DE1542822A1 - Selektive Herbizide - Google Patents
Selektive HerbizideInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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Description
BADISCHE ANILIN- & SODA-PABRIK AG 1542822
Unser Zeichen: O.Z. 24 134 Schs/Gn Ludwigshafen am Rhein, den 9.3.1966
Es ist bekannt, Propionsäure-3,4-dichloranilid zur selektiven
Unkrautbekämpfung zu verwenden (deutsche Auslegeschrift 1 014 380). Ihre Wirkung befriedigt jedoch nicht.
Es wurde gefunden, daß Säureanilide der Formel
in der X Halogen oder die Trifluormethyl-, Hydroxyl-,
Methoxyl-, Methylsulfonyl- oder Methylgruppe, wobei die
verschiedenen X-Reste gleich oder verschieden sein können, η den Wert 0 bis 3, Y einen gegebenenfalls durch Chlor, Brom
oder Cyan substituierten gesättigten oder ungesättigten verzweigten oder geradkettigen aliphatischen lest mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Cyclopropylrest und R einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder den lest
-COR1, wobei R^ einen gegebenenfalls durch Chlor, Brom oder
einen gegebenenfalls durch Chlor oder Methyl substituierten 8/66 Phenoxyrest substituierten gesättigten oder ungesättigten
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aliphatischen Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder R den
Rest ^ R9
-CO-N c
bedeutet, wobei Rp einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
und R, Wasserstoff bedeutet oder die gleiche Bedeutung
wie Rp hat, eine gute herbizide Wirkung haben.
Die folgenden Versuchsangaben erläutern die Herstellung der neuen substituierten N-Hydroxysäureanilide:
Herstellung des N'-Methylcarbaminsäureesters des Isobuttersäure-N-hydroxy~3,4-dichloranilids:
Zunächst wird das Isobuttersäure-N-hydroxy^^-dichloranilid
dargestellt. Dazu wird 3,4-Dichlorphenylhydroxylamin
nach bekanntem Verfahren aus 58,4 Gewichtsteilen 3,4-Dichlornitrobenzol
durch Reduktion mit Zinkstaub in Alkohol gewonnen. Das 3,4-Dichlorphenylhydroxylamin wird in 400 Gewichtsteilen warmem Toluol gelöst und in Stickstoffatmosphäre
werden nach Zugabe von 28 Gewichtsteilen Natriumbicarbonat
bei 7 bis 120C 23 Gewichtsteile Isobuttersäurechiorid
zugetropft. Das Reaktionsgemisch wird anschließend einige Stunden bei 10 bis 150C gehalten, !fach dem Abkühlen der
Mischung mit Eis wird das ausgefallene Reaktionsprodukt abgesaugt und mit einem gekühlten Gemisch von Benzol und
Petrolätber gewaschen. Der i?llt errückst and wird für kurze Zeit im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Anschließend wird er
mit Waeger angezeigt, abgesaugt und auf der Nutsche mit Wasser
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- 3 - - 0.Z-. 24 134
gewaschen. Man erhält 44 Gewichtsteile Isobuttersäure-N-hydroxy-3,4-dichloranilid
mit dem Pp 102 bis 1040C9
Zur weiteren Umsetzung werden 12,4 Gewichtsteile dieses Isobuttersäure~N-hydroxy-3,4-diehloranilids in 60 Gewichtsteilen Dioxan unter Rühren gelöst, 5,2 Gewichtsteile Triäthylamin
zugesetzt und bei 15 bis 250G 4,7 Gewichtsteile
Methylcarbaminsäurechlorid, in 25 Gewichtsteilen trockenem
Benzol geEst, zugetropft. Dann läßt man über Nacht bei Raumtemperatur
weiterrühren. Nach Absaugen vom ausgeschiedenen Triäthylamintchlorhydrat wird das Filtrat im Vakuum eingeengt
.
Man erhält 14 Gewichtsteile N'-Methylcarbaminsäureester des
Isobuttersäure-N-hydroxy»3,4-dichloranilids als Sirup.
Analyse: Cl gef.: 22,7 $> Cl ber. : 23,25 $»
Herstellung des 2-(2',4f-Dichlorphenoxy)-propionsäureesters
des Cyclopropanearbonsäure-N-hydroxy-p-bromanilides:
Zunächst wird das 'Cyclopropancarbonsäure-N-hydroxy-p-bromanilid
dargestellt. Dazu wird p-Bromphenylhydroxylamin nach
bekanntem Verfahren aus 21 Gewichtsteilen p-Bromnitrobenzo] durch Re.duktion mit Zinkstaub in Alkohol gewonnen.
