator geleitet und
dort kondensiert. Es entsteht ein flüssiges Gemisch aus Isopropanol, Schwefeldioxid und Butadien. Der Kondensator
kann aus zwei hintereinandergeschalteten Gefäßen bestehen, die eine Temperatur von etwa
+200C bzw. —400C aufweisen. Eine geringe Menge
z. B. 0,1 Gewichtsprozent eines Inhibitors, wie tert.-Butylbrenzkatechin, bezogen auf die Gesamtmenge
des eingesetzten Butadiens, kann z. B. als 10 gewichtsprozentige Lösung in Isopropanol in den Kondensator
eingespritzt werden. Die Flüssigkeit aus dem Kondensator wird der Vorrichtung, in der das 3-Sulfolen hergestellt
wird, wieder zugeführt.
Die Abstreifkolonne wird bei einem Druck betrieben, der etwas über Normaldruck liegt, um das Eindringen
von Luft in die Kolonne zu vermeiden. Die Durchschnittstemperatur im gefüllten Teil der Kolonne
liegt zwischen 80 und 900C, vorzugsweise bei etwa 85° C. Da sich das 3-Sulfolen bei diesen Temperaturen
verhältnismäßig rasch zersetzt, soll die Verweilzeit des flüssigen 3-sulfolenhaltigen Reaktionsgemisches in der
Abstreifkolonne nicht länger sein, als für die Gewährleistung eines ausreichenden Abstreifens erforderlich
ist. Die gereinigtes 3-Sulfolen enthaltende, abgestreifte Flüssigkeit soll ebenfalls sobald wie möglich nach Verlassen
der Kolonne auf eine niedrige Temperatur, z. B. auf 45°C oder darunter, gekühlt werden.
Eine völlige Mischbarkeit des im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Lösungsmittels mit den Ausgangsverbindungen
und dem Endprodukt ist nicht unbedingt erforderlich, jedoch von Vorteil. Das Lösungsmittel
soll einen derartigen Siedepunkt oder Siedebereich aufweisen, daß die Temperatur des Dampfes
in der Abstreifkolonne nicht zu hoch ist, damit sich das Sulfolen, z. B. das 3-Sulfolen, in der Kolonne in
möglichst geringem Maß zersetzt. Vorzugsweise ist der Siedepunkt oder der Siebebereich des Lösungsmittels
auch nicht so niedrig, daß zur Kondensation der Dämpfe aus der Abstreifkolonne eine allzustarke
Kühlung notwendig ist. Wenn die Abstreifkolonne unter vermindertem Druck betrieben wird, kann ein
größerer Bereich von Lösungsmitteln verwendet werden. Es ist beispielsweise möglich, beim Arbeiten unter
vermindertem Druck Wasserdampf als Abstreifmittel und als Lösungsmittel bei der Reaktion zu verwenden.
Da jedoch das Arbeiten unter verminderten Druck in der Abstreifkolonne die sowieso schon vorhandene
Gefahr des Eindringens von Luft vergrößert, was die Bildung von Polysulfonen in der Kolonne begünstigen
würde, wird das Abstreifen vorzugsweise bei einem etwas über Normaldruck liegenden Druck durchgeführt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile beziehen sich auf das Gewicht, falls nichts anders angegeben ist.
Das Verhältnis von Gewichtsteilen zu Volumteilen entspricht dem Verhältnis von Gramm zu Millilitern.
Ein Gemisch aus 919 Teilen Isopropanol und 785 Teilen flüssigem Schwefeldioxid wird in einem 3000
Volumteile fassenden Autoklav gerührt und auf 1040C
erhitzt. Innerhalb einer Stunde werden in den Autoklav 556 Teile flüssiges Butadien, das 0,1 Gewichtsprozent
tert.-Butylbrenzkatechin enthält, unter Rühren zugegeben. Die Temperatur des Gemisches wird innerhalb
von 5 Stunden allmählich auf 80° C herabgesetzt. Danach beträgt der Druck im Autoklav 4,2 kg/cm2.
