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Elektrischer Kondensator Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
elektrische Kondensatoren und besonders auf eine verbesserte Ausführung eines elektrischen
Trockenkondensators und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Sie bezieht sich auch
auf aus mehreren Einheiten aufgebaute Kondensatoren und ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Herkömmliche, flüssige Elektrolyten enthaltende Elektrolytkondensatoren
Weisen den Nachteil auf, daß der Elektrolyt auslaufen oder verdampfen kann. Der
Verlust des Elektrolyten führt häufig zu einer Herabsetzung des Wirkungsgrades des
Kondensators und äußert sich durch Korrosionserscheinungen
am Gehäuse
und anderen Metallteilen sowie in weiteren
schädlichen Wirkungen.
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Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, wurden in der Ver-
gangenheit
verschiedene Versuche unternommen, festgefugte, trockene Ausführungen von
Kondensatoren zu bauen, deren
eine Elektrode eine rietallfolie ist, auf der
eine Oxydschicht durch anodische Oxydation erzeugt wird, die als Dielektrikum
des Kondensators dient und wobei ein elektrisch leitender Belag oder eine
Gegenelektrode auf der
dielektrischen Oxydschicht angebracht wird, die
als zwei-
te Elektrode dient. Solche, dem Stand der Technik entsprechenden -lusführungen
von Kondensatoren, waren aus zahlreichen Gründen nicht zufriedenstellendf -loch
waren diese Trockenkondensatoren mit den herkömmlichen Kondensatoren nicht
ganz zu vergleichen und gegenüber diesen nicht konkurrenzfähig. Das war hauptsächlich
auf Schwierigkeiten zurückzuführen, die sich aus elektrisch leitenden Berüh-
rungen
mit der Gegenelektrode aufgrund geringer dielektrischer Festigkeit herkömmlicher,
durch anodische Oxydation gewonnener dielektrischer Schichten in trockenem Zustand
geringen "selbstheilenden" Eigenschaften und Empfindlich-
keit gegenüber Feuchtigkeit
ergaben,. Es wurde festgestellt, daß dann, wenn Leitungen mit einer aufgedampften
Metallgegenelektrode verbunden wurden, die Detrebsspannung des Kondensators niedrig
blieb, selbst wenn zwei Schichten,. zuerst eine poröse und dann eine dichte Schicht,
anodi.seh au.foxydiert wurden. Eine Selbstheilung findet an solchen Stellen
nicht
statt, wo die Leitungen unmittelbar auf dem mit einer metallisierten Oxydschicht
bedeckten Aluminium angebracht wurden. Wurde die Leitung direkt auf dieser metallisierten
Oxydschicht angebracht, so ergab sich eine geringere maximale Betriebsspannung des
ganzen Kondensators.
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Die vorliegende Erfindung sieht einen verbesserten, eine anodische
Oxydschicht aufweisenden Trockenkondensator vor, der aus einer Grundelektrode aus
elektrisch leitendem i\Iet.ill, welche eine dielektrische Schicht aus anodisch gebildetem
Oxyd trägt, aus einer auf dieser dielektrischen Schicht niedergeschlagenen, elektrisch
leitenden Gegenelektrode und aus einer mit dieser Creaenelektrode verbundenen Leitung
besteht und gekennzeichnet ist durch einen Streifen aus elektrisch nichtleitendem,
harzartigem Material, welcher sich zwischen der dielektrischen Schicht und der Gegenelektrode
befindet und unter der Stelle der Cregenelek.-trode liegt, auf der die Leitung angebracht
wird. Die Leitung wird vorzugsweise mit der Gegenelektrode durch ein elektrisch
leitendes, harzartiges oxydationsmittelfreies Material verbunden. Das elektrisch
nichtleitende Harz ist vorzugsweise ein Epoxydharz oder ein Siliconharzo Die metallische
Basiselektrode besteht vorzugsweise aus Aluminiumblech oder aus Aluminiumdraht,
und das anodisch hergestellte Oxyd ist Aluminiumoxyd. Ein aus mehreren Einheiten
bestehender Kondensator wird auf einer metallischen Basiselektrode gebildet, indem
wenigstens zwei sich nicht berührende
Gegenelektroden auf der dielektrischen
Schicht und auf aus dem nichtleitenden, harzartigen Material bestehenden Stellen
angebracht werden, wobei eine elektrisch leitende Brücke die Gegenelektroden untereinander
verbindet.