U13 p-Lrompheny!hydroxylamin wird mit 200 Gewichtsteilen
heißem Toluol unter Stickstoff gelöst und von den Zinkderivaten durch Filtrieren abgetrennt. Etwas vorhandenes Wasser wird
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im Gemisch mit Toluol als Azeotrop abdestilliert. Dann werden noch 12 Gewichtsteile Tetrahydrofuran und unter Rühren
9,4 Gewichtsteile Fatriumbicarbonat zugesetzt. Bei einer
Temperatur von 15 bis 20 C werden 8 Gewichtsteile Cyclopropancarbonsäurechlorid
zugetropft. Man hält das Gemisch noch einige Stunden bei Raumtemperatur. Dann saugt man das Produkt
ab, teigt es mit Wasser an und wäscht es mit wenig Wasser aus. Man erhält 8 Gewichtsteile Cyclopropancarbonsäure-N-hydroxyp-bromanilid
mit dem Pp. 126 bis 1280C. Aus dem Filtrat
wird durch Einengen im Vakuum und auf Zugabe von Petroläther weiteres Reaktionsprodukt gewonnen, das, zweimal aus Benzol
umkristallisiert, 6 Gewichtsteile Substanz mit dem Schmelzpunkt 130 bis 1320C ergab.
Zu 7,5 Gewichtsteilen des Cyclopropanearbonsäure-N-hydroxy-pbromanilids
in 40 Gewichtsteilen trockenem Toluol und 3 Gewichtsteilen Triethylamin gelöst werden unter Rühren bei
20 bis 350C 7,5 Gewichtsteile 2-(2',4'-Dichlorphenoxy)-propionylchlorid,
in 10 Gewichtsteilen wasserfreiem Toluol gelöst, zugetropft. Danach wird das Reaktionsgemisch einige
Zeit bei 50 bis 600C nachgerührt. Nach dem Erkalten wird vom
ausgefallenen Triäthylamin-rchlorhydrat abfiltriert und das
Mltrat im Vakuum eingeengt. Man erhält 12 Gewichtsteile 2-(2',4f-Dichlorphenoxy)-propionsäureester des Cyclopropancarbonsäure-N-hydroxy-p-bromanilids
als Sirup; Analyse: Br gef.: 16,5 % Br ber.: 16,9 $
Cl gef.: 14,6 % Cl ber.: 15,0 #.
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- 5 - O.Z. 24 134
Die übrigen Wirkstoffe werden nach entsprechenden Verfahren
hergestellt.
Die Wirkstoffe, die meist kristallin sind, können durch
Zusatz von Emulgatoren oder Dispergiermitteln, z.B. Oxalkylierungsprodukten
höherer Alkohole, Oxalkylphenolen und -naphtholen oder höhermolekularen Fettalkylphenylsulfonaten
und Wasser oder anderen festen oder flüssigen Trägerstoffen,
leicht in Mittel'! zur Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwuchses
überführt werden.
Sie können aber auch Düngemitteln beigemischt werden und in
granulierter Form zur Anwendung gelangen. Außerdem können diese selektiven Herbizide mt anderen Herbiziden, z.B.
Triazinen, Dichloralkylcarbonsäurederivaten, Harnstoffen,
Uracilen, Pyridazonen usw., gemeinsam zur Anwendung gelangen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Anwendung der erfindungsgemäßen
Herbizide.
Im Gewächshaus wurden in Kunststofftopfe von 8 cm Durchmesser
lehmiger Sandboden eingefüllt und die Samen von Zea mays (Mais), Gossypium sp. (Baumwolle), Chenopodium album (weißer
Gänsefuß), Urtica urens (kleine Brennessel), Stellaria media (Vogelmiere), Poa annua (einj. Rispengras), Dactylis glomerata
(Knaulgras) und Hühnerhirse (Panicum crus galli) eingesät.
-6- ■-' (1098 13/1843 S/~
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Anschließend wurde der so vorbereitete Boden mit 6 kg/ha
li'-Methylcarbaminsäureester des Isobuttersäure-Ii-hydroxy-3,4-dichloranilids
(I) und zum Vergleich mit der gleichen Ken^e
Propionsäure-3,4-dichloranilid (III) jeweils dispergiert in
500 Liter Wasser je ha behandelt. Ilach 4 bis 5 Wochen kennte
man feststellen, daß eine starke herbizide Wirkung zu ve3?- zeichnen war.