Der Autoklav wird langsam auf Normaldruck entspannt, indem man Gas aus dem Autoklav in eine auf
—15°C gekühlte Falle leitet, in der das Gas verflüssigt
wird. Aus dem Autoklav werden hierauf 1815 Teile des 3-Sulfolens, sowie nichtumgesetztes Schwefeldioxid
und Butadien enthaltendes Reaktionsgemisch in den Kopf einer Füllkörperkolonne mit einem Durchmesser
von 25,4 mm, die 30,48 cm hoch gepackt ist, mit einer Geschwindigkeit von 33 Teilen/Minute gepumpt. Die
Temperatur der in die Kolonne eingeführten Flüssigkeit beträgt 900C. Die Packung besteht aus unregelmäßig
geformten Metallteilchen mit einem Durchmesser von 6,096 mm. Gleichzeitig wird Isopropanoldampf
am Boden der Kolonne mit einer Geschwindigkeit von 13 Teilen/Minute eingeleitet. Die am Kopf
der Kolonne abziehenden Dämpfe werden bei -150C
vollständig kondensiert. Das erhaltene Kondensat wird mit dem vorher durch Druckverminderung im Autoklav
erhaltenen flüssigen Kondensat vereinigt und mit 0,5 Teilen tert.-Butylbrenzkatechin als Antioxydationsmittel
versetzt. Das flüssige Kondensat enthält 181 Teile Butadien, 136 Teile Schwefeldioxid und 483 Teile
Isopropanol. Es wird bei —200C gelagert und als Beschickung
zur Herstellung von weiterem 3-Sulfolen verwendet. Das am Boden der Abstreifkolonne abgezogene
flüssige Gemisch enthält 883 Teile 3-Sulfolen, 1010 Teile Isopropanol und nur 0,4 Teile Schwefeldioxid.
Der Autoklav wird hierauf wieder auf 100° C erhitzt und das Antioxydationsmittel enthaltende flüssige
Kondensat innerhalb von 40 Minuten in den Autoklav .unter Druck eingeleitet. Anschließend werden 436
Teile Isopropanol und 649 Teile Schwefeldioxid zugegeben. Unter Rühren wird innerhalb 60 Minuten
flüssiges Butadien allmählich in den Autoklav gepumpt, wobei die Temperatur bei 1000C gehalten
wird. Die Umsetzung wird durch weiteres 5stündiges Rühren des Autoklav beendet. Hierbei wird die Temperatur
allmählich auf 80° C gesenkt. Durch Abblasen der restlichen Gase in eine auf —15° C gekühlte Falle
wird der Druck im Autoklav verringert, und das flüssige Reaktionsgemisch (1700 Teile) mit Isopropanoldampf
auf die vorstehend beschriebene Weise abgestreift. Das am Boden der Abstreifkolonne abgezogene
Gemisch besteht aus 640 Teilen 3-Sulfolen, 1096 Teilen Isopropanol und 0,85 Teilen Schwefeldioxid.
Weder an den heißen noch an den kalten Wänden der Vorrichtung haben sich Polysulfone abgeschieden.