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Die Kondensatoren werden hergestellt, indem eine nichtleitende Schicht
auf einer bestimmten Fläche unmittelbar über der oxydischen dielektrischen Schicht
aufgebracht und dann der als Gegenelektrode dienende Metallbelag auf der Oxydschicht
niedergeschlagen wird, der auch den Bereich mit der nichtleitenden Schicht überdeckt.
Der genannte Bereich befindet sich unter der Stelle der aus einem metallischen Belag
bestehenden Gegenelektrode, an der die Leitung angebracht wird. Diese Konstruktion
gestattet eine brauchbare Verbindung der Leitung mit dem metallischen Belag, etwa
durch Benutzung eines leitenden Epoxydharzes. Die selbstheilenden Eigenschaften
werden durch die Verbindung der Leitung mit der Gegenelektrode nicht beeinflußt.
Die dielektrische Festigkeit dieses verbesserten Systems ist zwei bis dreimal so
hoch als bei jenen, dem Stand der Technik entsprechenden, vorher beschriebenen Ausführungen.
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Die Ursache für diese Verbesserung ist folgende: Die als Dielektrikum
dienende Oxydschicht enthält naturgemäß einige kleine Risse, welche sich mit elektrisch
leitendem Material füllen, wenn das die Gegenelektrode bildende Material aufgebracht
wird. In den sich ergebenden Leitungswegen in diesen Rissen fließen "Leckströme",
sobald Spannung an die Elektroden gelegt wird. Aufgrund der von solchen Leckströmen
verursachten
Stromwärmeverluste (I2 x R) findet eine Ausbesserung
oder "Heilung" der dielektrischen Schicht statt. Diese Wärme läßt die genannten
Leitungswege durch die Gegenelektrode hinausexplodieren, wobei die dielektrische
Schicht von leitenden Einschlüssen befreit und die Betriebsspannung des ganzen Kondensators
erhöht wird. Aus dieser Theorie folgt, daß dann, Wenn die Leitungsverbindungen ohne
eine zwischengelegte und isolierende Schicht zwischen dem Dielektrikum und der Gegenelektrode
ausgeführt werden, eine solche Selbstausbesserung nicht stattfinden kann, weil die
Leitungswege unter jenen Stellen der Gegenelektrode, an denen eine Leitung angebracht
ist, nicht nach außen explodieren können.
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Eine weitere Verbesserung gegenüber den dem Stand der Technik entsprechenden
Kondensatoren liegt darin, daß die Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit in Bezug
auf die dielektrische Festigkeit und den Leistungsfaktor durch ein Zweifachformierverfahren
vermindert wird, bei dem zunächst eine poröse Oxydschicht, dann eine dichte Oxydschicht
aufgebracht und dann der Kondensator durch Tauchen mit einer Schicht aus einem Siliconelastomer
versehen wird. Bei Anwendung einer solchen Beschichtung bleiben die selbstheilenden
Eigenschaften erhaltentund durch eine anschließende Einkapselung läßt sich ein mechanischer
Schutz gegen Beschädigungen erreichen, Dadurch gewinnt man eine ausgezeichnete Kondensatoranordnung,
obgleich die meisten Kunststoffschutzschichten dazu neigen, die selbstheilenden
Eigenschaften
zu hemmen. Eine Schutzschicht ist jedoch erforderlich, um ein dichtes Gehäuse, das
vor Feuchtigkeit schützt, zu erzeugen. außerdem ermöglicht es diese elastische Einkapselung,
daß eine stärkere mechanische Schutzschicht, die durch Eintauchen aufgebracht und
zusgehörtet werden kann und etwa aus hpoxydharz bestellt, verwendet werden kann.
Derartige harte Schichten zerstören den Kondensator oft infolge ihrer Schrumpfung;
aber bei Verwendung eines elastischen Sili con--Grundbelags ist dies sehr unwahrscheinlich,
Die folgende Beschreibung und die zugehörigen Zeichnungen dienen zur Erläuterung
dieser Erfindung.