Die herbizide Wirkung ist aus nachfolgender tabelle zu ersehen:
Wirkstofi I |
III | |
Nutzpflanzen: | ||
Hais | O | 0 |
Baumwolle | O | 10 bis 20 |
Unerwünschte Pflanzen: | ||
kleine Brennessel | 80 | 70 |
weißer Gänsefuß | 80 bis 90 | 70 |
Vogelmiere | 80 | 70 |
einj. Gräser | 90 bis 100 | 70 |
Knaulgras | 90 bis 100 | 60 |
Hühnerhirse | 80 bis 90 | 60 |
0 = keine Schädigung
100 = totale Schädigung
100 = totale Schädigung
—7—
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BAD
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Im Gewächshaus wurden die Pflanzen Oryza sativa (Reis),
Triticum sativum (Weizen), Zea mays (Mais), Urtica urens (kleine Brennessel), Sinapis arvensis (Ackersenf), Chenopodium
album (weißer Gänsefuß), Stellaria media (Vogelmiere), PoIygonum spp. (Knöterich), Poa annua (einj.Rispengras), Panicum
crus galli (Hüherhirse) und Panicum sanguinale (Bluthirse) bei einer Wuchshöhe von 2 bis 10 cm mit 3 kg/ha 2-(2',4'-Dichlorphenoxy)-propionsäureester
des Cyclopropancarbonsäure-N-hydroxy-p-bromanilides (II) und zum Vergleich mit der
gleichen Menge Propionsäure-3,4-dichloranilid jeweils dispergiert in 500 Liter Wasser je ha behandelt. Nach 3 bis
4 Wochen konnte man feststellen, daß eine starke herbizide Wirkung zu verzeichnen war.
Die herbizide Wirkung ist aus nachfolgender Tabelle zu ersehen:
Die herbizide Wirkung ist aus nachfolgender Tabelle zu ersehen:
Wirkstoff II |
III | |
Nutzpflanzen: | ||
Reis | 0 | 0 |
Weizen | 10 | 30 |
Mais + | 10 | 10 bis 20 |
Unerwünschte Pflanzen: | ||
Brennessel | 100 | 70 |
Ackersenf | 100 | 90 bis 100 |
weißer Gänsefuß | 100 | 70 |
-8-
3ΛΟ
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Wirkstoff II III
Vogelmie re Knöterich einj. Rispengras
Hühnerhirse Bluthirse
90 bis 100 70
90 bis 100 70 bis 80
90 70
80 bis 90 60 bis 70
80 bis 90 70
+ = Spritzung unter die Blätter der Pflanzen 0 = keine Schädigung
100 = totale Schädigung
100 = totale Schädigung
Die gleiche biologische Wirkung wie I und II in den Beispielen 1 und 2 haben:
Chloressigsäure-N-isopropoxy-anilid
N'-Methylcarbaminsäureester des Cyclopropancarbonsäure-N-hydroxy-3,4-dichloranilide
N1,N1-Dimethylcarbaminsäureester des t*-Methylpentancarbonsäure-N-hydroxy-3-trifluormethylanilids
Propionsäure-N~methoxy-3-chlor-4-methylanilid
^,ao-Dichlorbuttersäureester des Isobuttersäure-N-hydroxyanilids
2-(2l-methyl-4'-chlorphenoxy)-pr»pionsäureester des Isobutt
ersäure-N-hydroxy~3,4-dichloranilids
iCjoi-Dibrompropionsäureester des Methacrylsäure-lf-hydroxy-pchloranilide
Propionsäure-N-methoxy-3,4-dichloranilid
N'-Methylcarbaminsäureester des oi*-Me thy Ip ent an-c ar bonsäur e -N-hydroxy-p-bromanilids
Cyclopropanearbonsäure-N-methoxy-3»4-dichloranilid
-9.
009813/1843
Claims (1)
- Pat entans pruchSelektive Herbizide, enthaltend substituierte Säureanilideder Formel OR— Jj-X .Xlin der X Halogen oder die Trifluormethyl-, Hydroxyl-, Methoxyl-, Methylsulfonyl- oder Methylgruppe, wobei die verschiedenen X-Reste gleich oder verschieden sein können, η den Wert 0 bis 3, Y einen gegebenenfalls durch Chlor, Brom oder Cyan substituierten gesättigten oder ungesättigten verzweigten oder geradkettigen aliphatischen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Cyclopropylrest und R einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder den Rest COR1, wobei R1 reinen gegebenenfalls durch Chlor, Brom oder einen gegebenenfalls durch Chlor oder Methyl substituierten Phenoxyrest substituierten gesättigten oder ungesättigten aliphatischei Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder R den Rest^ R2 - CO - N^ hbedeutet, wobei R2 einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und R, Wasserstoff bedeutet oder die gleiche Bedeutung wie R2 hat.BADISCHE ANILIN- & SODA-FABRIK ABAD ORIGINAL 009813/1843
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