In diesem Beispiel wird die Aufarbeitung und Reinigung eines bei der kontinuierlichen Herstellung von
3-Sulfolen entstehenden Reaktionsgemisches, sowie die Wiederverwendung des Kondensats des Gemisches
aus Abstreifdampf und abgestreiften Dämpfen bei der Sulfolenherstellungsstufe erläutert. Die Verfahrensbedingungen sind im wesentlichen die gleichen wie bei
dem im Beispiel 1 geschilderten diskontinuierlichen Verfahren. Das flüssige, aus Isopropanol, Butadien
und Schwefeldioxid bestehende Kondensat wird der Reaktionsvorrichtung,-in der das 3-Sulfolen hergestellt'
wird, kontinuierlich im Kreislauf wieder zugeführt. Weiterhin ist die kontinuierliche Zugabe von
frischem Isopropanol, Butadien und Schwefeldioxid erforderlich. Als Reaktionsvorrichtung dient eine
zweifach gewundene Rohrschlange aus Flußstahl mit einer Länge von 34,5 m und einer Wandstärke von
3,2 mm, die kontinuierlich und bei gleichbleibenden Bedingungen bei 1100C und einem Druck von 16,8 kg/
cm2 betrieben wird und in die die frische Beschickung durch zwei kurze Zuleitungen, in denen sie vorgewärmt
wird, gepumpt wird. Isopropanol und Schwefeldioxid werden zusammen über die eine Zuleitung und
das Butadien wird über die zweite Zuleitung eingespeist. Das im Kreislauf wieder zurückgeführte flüssige :
Kondensat wird in die Rohrschlange über eine dritte Leitung gepumpt. Die Verweilzeit in der Vorrichtung,
d. h. die durchschnittliche Reaktionszeit vor dem Abstreifen, beträgt 70 Min. Daraus ergibt sich eine Strömungsgeschwindigkeit
in der Rohrschlange von etwa 1 cm/sec. Das Gewichtsverhältnis von Schwefeldioxid
zu Butadien in der frischen Beschickung beträgt 1,05:1,
und das Butadien enthält 0,1 Gewichtsprozent tert.-Butylbrenzkatechin. Das Gewichtsverhältnis von Isopropanol
zu Batudien in der frischen Beschickung beträgt 1,24:1. Das Abstreifen wird unter Verwendung
der in Beispiel 1 beschriebenen Kolonne durchgeführt, in die das sulfolenhaltige Reaktionsgemisch direkt von
der Vorrichtung eingeführt wird. Ein Teil des Butadiens und Schwefeldioxids werden durch »Flash«-
Destillation am Kopf der Kolonne abgezogen, während der Rest in der Kolonne mit Hilfe von Isopropanoldampf,
der am Boden der Kolonne eingeleitet wird, abgestreift wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß sich nur sehr geringe Mengen an Polysulfonen '
bilden, die sich aus der Vorrichtung leicht durch Waschen mit heißer 10%iger Natronlauge abtrennen
lassen. Weiterhin wurde festgestellt, daß sich das beim erfindungsgemäßen Verfahren zurückbleibende 3-Sulfolen
glatt zu Sulfolan hydrieren läßt, ohne das Schwierigkeiten dadurch entstehen, daß das flüssige
Kondensat aus der Abstreifkolonne der Reaktionszone, in der das 3-Sulfolen gebildet wird, im Kreislauf
wieder zugeführt wird. Man erhält ein Sulfolan von guter Qualität mit einem annehmbaren Umsatz.
Claims (6)
1. Verfahren zur Aufarbeitung und Reinigung eines Reaktionsgemisches, welches bei der Herstellung
von l-Thiacyclopenten-ljl-dioxiden (Sulfolenen)
aus konjugierten Diolefinen und SO2 bei einer Temperatur oberhalb 70° C in Anwesenheit eines
Lösungsmittels erhalten worden war, dadurch
gekennzeichnet, daß man nicht umgesetzte Diolefine und/oder SO2 mit Hilfe der Dämpfe eines
bei der Umsetzung angewandten niedrigsiedenden inerten Lösungsmittels abstreift, das Gemisch aus
Abstreifdampf und abgestreiften Dämpfen kondensiert und dieses Kondesat gegebenenfalls erneut in
der Herstellungsstufe einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abstreifbehandlung in einer
mit Füllkörpem bzw. Einbauten versehenen Kolonne im Gegenstrom durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abstreifen mit Hilfe
eines aliphatischen Alkohols, insbesondere Isopropanol,
durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abstreifen bei einer
Durchschnittstemperatur von etwa 80 bis 9O0C
unter leicht erhöhtem Druck durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das sulfolanhaltige Reaktionsgemisch
vor der Abstreifbehandlung einer »Flash«-Destillation unterwirft.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der »Flash«-Destillation
anfallenden Dämpfe mit den Dämpfen der Abstreifkolonne vereinigt und kondensiert.
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