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Die Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung hergestellten Ausführungsform
eines Kondensators; Fig. 2 die vergrößerte Ansicht eines längs der Linie 2-2 der
in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung geführten Schnittes; Fig. 3 die teilweise im
Schnitt dargestellte perspektivische Ansicht einer anderen in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung hergestellten Ausführungsform eines
Kondensators;
Fig. 4 die vergrößerte lnsicht eines längs der Linie 4-4 der in Fig. 5 dargestellten
Vorrichtung geführten Schnittes; Fig. 5 die vergrößerte Ansicht eines längs der
Linie 5-5 der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung geführten Schnittes; F'ig.
6 die perspektivische :lnsicht eines in Gbereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung
hergestellten Mehrfach-hondensators; Fig. 7 die vergrößerte Querschnittansicht eines
anderen, in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung konstruierten Mehrfach-Kondensators.
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Es sei nun auf die Zeichnungen und besonders auf die Fig. 1 und 2
Bezug genommen. Diese zeigen einen stabilen, in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung konstruierten Trockenkondensator, der aus folgendem besteht: einer vorzugsweise
aus Aluminium hergestellten Metallplatte 1, die als Basiselektrode dient; einer
durch anodische Oxydation hergestellten und als Dielektrikum dienenden
Oxydschicht
2; einer metallischen Gegenelektrode j; einem Belag aus elektrisch nichtleitendem
Harz 4, der sich zwischen der metallischen Gegenelektrode > und dem durch anodische
Oxydation hergestellten Dielektrikum v befindet; und einer mit der metallischen
Gegenelektrode 3 durch ein elektrisch leitendes Harz 5 verbundenen Leitung 6. Das
dazwischen gepackte Harz lt bildet eine stabile Unterlage auf der mittels des leitenden
Harzes 5 die Leitung 6 in einfacher, leichter und billiger Weise mit der Gegenelektrode
verbunden werden kann.
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Die Metallplatte 1 besteht vorzugsweise aus Aluminium, obwohl auch
andere Metalle und Metallegierungen, etwa Tantal, Niobium, Titan-Zirkonium, Titan-Molybdän
und dergl. verwendet werden können. Obgleich das Oxyd des Tantals eine um den Faktor
2 bis 3 größere Dielektrizitätskonstante als Aluminium besitzt, wird Aluminium bevorzugt,
weil es billiger ist und damit ein wirtschaftlich konkurrenzfähiger Kon" densator
hergestellt werden kann. Das verwendete Metall ist vorzugsweise von sehr hoher Reinheit,
weil Verunreinigungen in der dielektrischen Schicht Fehlstellen verursachen können,
welche für das Durchschlagen des Dielektrikums verantwortlich sind. Aus diesem Grund
benutzt man vorzugsweise Aluminium mit einem Reinheitsgrad von 99,99 jo zur Iierstellung
von Kondensatoren, die der vorliegenden Erfindung entsprechen, wobei eine der Form
nach in Fig. 1 dargestellte Metallfolie mit einer Dicke von etwa 0,01 bis 0,2 mm
verwendet
wird.
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In der folgenden Beschreibung dieser Erfindung wird die Metallplatte
oder Grundelektrode der Einfachheit halber als Aluminiumplatte bezeichnet, wobei
aber die obengenannten Metalle und ebenso andere schichtenbildende Metalle und Legierungen
in der Beschreibung mit eingeschlossen sein sollten.
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Über der Aluminiumplatte 1 ist ein dünner, anodisch niedergeschlagener,
aus Aluminiumoxyd bestehender und als Dielektrikum dienender Belag angebracht,
wobei das Oxyd dem Metall der Platte 1 entspricht. Die Oxydschicht setzt sich vorzugsweise
aus einer porösen Oxydschicht, gefolgt von einer dichten Oxydschicht, zusammen,
wodurch eine grössere dielektrische Festigkeit erzielt werden soll. Im allgemeinen
wird eine metallische Grundplatte, etwa Aluminium, in ein oxydierendes Bad
gebracht, welches einen Elektrolyten, wie etwa Oxalsäure, enthält, der zur Herstellung
einer porösen Oxydschicht geeignet ist. Dem Aufbringen der porösen Oxydsehicht folgt
das Niederschlagen der dichten Oxydschicht, wobei die Grundplatte in ein Bad gebracht
wird, Welches einen hierzu geeigneten Elektrolyten, wie etwa Borsäure, enthält.
Einzelheiten der Oxydbildung sind im USA-Patent Nr. 2,930,951 offenbart.
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Auf der durch anodische Oxydation gewonnenen, als Dielektrikum dienenden
0x ydschicht 2, ist eine dünne, metalli-
sehe Gegenelektrode 3 niedergeschlagen, die aus dein |
gleichen Aluminium wie die Platte 1 oder aus irgend- |
welchen anderen gecigneten,elektriscli leitenden Mate- |
rialien wie etwa Zinn, Kupfer, Nickel, Gold oder nicht- |
metallischen, stabilen und leitenden Stoffen bestehen |
kann. Die metallischen Materialien können durch irgend- |
welche itietallisierungsverfahren oder andere geeignete |
Niederschlagsverfahren aufgebracht werden. Ein brauch.-. |
barer Metallbelag kann beispielsweise durch V.iiiiiumver-- |
dampfung des gewünschten Metalls oder Zerstäubung, che- |
misches Niederschlagen oder dergl. erzeugt werden. Dies |
liefert ein wirtschaftliches Verfahren zum Herstellen |
der Gegenelektrode. Eine aus Aluminium bestehende Ge- |
genelektrQde mit einer Dicke von etwa 2000 @ngstroem |
wurde in dem vorliegenden Beispiel benutzt, es wurde |
jedoch festgestellt, daß Dicken in der Größenordnung |
von 1000 bis 4000 engstroem schwach genug sind, ein |
Selbstausbessern oder Heilen zu erlauben und doch stark |
genug, um den Leistungsfaktor in vernünftigen Grenzen |
zu halten. Dünnere filme erhöhen den Ecistungsfaktor, |
und dicke Filme begrenzen die Betriebsspannung, indes |
sie die selbstheilenden Eigenschaften des hondtensaturs |
hemmen. Ein durch Eintauchen gowonnenor litil;isr (iiielit
Li:tr- |
gestellt) aus einem Siliconelastomeron wit,(i In rlan
not- |
sten Anwendungsfällen dazu benutzt, (turn hui)ait@i)@:al@at!*0-- |
gen Feuchtigkeit undurchlässig zti müsAion unkt 11)1i itt :t:
htit |
zen. |
Aus Fig. 1 ist zu entnehmen, daß die Gegenelektrode 3 nicht die
gesamte Fläche der Platte 1 bedeckt, um Kurzschlösse zwischen den beiden Elektroden
zu vermeiden. Dies läßt sich dadurch noch vervollkommnen, daß man diese L'@'läclze
mit einer Maske aus einem geeigneten organischen Belag versieht, welcher durch ein
Lösungsmittel oder durch Verwendung einer Abschirmung wieder entfernt wird.
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Vor dem Niederschlagen der Gegenelektrode wird der aus dem nichtleitenden
Harz bestehende Belag J; auf dem Dielektrikum 2 an der Stelle angebracht, wo die
Leitung mit der Gegenelektrode verbunden werden soll. Dieser Belag kann durch Streichen,
Tauchen, .lufsprühen, Aufwalzen und dergl. aufgebracht werden, je nachdem, was am
geeignetsten ist. Obgleich der Belag genau unter der Stelle sein soll, an der die
Leitung angebracht wird, kann sich wegen einer einfacheren Herstellung dieser Belag
auch über die ganze Länge der Platte 1 erstrecken, so wie es in Fig. 1 dargestellt
ist.
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Das wesentliche an diesem nichtleitenden Harzbelag 4 besteht darin,
daß er zwischen der als Dielektrikum dienenden Schicht 2 und der Gegenelektrode
3 angebracht wird, wobei dieser Zwischenbelag lang und breit genug sein muß, um
eine sichere Unterlage zu bilden, über der die Leitung 6 an der Gegenelektrode 3
befestigt wird. Der Belag 4 sollte jedoch nur so lang und breit sein, wie es aus
Festigkeitsgründen
erforderlich ist, da die Verwendung eines größeren
Belags die Kapazität des Kondensators vermindert, was unerwünscht ist. Das Harz
ist vorzugsweise von der Art eines Epoxyd- oder Siliconharzes. Normalerweise verwendet
man ein Epoxydharz. Falls der Kondensator bei hohen Temperaturen benutzt werden
soll, verwendet man anstelle des Epoxydharzes ein Siliconharz. Dies trifft für Kondensatoren
zu, die bei Temperaturen um etwa 200°C betrieben werden können..
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Auf das Aufbringen der Gegenelektrode mit dem zwischen der Gegenelektrode
4 und dem Dielektrikum liegenden nichtleitenden Harz folgt das Anbringen der Leitung
6 für die Gegenelektrode an dem als Gegenelektrode dienenden Belag mittels einer
kleinen Menge eines elektrisch leitenden Harzes.5. Dieses Harz kann irgendein härtbares
Harz, etwa ein Epoxydharz sein, welches darin vermischte Kohle- oder Metallteilchen
zur Erzeugung elektrischer Leitfähigkeit besitzt. Die wesentlichste und wichtigste
Eigenschaft dieses Harzes besteht darin, daß es frei von die Leitung oder Gegenelektrode
chemisch angreifenden Stoffen ist. Zur Erläuterung sei angenommen, daß ein Epoxydharz,
welches ein aromatisches Amin als Härtungskatalysator enthält, auf die Gegenelektrode
aufgebracht wird. Besteht die Gegenelektrode aus Aluminium, so wird dadaurch die
Bildung eines isolierenden Oxydes auf der Oberfläche des Aluminiums bewirkt, wobei
die elektrisch leitende Verbindung zwischen der Leitung und der Gegenelektrode zerstört
und d.er Kondensator unbrauchbar wird. Andere Stoffe in den Harzen, etwa freieCarbonsäure,
verursachen die gleichen
Erscheinungen. Daher muß ein geeignetes
Harz, welches keine oxydierenden Stoffe enthält, sorgfältig ausgewählt werden. Ferner
wird, falls der Kondensator bei hohen Temperaturen betrieben werden soll, zweckmässigerweise
ein Siliconharz zur Verbindung der Leitung mit der Gegenelektrode benutzt. Das elektrisch
leitende Harz besitzt vorzugsweise einen spezifischen elektri-
sehen Widerstand von nich mehr als 0,11.a em.7 |
Obgleich die Erfindung speziell zur Befestigung der Leitung auf der Gegenelektrode
die Verwendung eines elektrisch leitenden Harzes vorsieht, kann auch ein Lötmittel
zur Befestigung benutzt werden. Dies ist jedoch weniger vorteilhaft, weil der Bereich
des nichtleitenden Harzes zum Erreichen einer genügenden mechanischen Festigkeit
vergrößert werden muß. Eine solche Vergrößerung vermindert die Kapazität des Kondensators.
Die vorliegende Erfindung sieht jedoch auch eine aufgeIötete Leitung als Ausführungsform
vor, wobei der aus nichtleitendem Harz bestehende Belag zur Erzielung mechanischer
Festigkeit zwischen die Gegenelektrode und das Dielektrikum gebracht wird.
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Es wurde beispielsweise ein leitendes Epoxydharz (56C.1I Emerson &
Cuming) verwendet, welches ein aliphatisches Amin als Härtungskatalysator enthielt.
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Die Figuren 3--5 zeigen eine andere mit der vorliegenden Erfindung
übereinstimmende Ausführungsform eines Kondensators, -dessen Basiselektrode ein
Draht ist. Ein Aluminiumdraht 7
besitzt auf seiner Oberfläche einen
durch anodische Oxydation hergestellten Oxydbelag 8, so wie es in dem obenbeschriebenen
Verfahren erläutert wurde. Ein Ring aus nichtleitendem Harz 10 ist an einem Ende
des Drahtes über dem durch anodische Oxydation erzeugten Oxydbelag angebracht, und
eine metallische Gegenelektrode 9 aus Gold ist auf der ganzen restlichen Länge des
Drahtes aufgebracht worden. Eine Leitung 12 ist mit der Gegenelektrode durch eine
kleine Menge eines leitenden Harzes 11 mit der Gegenelektrode verbunden, wobei die
Leitung an der Stelle der Gegenelektrode eingebracht worden ist, unter der das nichtleitende
Harz sich befindet. Eine weitere Leitung 13 ist zur Vervollständigung des Kondensators
am Draht 7 angeschweißt.
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Die aus der vorliegenden Erfindung gewonnenen Erkenntnisse erleichtern
auch die Konstruktion von Vielfach-Kondensatoren, die bei der Herstellung komplexer
elektronischer Geräte sehr zweckmäßig sind. Ein besonderes Merkmal dieser
Vielfach-Kondensatoren besteht darin, daß sie zahlreiche Leitungsverbindungen, in
Reilie oder parallel, erlauben, wodurch auf kleinem Raum sehr verschiedene Kapazitätswerte
möglich sind. Derartige Vielfach-Kondensatoren können je nach Wunsch auf einer flachen
Basis-Plattenelektrode oder Draht-Basiselektrode aufgebaut werden.
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Nun soll auf Fig. 6 Bezug genommen-*erden. Sie zeigt einenflachen
Vielfach-Kondensator,
der auf einer flachen Aluminiumfolie 14, welche einen durch anodische Oxydation
hergestellten und als Dielektrikum dienenden Belag 15 besitzt, aufgebaut ist. Flache
Streifen aus nichtleitendem Harz 16 sind auf den gegenüberliegenden Seiten
der Grundplatte 14 angebracht. Es kann aber auch nur ein einziger Streifen benutzt
werden. Metallische Gegenelektroden 1? sind gegeneinander versetzt auf der Grundplatte
und den nichtleitenden Streifen angebracht. Diese Elektroden erstrecken sich jeweils
von einem Streifen fast bis zum <anderen. Die Gegenelektroden werden in der obenbeschriebenen
Weise niedergeschlagen" und man benutzt zur Iierstellune dieser sich abwechselnd
verschieden weit erstreckenden Gegenelektroden eine Maske. Ein Belag aus leitendem
harz 18 wird dazu benutzt, die verschiedenen Gegenelektroden in gewünschter Weise
untereinander zu verbinden, wobei der Belag 18 nur zur Erläuterung dargestellt ist
und eine der vielen verschiedenen und möglichen Zwischenverbindungen zeigt. Eine
Leitung 19 ist mit den Gegenelektroden über den aus leitendem Harz bestehenden Belag
18 und eine andere Leitung 20 zur Vervollständigung des Kondensators mit der Grundplatte
verbunden.
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Fig. 7 zeigt einen Vielfach-Kondensator der, wie oben beschrieben,
Draht als Grundelektrode benutzt. Zwei Aluminiumdrähte 21 besitzen durch anodische
Oxydation hergestellte dielektrische Oxydschichten 22. Um die Mitte jeden Drahtes
ist ein Streifen aus nichtleitendem Harz 24 gelegt, und
eine Gegenelektrode
23 ist über dem Ilarzstreifen 24 und dem als Dielektrikum dienenden Belag 22 angebracht.
Eine geringe Menge eines leitenden Harzes 25 wird dazu benutzt, die beiden Gegenelektroden
zu verbinden. Eine Leitung 2? ist mit einer der Gegenelektroden unter Verwendung
einer geringen Menge des gleichen leitenden Harzes, so wie bei 28 dargestellt, verbunden.
Eine bei 26 dargestellte,.parallele Leitungsverbindung vervollständigt den Kondensator.
Obgleich nur zwei Kondensatoren miteinander verbunden dargestellt wurden, kann man
natürlich mehrere miteinander verbinden. Eine Reihenschaltung ist ebenfalls möglich.
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Um die Kondensatoren unter Betriebsbedingungen, wo Feuchtigkeit ein
Einflußfaktor ist, voll betriebsbereit zu halten, werden die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung hergestellten Kondensatoren vorzugsweise gegen das
Einwirken von Wasserdampf geschützt. Zu diesem Zweck kann der Kondensator in einer
geeigneten äußeren Schutzvorrichtung eingekapselt oder eingeschlossen werden. Eine
Einkapselung kann durch einen äußeren, umhüllenden Belag aus einem geeigneten, feuchtigkeitsundurchlässigen
Stoff, mit einer Dicke von etwa 1 mm vervollständigt werden. Beläge aus Siliconharz
sind für diesen Zweck besonders geeignet, speziell dort, wo hohe Betriebstemperaturen
auftreten. Aber zahlreiche andere bekannte feuchtigkeitsundurchlässige Beschichtungsmateriälien,
etwa Polyäthylen-Glykol-Terephthalat-Harz oder Epoxydharz, können auch verwendet
werden.
Andererseits kann der Kondensator auch in einem geeigneten,
feuchtigkeitsundurchlässigen Behälter aus Glas, Metall, Keramik oder einem anderen
Material eingeschlossen hermetisch abgedichtet werden. Die Leitungen werden durch
das Innere des Behälters abdichtende und gegen Feuchtigkeit schützende Abschluß-Scheiben
geführt.